。°-♱°。Kapitel 3。°♱-°。

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Lysann Tsakiris •Tochter des Hades•

Lysann huschte mit eingezogenem Kopf durch die Gänge. Ihr Rucksack hing etwas schräg über ihrer Schulter und sah aus, als würde er jeden Moment zu Boden fallen. Die Halbgöttin wich den allen auf sie zukommenden Schülern so gut es ging aus und wurde zu ihrer Erleichterung komplett ignoriert.

Nach kurzer Zeit traf sie bei ihrem Klassenraum ein. Die aus Ebenholz bearbeitete Tür wirkte einfach nur unheimlich. Schlanke, aus dunklem Metall gefertigte Ranken zogen sich um das kleine Schild auf welchen in fein geschwungener Schrift 'To myaló sas eínai to pio ischyró óplo. An máthete na ta elénchete tha anakalýpsete to megalýtero mystikó.' stand. Dein Geist ist die mächtigste Waffe. Lernst du diese zu kontrollieren wirst du das größte Geheimnis entdecken.

Lysann wusste nicht genau, was sie davon halten sollte. In ihrer nächsten Unterrichtsstunde würde es sich genau darum drehen. Sie sollten lernen ihren Geist zu kontrollieren. Was genau man konnte, wenn man dies schaffte wusste keiner so genau und die Tochter des Hades bezweifelte, dass überhaupt etwas passieren würde. Das Fach 'Kontrolle', wie es von allen genannt wurde, wurde ab dem ersten Jahr unterrichtet und bisher gab es noch nie wunderliche Entdeckungen oder plötzliche Kräfte. Sie vermutete insgeheim, dass die Lehrer es einfach falsch unterrichteten, weil niemand genau wusste, was genau mit solcher Kontrolle gemeint war.

Sie schüttelte den Kopf und öffnete nach kurzem zögern die Tür. Die Dämmerung, welche hier herrschte war angenehm und fast sofort entspannte sie sich etwas. Große Vorhänge aus schwarzem Samt verdeckten die großen Fenster und feine Ranken zogen sich über Wände, die Decke und sogar den Boden. Auf diesem lagen verschiedene, ebenfalls in dunklen Farben gehaltenen, Kissen und Teppiche.

Lysann blickte zur Seite und konnte die Gestallt ihres ständigen Begleiters erkennen. Die Tod aussehende Hyäne stand direkt neben einem der großen Fenster und musterte sie aufmerksam. Die Halbgöttin nickte ihr kurz zu und wandte sich wieder zu dem Klassenraum, wissend das Letum da bleiben und eingreifen würde, sobald Gefahr drohen würde.

Die Tochter des Hades bewegte sich zögernd auf ein Kissen etwas abseits zu und setzte sich. Nach kurzer Zeit fing sie an die anderen Schüler zu mustern. Sie kannte sie alle. Nun, zumindest vom Aussehen her. Vor ihr konnte sie die schlanke Gestallt von Aylin Skår erkennen. Die silbernen Haare der Halbtitanin schienen selbst in der Dunkelheit ein blasses Leuchten abzugeben und Lysann fragte sich, wie die gleichaltrige wohl jemals den Schlaf fand. Sie wusste recht wenig über die Tochter der Selene, außer, dass sie normalerweise eine eher zurückgezoge und dennoch freundliche Person war.

Etwas weiter entfernt sah sie Darja Makris. Die Tochter der Themis blickte nicht gerade fröhlich drein. Wahrscheinlich mochte sie das Fach nicht gerade, wenn man bedachte wie wenig es mit Ordnung, welches das wohl bekannteste Gebiet ihrer Mutter war zu tun hatte. Darja gehörte definitiv zu den beliebten Schülern der Olympia, was zum einen an ihrer aufgeschlossenen, sanftmütigen Persönlichkeit liegen könnte und zum anderen an ihrem Talent, wenn es um heilen wie kämpfen ging.

