Chapter 4

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Lachen ertönte. Ich musste meine Augen schließen und noch einmal öffnen, um zu sehen, ob es eine Lüge war. Die Dateierweiterung war TXT. Und dann diese Person... Das Geschenk, das er mir geschickt hat, war eine Kopie seines Romans?

[Du hast ein exklusives Attribut erhalten.]

[Der exklusive Fähigkeitsslot wurde aktiviert.]

Ich hörte eine Nachricht in meinem Ohr, nachdem ich die Datei ausgeführt hatte. Es war nicht verwunderlich, dass sich die Welt in 'Wege des Überlebens' verwandelt hatte. Alle Überlebenden von Wege des Überlebens hatten exklusive Attribute und Fähigkeiten.

Ich sagte leise 'Attributfenster' in meinem Kopf. Ich musste das Attribut wissen, dass ich erhalten hatte.

[Du kannst das Attributfenster nicht aktivieren.]

Ich versuchte noch einmal, 'Attributfenster' zu rufen, aber das Ergebnis war dasselbe.

Es war absurd. So etwas gab es? Wenn ich das Attributs Fenster nicht benutzen konnte, konnte ich nicht wissen, welche Attribute oder Fähigkeiten ich habe.

Sich selbst und den Feind zu kennen, bedeutete unbesiegbar zu sein. Aber das war eine Situation, in der ich nicht einmal mich selbst kannte, geschweige denn den Feind.

Nachdem ich eine Weile ins Leere gestarrt hatte, gab ich auf und beschloss, den Text zu lesen, den der Autor mir gegeben hatte.

[Deine Lesegeschwindigkeit hat sich durch die Aktivierung des Attributs erhöht.]

Ich wusste nicht, was das Attribut bedeutet, aber dank des Attributeffekts brauchte ich weniger als eine Minute, um den ersten Akt von Wege des Überlebens zu lesen.

Ich habe es gefunden. Die Stelle, an der mein Finger stehen blieb, war der Anfang des Werks, wo die Hauptfigur in der Zug Szene etwas 'Action' macht.

[ Er sah, wie sich Menschen an der Hintertür des Waggons 3707 versammelten. Das Rad des fest umklammerten Feuerzeugs war kalt.

In diesem Leben durfte er auf keinen Fall einen Fehler machen. Er würde jedes Mittel für sein Ziel nutzen.

Der Ausdruck der Angst in den Gesichtern der Menschen. Er fühlte keine Schuld.

Alles war flüchtig.

Er schaute die Menschen mit gnadenlosen Augen an. Nach einer Weile bewegten sich seine Fingerspitzen und Feuer stieg auf. Dann ging es los.]

Ein Schauer lief mir über den Rücken, und ich musste die Stelle immer wieder lesen. Der Grund für mein Unbehagen war schnell gefunden.

"...3707."

Reflexartig überprüfte ich die Nummer des Wagens, mit dem ich fuhr.

[3807].

Der Wagen, in dem ich mich gerade befand, lag hinter dem Wagen, in dem der Protagonist fuhr. Meine Hände zitterten leicht.

...Moment mal. Wie viele Menschen haben ursprünglich diesen Wagen überlebt?

[Er blickte durch das verschwommene Fenster auf den Wagen 3807. Es war bereits zu spät. Es war unvermeidlich. In diesem Wagen hatten sowieso nur zwei Menschen überlebt.]

Nur zwei haben überlebt. Das bedeutete, dass alle bis auf zwei Personen gestorben waren. Und ich wusste bereits, wer diese beiden Leute waren.

Ich hob meinen Kopf und sah Yoo Sangah ausdruckslos an. Vielleicht würde diese Frau sterben. Und ich auch.

"Dokja-ssi, sollten wir das nicht stoppen?"

An der Stelle, auf die Yoo Sangah zeigte, regte sich etwas. Es stöhnte. Ein junger Mann hockte sich vor die ältere Frau.

"Scheiße, ich habe schlechte Laune, und diese alte Dame jammert und stöhnt ständig! Willst du nicht die Klappe halten?"

Der junge Mann war ein männlicher Student, der am Eingang gelehnt hatte.

Er war schlank und hatte weiß gefärbtes Haar. Sein Name stand auf dem Schild, das an seiner Uniform befestigt war.

