Kapitel 13~Am Ende der Welt

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"Wir werden sterben, wir werden alle sterben!", Enden lief nervös auf der Brücke hin und her. "Beruhig dich Lucas, wir werden nicht sterben, zumindest nicht jetzt schon.", Nara saß an der Kommunikationsstation. "Ihr versteht das nicht! Wenn ihr gesehen hättet was ich gesehen habe wüsstet ihr dass wir sterben werden. Diese Monster werden in unser Universum kommen, und wir liegen genau auf ihrer Bahn!", er achtete nicht auf seine Umgebung, so dass er fast mit einem der Mitglied der Brückencrew zusammengestoßen wäre. Vitus lehnte sich in seinem Sessel zurück: "Du musst dir keine Sorgen machen, wir drehen um und schicken eine Nachricht an New Terra." Die Besatzung fing bei dieser Erwähnung an zu tuscheln, bis schließlich einer von ihnen vortrat: "Captain Helios, wir haben noch nicht alles probiert aber, nun ja, es scheint so als wäre das nicht möglich." "Was ist nicht möglich?", er nahm einen Schluck aus seiner Tasse. "Es scheint so als würde der Antrieb nicht auf uns hören." Jetzt stellte er seine Tasse komplett weg: "Bitte was, warum?" "Wir sind uns noch nicht sicher, aber wir vermuten dass das Problem vor ein paar Stunden aufgetaucht ist." Komplette Stille folgte, bis Endens jammern sie unterbrach: "Wir werden alle sterben." "Hör auf das zu sagen, alles wird wieder gut, dann nehmen wir halt die anderen kleinen Schiffe, stimmst?", er blickte sich auf der Brücke um, suchte nach Zustimmung fand aber keine. Nara blickte von ihrer Konsole auf: "Nein, werden wir nicht. Die Nachricht sendet nicht." Ein junger Mann auf der anderen Seite der Brücke stimmte ihr zu: "Und den Antrieb werden wir nicht reparieren können." Langsam spürte Vitus wie auch ihn die Hoffnungslosigkeit beschlich, jeder schien auf einmal sämtlichen Optimismus verloren zu haben. Er konnte diese Blicke nicht mehr ertragen, um ihnen auszuweichen blickte er durch die Frontscheibe, nicht weit vor ihnen sah er einen dünnen silbernen Riss. Eine leise, honigsüße Stimme schlich sich in seinen Verstand: "Seht es doch mal positiv, jetzt könnt ihr tun und lassen was ihr wollt ohne euch über die Langzeitfolgen Gedanken zu machen." Er hörte ein Kichern bevor der Riss sich wieder schloss. "Wir werden alle sterben!", diesmal widersprach ihm niemand.

Diese Erkenntnis hatte sich wie eine dicker, grauer Nebel aus Trauer über das Schiff gelegt, jeder hatte die Stimme gehört, jeder wusste was dies bedeutete. Jeder außer Cora, Moa vermutete dass es etwas mit dem Tetrain zu tun hatte. Die Regierung schien nicht mit so vielen Kindern gerechnet zu haben, und auch nicht mit so wenigen Toden, also war kein Stück mehr für Cora übrig gewesen. "Mama, warum sind alle so traurig?", Cora saß auf ihrem Bett, mit ihrem Lieblingsspielzeug, einer weiche Plüschqualle, in ihren Armen. Moa hörte kurz auf die Haare ihrer Tochter zu kämmen, sie wusste nicht was sie ihr sagen sollte: "Weißt du Schätzchen, die Erwachsenen haben gerade einige...Probleme entdeckt." Das kleine Mädchen legte seinen Kopf schief, auf einer Seite waren ihr lockiges, dunkles Haar noch immer in einem kleinen Dutt, auf der anderen Seite war es offen: "Können die Erwachsenen das wieder in Ordnung kriegen?" Moa überlegte kurz: "Vermutlich, ja, du brauchst dir keine Gedanken zu machen, die Erwachsenen kriegen das wieder hin." Sie lächelte, die großen dunklen Augen ihrer Tochter schienen einfach durch sie hindurch zu sehen, für einen Augenblick hatte sie Angst dass sie ihre Lüge durchschauen würde, bis Cora zurück lächelte und weiter spielte. Die Tür öffnete sich und Aben trat herein. Cora sprang freudig auf und rannte auf ihn zu: "Papa." Er beugte sich zu ihr runter und wurde sofort in eine Umarmung gezogen: "Hey Schätzchen, warum bist du denn so froh?" "Weil es keinen Grund gibt nicht fröhlich zu sein.", das kleine Mädchen lächelte weiter, während sich die beiden Erwachsenen wissende Blicke zuwerfen.

