。°-♱°。Kapitel 8。°♱-°。

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Calamitas Argyris •Sohn des Uranos•

Calamitas ging durch Schluchten der griechischen Insel Ándros. Wieder einmal fragte er sich, warum genau er dies eigentlich tat. Es brachte weder Vorteile, noch Geld mit sich. Sollte er auf seine alten Tage hin etwa doch noch so etwas wie Verbundenheit mit der Art, welche er Jahrzehnte lang verleugnet hatte empfinden? Er schüttelte den Kopf. Definitiv nicht! Und doch war er hier und suchte nach der kleinen Tochter Erebos' und der Grund? Nun, wer sagte einem Urgott schon Nein, wenn er um so etwas gebeten wurde und dabei jede Menge Risiken dazu versprochen worden?

Unwirsch blickte der Halburgott sich um. Die Hitze war fast unerträglich und er wollte nichts lieber als unendliche Regenschauer verbunden mit einem wunderbaren Sturm. Wäre es nicht aufgefallen, hätte der Himmel seinem Befehl gehorcht. 'Dann halt nicht' dachte er und setze seinen Weg fort. Vielleicht war die andere Halburgöttin auch schon längst an der Hitze gestorben. Verübeln würde er es ihr nicht...

Nach einer weiteren Stunde des ständigen Herumlaufens trat schließlich die Langeweile ein. Wenn es etwas gab, was Calamitas wirklich hasste, war es Langeweile. Wenn jemand versuchen würde ihn oder die ganze Welt umzubringen, wäre es ihm herzlichst egal, aber Langeweile? Die war einfach nur grausam.

,,Hallo? Ist hier irgendjemand?", rief er schließlich durch die endlose Schlucht. Wenn er schon seinen Auftrag nicht erfüllen könnte, was ihm relativ egal war, so würde er vielleicht wenigstens das ein oder andere Monster anlocken. Das würde immerhin die elendige Langeweile ersticken.

,,Wer auch immer hier ist, kann gerne rauskommen", rief er erneut und blieb schließlich stehen. Er spürte einen Lufthauch und duckte sich so schnell er konnte. Ein Dolch sauste wenige Zentimeter über seinem Kopf hinweg. Aufregung machte sich in ihm breit. Unbewusst bildete sich ein Grinsen auf seinem Gesicht. Das war schon sehr viel besser!

Erneut musste er einem Dolch ausweichen und dieses Mal konnte er ein etwa 16 Jähriges Mädchen erkennen. Ihre dunkelbraunen Haare wehten wild um ihr Gesicht. Wenn ihn nicht alles täuschte und er täuschte sich nie, dann war das seine Zielperson. Seine Hand fuhr zu dem unauffälligen Medallion, welches um seinen Hals hing. Sobald er es berührte löste es sich von der Kette und als er den versteckten Mechanismus betätigte fuhren sich winzige Klinge aus.

Calamitas legte den Kopf schief und versuchte ein Muster in der Kampftechnik zu finden. Seine Gegenüber blieb möglichst hinter den Felsen und schleuderte von dort ihre Dolche. Vom Nahkampf hielt sie sich fern. Der Halburgott schätze, dass sie durch die mehreren Tage ohne wirkliche Ernährung, oder Wasser, deutlich geschwächt sein musste. Es war strategisch schlau in der Ferne zu bleiben, aber auch ihre Strategie war fehlerhaft. Früher oder später würden ihr die Dolche ausgehen.

Der Sohn des Uranos beschloss sie nicht weiter zappeln zu lassen und schleuderte nun seinerseits das Medallion. Die Waffe schoss um die Felsen und ein unterdrückter Schrei zeigte, dass er getroffen hatte. Schnell bewegte er sich darauf zu. Nach wenigen Sekunden stand er vor dem Mädchen. Wenn Blicke töten könnten, läge er nun auf zig verschiedene Weisen gefoltert und zerstückelt auf dem Boden.

,,Ich bin nicht hier um dir zu schaden. Zumindest ist dies derzeit kein Teil meines nicht vorhandenen Plans", sagte er und lächelte charmant. Das grenzenlose Misstrauen wich dennoch nicht aus den Zügen der Angesprochenen und die Anspannung wich genauso wenig.

,,Nenn mir einen Grund, warum ich dir trauen sollte. Du bist offensichtlich auf der Suche nach jemandem gewesen, sonst wärst du hier nicht hergekommen!", spottete sie. Calamitas lächelte einfach weiter. Er fand die Situation wirklich amüsant.