Kim Namwoon. Das war ein Name, den ich kannte.

[Nur Lee Hyunsung und Kim Namwoon überlebten in diesem Wagen. Aber das macht nichts. Sie sind sowieso die einzigen beiden, die ich brauche.]

"Habe ich dir nicht gesagt, du sollst die Klappe halten?"

Der aufgebrachte Kim Namwoon packte die Großmutter am Kragen. Die kraftlosen Beine der Großmutter taumelten. Kim Namwoons Handfläche bewegte sich durch die Luft.

Klatsch. Klatsch.

In normalen Zeiten wäre jemand hingerannt, um das zu verhindern. Aber jetzt bewegte sich niemand. Es dauerte nicht lange, bis die Ohrfeigen in Schläge übergingen.

"R-Rettet mich. Rettet mich ...!"

Ich konnte das Geräusch einer harten Faust hören, die auf Fleisch traf. Einige der Männer um Kim Namwoon zögerten, aber keiner von ihnen wollte eingreifen. Überraschenderweise war Han Myungoh der erste, der handelte.

" Junger Mann, einen Älteren so zu behandeln...!"

Doch alles, was er als Antwort bekam, war eine Stimme, die mit Hohn gemischt war.

"Mister, wollen Sie sterben?"

"...was?"

"Verstehst du immer noch nicht, was los ist?"

"Was für einen Blödsinn erzählt diese Rotznase denn da?"

Kim Namwoon lachte nur über den fluchenden Han Myungoh. Er deutete mit dem Finger auf die Decke des U-Bahn-Wagens.

"Siehst du das nicht?"

An der Decke war ein holografischer Bildschirm zu sehen.

[V-verschone mich!]

[Aaaack!]

[Stirb! Stirb!]

Es waren nicht nur Waggons oder die Daepong High School. Es war ein Live-Video von Menschen, die im ganzen Land starben. Kim Namwoon sprach weiter.

"Verstehst du immer noch nicht? Die Armee wird nicht kommen, um uns zu retten. Und jemand muss sterben."

"Was willst du damit sagen...?"

"Wir müssen eine Person zum Sterben auswählen."

Han Myungoh war nicht fähig zu antworten. Die Haare an seinem entblößten Handgelenk stellten sich auf.

"Natürlich weiß ich, was du denkst. Du musst deine Landsleute töten, um zu leben. Das ist etwas, was nur Hurensöhne tun würden. Aber wisst ihr, es ist eine Kraft, die wir nicht kontrollieren können. Außerhalb unserer Kontrolle. Wir werden sterben, wenn wir nicht töten. Wer wird uns die Schuld geben? Wollt ihr am Ende wegen eurer Moral sterben?"

"D-das..."

"Denken Sie gut nach. Die Welt, die du bisher kanntest, ist gerade untergegangen."

Han Myungohs Schultern zitterten. Es war nicht nur Han Myungoh. Risse zeigten sich in den Augen der Menschen. Es war eine Szene, in der die vage Moral in sich zusammenfiel. Kim Namwoon trieb einen Keil in diesen Riss.

"Eine neue Welt erfordert neue Gesetze."

Kim Namwoon. Ein junger Mann, der sich am schnellsten an die Welt von Wege des Überlebens anpasste.

Kim Namwoon drehte sich um und schlug weiter auf die Großmutter ein. Diesmal hielt ihn niemand auf. Han Myungoh, die anderen Männer... Sogar Lee Hyunsung.

Die Fäuste des Soldaten zitterten, während er mit verlorenem Blick in die Luft starrte. Vielleicht hatte auch er eine Entscheidung getroffen.

"Seufz... Es ist schwer zu töten. Wollt ihr nur zuschauen? Wollt ihr zurückbleiben?"

Die Leute zitterten bei Kim Namwoons Worten. Ihre Gesichtsausdrücke waren so leicht zu lesen wie die Sätze in einem billigen Roman.

[Wenn es in fünf Minuten keine Tötung gibt, werden alle in diesem Wagen sterben.]

Die Augen der Menschen veränderten sich.

[Wenn die Großmutter nicht stirbt, werden wir in fünf Minuten sterben...]

Die primitivsten Augen, die ein Lebewesen haben kann.

