5) All my fault (alles meine Schuld) ~ #Spynix

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Ich starrte auf Michas Profil. Ihn juckte der Musikfilm sehr offensichtlich nicht, denn er holte sein Handy aus der Hosentasche. Es war an. Er checkte WhatsApp, Twitter, halt die typischen sozialen Plattformen, daddelte nur etwas herum. Typisch letzte Reihe halt. Obwohl ich mit meinem Außenseitertisch ganz hinten gammelte, aber ich zählte nicht. Ich langweilte mich ebenfalls, spielte mit meinem Kulli, überprüfte, ob der Lehrer Lunte gerochen hatte und war mit dem Blick schon wieder bei Micha. Plötzlich er tönte leise der  Auslöser einer Handykamera. Alle taten so, als hätten sie nichts gehört. Klassengemeinschaft und so...
Unser Musiklehrer war eh zu begeistert von der Doku über die Renaissance. Wichtiger, so nannten ihn alle wegen seinem großen Ego und Selbstbewusstsein, drehte sich grinsend für einen Moment zu mir um und zeigte sein Handy grinsend der 4er Reihe. „Schick mal!“, raunte Micha. Wichtiger nickte, nahm sein Handy wieder und kurz drauf ploppte auf Michas Bildschirm die Benachrichtigung auf, dass ein Snap eingetroffen war. Ich sah, wie seine Mundwinkel hochwanderten, dann drehte er seinen Rücken absichtlich so, dass ich den Bildschirm nicht mehr sehen konnte. Ich blickte einfach wieder aus den Fenster auf den schönen blauen Frühlingshimmel.
Nach nichtmal einer Minute flog etwas haarscharf an meiner Nase vorbei. Mein Blick schnellte nach vorne, doch bereits knallte eine weitere Papierkugel direkt gegen meine Stirn. Alles sah normal aus. Die Jungs versuchten ihr Prusten und Lachen zurückzuhalten, ihre Rücken zitterten bei dem kleinsten Kicher. Verwirrt runzelte ich die Stirn. Micha zog sein Handy wieder aus der Hosentasche, blinkte extra oft mir dem Bildschirm, dann öffnete er seine Skizzen. Ein fettes Bild von mir, wie ich Michas schönes Profil anstarrte. Ich lief rot an. Wie peinlich!
Doch plötzlich schrieb er schwungvoll mit den Finger etwas darunter.

> Süß von dir❤😘😁

Tiefrot versuchte ich den Rest der Stunde Micha zu ignorieren, was auch einigermaßen klappte.

„Ey, warte mal!“ Ich erstarrte in der Bewegung, als ich die Stimme hörte. „Ja?“, ich drehte mich nervös zu Micha um. Musik war erst drei Tage her... Meine Hände umklammerten fester die Bücher in meinem Arm. Micha blieb mit geschultertem Schulranzen vor mir stehen: „Hi!“ - „Ehm...Hallo?“, fragte ich verunsichert. „Ich wollte fragen, ob du vielleicht Lust auf einen Döner hast? Die anderen kommen natürlich mit, aber du bist sonst so alleine jede Mittagspause, da dachte ich...“, er lächelte schief und kratzte sich im Nacken, obwohl er eine Kapuze trug. Die verwuschelten Haare lugten vorne raus. Jeder Mensch, der jetzt ablehnen würde mit dem süßesten Jungen ever mitzugehen, war krank!! Lustig. Ich hatte abgelehnt und jetzt war ich krank. „Ey sorry, aber ich hab leider kein Geld dabei...“, wich ich aus. Er zuckte mit den Schultern: „Ist doch kein Problem, ich geb ihn dir aus!“ Der Rest seiner Clique witzelte am Ende des Ganges laut herum, wartete auf ihr Hauptmitglied. „Nein, tus lieber nicht, ich hab nicht gerne Schulden. Ich vergesse immer sie zurückzuzahlen. Außerdem mag ich keinen Döner“, log ich. Plötzlich schnappte sich Micha meine freie Hand und zog mich den Flur entlang Richtung seine Gruppe. „Jeder mag Döner! Du kommst jetzt mit!“, lachte er, während mein Handgelenk angenehm zu kribbeln begann.
Als jeder seinen Döner fertig gegessen hatte war ich erst bei der Hälfte. Ich war ein Genießer, das stimmte. „Kann doch nicht sein, dass du so lange brauchst!“, lachte Micha und nahm mir meinen Döner aus der Hand. „Eyyy, das ist meiner!“, rutschte es mir empört raus. „Hört, hört! Vor einer Viertelstunde sagt er noch er mag keinen Döner. Keine Sorge, ich helf' nur bisschen nach!“
Blitzschnell versenkte Micha seine Zähne und biss gefühlt ein Drittel weg. Spitzbübisch blitzen seine Augen mich an, als er mir breit kauend das Fladenbrot zurückgab. Er bemerkte nicht, dass ein bisschen Zuchinisoße an seiner Nasenspitze klebte und ich verbot es mir, es ihm zu sagen, da es einfach zu niedlich aussah.