,,Du hast keine andere Wahl. Wenn ich dich so betrachte, irrst du seit mehreren Tagen hier rum. Ich kann dich hier rausbringen und dich so aus deiner... ungünstigen Lage befreien", sagte er und griff an ihr vorbei zu dem Medallion, welches knapp hinter ihrem mit Schnitten übersäten Arm im Fels hing.

,,Was ist der Preis?", fragte die junge Halburgottin kalt.

,,Wie schön, dass du fragst. Ich möchte einen Gefallen. Welcher, wird sich noch zeigen, aber du wirst verpflichtet sein ihn zu erfüllen", antwortete Calamitas. Die Idee war ihm zwar erst eben gekommen, aber er hielt sie für angebracht, wenn man bedachte, wie lange er nun durch die Hitze geirrt war.

,,Gut...", knirschte sie nach einiger Zeit der Überlegung und sein Lächeln vertiefte sich. Sie war wohl schlau genug, um zu erkennen, wie aussichtslos ihre Lage war.

,,Freut mich, dass wir uns einigen konnten", meinte Calamitas. ,,Nur, wenn wir nun schon einige Zeit zusammen verbringen, wäre es von Vorteil, deinen Namen zu kennen", fügte er noch hinzu.

,,Madow Walker und du?", erwiderte sie schlicht. Der Sohn des Himmels merkte natürlich, dass sie mit keinem Wort erwähnte, dass sie eine Halburgöttin war. Offensichtlich hatte sie keinerlei Vertrauen in ihn. Schlau.

,,Sayo Asími. Sohn des Boreas. Sehr erfreut", stellte er sich unter seinem üblichen Namen vor. Er wusste nicht genau, warum er log. Vielleicht einfach für die Verwirrung, vielleicht, weil es Spaß machte? Wer wusste das schon.

,,Können wir dann los?", fragte Madow. Ohne auf eine Antwort zu warten stiefelte sie los. Calamitas lachte bloß. ,,Du hast doch nicht wirklich vor den ganzen Weg zu laufen, oder?", fragte er belustigt.

,,Und was sollen wir sonst tun, oh großer Halbgott?", in den letzten Wörtern schwang ein solcher Hass mit, dass jemand mit mehr Emotionen wahrscheinlich erschrocken zurückgewichen wäre. Offensichtlich hatte da jemand Erfahrungen mit dieser Art gemacht. Calamitas setzte eine verletzte Miene auf.

,,Wie freundlich", murmelte er, während er immer noch den Verletzten spielte. ,,Wie du eben so schön sagtest bin ich ein Halbgott. Mein Vater ist der Gott des Nordwindes. Das bringt einige Vorteile mit sich", es scherrte ihn wenig, dass er seinen Vater indirekt verleugnte und das er sich eine komplett neue Identität gab.

,,Schön für dich", gab die Tochter des Erebos emotionslos zurück.

,,Gut, halt dich einfach fest.", meinte Calamitas und packte Madow ohne, dass sie sich wehren konnte. Der Himmel gehorchte seinem Befehl und der Wind wurde stärker, bis er sowohl ihn, als auch sie wegbrachte. Sie stiegen weit über die Schlucht hinaus. Einige Meilen sanken sie zu Boden.

Sol Agniason •Sohn des Hyperion•

Sol ging mit schnellen Schritten durch die Korridore der Schule. Gleichzeitig versuchte er gemeinsam mit Lupus Orpheus, einem Sohn des Hades, mit welchem er bis vor kurzem nahezu keinen Kontakt gehabt hatte, den immer noch bewusstlosen Kalani Seyyedi zu transportieren. Schon nach kurzer Zeit bereute er seine Entscheidung den gleichaltrigen Halbtitan eigenhändig in den Westflügel zu schleppen. Wer konnte aber auch ahnen, dass sich das hier in ein Krafttraining sondergleichen verwandeln würde?

,,Warum glaubst du ist Seyyedi so ausgeflippt?", fragte er nach einiger Zeit den dunkelhaarigen Sohn des Hades, welcher bisher nur mit nichtssagendem Gesichtsausdruck neben ihm lief.

,,Wer weiß schon, was in seinem Kopf vor sich geht. Wahrscheinlich hatte er einen Kurzschluss in seinem Hirn und hat übergeschnappt", meinte dieser schulterzuckend. Sol war sich nicht sicher, was er von der Antwort halten sollte.

