20) Vergebung ~ #Fazix

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Können wir bitte den Fakt außer Acht lassen, dass es diesen OneShot auch in Lemon Version gibt?😳👉👈

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Schon fast gelangweilt beobachtete ich die Stripperinnen, die an ihren Stangen tanzten. Heute schien alles so anders. Es roch nach einem Haken. Heute morgen war ich ausgeschlafen aufgestanden. Ich war rechtzeitig aus der Dusche gekommen, dann erst klingelte der Paketbote. Ich hatte einen erfrischenden Spaziergang durch die Innenstadt zu meinem Büro gemacht. Meine Mitarbeiter hatten mich gut gelaunt gegrüßt. Ich hatte gut und ungenervt gearbeitet. Nachmittags wieder daheim war mein Essen nicht in der Pfanne angebrannt. Und so weiter. Alles positive Sachen. Und ich traute dem nicht.
Die jungen Frauen schwangen ihre meterlangen Strichbeine, kreisten mit den dürren Hüften, wackelten mit den aufgespritzten Hintern. Heute wirkte das alles lächerlich. Genervt seufzte ich auf. In diesem Moment öffnete sich die Clubtür. Alle Köpfe flogen wie magnetisch angezogen in ihre Richtung. Auch ich riss meinen Blick von meinen Sneakers und blickte zum Eingang. Meine Augen weiteten sich ungläubig.
Im Eingang stand Max und ließ seinen Blick über die Besucher schweifen, während die Tür zurück ins Schloss fiel. Pfah! Ich lächelte über mich selber, rieb mir einmal über Stirn und Augen. Fazon hier in Wiesbaden, Nachts um 2, in einem Stripclub, das wärs jetzt. Ich sollte schlafen gehen. Ich nahm die Hand wieder runter. Fazon stand immer noch an Ort und Stelle. Groß, autoritär, heiß. Ich verkrampfte mich. Das konnte nicht sein. Fazon würde niemals hier her kommen. Tja. Suprise Motherfucker! Sein Blick war gefasst, fast frech. Offensichtlich musterte er mich. Sein Mundwinkel zog sich spöttisch hoch. Mir schoss die Röte ins Gesicht. Ich musste ein jämmerlicher Anblick sein. Ein geistig 16 Jähriger, Augenringe bis zu den Kniekehlen, verwuschelte Haare, wie ein nasser Sack Mehl auf dem Barhocker sitzend. Man merkte mir an, dass ich völlig überfordert war mit dem Leben. Er setzte sich in Bewegung und ich drehte mich schwungvoll zurück zur Theke. Oh mein Gott war das peinlich. In meinem Kopf wirbelten die Gedanken durcheinander. Wie war Fazon hierhergekommen? Wo übernachtete er? Und vorallem: warum war er hier?!

Mein Kopf malte sich die komischsten Szenarien aus. Von ''er wurde wegen seiner Arbeit hierher versetzt'' bis zu ''er will mich wieder sehen'', was natürlich kompletter Bullshit war. Ich mein', vor zwei Jahren hatten wir uns, nicht gerade im Guten, getrennt. Und keiner von uns beiden hatte sich je wieder beim anderen gemeldet. Ich hatte gegen den Drang gekämpft, nachzuschauen, was er so tat. Nur kurz in seinen YouTube Wiki Artikel schauen. Aber am Ende hatte ich mir auf die Finger gehauen und Minecraft geöffnet, weil ich wusste, dass Fazon wusste, dass ich schwach war und irgendwann nachgeben würde. Deswegen allerdings wusste ich nicht, wie es ihm Persönlich ergangen war. Stegi, mit dem ich in Titan 5 geteamt hatte, konnte natürlich seine Schnauze nicht halten und mir in Höchstgeschwindigkeit wie ein plappernder Wasserfall ein Statusupdate über Fazons' Rapperkarriere gegeben. Nach ''kein Bock'' und ''Weiter'' hatte er angeblich noch einige weitere Singles rausgehauen, bis er mit ''(Sehn-)Sucht'' vor erst 2 Monaten durch die Decke schoss, bis in die deutschen Charts auf den dritten Platz. Dann hatte er sofort einen Plattenvertrag bekommen, neue Songs geschrieben, schon 2 Alben rausgebracht. Er hatte eine Vielzahl an Fans. Plante anscheinend schon eine Deutschland Tour. Einige nationale Künstler wie Joris interessierten sich anscheinend für eine Kooperation, fanden, dass er Talent besaß und dieses gerade am entdecken war. Weil er dieses Talent aber erst entdecken musste, saß er auch 24/7 im Tonstudio und schrieb Texte, spielte Melodien, fügte zusammen. Was machte er dann also hier?!

