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Song: Treacherous (Taylor's Version) - Taylor Swift

Trace's P.O.V.

Connor folgt mir mehrere Minuten schweigend, bis er beginnt, mich von der Seite zu mustern.
"Wenn wir Freunde werden sollen, musst du mir aber auch Gründe geben, dich zu mögen", überrascht er mich.
"Was?", lache ich und fasse mir in den Nacken.

Doch sein durchbohrender Blick weicht nicht ab.
"Okay, lass mich überlegen... Ich habe dich angesprochen und dir eine Chance gegeben."
"Eine Chance?"
Er legt den Kopf schief. Ich kann Schweißperlen auf seiner Stirn ausmachen. Sie glitzern unter seinem Haarschopf, der viel zu groß und dicht für seinen Kopf erscheint.

"Ich glaube, dieses Gespräch führt zu nichts", fährt er fort, aber ich überhöre sein beinahe vergnügtes Lachen dabei nicht.
"Nein, ich meine es ernst, ich bin auf dich zugegangen. Das macht mich doch wohl zu einem offenen Menschen, dem man im Gegenzug auch eine Chance geben sollte."

"Ein Geben und Nehmen also?"
Ich schaue in den strahlenden Himmel.
"Könnte man so sagen."
"Dann sollte ich wohl eine Strichliste führen."

Er hat einen merkwürdigen Humor, falls das witzig gemeint sein sollte.
"Wie kann ich mich sympathisch machen?", will ich wissen und machen einen großen Schritt nach vorne, sodass ich ihm ins Gesicht blicken kann.
"Keine Ahnung", sagt er und läuft einfach weiter.

Ich hätte nie gedacht, dass ich zu einer solchen Geste fähig bin, aber ich rolle mit den Augen.
Ich frage mich ernsthaft, ob er unsicher ist oder einfach unbeholfen, wenn es zu normalen, alltäglichen Konversationen kommt.
"Dann musst du mich eben kennenlernen."

Wir fallen in ein gemächliches Tempo, schweigend.
Die letzten Minuten sind zwar inhaltlich absolut nichtig gewesen, aber dennoch habe ich das Gefühl, dass wir warm miteinander geworden sind.
Mit den Jungs führe ich nie solche Gespräche. Wir reden nie drumherum, umtanzen nie ein Thema, sagen geradeheraus, was wir wollen oder meinen. Ein Thema ist nach wenigen Sekunden abgehakt.

"Ich gehe nicht davon aus, dass du mir sagen wirst, wo wir hingehen?", fragt Connor, nachdem wir das Zentrum unserer Kleinstadt hinter uns gelassen haben.
"Wollte ich eigentlich nicht, aber du wirst es ja eh gleich sehen... Es gibt hier stillgelegte Bahngleise, ein super Ort zum Abhängen."
Ein super Ort zum Abhängen, ohne dass uns jemand sieht.

Eine dunkle Augenbraue hebt sich und ein gerader Mund verzieht sich.
"Bahngleise? Du glaubst nicht ernsthaft, dass ich länger als nötig in dieser Hitze verbringe."
Ich mag seine Empörung.
"Keine Sorge, es gibt dort Schatten", zwinkere ich und lege noch einen Schritt zu.

"Ich dachte da eher an sowas wie Klimaanlage!", empört sich der blasse Junge mit den roten Wangen.
Ich trete gegen einen Stein, lasse ihn über den aufgerissenen Asphalt schlittern.
"Jetzt sind wir schon so weit gelaufen, umdrehen lohnt sich nicht."
Dieses Argument scheint zu ziehen oder er hat keine Lust, sich weiter mit mir auseinanderzusetzen.

Auch wenn er Zähne zeigt, habe ich ein ziemlich gutes Gefühl. Er ist einsam, kennt niemanden hier und bis jetzt hat sich ihm niemand sonst angenähert.
Meine Chancen stehen gut, dass er mich aushalten wird, mehr als das.
Ich lege meine Finger um seinen Unterarm. Sekunden später findet mich sein irritierter Blick.