Wirres Murmeln lenkte seine Aufmerksamkeit zurück auf den Halbtitan, welchen er immer noch irgendwie zu halten versuchte. Seyyedi öffnete langsam die azurblauen Augen. Sein Blick schnellte wild von einem zum anderen und sobald er die Lage zu realisieren begann schlug er wie wild um sich. Sol ließ ihn reflexartig los und ging einen Schritt zurück. Seyyedi landete mehr oder weniger elegant auf dem harten Mamorboden.

,,Lass mich sofort los!", zischte er zu Lupus, welcher den Halbtitan immer noch an den Handgelenken hielt. ,,Wie du meinst", meinte dieser und trat ein paar Schritte zurück. Seyyedi taumelte komplett orientierungslos herum. Wahrscheinlich sorgte der vorherige Schlag auf den Kopf immer noch für Schwindel.

,,Was ist passiert?! Was habt ihr mir angetan?!", fauchte der Sohn der Theia in diesem Moment. Sol runzelte die Stirn und auch Lupus schien verwirrt. Der Schlag auf den Kopf war wohl etwas zu stark gewesen, wenn er dachte, dass sie ihm etwas Böses wollten.

,,Du kannst dich an nichts erinnern?", fragte er zur Sicherheit noch einmal nach.

,,An was denn?!", gut, Seyyedi konnte sich wirklich an nichts erinnern. Das war nicht gut, gar nicht gut. Sie sollten ihn wirklich dringend in den Westflpgel bringen.

,,Du hast einen Lehrer, gut, Praktikanten, angegriffen und fast getötet. Und jetzt sagst du, du könntest dich an nichts erinnern? Nette Ausrede...", mischte Lupus sich ein. Der Halbgott hatte die Arme verschränkt und blickte mit ungläubigen Blick zu dem Halbtitan. Erst jetzt wurde der Sohn des Hyperion an den Praktikanten erinnert. Es war ihm zwar recht egal, ob er überlebte oder nicht, aber es wäre dennoch ungünstig, wenn dieser in einer solchen Stunde sterben würde. Das würde ein ziemlich schlechtes Licht auf ihn und die Klasse werfen und das wäre alles andere als gut.

,,Getötet...", murmelte dieser und schaute darauf hin ausdruckslos durch die Gegend. Sol fasste sich unbeholfen an den Hinterkopf. Das war eine wirklich ungute Situation.

,,Gut, du solltest jetzt wirklich in den Westflügel gehen. Es ist definitiv kein gutes Zeichen, dass du offensichtlich keine Erinnerungen an die letzten Minuten hast. Das sollte vielleicht mal überprüft werden", Sol erhielt keine Antwort. Seyyedi starrte immer nich wie bescheuert durch die Gegend. Er trat einen Schritt auf ihn zu und wedelte mit der linken Hand vor dessen Gesicht. Die einzige Reaktion, die er erhielt war ein blinzeln.

,,Wir sollten uns beeilen. Das sieht nicht gut aus...", murmelte der Sohn des Hyperion und packte den anderen Halbtitanen an der Schulter. Dieser reagierte immer noch nicht. Lupus nickte zustimmend und das Trio machte sich auf zum Westflügel. Seyyedi murmelte weiterhin wirres Zeug, als würde er mit jemandem reden, den nur er hörte. Das war alles andere als beruhigend und Sol war ziemlich froh, als sie den Halbtitan endlich dem Pfleger übergeben konnten.

Er seufzte erleichtert und lehnte sich gegen die kühle Wand des Korridors, als sich die Tür zu dem Krankenzimmer schloss. ,,Und da wollte ich einfach nur normal zum Unterricht gehen...", murmelte er mehr zu sich selbst als irgendjemand anderem.

,,Wir sind auf einer Schule voller Halbgötter und Halbtitanen mit besonderen Kräften. Du kannst nicht erwarten, dass hier irgendetwas normal ist...", antwortete Lupus. Der Halbgott hatte sich zu ihm gesellt und der Sohn des Hyperion konnte erkennen, dass auch er erleichtert darüber, dass Seyyedi nun im Krankenzimmer war, war.

,,Das wurde mit den Jahrhunderten aber zur Kategorie normal gezählt", erwiderte Sol schulterzuckend. Er stieß sich von der Wand ab und lächelte. ,,Dann mal sehen, ob der Praktikant noch lebt", mit diesen Worten machte er sich auf den Weg zu dem Klassenzimmer.