Ich stütze meinen Ellbogen auf und auf meine Hand meinen schweren Kopf. Die laute Musik, leises Gelächter von Gästen, die sich tatsächlich hier unterhalten konnten, das alles nervte mich langsam. Aber jetzt weggehen kam nicht in frage. Sonst würde Fazon mich erst recht für einen Schwächling halten. Ich wusste, dass er mich sah. Und ich wollte das nicht. Ich wollte für einen Moment ungestört nachdenken können. Ich straffte die Schultern und erhob mich möglichst locker vom Hocker, drehte mich um und wollte loslaufen. Was ich sah ließ meine Schultern ganz schnell wieder zusammensinken. Bereits ganze 3 Stripperinnen tanzten um Fazon herum und und himmelten ihn an. Natürlich nur mit Spitzenunterwäsche bekleidet, 3 Kilo schminke im Gesicht, gerade erst volljährig. Es brach mir das Herz, dass er sie attraktiver als mich fand. Er saß wie der King in seinem Sessel, tat völlig ungerührt. Sein Blick war eiskalt, als er sah, wie ich aufstand. Ein Bild schob sich vor mein inneres Auge. Ein lachender Max. Seine Augen funkelten warm und liebevoll, als er mir mit dem Daumen sanft über die Wange strich. Genau das Gegenteil von dem jetzigen ''Max''. Jetzt war er Fazon, wie er sich Fremden gegenüber vorstellte.
Schnell wandte ich den Blick ab und ging zum Wc.

Ruhe. Endlich.
Genüsslich seufzte ich und legte den Kopf für mehrere Sekunden in den Nacken. Vorsichtig öffnete ich meine Augen wieder und ging zum Waschbecken. Langsam drehte ich den Wasserhahn auf und ließ das kalte Wasser über meine Finger rieseln. Ich spritzte mit ein wenig ins Gesicht und konnte mir ein erneutes aufatmen nicht verkneifen, dann drehte ich das Wasser wieder ab und wischte mit dem Ärmel mein Gesicht trocken. Plötzlich hörte ich Schritte auf dem Flur. Die Tür wurde aufgestoßen. Die laute Musik und das Gelächter der Leute holte mich zurück in die Wirklichkeit. Überrascht zuckte ich zusammen. Fazon, wer sonst, zog erneut einen Mundwinkel hoch. Diesmal aber nicht spöttisch. „Na?“, fragte er leise und lehnte sich an die Wand gegenüber von mir, während die Tür wieder ins Schloss fiel. Die Clubgeräusche verstummten wieder. „Was willst du?“, nuschelte ich und drückte mich an das Waschbecken in meinem Rücken. Fazon musterte mich ernst: „Dich zurückholen.“ Ich lachte auf: „Na da muss ich dich enttäuschen. Du hast es verknackt, Fazon!“ Ich fuhr mir unbewusst durch die Haare und spürte förmlich, wie sie dabei verwuschelten. Das hatte Fazon geliebt. Wenn ich verschlafen mit verwuschelten Haaren in die Küche getappst kam. Sofort zeigte sich auch die Reaktion. Sein Blick flackerte und ich sah Schmerz in seinen Augen tanzen, doch sofort hatte er sich wieder unter Kontrolle. „Leon- ...“, flüsterte er heißer. „Seltix!“, unterbrach ich ihn eiskalt. „Seltix, es tut mir Leid. Und ich weiß, dass das hier eigentlich nicht ausreicht, aber ich tat das nur um uns zu schützen! Als Rapper ist das Leben hart. Als erfolgreicher noch mehr. Wenn wir die Beziehung jetzt öffentlich gemacht hätten, wärst du nie wieder unbeobachtet gewesen. Überall wären Paparazzi, alle würden unangenehme Fragen stellen,...
Das zwischen uns... “, Wieder unterbrach ich ihn sauer. „...es hätte deine Karriere bedroht, willst du damit eigentlich sagen, nicht? Aber niemand hat bis jetzt je danach gefragt, du Egoist. Du dachtest, wenn du dich als schwul ''outen'' würdest, würdest du kein Rapper werden können. Aber du hättest es. Die Leute mögen dich, weil du Talent hast, weil du gut singst. Niemanden juckt deine Scheiß. Verdammte. Drecks. Sexualität!“, zum Ende hin schwoll meine Stimme immer mehr an und normalerweise hätte ich Angst gehabt, dass uns jemand hört. Wenn mir jetzt nicht bereits Tränen aus den Augen träten. Bestürzt kam Fazon auf mich zu und nahm mich in den Arm. Ich war zu schwach um mich zu wehren. Schluchzend krallte ich mich in sein T-Shirt und vergrub mein Gesicht an seiner starken Brust. „Du hast Recht... Es tut mir Leid...“, murmelte Max und drückte mich an sich, was mich nur noch mehr zum weinen brachte. „I-ich.. D-du hast m-mich allein ge-gelassen.“, bekam ich mühevoll hervor. „Ich k-konnte tagelang n-nichts essen, nicht reden, n-nicht gehen, nur w-weinen. D-du ha-hast mein H-Herz geborchen, Max!“

