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Pünktlich halb drei steige am Kindergarten aus der Bahn. Inho steht schon am Tor und lächelt hinter seiner Maske, als er mich sieht. In der allgemeinen Panik habe ich nun auch damit angefangen eine zu tragen, sonst wird man komisch angeschaut. Das brauche ich nicht unbedingt. Vermutlich wird eh bald Maskenpflicht von der Regierung verhängt. Und da man nach wissenschaftlichen Erkenntnissen auch symptomlos ansteckend sein kann, ist das sicher vernünftig so.

"Ähm, hey", sagt Inho leise und stupst mit seinen niedlichen Fingern meinen Jackenärmel an. Erfreut erwidere ich sein Lächeln.

Gott, ich freue mich schon so darauf, bei ihm Zuhause anzukommen! Denn dann kann ich ihn küssen.

Seite an Seite laufen wir in den Kindergarten. Die Kinder stürmen bereits die Treppe herunter, als wir das Gebäude betreten. "Papa!", rufen sie laut und umarmen uns beide nacheinander. Ich nehme Momo auf den Arm und Inho Teddy.

"Hause?", fragt sie.

"Oder machen wir noch einen Ausflug?", fragt ihr Bruder.

"Worauf habt ihr denn Lust?", erkundigt sich Inho.

"Weiß nicht... Picknick?"

"Wie wäre es mit Eis essen?", schlage ich vor. Das Wetter ist gut und der Eisladen neben dem Bürogebäude hat seit Montag wieder geöffnet. Mal sehen, wie lange.

"Ja, Eiiiiis!", rufen die Kleinen. Inho lächelt. Somit ist es beschlossen. Wir machen uns auf den Weg.

"Müssen wir auch bald Masken tragen?", fragt Momo in der Bahn.

"Ja, hab schon welche gekauft."

"Aber du hast gesagt, die helfen nur, wenn man schon krank ist."

"Ich weiß, was ich gesagt habe. Die sorgen aber auch dafür, dass man sich nicht mit dreckigen Fingern an den Mund fasst."

"Achso stimmt. Na gut." Dann überlegt er kurz und findet ein neues Gesprächsthema. "Du Nuknuk, du arbeitest doch auch dort, wo Nono arbeitet, richtig?"

"Ja. Wart ihr schonmal dort?"

"Einmal, abends, als keiner mehr arbeiten war. Da hat Nono uns den Kickertisch im Keller gezeigt."

"Es gibt einen Kickertisch im Keller?", frage ich überrascht.

"Nicht mehr", sagt Inho. "Seit den Umbaumaßnahmen für den Brandschutz dürfen nur noch die Hausmeister in den Keller."

"Ach schade."

"Ja leider. Es gibt aber noch einige Geheimnisse in der Firma, vielleicht zeig ich dir mal ein paar." Verschwörerisch zwinkert Inho mir zu.

"Nuknuk, können wir deinen Tisch auch mal besuchen?"

"Ich sitze direkt neben Inho."

"Ooooh, wirkliiich? Wie coooool! Können wir dorthin?"

"Heute nicht. Ich hab frei, da setz ich freiwillig keinen Fuß ins Büro!", legt Inho fest, was mich wundert.

"Sonst bist du doch so ein Arbeitstier."

"Ach. Die Woche Auszeit hat ganz gutgetan. Mal sehen, wie es nächste Woche wird. Hab noch keine Ahnung, wie ich das regeln soll. Pyo kommt erst Dienstag zurück."

"Was ist denn nächste Woche?"

"Der Kindergarten hat vielleicht zu", klärt Momo mich auf. "Wegen Corona."

"Achso?"

"Ja", meint Inho. "Die Schule in unserem Viertel macht auch dicht."

"Guckst du keine Nachrichten?", wundert sich Momo.

"Im Fernsehen eher selten. Ich schau bei meinem E-Mail-Provider auf der Startseite."

"Was ist ein Proweider?"

"Ähm. Von einem Provider kann man eben seine E-Mail-Adresse bekommen, oder sein Internet Zuhause", versuche ich zu erklären.

"Achso."

"Aber was eine Startseite ist, weißt du?"

"Ja. Die Seite, auf die man als erstes kommt, wenn man ins Internet geht."