Lilith Skleraina •Tochter der Nyx•

Lilith war nie schwach gewesen. Keinen Fehler hatte sie sich erlaubt. Immer war sie diejenigen gewesen, die Macht gehabt hatte. Während ihres Lebens hatte sie sich keine Tränen oder andere Zeichen der Schwäche erlaubt, denn Schwäche zu zeigen hieß, dass sie angreifbar war und das wiederum sorgte dafür, dass man alles verlor. Und doch standen am heutigen Tag Tränen in ihren nachtschwarzen Augen und ein unkontrolliertes Zittern durchstreifte ihren Körper. Sie wollte nicht weinen, wollte nicht, dass die bloße Erinnerung an die beiden, welche Jahrhunderte zurücklag, sie so kontrollierte und doch konnte sie es nicht verhindern, denn obwohl die Wunden alt zu sein schienen, waren sie doch immer wieder aufs Neue aufgerissen worden.

Wie jedes Jahr an diesem Tag war sie kaum fähig irgendetwas zu tun. Sogar Rikai, welcher Gefühle wahrscheinlich in etwa so gut verstand, wie ein Stein, zumindest kam es oft so rüber, hatte schon vor langer Zeit gemerkt, dass sie an diesem Tag einfach in Ruhe gelassen werden wollte.Und doch, wusste sie genau, dass er den Grund für ihre Trauer kannte, seit er vor langer Zeit Timoría beigetreten war. Er hatte sie für die geplante Mission, welche verlangte, dass er heute morgen aufbrechen musste, ausgeschlossen und stattdessen auf Evgenios Nýchta, einen Sohn des Erebos, gesetzt. Auf der einen Seite war sie ihm zwar dankbar, aber auf der anderen war sie alles andere als erfreut darüber durch einen solchen unloyalen Idioten ersetzt zu werden.

Sie vergrub ihren Kopf in ihren Händen, als die Erinnerungen stärker wurden. Rote Haare, leere Augen und dennoch das sanfte Lächeln, welches ihr in den letzten Augenblicken des Lebens gegolten hatte. Die Welt um sie herum flackerte, als Erinnerungen sich mit der Nacht und Realität vermischten.

Lilith wollte schreien und toben, als sie unfreiwillig in den Rausch der Vergangenheit gezogen wurde, doch sie konnte sich nicht bewegen. War wie gelähmt, während sie immer und immer wieder mitansehen musste, wie sie alles, was ihr jemals etwas bedeutet hatte vernichteten.

Rote Haare, sanftes Lächeln, letzter Schutz. Und erneut rote, gelockte Haare, unschuldige schwarze Augen. Ihre Augen. Toter Körper, die Götter hatten sie geschnappt! Hatten sie getötet! Sie war doch bloß ein unschuldiges Kind! Nun tobte die Tochter der Nacht. Nun schrie sie und doch hörte sie niemand. Niemand trauerte mit ihr über den Verlust. Niemand half ihr, als er und fünf Jahre später auch noch sie starb. Niemand war bei ihr, als die Leichen in Flammen aufgingen und sie zu allen Urgöttern betete, dass ihre Seelen in das schönsten Reich des Todes kamen.

Jahre später traf sie dann auf Timoría und ihren damaligen Anführer. Ajax, wie er sich nannte. Ein Kind des Tartarus, welcher durch seine roten Haare so schmerzlichst vertraut wirkte. Sie wusste genau, wie er sie aus den fast schon komplett roten Augen angesehen hatte, während er ihr Rache versprach. Sie hatte zugesagt und nicht mal, als ihre Armeen von den Göttern bezwungen worden und ihr Anführer getötet worden war, hatte sie es bereut. Denn das würde sie niemals. Niemals würde sie es bereuen, die Götter vernichtet zu haben, die ihr alles nahmen und niemals würde sie aufgeben, ehe ihre Waffe den König der Götter töten würde, dass hatte sie sich geschworen und das würde sie halten!

Lilith öffnete die geröteten Augen. Sie konnte Tränen auf ihren Wangen fühlen und Blut an ihren Händen sehen. Das Zimmer, welches bis vor kurzem noch komplett ordentlich gewesen war, lag nun in Trümmern. Der große Spiegel war in tausende Scherben zerbrochen und es gab kaum noch etwas, was nicht durch ihre Wut zerstört worden war.