"Funktioniert es endlich wieder?", Vitus beugte sich über Naras Schulter, die immer noch vor der Kommunikationskonsole saß und vergeblich versuchte eine Nachricht zu senden. "Nein, es funktioniert nicht!", inzwischen war sie so frustriert dass ihre Stimme fast brach. Aben Tyhl, einer der Mechaniker trat näher an die beiden heran, er war nur etwas kleiner als Vitus und hatte die gleiche dunkle Haut, sowie den gleichen Leichtsinn wie sein jüngeres selbst: "Wir könnten eines der kleineren Schiffe losschicken, etwas weiter wo, was auch immer hinter dieser Wand ist, sie nicht unterbrechen kann." Mit nassen Augen drehte sie sich zu ihm um: "Das wird nicht funktionieren, diese Wand scheint das Tetrain in den Antrieben wie ein Magnet anzuziehen." "Wer hat gesagt dass wir die Antriebe mit Tetrain betreiben müssen?", sein Blick war auf Nara gerichtet. "Mit was willst du sie denn betreiben? Wir haben nichts anderes." Abens Blick füllte sich mit einer Art Trauer: "Wir haben Zyllien." "Das ist verrückt! Sobald du deinen ersten Sprung beendet hast wird dich das Zeug in die Luft jagen.", Nara stand abrupt auf. "Wie viel Zeit habe ich zwischen dem Ende des Sprungs und der Explosion?", komplette Verwirrung machte sich auf den Gesichtern seiner beiden Kollegen breit, "Lass mich das umformulieren. Ist es genug um eine Nachricht zu schicken?" Irritiert stammelte sie kurz herum: "Ich..Du...ich meine...Ja, ja es ist lange genug." "Dann lass uns anfangen!" Nun fand Vitus endlich seine Stimme wieder: "Das ist verrückt, du wirst sterben. Du kannst dein Leben nicht einfach so weg werfen!" Aben fing an hysterisch zu lachen, so stark dass er sich an einem Stuhl festhalten musste um nicht umzufallen: "Ich weiß nicht obs ihr beiden schon bemerkt habt, aber wir werden sowieso bald alle sterben!" Beide wurden für einen Moment still: "Dann stirb lieber hier bei deiner Familie, als alleine dort draußen." Endlich hörte Aben auf zu lachen: "Vitus, Nara, ich weiß nicht ob meine Nachricht New Terra überhaupt erreichen wird, oder ob sie helfen wird. Aber wenn es eine noch so kleine Chance gibt dass dadurch nur ein einziges Leben gerettet wird, dann würde ich dafür alles tun. Ich kann meine Tochter nicht retten, lasst mir die Möglichkeit jemand anders zu retten."

Aben saß im Pilotensitz einer kleinen Raumfähre, Nara war gerade auf dem Weg diese zu verlassen. "Nara?" "Ja." "Würdest du etwas für mich tun?", er holte einen Brief aus seiner Jacke. "Natürlich." "Könntest du den hier zu Moa bringen?", mit zitternden Händen hielt er ihr den Umschlag hin, "Ich kann es nicht über Herz bringen ihr in die Augen zu blicken." Ohne etwas zu sagen nahm sie den Brief, während Aben weiter aus dem Cockpit auf die Hangarwand starrte. Sie ging, er bekam die Starterlaubnis und flog das Raumschiff durch die sich öffnenden Hangartore hindurch. Er musst schnell handeln, die Koordinaten waren bereits eingegeben, er drückte den Knopf und alles um ihn verzog sich zu einem Nebel aus rot und blau. Der Sprung würde etwa eine viertel Stunde dauern, weiter konnte ihn das Zyllien nicht bringen, hoffentlich würde es weit genug sein. Mit zitternden Fingern überprüfte er noch einmal ob die Nachricht bereit war, nachdem er wieder aus dem Zwischennebel heraus war würde er maximal ein paar Sekunden haben um die abzuschicken. Instinktiv tastete nach seiner Kette, bis er sich daran erinnerte dass er sie abgelegt hatte. Er dachte an Moa, wie sie sich vor zwanzig Jahren dass erste Mal getroffen haben, wie nervös sie beide waren wenn der andere in der Nähe war, wie sie ihren ersten Kuss im Gewächshaus der Lighthouse hatten, und wie vor fünf Jahren ihre Tochter geboren wurde, seine Freude. Tränen liefen über sein Gesicht, er schluchzte, er wünschte sie hätten sich unter anderen Umständen getroffen, vielleicht an der Akademie, in einer anderen Zeit einer ohne ein drohendes Ende der Welt, einer in der er sehen könnte wie Cora erwachsen wurde und eine eigene Familie gründete, eine in der er seinen Enkeln Geschichten aus seiner Kindheit erzählen könnte. Aber er lebte nun mal nicht in so einer Welt. Das Blinken, dass ihn darüber informierte dass er bald aus dem Zwischennebel austreten würde, riss ihn aus seiner Traumwelt. Vor ihm klärte sich der Nebel, er drückte auf den Übertragungsknopf, im gleichen Moment hörte er das erste Krachen hinter sich. Panisch starrte er auf den Monitor, bis die Nachricht endlich gesendet war. Eine Welle aus Hitze traf ihn von hinten, und alles wurde schwarz.