Lysann sah zurück zu ihren Händen. Mit vorschreitener Zeit füllten sich die Plätze des Klassenraums immer weiter und doch blieben die in ihrer näheren Umgebung wie erhofft leer. Sie vermutete manchmal, dass es an ihrer Aura lag, welche vermutlich den Tod ausstrahlte, oder das Letum etwas damit zu tun hatte.

,,Ist hier noch frei?", die melodische Stimme riss Lysann aus ihren Gedanken. Überrascht schaute sie auf. Amethystfarbene Augen wichen ihrem Blick aus und strichen ihr so die Möglichkeit irgendeine Emotion in ihnen zu erkennen.

,,Ja", sagte sie einfach und sah zurück zu Boden. Neben ihr setzte sich Voice Majikku, welcher wohl ähnlich unbekannt wie sie war, zu Boden. Einige Sekunden später folgte Iluzye Psihe seinem Beispiel. Lysann fühlte die Aura des Wahnsinns, welche ihn immer umgeben zu schien, bis zu ihrem Platz. Sofort fühlte sie sich unbegaglich.

,,Glaubst du daran?", fragte Voice nach einiger Zeit. Was wollte er von ihr? Sie blickte erneut zur Seite. Misstrauen lag in ihren Augen, doch sie wusste, dass der andere Halbgott dies nicht sehen würde. Von ihren bisherigen Beobachtungen konnte sie sich erschließen, dass er Blick Kontakt fast so sehr vermied wie sie Berührungen.

,,An was?", fragte sie kalt in der Hoffnung er würde sie einfach in Ruhe lassen. Sie hatte wirklich keine Lust auf ein Gespräch und alles, was sie wollte, war, dass Stille.

,,Dieser ganze Geist, Kontrolle und Macht Kram natürlich", spottete Iluzye in diesem Moment. Es war schwer überhaupt etwas zu verstehen, wenn man bedachte wie schrecklich sein Griechisch war. Es erinnerte mehr an eine Rasierklinge und stand wahrscheinlich im kompletten Gegenteil zu dem melodischen und komplett fehlerfreien Griechisch von Voice. Wenn sie so darüber nachdachte schienen die beiden auch insgesamt ziemlich unterschiedlich zu sein. Nicht nur vom Äußeren, sondern auch von den wenigen Charaktereigenschaften, welche sie zu kennen glaubte. Ihres Wissens nach war der Sohn der Aphrodite an sich eher sanftmütig und zurückhaltend. Die Aktion in den Korridoren war etwas, was sie normalerweise nicht wirklich von ihm erwartet hätte. Andererseits kannte sie ihn kaum genug um das einschätzen zu können. Iluzye hingegen... Nun, mit seiner bösartigen und fast schon psychopathischen Art hatte er sich auf der Olympia und wahrscheinlich in der gesamten Umgebung einen finsteren Ruf gebaut. Einen Ruf, der deutlich besagte man solle ihm nicht in die Quere kommen, es sei denn man wolle ein schlimmeres Schicksal als den Tod finden.

Letum kam nach kurzer Zeit näher und Lysann war sich sicher, dass das daran lag, dass Iluzye anwesend war. Der Sohn des Dionysos blickte mit kalten, fast schon leblosen Augen stumpf geradeaus. Voice, welcher zwischen ihnen saß schien das Klassenzimmer genaustens zu analysieren, doch sie konnte an der Art wie sein Blick immer wieder zu ihr viel erkennen, dass er immer noch auf eine Antwort wartete.

,,Ich weiß es nicht. Nach vielen Mythen und Legenden ist der Geist eine mächtige Waffe. Die Frage ist nur, wie man lernen kann diese zu kontrollieren, dies wird uns hier meines Erachtens nach nicht wirklich beigebracht, auch wenn dieses Fach nur dafür existiert", sagte Lysann nach einigem Überlegen kryptisch. Wahrscheinlich war dies eine der längsten Antworten, die sie je gegeben hatte und sie hoffte, diese würde Voice genügen. Der andere Halbgott nickte bloß.