Max drückte mir einen Kuss in die Haare, dann fing er an mit einer Hand durch diese zu kraulen. „Pshhhh... Ich weiß. Ich weiß ich hab Scheiße gebaut und es tut mir so unendlich leid, Leon. Aber deswegen bin ich hier. Ich werd dich jetzt nicht mehr loslassen!“ Mit großen Augen blickte ich zu ihm auf: „Versprochen?“ Er lächelte: „Wirklich versprochen!“
Dann beugte er sich zu mir herunter und verband sanft unsere Lippen. Ich erwiederte leicht und ich hörte, wie er erleichtert aufatmete. Als wir uns nach einer kleinen Weile voneinander lösten fuhr mir Max nochmal langsam durch die Haare. „Was machst du eigentlich nachts um zwei in so nem billigen Loch hier?“, er sah besorgt aus. „Versuchen, meinen Schmerz zu betäuben...“, nuschelte ich beschämt und spürte bereits wieder einem Anflug von Hitze in meinen Wangen. „Oh Leon..“, lachte er leicht belustigt, aber auch verständnisvoll. „Komm wir gehen!“
Sanft aber bestimmt wollte er mich aus der Toilette schieben. Doch schon nach einem Schritt knickten meine Beine weg. Blitzschnell fing Max mich auf und als ich mich entschuldigte und vergebens versuchte aufzurichten, schüttelte er den Kopf: „Warte, ich trag dich!“
Schon hob er mich im Brautstyle hoch.
Es war mir unglaublich peinlich, als wir zurück in den Club traten und alle uns anstarren, weswegen ich mein Gesicht schnell in Max' T-Shirt versteckte. Zumindest roch es gut nach ihm. Eine der Stripperinnen war so ehrenhaft und brachte uns Max Jacke. „Leg sie einfach auf ihn drauf. Passt schon...“, er deutete mit dem Kopf auf mich. Sie nickte und deckte mich schon richtig damit zu. Die Wärme brachte mich zu einem wohligen Seufzen, aber als ich sah, wie Max sie mit seinen Blicken erdolchte, hielt ich schnell wieder den Mund. „Reicht auch wieder...“, knurrte er besitzergreifend und schnell duckte sich das Mädchen weg und lief zurück zu ihrer Stange.
Ich wollte nicht, dass Max Blick so düster blieb. Deswegen zog ich kurz an seinem T-Shirt. Sofort blickte er zu mir nach unten. „Ich glaube ich brauche jetzt dringend einen Kuss!“, murrte ich gespielt.
Sofort grinste er und gab mir den Kontakt unserer Lippen, der mich süchtig machte. In diesem Moment wusste ich, dass es richtig gewesen war, ihm zu vergeben.


~ 1632 Wörter

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