„Hehe, hallöchen!“ Geschockt starrte ich Micha an. „Dir ist bewusst, das wir halb zwei nachts haben, oder?“, fauchte ich und horchte kurz, ob meine Eltern wach geworden waren. Nicht regte sich im Haus. „Ja, ist es. Aber du bist noch wach. Und wir sind öfters um diese Uhrzeit noch wach, wenn wir Langweile haben. Was ist? Kommst du?“, kicherte der Braunhaarige aus der Dunkelheit zu mir in den ersten Stock hinauf. Ich zögerte einen Moment, dann seufzte ich: „Ja, warte! Ich zieh mir nur schnell was gescheites an.“ Micha nickte freudig, denn die weiße Kapuze bewegte sich auf und ab.
Schnell hüpfte ich in eine Hose und streifte den Pulli von gestern nochmal über. Ich holte möglichst leise meine Schuhe, dann sprang ich vom Fensterbrett auf unser flaches Schuppendach und von dem zu Micha runter. Ich landete nur wenige Zentimeter vor ihm, aber er wich nicht zurück. Sein warmer Atem auf meiner Haut ließ sich meine Nackenhaare aufstellen, die Augen zogen mich hypnotisch an. Mein Herz schlug hart gegen meinen Brustkorb, ich versuchte nicht zu kollabieren. Dann taumelte ich einen Schritt zurück. „W-wo sind die anderen?“, stotterte ich. „Die warten am Tor.“, meinte Micha trocken und wandte sich ab.
Noch zwei Stunden zogen wir umher. Durch den Park, auf den Spielplatz, sogar kurz durch die Innenstadt. Allerdings fühlte ich mich dort nicht so wohl, zwischen all den besoffenen Studenten, doch Wichtiger stellte sich stur, weswegen Micha schulterzuckend sagte, dass er mich einfach nach Hause bringen würde und dann zurückkam.
Stumm gingen wir durch das dunkle. Ich zog mich auf den Zaun und mit einem Klimmzug angestrengt auf das Schuppendach, von dort stieß ich das immer noch angelehnte Fenster auf und stieg in mein Zimmer. Micha kam mir hinterher. Erledigt war ich mich auf mein Bett, während sich mein Begleiter auf den Schreibtischstuhl pflanzte. „Du hast ein PC?“, fragte er überrascht. Ich raffte mich auf und nickte: „Was hattest du erwartet?“ Micha schüttelte stumpf den Kopf: „Weiß ich nicht... Aber wir müssen unbedingt mal zusammen zocken!“ Ich nickte wieder und stand auf, warum auch immer. Micha tat es mir gleich und ging langsam zu mir hin. „Also. Es war echt schön heute!“, lächelte er. Ich nickte zum dritten mal nur. „Ja, finde ich auch!“, brachte ich dann mit kratziger Stimme hervor. Stille, dann beugte sich Micha vor und umarmte mich sanft. Ich erwiederte es hastig, dann war sie auch schon wieder vorbei. „Bis morgen!“, grinste er und schwang sich auf den Fensterrahmen. „Bis morgen!“, hauchte ich, dann sprang er.

Okay, chill! Du wirst es überleben! Ruhig bleiben, ATME!, redete ich mir gut zu. Schon wieder waren 4 Tage vergangen seit dem Nachtspaziergang. Mit wackeligen Knien lief ich immer näher auf mein Ziel zu. Micha stand wie immer in der großen Pause bei vielen Jungs. Alle größer als ich, hatten mehr Muskeln als ich. Er hatte heute eine Mütze auf. Beanies waren gerade wieder aus dem Trend gekommen, aber er sah damit aus wie ein Gott! Ich schnappte nach Luft, als einer aus der Horde von Jungs mit dem Kopf auf mich deutete. Micha drehte verwundert seinen Kopf. Als er mich sah, fing er an zu strahlen und lief mir sogar entgegen. „Hey!“, sagte ich schüchtern. „Na du?“, grinste er freudig. „Du...ehm...also.“, stammelte ich und bemerkte, wie die anderen Jungs rüberstarrten. „Ich hab in drei Tagen Geburtstag...“, mein Gesicht wurde heiß. „Das sind doch gute Neuigkeiten, oder?“, lachte Micha. „Ja. Und. Auf jeden Fall wollte ich fragen, ob du da vielleicht Zeit hast? Lust hättest irgendwas zu machen? Du musst natürlich nicht, aber ich bekomme selten was von meinen Eltern und bin auch da den ganzen Tag alleine daheim. Ich würde uns was kochen nach der Schule und dann könnten wir zocken.“, meine Hände zitterten, als ich wild etwas zu meiner Rede dazu gestikulierte. Micha lachte: „Na klar hab ich Lust! Und Zeit? Für sich sowieso immer.“ Er zwinkerte einmal und ich starb halb an einem Herzinfakt. Er hatte JA gesagt!! „Okay ehm. Wann hast du Donnerstag aus?“, lächelte ich breit. „Nur 6 Stunden. Du auch, nicht wahr? Frag nicht woher ich das weiß! Ich hol dich dann ab!“, grinste er. Ich nickte leicht verwirrt. „Supi! Du? Die anderen warten schon wieder auf mich.“, er schielte kurz dorthin. „Nein, alles gut! Kein Problem!“, sagte ich schnell. „Wir sehen uns dann Donnerstag!“, grinste Micha und dann umarmte er mich!!!
Vor dem gesamten Schulhof.
Ich war der glücklichste Mensch auf dem Planeten, schwöre ich euch!