,,Eine interessante Meinung. Nicht viele glauben daran, dass eine solche Macht existiert", sagte er schließlich und nun war sie es die zustimmend nickte.

,,Macht existiert um kontrolliert zu werden. Wenn es sie gäbe, hätte sie bereits jemand entdeckt", erwiderte Iluzye und die Worte brannten sich in Lysanns Gehirn. Irgendetwas an dem Satz sorgte dafür, dass ihr ein eiskalter Schauer über den Rücken lief.

Felicitas Laurent •Tochter der Aphrodite•

,,Was?! Das ist hoffentlich ein Witz!", fauchte die sonst so gelassene Tochter der Aphrodite, während sie ihre Hände zu zwei Fäusten ballte. Sie hasste es, wenn andere Pläne schmiedeten, mit denen sie ganz und gar nicht einveestanden war. In ihren blauen Augen brannte ein Feuer des Zorns und ihre langen, blonden Haare wehten wild um ihren Kopf. Yasha Ito, welcher grinsend an der Wand hinter ihr lehnte stieß sich von dieser ab und schloss das große Fenster, welches den Blick auf den Berg Ida ermöglichte und die Haare verloren jeglichen Wind.

,,Felicitas! Beruhig dich gefälligst!", zischte das Ratsmitglied Apaísios'. ,,Es ist unsere beste Chance! Du warst dabei als Run die Nachricht überbracht hat", fügte sie in etwas ruhigerem Ton hinzu. Felicitas verschränkte die Arme.

,,Run liegt auch nicht immer richtig!", das stimmte nicht. Run Ajales, ein Sohn des Apollo, lag immer richtig wenn es um die Zukunft ging. Seine Kräfte bestanden nach Felicitas Wissen aus Weissagung und Prophezeiungen. Vor drei Wochen hatte der ihrer Meinung nach komplett wahnsinnige Weißhaarige erneut eine Vorhersage getätigt. Als sie und zwei weitere ihn mit aufgeschlitzen Händen und einem manischen Grinsen im Gesicht in seinen Hallen gefunden hatte, hatte er die ganze Zeit über einen Beginn und unaufhalbtbare Fluten gesprochen.

,,Du weißt selber, dass dass eine Lüge ist. Überhaupt, es ist egal was ihr beide darüber denkt. Die Entscheidung ist sowieso schon gefällt", sie musterte Felicitas, welche trotzig wegschaute und danach Yasha mit strengem Blick.

,,Also ich habe nichts dagegen mich mit irgendjemandem zu verbünden, welcher in den letzten Jahren als teilzeit Feind gegolten hat. Wer weiß schon, zu welchen interessanten Dingen die Cheirismós Mitglieder bereit sind zu tun", sagte er und grinste auf eine Weise, die dafür sorgte, dass Felicitas ihm am liebsten einen kräftigen Kinnhaken verpassen wollte.

,,Ich würde nicht so weit gehen und sagen, dass wir teilzeit Feinde sind", gab ihre Anführerin zurück und erhob sich langsam aus ihrem Thron, wie die Tochter der Aphrodite den aus Amandla bestehenden Sitz, spöttisch nannte. ,,Andererseits hat niemand etwas von verbünden gesagt."

,,Ich bin mir ziemlich sicher, dass du in den letzten Sätzen etwas derartiges gesagt hast, es sei denn ich war zu abgelenkt von den freundlichen Blicken, die die liebe Felicitas mir gerade zu geworfen hat", fragte Yasha und verschränkte nun ebenfalls die Arme. Ein Funken Interesse schlich sich in seine Gesichtszüge. Zumindest, wenn Felicitas, welche ihm im selben Moment ihren berühmt berüchtigten Todesblick zu warf, sich hier nicht täuschte. Bei dem Sohn des Ares konnte man sich nie ganz sicher sein was er gerade dachte oder wo oder besser bei wem seine Gesanken gerade wirklich waren.

,,Nun, Verbünden, Verrat... Das sind zwei sehr ähnliche Wörter findet ihr nicht", das Ratsmitglied lächelte beunruhigend und von dort an wussten sowohl Felicitas als auch Yasha, dass sie einen Plan hatte.