Vorsichtig bahnte die Halburgöttin sich einen Weg durch die Trümmer, bis sie schließlich vor einem der wenigen noch intakt gebliebenen Gegenstände stehen blieb. Behutsam hob sie das kleine Medallion auf und öffnete es sanft. Das Glas vor dem Foto war unversehrt. Es würde nicht brechen, solange Rikai nicht am Ende seiner Kräfte oder Tod war. Zwei Personen blickten ihr entgegen. Sie selbst und ein rothaariger Mann. Erneut rannen Tränen über ihre Wangen. Neben dem Foto war ein weiteres. Ein kleines, ebenfalls rothaariges Mädchen mit den selben nachtschwarzen Augen, die auch sie hatte. Die Bilder war mehrere Jahrhunderte alt und doch, dass einzige was ihr von dem, was für die Ewigkeit hatte sein sollen, geblieben war.

Ein Klopfen unterbrach ihre Gedanken und am liebsten hätte Lilith einfach gar nicht reagiert,aber so straffte sie die Schultern und ging zu der Tür. Als sie sie öffnete blickte sie in das verwirrte Gesicht von Ikarus Manolas, einer der einzigen Personen, die seit den Jahrhunderten wieder ihr Vertrauen gewinnen konnte und die wohl einzige Person, die sie einen Freund nennen konnte. Rikai zählte hier eher weniger. Sie mochte ihm komplett vertrauen und bis zum Ende loyal sein würde und wusste auch, dass diese Loyalität auf Gegenseitigkeit beruhte, aber auch war sie sich bewusst, dass er ihr nicht vertraute. Rikai war schwierig. Fast schon nervtötend. Sie hatte keine Ahnung, was dafür gesorgt hatte, aber er kannte kein Vertrauen. Vor langer Zeit hatte sie ihn danach gefragt und die einzige Antwort die sie bekommen hatte war ein abwärtiges Schnauben und der Satz 'Vertrauen mach blind'. Und dennoch wusste Lilith genau, dass Rikai die Welt niederbrennen würde um die Halburgötter zu schützen. Das war der Grund, warum sie ihm vertraute. Und Vertrauen war es, was ihr Verhältnis zu Tartarus Sohn von ihrem Verhältnis zu Ikarus unterschied, denn diesem vertraute sie vollkommen und auch er vertraute ihr.

,,Was ist hier passiert?", fragte der Sohn des Eros, allein bei dem Gedanken schossen weitere Tränen in ihre Augen, mit besorgtem Unterton. Die Halburgöttin konnte sehen, wie seine Augen das zerstörte Zimmer und schließlich sie musterten.

,,Erinnerungen können wunderschön sein, aber gleichzeitig sind sie die größte Last des Lebens sein", antwortete sie mit traurigem Lächeln. Ikarus trat mit vorsichtigem Blick in den Raum, während er nickte. Er kannte die Grausamkeit des Lebens für sein Alter viel zu gut. Wie oft vergaß Lilith, dass er erst 20 Jahre alt war und noch nicht einmal ein halbes Jahrhundert gelebt hatte. So viel Schmerz und so viele Tote in Reihen der Halburgötter und alles nur, weil sie angeblich zu mächtig waren. Sie erinnerte sich noch genau daran, wie Ikarus vor drei Jahren hierher kam. Zusammen mit Malia einer so unglaublich freundlichen Person. Zu dieser Zeit war er anders gewesen. Weniger Verbittert und voller Träume und Hoffnung. Doch Elefthería hatte diese Träume in den bitteren Wunsch nach Rache verwandelt, welcher auch sie langsam auffraß. Sie würde alles dafür tun, damit er nicht so tief fallen würde wie sie.

,,Ich weiß nicht, was du erlebt hast, aber ich bin mir sicher, dass es schrecklich war", Lilith blickte mit immer noch geröteten Augen zu dem jüngeren Halburgott und als sich die Blicke trafen wurde ein stilles Versprechen zwischen ihnen geschmiedet. Sie würden nicht zu lassen, dass dem anderen so etwas wieder passierte. 'Ich werde ihn beschützen, Richard. Das verspreche ich dir.' Sie spürte, wie Horkos, der Gott des Eids und des Schwurs ihr Versprechen annahm.

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Nun Kapitel 8 :) Ich hoffe wie immer, dass es euch gefallen hat und ich es geschafft habe, eure Charaktere nach euren Vorstellungen zu schreiben ^^
Das war's auch wieder :)
Bis zum nächsten Kapitel!

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