Das gesamte Schiff vibrierte. "Mama, was passiert hier?", Cora schien mehr verwirrt als ängstlich. Moa kniete sich vor ihre Tochter, so dass sie beide auf Augenhöhe waren, sie faste das Mädchen an den Schultern: "Alles wird gut, bald hört dass hier alles auf." "Okay, komm wir suchen Papa, nicht dass er noch Angst bekommt.", Cora löste sich lachend von ihrer Mutter und rannte raus auf den Gang. Moa eilte ihr panisch hinterher: "Cora, bleib bei mir." Sie verfolgte ihre Tochter durch mehrere Gänge, immer wieder lösten sich Planele von der Wand und hingen halb herunter, oder krachten komplett auf den Boden. Immer wieder verfehlten sie Cora um haaresbreite. "Schätzchen, bitte.", ihre Stimme zitterte fast so stark wie ihr Körper. Und endlich blieb sie stehen und drehte sich zu ihrer Mutter um. "Warum hast du Angst? Alles wird okay." "Nein, gar nichts wird okay. Verstehst du es denn nicht? Wir werden alle sterben! Bleib bei mir, bitte.", schreiend und weinend brach sie auf dem Boden zusammen. Cora schritt langsam auf sie zu und in ihre verzweifelte Umarmung. "Alles wird gut, Mama.", beide hielten sich, gaben einander Wärme, vielleicht sogar einen Funken Hoffnung dass das hier alles nicht mehr als ein Traum war, oder ein Märchen in dem in letzter Sekunde eine Fee auftauchen würde um sie zu retten. Dann hörte sie das Geräusch von Schreiben die aus ihrer Verankerung gerissen wurde und sie stieß Cora so weit es ging von sich weg, bevor der Schmerz sie traf und alles um sie herum schwarz wurde.

"Aben also.", Enden saß neben ihm auf der Brücke, ein Glas voll Whisky in der Hand. Vitus lachte trocken, während er aus der Frontscheibe blickte, auf den kleinen Riss der davor tanzte: "Ja, er hat sich entschieden dass er Mal wieder den Held spielen muss." "Hast du Angst? Ich befürchte nämlich dass ich Angst haben sollte, aber ich habe keine.", er trank einen Schluck aus seinem Glas. "Nein, ich habe auch keine, ich bin nur traurig.", auch Vitus trank einen Schluck Whisky. "Warum Trauer?" "Ich weiß es nicht genau, wenn ich raten müsste würde ich sagen dass ich es wegen Nara bin. Ich bin ein alter Mann, ich habe ein ganzes Leben hinter mir, und ich habe alles gemacht was ich tun wollte. Ich habe studiert, wurde Captain eines Schiffes, bin ans Ende des Universum gereist. Nicht zu vergessen dass ich eine wundervolle Familie hatte, eine bezaubernde Ehefrau und eine Tochter auf die ich mehr als nur stolz sein kann.", er blickte zu Enden, "Und die besten Freunde die man sich wünschen könnte. Aber ich bin traurig dass Nara so früh sterben muss, als ich in ihrem Alter war, bei der Göttin ich dachte ich hätte schon alles gesehen, Oh wie falsch ich lag." Beide beobachteten wie der Riss langsam aufriss und mehr und mehr Wesen, mache wie aus den schönsten Fantasien, andere wie aus Albträumen, heraus strömten, wie Blut aus einer Wunde. "Enden, ich muss dir noch eine Sache sagen." "Und das wäre?" "Ich heiß eigentlich nicht Vitus, mein Vorname ist Viator, aber ich fand ihn so schrecklich dass ich sämtliche meiner Papiere gefälscht habe.", als Antwort bekam er nur ein heiseres Lachen. "Auf uns.", Vitus hob sein Glas. Enden stieß sein Glas an dass von Vitus: "Auf uns."

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