"Wir müssen da runter."
Ich nicke Richtung einer ausgetrockneten Böschung.
"Das glaubt mir doch kein Mensch", murmelt er, folgt mir aber.
Unten angekommen, breite ich die Arme aus. Eine dürre Graslandschaft erstreckt sich vor uns, durchschnitten von zwei Bahngleisen.

Unsere schweren Schultaschen fallen mit einem dumpfen Geräusch in den Staub.
"Coll. Jetzt habe ich es gesehen. Können wir wieder gehen?"
"Jetzt warte doch mal", lache ich und laufe zu einem Baumstamm, der nicht weit ab von der Böschung liegt.

Ein Überbleibsel von den Straßenarbeiten vor drei Sommern, bei denen die gesamte Straße von Bäumen befreit wurde.
Der mittlerweile ausgeblichene Stamm wahrt einen kleinen Schatz.
Ich gehe in die Knie und strecke meine Hand in den hohlen Teil des Holzes.

Connor gibt ein angewidertes Geräusch von sich, während ich meinen Griff um eine kleine Schachtel schließe. In ihr Zigaretten und sogar zwei Zigarren, die ich von meinem Vater geklaut habe.
Stolz präsentiere ich meinem Gast den Inhalt.
Doch da ist keine Begeisterung in seinen Augen, ein beinahe toter Blick trifft mich.

"Willst du eine?", biete ich an, eine Zigarette bereits zwischen meinen Lippen.
"Nein."
Ich zucke mit den Schultern und lasse mich ins Gras fallen, in den versprochenen Schatten um genau zu sein, der hier von Dornenbüschen und Gestrüpp gespendet wird.

"Also, wie gefällt dir unsere Stadt bis jetzt?", versuche ich unseren Redefluss wieder in Gang zu bringen.
"Soll ich die Wahrheit sagen oder lieber Lügen?"
"Nichts als die Wahrheit, bitte."
Grinsend lehne ich mich auf den Unterarmen zurück und warte darauf, dass Connor mir seinen Oberkörper zudreht und weiterspricht.

"Nicht besonderes. Ich meine, es ist eine Kleinstadt, vieles erinnert mich an Zuhause, aber es ist nicht mein Zuhause. Ich vermisse meine beste Freundin."
Mit dem letzten Satz hätte ich nicht gerechnet, aber es wundert mich nicht, dass sein engster Freund weiblich ist. Oder war.

Ich beobachte ihn dabei, wie er gelbe Grashalme ausrupft und zwischen seinen Fingern dreht.
"Warum seid ihr weggezogen?"
Seine Bewegungen erstarren und er schaut in die Ferne. Es fühlt sich an, als würden Minuten verstreichen, bis er sich wieder regt.
"Ich möchte nicht darüber reden."

Er hätte lügen können. Er hätte sagen können, dass seine Eltern hier eine bessere Arbeit gefunden haben oder dass sie einen Tapetenwechsel brauchten.
Stattdessen hat er die Wahrheit gesagt.
Meine Augen fallen zu dem ausgewaschenen Saum seines T-Shirts.

"Dann reden wir über etwas anderes."
Und das tun wir. Jedenfalls nach und nach.
Anfangs muss ich ihm jedes Wort aus der Nase ziehen, und wenn es um seinen heutigen Unterricht geht.
Doch wir enden unseren Nachmittag mit ihm, wie er sich zu mir herüberlehnt und versucht, mir meine dritte Zigarette auf den Fingern zu ziehen.

Wir beenden unser erstes Treffen mit seinem lauten Lachen, dessen Existenz ich niemals erraten hätte.

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Hi yaa :)

Morgen ist einfach schon Nikolaus! Ich komme mit der Zeit irgendwie nicht mehr hinterher.
Die letzten Jahre war das schon so, aber dieses Jahr ist es extrem.
Es ist so, als hätte der Oktober nie stattgefunden.

Bei uns schneit es übrigens immer noch :)
Nur es bleibt kaum was liegen :/

Was sind wohl Traces Absichten? Hmm?

Ich muss weiter, mich um die Weihnachtspost kümmern. And to be honest: I have no energy today. Like none!

All my Love,
Lisa xoxo

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