"Du bist richtig schlau."

"Ich weiß!" Ein bisschen Stolz schwingt in seiner Stimme mit. "Wir sind da!", stellt er dann fest und steht von meinem Schoß auf.

"Welche Sorten mögt ihr am liebsten?", frage ich, als wir ankommen und uns hinter einer Frau mit Kinderwagen anstellen.

"Schokoooo!", ruft Momo. "Und Mangooooo. Und duuuu?"

"Erbbeeeeeer!", ruft Teddy.

Inho stimmt mit ein: "Kaffeeeeeee!"

"Interessaaaant", finde ich. "Ich mag eigentlich alles." Ich probiere gerne mal verschiedene Sorten.

"Magst du auch was nicht?"

"Ich glaub, so experimentelle Sachen wie Wasabi oder Sardellen oder sowas. Aber sonst mag ich alles, Schoko, Vanille, Nuss, Früchte..."

"Aha", macht Momo und hält dann schon Ausschau. Lesen kann er noch nicht, aber er rät die Sorten. "Es gibt Schoko und Vanille und verschiedene Beeren und weiße Sorten, vielleicht Joghurt. Und Kindersorten, die sind ganz bunt. Nono, was ist das Hellgrüne?"

"Apfel."

"Und das andere grüne?"

"Pistazie."

"Mhm."

Als wir dran sind, bestellt Teddy zuerst. "Blau und Erbbeer, ich mag bitte Becha haben. Mit Waffll und Streusll."

"Schaffst du denn zwei Kugeln?", erkundigt sich die Dame an der Ausgabe.

"Nein", sagt sie und amüsiert damit alle.

"Den Rest esse ich", meint Inho.

"Gibt's hier Mango?", fragt Momo, was die Dame verneint. "Dann einmal Schoko, bitte."

Inho nimmt Kaffee und ich entscheide mich für Holunderblüte und Pistazie. Teddy trägt ihren großen Becher, in dem neben den beiden Eiskugeln ganz viele bunte Streusel und eine kleine runde Waffel sind, an einen der wackeligen Metalltische.

"Mhmmm!", macht sie und schaufelt mit ihrem Löffelchen los. Momo schleckt auch schon eifrig an seiner Kugel, bevor etwas an der Waffel herunterläuft. Es ist idyllisch hier. Die Sonne scheint, es weht nur leichter Wind, und allen schmeckt es.

"Darf ich bei dir kosten?", fragt Momo.

"Klar." Ich halte ihm meine Waffel hin und er probiert beide Eissorten. Dann meldet sich Teddy: "Auch." Sie beißt rein, als Momo mein Eis weiterreicht. "Meckt ni", macht sie dann.

"Magst du die helle Sorte auch kosten?"

"Nein. Doch." Unschlüssig macht sie nach dem zweiten Bissen: "Mh."

"Ich find beides lecker", sagt Momo und gibt mir mein Eis zurück. "Magst du Schoko kosten?"

"Nö, danke. Kaffee würd ich mal probieren."

"Kaffee schmeckt mir nicht."

Wortlos hält Inho mir seine Waffel hin. "Ist gut", finde ich, nachdem ich sein Eis anlecke und ihm dann meines hinhalte. Er sieht mir in die Augen, während er die obere Hälfte der Kugel mit seinen Lippen umschließt.

Auweia. Dieser Anblick...

"Pistazie ist nicht so mein Fall", meint er und kostet dann die Holunderblütenkugel. Mit spitzer Zunge leckt er quer drüber und ich kriege Lust, ihn zu küssen. Mit Zunge. Schmeckt bestimmt süß und nach Kaffee.

Jetzt nur keinen Ständer kriegen.

Gut, dass ich sitze. Dann sieht es wenigstens keiner, und bis wir aufstehen, ist diese Hitze in meinem Inneren hoffentlich wieder vorbei.

"Nanu, was macht ihr denn hier?", erklingt eine bekannte Stimme neben uns.

"Hi Wheein", meint Inho nonchalant. Ich lächle und nicke ihr zu.

"Eiiiiis!", ruft Teddy ihr begeistert zu.

"Du hast aber großen Appetit", stellt Wheein bei einem Blick auf Teddys großen Becher fest.