,,Wann kommen unsere Besucher denn, geliebte Rima?", fragte Yasha schließlich und auch sein Grinsen verhieß nichts Gutes. Rima warf ihm einen finsteren Blick zu.

,,Für dich ist es immer noch Miss oder Avgerinós. Meinetwegen auch beides zusammen, wenn das sonst zu kompliziert ist", sagte sie und eine vernünftige Person hätte bei ihrem Ton einfach einen Rückzieher gemacht.

,,Gut geliebte Avgerinós Miss, wann kommen unsere Besucher?", fragte Yasha und lächelte charmant. Felicitas schlug sie mit der flachen Hand auf die Stirn und doch konnte man ihr Lächeln deutlich erkennen als unsichtbare Klauen sich langsam um seine Kehle schlangen und in die Höhe hoben. Er schnappte überrascht nach Luft welche er jedoch nicht erreichen konnte. Im Kopf notierte er sich die Magierin, auch, wenn sie keine göttliche oder titanische Abstammung besaß, nicht weiter zu verärgern. Zumindest heute nicht mehr. Das Ratsmitglied stand mit glühenden, fast schon weißen Augen da und bewegte ihre linke Hand träge. Im nächsten war der Spuck vorbei und er rang möglichst unauffällig nach Luft, ehe er sich lässig gegen eine Wand lehnte und fragend zu ihr blickte. Felicitas schüttelte bloß den Kopf über diese Arroganz.

,,Unsere Besucher müssten in wenigen Stunden eintreffen. Alles weitere werde ich später erläutern", sagte die Magierin und setzte sich zurück auf ihren Thron.

,,Ich nehme an, dass wir dann gehen sollen", gab Felicitas nach einiger Zeit des Wartens von sich und ging ohne wirklich auf eine Antwort zu warten aus dem Raum. Yasha warf ein sarkastisches Grinsen zum Thron und folgte der jüngeren Halbgöttin schließlich.

,,Das war... interessant", sagte diese, sobald die Tür hinter ihnen zu schlug. Cheirismós würde also seine Leute zum Verhandeln schicken und Apaísios würde angreifen. Felicitas runzelte die Stirn. Sie hatte nichts gegen einen Kampf, so unfair er auch sein mochte, doch was sie an der ganzen Sache störte war die einfache Tatsache, dass so ein Bündnis strategisch gesehen von großer Bedeutung sein könnte und es eigentlich viel schlauer wäre keine Feindschaft zwischen den Organisationen zu schließen. Sie blickte zu Yasha, welcher sie mit seinem nervigen Blick musterte und erneut konnte sie nicht sagen, was gerade in seinem Kopf vor sich ging.

Alecto Koumantaros •Tochter des Tartarus•

Alecto fiel. Mit ihrer linken Hand umklammerte sie Madow, welche die Dunkelheit um sie herum immer noch aufrecht erhielt. Sie hatte keine Ahnung wie viel Zeit vergangen war, wo sie sich befand und wie lange sie schon fielen. Es schien, als hätte die Schlucht einfach kein Ende zu nehmen. Fast, als würden die Götter sie mit Absicht länger vor dem endgültigen Tod quälen wollen. Sie spürte, wie der Wind durch ihre Haare fuhr und ihr Tränen in die Augen trieb. Und dann war es, als würde sie eine Barriere durchqueren.

Sie schrie, als Madow von ihr weggerissen wurde und kniff die Augen zusammen, sobald die hellen Strahlen Apollos, welche sich nach verschwinden der Dunkelheit zeigten, sie blendeten. Ihre Haare hatten sich aufgestellt und sie konnte das Sehrial um sich herum deutlich spüren. Irgendwo musste ein Magiekundiger sein. Sie hatte keine Zeit weiter nachzudenken, ehe ihr Körper auf den Boden aufschlug und die Schmerzen sie auf der Stelle in die Bewusstlosigkeit schickten. Ihr letzter Gedanke galt Madow. Hoffentlich hatte sie mehr Glück gehabt und würde überleben. Zumindest einer sollte es schaffen...