"Ja... Dieser Bastard hat recht. Wenn wir das nicht tun, werden alle sterben."

Der erste Mann rannte auf Kim Namwoon zu. Er trat auf die alte Dame ein, die zusammengebrochen war und sich zusammengerollt hatte.

"Habt ihr das vergessen? Jemand muss sterben! Damit wir leben können!"

"Ach verdammt... ich weiß nicht."

Der zweite und dritte.

Die Leute, die sich von der Großmutter fernhielten. Die feigen Männer, die verweilten. Der Student, der das Ganze mit seinem Handy gefilmt hat. Die Mutter des Kindes und Han Myungoh.

Sie alle haben die Großmutter ignoriert, mit dem Ziel, sie zu töten.

"Stirb! Stirb schnell!"

Sie waren wie Wächter, die bei der Todesstrafe zusammenarbeiten. Wie die Wärter, die gleichzeitig den Hebel ziehen, damit sie nicht erkennen können, wer den Gefangenen getötet hat, traten und schlugen diese Leute aggressiv auf die Großmutter ein.

Und ich habe das alles beobachtet. Ich stand daneben, wie jemand, der das Geschehen in einer anderen Welt beobachtet.

Die Großmutter, deren Namen ich nicht kannte, war jemand, der nicht zum Leben bestimmt war. In dem ursprünglichen Szenario ist die Großmutter gestorben. Also... war es keine Sünde, diesen Tod zu beobachten.

In diesem Moment stand Yoo Sangah auf.

"Du wirst getötet werden." Ich packte sie reflexartig. "Ich sagte doch, du sollst dich nicht bewegen."

Der Arm, den ich hielt, zitterte. Yoo Sangah machte feste Fäuste, um ihr Zittern zu verbergen.

"Ich weiß, ich weiß...!"

"Yoo Sangah-ssi wird sterben, wenn du jetzt gehst."

Yoo Sangahs Augen zitterten vor Angst. Und trotzdem...

Ich habe es begriffen. Obwohl sich das Genre der Geschichte geändert hatte, leuchteten einige Leute immer noch hell auf.

"Yoo Sangah-ssi. Setz dich hin."

Aber die Person, die diese Geschichte verändern konnte, war nicht Yoo Sangah. Yoo Sangah war nicht der Protagonist dieser Welt.

" Huh? Aber-"

"Tu, was ich sage, nur dieses eine Mal. Danach werde ich mich nicht mehr einmischen."

Nachdem ich Yoo Sangah gewaltsam auf ihren Platz zurückgedrängt hatte, holte ich tief Luft und drehte mich um. Ich straffte meinen Rücken und schüttelte mich, während ich ausatmete. Langsam lockerte ich meine Knöchel und Handgelenke.

Eigentlich war es ein bisschen früh, um sich zu melden. Das war ursprünglich nicht mein Plan.

"...Dokja-ssi?"

Ich antwortete nicht auf ihren Ruf, während ich die Leute ansah. Die Leute, die die Großmutter angreifen wollten.

Ich war nicht ruhig, weil ich Angst vor Kim Namwoon und den Leuten hatte, noch war ich mit ihrer Unmenschlichkeit einverstanden.

Ich habe nur gewartet. Es war der Moment, in dem ich mich bewegen musste.

So...

Kwaang!

In diesem Moment.

"Ack! Was?"

Eine Explosion erfüllte meine Ohren und der Zug bebte. Menschen schrien auf. Rauch stieg aus der vorderen rechten Ecke des Wagens auf. Es hatte begonnen. 'Er' hatte sich bewegt.

Ich stieß mich mit meinem rechten Fuß vom Boden ab, so fest wie ich konnte. Ich ging an den schreienden Leuten vorbei und hocke mich auf die Großmutter zu.

"Was? Eeeeok!"

Kim Namwoon stieß mit mir zusammen und fiel mit einem Schrei zu Boden. Auf den ersten Blick sah es so aus, als würde ich die Großmutter retten, aber das war nicht das, was ich vorhatte.

Wo war es? Ich sah mich schnell um.

Jemand war durch die Explosion in Richtung der Großmutter gefallen. Es war ein Kind, das inmitten dieser Hölle weinte. Das Kind, das vorhin das Insektensammelnetz in der Hand hatte.

