3) Hochzeit ~ #BergZone

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P.o.V. Herr Bergmann

Langsam schlenderte ich im Smoking mit Fliege durch den breiten, mit Teppich ausgelegten Gang und die automatischen Schiebetüren. Sofort empfing mich die leichte Kälte der Nacht. Februar. Ich lief am Rand des Parkplatzes entlang, durch die Wand und die geschlossenen Fenster neben mir drang dumpf Tanzmusik an mein Ohr. Ich genoss die leichte Gänsehaut in meinem Nacken. Gemächlich ging ich bis zu einem dekorativen Haufen Steine und ließ mich auf einem dieser nieder. Dann hob ich endlich meinen Blick gen Himmel. Tiefschwarz, ohne Wolken, funkelten Sterne, milliarden Kilometer entfernt, auf uns runter. Ich musste leicht schmunzeln. Ich Nachteule!

Ich entspannte mich, entdeckte den großen Wagen und andere Sternenbilder. Natürlich freute ich mich für Takaiishi, dass er gerade seine Hochzeitsnacht durchfeierte, aber ich war innerlich schon immer ein sensibler Schweigemensch, der seine Auszeiten brauchte. Ab und zu hörte ich etwas entfernt die leisen Glastüren des Hotels, wo große Hochzeitssäle zur Verfügung standen. Raucher machten ihre Raucherpausen, unterhielten sich, aber mein Körper war schon stillgelegt, komplett der Ruhe übergeben. Auch, als innen die Musik plötzlich aufhörte und laut ''Weiß jemand, wo Tim ist?'' gefragt wurde. Ich wollte aufstehen, reingehen, laut Kedos ''Hey! Hier bin ich! Hast du mich gesucht?'' entgegenrufen, doch ich bewegte mich nicht vom Fleck. Wie auf Drogen starrte ich mit großen Augen auf den besänftigenden Nachthimmel, bemerkte Flugzeuglichter, zählte zwölf davon in zehn Minuten.

Erst, als ich näherkommende, energische Schritte hörte, riss ich meinen Kopf ruckartig herum. Kedos kam langsam auf mich zu. Ihm stand sein hellgrauer Smoking fantastisch. Die Fliege war etwas gelockert und trotzdem umgab ihn eine perfekt wirkende Aura: ''Hier bist du also!'' ''Mhm...'', meinte ich trocken, erhob mich und schüttelte einmal meine Arme durch. Plötzlich legte sich eine starke Hand auf meinen Rücken. Ich erstarrte, versuchte das Kribbeln, das von dieser Stelle ausging, zu unterdrücken, doch die Form brannte sich förmlich in meine Haut hinein. Kedos schob mich sanft Richtung Saal zurück: ''Komm! Dir ist sicher kalt!'' Benebelt nickte ich einmal, dann riss ich mich zusammen. ''Danke für's holen! Wäre auf Dauer ziemlich einsam da draußen geworden'', lachte ich leise. Glatte Lüge! Ich war nie einsam, höchstens allein. Ich hatte schon mehrmals tagelang in meiner Dachwohnung ausgeharrt. Ohne zu essen oder zu trinken, geschweige denn aufzunehmen. Letztendlich fuhr Kedos zu mir und dann löste ich mich langsam aus meinen Starren. Kedos schmunzelte breit und öffnete dann die Saaltür. Sofort schlug mir stickige Luft, gepaart mit Alkoholfahne und lauter Tanzmusik entgegen und ich hatte das Gefühl mich übergeben zu müssen. ''Hey! Tim ist wieder da!'', rief Kedos über die Musik hinweg und der laute Jubel ließ ihn lachen. Lauschend hob ich den Kopf. Kedos Lachen! Wie ich es liebte...

Ich schnappte mir einen Teller, eine kleine Kuchengabel, nahm mehrere Stücke verschiedener Kuchen und begab mich an meinen Sitzplatz. Mit leichtem Hunger fragte ich trotzdem nochmal in der Küche nach übrigen Resten und bekam ein Schnitzel mit einer riesigen Portion Pommes hingehalten, die ich sofort annahm. Mein Heißhunger legte sich und ein Blick auf meinen linken Arm verriet mir, dank Uhr, dass es erst Zwei war. Mit schlechtem Gewissen holte ich mir eine Cola, die ich in einem Zug runterstürzte. Ich musste unbedingt wacher werden...ohne Alkohol!
Ich ging auf die Tanzfläche und sofort fand ich eine junge Dame, die tatsächlich gut tanzen konnte. Das einzige, was mich störte, war ihre Fahne, aber das zählte gerade nicht. Einfach nur den Moment vergessen. Kedos vergessen!

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