Sie stand in einem kleinen Raum einem Büro ähnlich. Drei Personen standen vor ihr. Einem jungen Mann, mit dunkelbraunen Haaren und ebenfalls braunen Augen und einer etwa 19 Jährigen, welche in einem schwarzen Kleid und wunderschönen schwarzen Haaren neben ihm stand. Ihre nachtschwarzen Augen funkelten dunkel und ein Blick genügte um Alecto zu versichern, dass man sie niemals unterschätzen sollte. Vor den beiden stand ein etwa 18 Jähriger Junge mit schwarzen Haaren und ungewöhnlich roten Augen. Instinktiv wusste sie, dass es sich um einen Sohn des Tartarus handelte. Gleiches spürte gleiches. Die anderen zwei mussten ebenfalls Halburgötter sein. Ein Schauer lief ihr über den Rücken, als rote Augen sich direkt in ihre bohrten.

,,Wir werden beobacht", die Stimme ihres scheinbaren Halbbruders war sanft. Unpassend für einen ihrer Herkunft empfand Alecto.

,,Du musst nicht immer das Offensichtliche für den Sinn der Dramatik feststellen", meinte die 19 Jährige seltsam gelangweilt, als sei sie solche Gespräche schon gewohnt. Der rotäugige warf ihr einen strafenden Blick zu. Der andere Halburgott blickte bloß verwirrt zwischen den beiden hin und her.

,,Woher wollt ihr das wissen?", fragte er schließlich. Seine Mimik zeigte jedoch deutlich, dass er auf eine Antwort der jungen Frau wartete. Wahrscheinlich kannte er sie deutlich besser als den anderen vermutete sie.

,,Mit dem Alter wirst du empfindlicher für... unerwünschte Besucher", antwortete die Halburgöttin schließlich. Alecto hob verwirrt eine Augenbraue. Ihre Gegenüber redete als wären sie und der rotäugige deutlich älter als alle anderen um sie herum. Der Angesprochende schien weniger verwirrt von der Aussage zu sein und nickte bloß.

,,Warum bist du hier, Tochter des Tartarus?", fragte ihr Halbbruder schließlich und erntete einen irritierten Blick von den anderen.

Alecto antwortete nicht und blickte sich um, bis ihr Blick auf ihre Hände fiel. Sie schreckte zurück. Man konnte wortwörtlich durch sie hindurch sehen! ,,Was bei Chaos?!", stieß sie aus und taumelte einen Schritt zurück.

,,Du bist in Astralform. Dein Geist ist hier, dein Körper ist irgendwo anders. Also, ich wiederhole mich nicht gerne, was tust du hier?", fragte er erneut und eine stille Strenge schlich sich in seine Stimme.

,,Ich weiß nicht einmal wo ich in der Realität bin, geschweige denn wie ich hier gelandet bin!", fauchte sie zurück und taumelte einen weiteren Schritt zurück. Ein schwarzes Schwert bildete sich in ihren Händen und die hielt es defensiv vor sich.

,,Sie gefällt mir", meinte die andere Halburgöttin mit einem beunruhigenden Grinsen. ,,Und nun nimm die Waffe runter. Ich töte keine Halburgötter, es sei denn sie stehen auf Seite der Götter", fügte sie noch hinzu.

,,Lilith!", zischte der 18 Jährige der scheinbar älter war warnend. ,,Ich nehme an, du bist einer... ungute Situation gelandet, welche deinen Geist kurzzeitig vom Körper getrennt hat", vermutete er und man hätte es als freundlich bezeichnen können, wäre da nicht das Fehlen jeglicher Emotionen in seinen Augen.

,,Ja... so könnte man es denke ich bezeichnen", sagte Alecto nach einiger Zeit langsam. Wie in Zeitlupe nahm sie das Schwert herunter. Heute würde sie dann wohl niemanden erstechen. Schade eigentlich...