"Verzeih mir."

Ich nahm dem Kind das Netz ab.

Als ich meine Hand in das Netz steckte, berührte das Chitin eines Grashüpfers meine Fingerspitzen. Ich nahm eine heraus und legte es in die Hände des Kindes. Dann wandte ich mich den Menschen zu.

"Hört alle auf. Ihr könnt nicht leben, wenn ihr die Großmutter tötet."

Meine Stimme war aufgrund der vorübergehenden Stille nach der Explosion erstaunlich klar. Einer nach dem anderen sah mich an.

"Sagen wir, ihr tötet die Großmutter. Was dann?"

Ihre überraschten Gesichter sahen gut aus. Ich erzähle euch ein bisschen mehr.

"Der Tod der Großmutter wird als das anerkannt werden, was der Dokkaebi den 'ersten Mord' nennt, und es wird etwas Zeit gekauft werden. Wie geht es dann weiter?"

"Ah ..."

"Wenn es stimmt, was der Dokkaebi sagt, muss jeder von euch eine Sache töten. Wen wirst ihr also nach der Großmutter töten? Werdet ihr die Person neben euch töten?"

Die Leute, die über etwas nachdachten, wichen voreinander zurück. Entsetzen stand in ihren Augen. In der Tat, jeder wusste es. Die Großmutter war nur der Anfang.

Kim Namwoon bemerkte die unruhige Atmosphäre.

"Haha, warum macht ihr euch alle Sorgen? Dann tötet ihn als nächstes! Ihr Feiglinge! Macht euch keine Sorgen, wenn ihr an der Reihe seid! Die Chancen sind gleich!"

Ich dachte mir schon, dass Kim Namwoon so etwas sagen würde. Ich unterbrach ihn mit einer leichten Handbewegung.

"Es gibt keinen Grund, so ein Risiko einzugehen. Es gibt einen Weg für euch zu überleben, selbst wenn ihr kein Killer werdet."

"Was?"

"W-Was ist es?"

Die Leute wurden sehr unruhig. Kim Namwoons Gesichtsausdruck verzerrte sich.

"Habt ihr das vergessen? Das Ziel für das Szenario war nicht, 'einen Menschen zu töten'."

Die meisten Leute waren immer noch verwirrt, aber ein paar Leute bemerkten etwas.

[Töte ein oder mehrere Lebewesen.]

Das ist richtig. Von Anfang an wurde das Wort "Person" im Inhalt des Szenarios nicht erwähnt.

Töte ein oder mehrere Lebewesen. Mit anderen Worten: Jedes Leben war möglich. Eine scharfsinnige Person schrie das Sammelnetz in meiner Hand an.

"Insekt! Insekten!"

Die Heuschrecken hüpften im Fangnetz. Die Augen der Leute leuchteten. Ich nickte.

"Ja, genau, die Insekten."

Ich steckte meine Hand in das Netz und nahm eine Heuschrecke heraus. Es war ein pummeliges Exemplar, das ich vorhin gesehen hatte.

"G-Gib mir das! Schnell!"

"Nur eine! Ich brauche nur einen!"

Ich trat langsam zurück und betrachtete die sich nähernden Menschen. Ich stand nun dem explosiven Wahnsinn gegenüber, der die Großmutter töten wollte. Und doch tauchte ein Lächeln auf. Warum nur? Warum schlug mein Herz selbst in dieser atemberaubenden Anspannung vor Freude?

" Wollt ihr es haben?" Ich winkte mit dem Netz wie ein Dompteur, der ein Tier provoziert. Mehrere ungeduldige Menschen sprangen auf mich zu.

"Dann fangt sie!"

Ich zerschmetterte den Grashüpfer in meiner Hand.

[Du hast die Errungenschaft 'Erster Mord ' erreicht!]

[Du erhältst 100 Bonusmünzen.]

Gleichzeitig warf ich das Netz in meiner anderen Hand so fest wie möglich. Es war auf der gegenüberliegenden Seite des Bereichs, wo die Großmutter und die Menge versammelt waren.

"Das ist verrückt!"

Die Insekten wurden freigelassen und sprangen, so gut sie konnten, um ihre Freiheit.

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Arme Grashüpfer  :(

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