Mein Geburtstag war fast perfekt. Meine Kurskameraden guckten dumm aus der Wäsche, als Micha mich stürmisch mit einem ''HAPPY BIRTHDAAAAYY!'' begrüßte und sofort umarmte. Der Nachauseweg war 5 mal so lustig mit Micha, der ständig Witze riss und mir in die Seite kitzelte, wenn ich wieder in Gedanken über sein wunderschönes Gesicht versank. Wir kochten gut gelaunt zu lauter Musik Bratkartoffeln mit Gulasch, wobei sich Micha gar nicht schlecht anstellte. Wir zockten abwechselnd während dem essen auf meinem PC alle möglichen Minecraft Spielmodi, da wir beide Fan von dem Spiel waren. Es kamen als Überraschung die ganze Clique vorbei, wir tratschten noch lange bis in die Nacht mit ihnen, bis sie wieder verschwanden und Micha plötzlich breit grinste. „Ich hab noch gar nicht mein Geschenk vergeben!“ Ich sah ihn mit großen Augen an: „Das du da bist ist schon Geschenk genug!“ Er schüttelte den Kopf: „Ich will dir schon wirklich was schenken. Komm mit!“ Wir holten unsere Schuhe und sprangen aus dem Fenster. Dann nahm er meine Hand. Er nahm meine Hand!!! Und er ließ sie nicht wieder los. Wir liefen eine kleine Ewigkeit, aber sie war schön. Als ich realisierte, dass wir schon echt weit gelaufen waren, standen wir an einem kleinen See. Es war sogar eher ein Tümpel, um uns herum war es stockduster. Micha ließ meine Hand wieder los. Unter meinen Schuhsohlen fühlte ich harte, spitze Steine. Sofort fühlte ich mich ängstlich. „Komm, kletter hier hoch!“, er hangelte sich scheinbar mühelos an einem Baum hoch. Ich folgte ihm unelegant durch die Äste, bis wir hoch oben im Baum eine Holzplatzform erreichten. Michs klopfte auf den Platz neben sich. Wir lehnten und an den Stamm. Und dann zeigte er auf den Tümpel. „Wow...“, hauchte ich. Von hier oben sah man, dass der Teich rund war. Und in ihm spiegelte sich der wunderschöne Sichelmond. Sterne blinkten im dunklen Seewasser. Es war ein magischer Moment. „Schön, nicht?“, hauchte Micha. Ich nickte ergriffen. Dann plötzlich stand er auf. Ich tat es ihm nach. „Und ich will diesen schönen Moment noch in Ewigkeiten nicht vergessen!“, sagte Micha, dann kniete er sich vor mir nieder. Mit jedem seiner Worte schien er weiter nach hinten zu rutschen. „Deswegen frage ich dich, Space. Darf ich dich küssen-?“ Ein Schrei, dann rutschte Micha rückwärts von der Plattform. Das Echo schien ewig wiederzuhallen. „MICHA!“, schrie ich und beugte mich über den Rand der Plattform. „MICHA!“ Unten, gut 6 Meter tief, lag die Silhouette eines Körpers. Die Körperteile standen in komischen Winkeln verdreht ab. „MICHA!“, schrie ich noch einmal, dann sprang ich hinterher.

Schweißgebadet fuhr ich auf. „Micha!“, wimmerte ich. Tränen bedeckten mein Gesicht. Meim Blick huschte wild durch mein Zimmer. Ich lag ein meinem Bett. In meiner Wohnung in Braunschweig. Der Albtraum war nichts neues für mich, aber trotzdem erwischte er mich jedes Mal hart. „Micha es tut mir so leid...“, schluchzte ich.

Es ist meine Schuld...
Hätte ich ihn rechtzeitig gepackt und gehalten, dann wäre er vor 16 Jahren nicht von der Plattform gestürzt. An meinem Geburtstag. Meine Augen huschten zu meinem Wecker. 00:00. Die Digitalanzeige sprang um.

00:01

Ab jetzt, waren es 17 Jahre.

Und es ist alles meine Schuld...



Unzufrieden as fuck.
Es tut mir leid, dass es immer so wenig und so schlecht ist, aber ich bin zurzeit bisschen...jaaaaa...kann man es mad nennen? Keine Ahnung.
Lg ~ eure sterben wollende lonavy ~

So wenig isses ausnahmsweise nicht...
1950 Wörter ~

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