,,Wo bist du ungefähr? Wenn wir deinen aktuellen Standort ermitteln können, können wir dich fürs erste in Sicherheit bringen", mischte sich der andere Halburgott wieder ein und blickte sich immer noch suchend nach ihr um. Scheinbar konnte er sie nicht sehen, sondern bloß ihre Stimme hören.

Alecto überlegte lange, ob sie solche Informationen teilen sollte, doch irgendetwas sagte ihr, sie konnte den anderen vertrauen. ,,Als ob ich das wüsste. Wir waren auf der Flucht. Da war eine Schlucht und wir sind gesprungen. Ich weiß nur, dass irgendwann die Sonne sehr hell geschienen hat und es in der Wüste war. Sehrial war überall. Mehr weiß ich nicht", sagte sie schließlich.

,,Gut, dann bleib dort, es sei denn es wird zu gefährlich, dann flieh und versuche nach Ikaria zu gelangen und das wichtigste: erzähle niemandem von diesem Gespräch!", sagte die Frau, Lilith, streng und blickte sie direkt an.

,,Wieso denkt ihr mir vertrauen zu können?", fragte Alecto schnippisch, merkte dich die Worte jedoch genaustens. Weglaufen konnte sie wahrscheinlich eh nicht. Es war ja nicht mal sicher, ob sie noch lebte...

,,Wie haben unsere Gründe", meinte ihr Halbbruder emotionslos. Sie wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als ein Sog sie packte und wegzog. Ihre Augen weiteten sich panisch.

Im nächsten Moment schlug sie diese auf. Ein Gesicht eines braunhaarigen jungen Mannes schwebte direkt über ihrem und sie konnte kaltes Wasser spüren. Hatte man ihr wirklich einen Eimer voller Wasser über den Kopf gegossen? Hätte ihr ganzer Körper sich nicht angefühlt wie dreimal überfahren und einmal zerquetscht hätte sie den anderen auf der Stelle getötet.

,,Du lebst", stellte dieser in diesem Moment äußerst intelligent fest. ,,Nachdem du die Schlucht runtergefallen bist hätte ich wirklich wetten können, dass deine Seele in den Hades geht...", fügte er noch hinzu.

,,Na vielen Dank auch!", krächzte sie wütend und versuchte aufzustehen.

,,Bleib besser liegen. Sonst brechen deine Knochen doch noch. Ich nehme an, du bist nicht sterblich", sagte er mit so einer Sicherheit, dass es ihrer Meinung nach fast schon arrogant wirkte.

,,Nein, wenn du ein Problem damit hast, geh dich einfach begraben!", fauchte sie und blickte sich zu beiden Seiten um. Madow war nirgends zu sehen. Dies sorgte automatisch für leichte Panik, welche sie sofort unterdrücken versuchte.

,,Keine Sorge, dass ist umso besser! Sterblich ist langweilig!", sagte er mit einem seltsamen Unterton. ,,Ich bin übrigens Archie und wer bist du?", stellte der Ältere sich vor. Alecto ignorierte ihn einfach und blickte frustriert in den Himmel. Warum musste so etwas ausgerechnet ihr passieren?

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Nun, das dritte Kapitel ist erschienen und ich muss ehrlich sagen, dass ich hier nicht ganz sicher bin, wie es mir gefällt. Ich habe gerade den mittleren Teil geschrieben, während ich recht wenig Motivation hatte und es könnte sein, dass man dies auch etwas merkt.
Insgesamt war ich ziemlich unsicher, ob ich es jetzt einfach veröffentlichen sollte oder nicht, da mir aber doch nichts besseres mehr eingefallen ist und ich die Geschenisse früher oder später in die Handlung hätte einbringen müssen, habe ich mich letztlich dafür entschieden es dann doch zu veröffentlichen.
Auf jeden Fall hoffe ich natürlich, dass es euch trotzdem gefällt ^^
Schreibt doch gerne, ob ich eure Charaktere gut getroffen habe, oder was ich noch verbessern könnte :)

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