"Jaaa! Leckaaa!"

"Guten Tag. Sind Sie eine Kollegin von Nono und Nuknuk?", fragt Momo höflich.

"Ja", schmunzelt sie. "Und wer bist du?"

"Ich bin Hwang Minho. Ich komm diesjahr in die Schule!"

"Wie schön! Inho, ich wusste gar nicht, dass du Kinder hast."

"Hab ich noch nicht so lange. Seit letztem Jahr erst."

"Mama und Papa sind im Himmel und seitdem wohnen wir bei Nono, der ist Mamas Bruder. Er und Nuknuk sind unsere neuen Papas!"

"Aha", sagt sie interessiert.

"Kinder sind wandelnde Datenlecks", murmelt Inho, grinst dabei aber.

"Geht ihr miteinander aus?" Unverhohlene Neugier leuchtet in ihren Augen. Inho und ich werfen uns einen Seitenblick zu. Wheein grinst. "Na dann. Viel Spaß und ein schönes Wochenende euch."

"Vielen Dank, Ihnen auch!"

"So gut erzogen!", macht sie begeistert und winkt dann im Gehen.

"Habt ihr etwa ein Date?", fragt Momo.

"Vielleicht nächste Woche, wenn Pyo wieder da ist", erzählt Inho. Beim Gedanken daran fange ich automatisch an zu lächeln.

"Passt er dann auf uns auf?"

"Wahrscheinlich."

"Maya auch?"

"Sicherlich."

"Schööön! Wo geht ihr denn hin?"

"Haben wir uns noch nicht ausgemacht."

"Achso."

"Alle", verkündet Teddy und zeigt ihren leeren Becher vor. Wahnsinn. Die Kleine hat so eine große Portion in so kurzer Zeit verputzt. Momo kaut den letzten Bissen seiner Waffel runter, ich bin auch fast fertig und Inho hat noch ein bisschen was vor sich.

"Mensch", sagt er beeindruckt, "das hast du alles geschafft?"

"Alleine aufessen!"

"Na hoffentlich wird dir nicht schlecht."

"Nein, nein", versichert sie. Kurze Zeit später fängt sie an zu quengeln. Unzufrieden schaut sie aus der Wäsche und hängt wie ein Schluck Wasser auf ihrem großen Stuhl.

"Beim nächsten Mal gibt's nur eine Kugel", legt Inho fest, der inzwischen auch fertig ist.

"Nein!", widerspricht sie lautstark.

"Komm, wir machen einen Verdauungsspaziergang." Er steht auf und hält ihr die Hand hin. Teddy ergreift sie, macht aber keine Anstalten sich von ihrem Platz zu bewegen.

Momo nimmt ihren Becher und schafft ihn in den Müll. Endlich rutscht sie von ihrem Stuhl runter und schmiegt sich mit unzufriedenem Gesichtsausdruck an Inhos Bein. "Hoch", sagt sie leise.

"Nein", sagt er. Sie gibt ein weinerliches Geräusch von sich.

"Komm, wir gehen spazieren!", versuche ich sie zu ermutigen.

"Mag niii!"

Inho läuft los und Teddy stampft maulend neben ihm her. Schon süß. Ich laufe auf ihrer anderen Seite und Momo rennt vorneweg.

"Bahn!", quengelt sie. Inho führt uns aber nicht in Richtung der Gleise. Seine Maske setzt er nicht wieder auf, also lasse ich meine auch unten.

"Wir laufen zur Bahn. Aber erst durch den Park", legt er fest.

"Nein Park! Nein nein!"

"Die frische Luft tut dir gut."

"Baaaah!"

"Wir spazieren durch den Park und gut ist."

Sie grummelt vor sich hin.

"Magst du meine Hand auch halten?", lenke ich sie ab. Nach ein paar Metern ergibt sie sich ihrem Schicksal, legt eine neutralere Miene auf und streckt mir ihre Hand hin.

"Papa Hand bitte!"

Lächelnd ergreife ich sie. Momo schaut sich unterwegs Blätter und Kieselsteine an. Teddy hat keine Lust darauf. Inho schaut fröhlich durch die Gegend und wirft mir gelegentlich ein Lächeln zu. Es ist ein schöner Tag. Könnte immer so sein.

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