Attacke im Indischen Ozean

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Ende 1941 und Frühjahr 1942 war gar keine gute Zeit für Grossbritannien und die Royal Navy. Die Japaner hatten in Südostasien grosse Erfolge für sich verbuchen können und zahlreiche britische Kolonien erobert, unter anderem auch Singapur, eine der wichtigsten und angesehensten Kolonien des britischen Imperiums. Im Mittelmeer waren nur wenige Tage nach Pearl Harbor einige italienische Taucher einer Spezialeinheit in einer spektakulären Mission in den Hafen von Alexandria eingedrungen und hatten die beiden Schlachtschiffe Queen Elizabeth und Valiant ausgeschaltet, womit die britische Mittelmeerflotte für eine Weile über keine Schlachtschiffe verfügte. Force Z, bestehend aus dem modernen Schlachtschiff Prince of Wales und dem älteren Schlachtkreuzer Repulse, war als Abschreckung nach Singapur entsendet worden, nur um kurz darauf von japanischen Flugzeugen versenkt zu werden, als der Krieg ausbrach. Im Verlaufe des Jahres 1941 waren ausserdem noch der Schlachtkreuzer HMS Hood und das Schlachtschiff HMS Barham versenkt worden, womit die Royal Navy in diesem Jahr einige ziemlich empfindliche Verluste erlitten hatte. 

Die Royal Navy hatte vor dem Krieg geplant, wie sie einen Krieg gegen Deutschland führen würden. Sie hatten geplant, wie sie einen Krieg gegen Italien führen würden. Sie hatten auch geplant, wie sie einen Krieg gegen Japan führen würden. Was sie nicht geplant hatten, war gewesen, was zu tun sei, wenn sie gegen Deutschland, Italien und Japan zusammen Krieg führen müssten.

Die Royal Navy war durchaus in der Lage, gegen eines der drei Länder vorzugehen, vielleicht auch gegen zwei, wie sie es gegen Deutschland und Italien gemacht hatten, auch wenn dies bereits schwer gewesen war. Gegen alle drei Länder gleichzeitig vorgehen zu müssen, war nicht vorgesehen und ihre Flotte war nicht stark genug dafür. Mit dem Zwang, einen beträchtlichen Teil der Royal Navy in der Home Fleet zu lassen, um Grossbritannien zu beschützen, und einen weiteren grossen Teil im Mittelmeer zu postieren, um diesen, so gut es ging, zu kontrollieren und Afrika und Malta zu halten, war für den Krieg gegen Japan nicht sehr viel übrig. Allerdings wurde schnell erkannt, dass eine grosse Streitmacht entsandt werden musste, um Japans Vormarsch aufzuhalten und dies wurde auch getan.

Die Royal Navy bildete die Eastern Fleet, die grösste Flotte, die die Royal Navy bisher im Zweiten Weltkrieg eingesetzt hatte. Sie bestand aus fünf Schlachtschiffen, drei Flugzeugträgern, zwei Schweren Kreuzern, fünf Leichten Kreuzern, 15 Zerstörern, sieben U-Booten und weiteren, kleineren Kriegsschiffen. Das Kommando über die Flotte übernahm Admiral Sir James Somerville, ein mutiger und talentierter Admiral, dessen Karriere während dem Konflikt ein bisschen einem Seismograph während einem Erdbeben ähnelte.

(Admiral Somerville, links)

Er war technologisch sehr begabt gewesen und hatte sehr früh mit den brandneuen Radarsystemen zu tun. Er baute sich relativ schnell Wissen dazu auf und begann damit, Radar auf möglichst vielen Kriegsschiffen zu installieren, was im Verlaufe des Krieges natürlich sehr wichtig werden würde.

Als die britische Armee in Dünkirchen eingekesselt war, half er damit, die Rettungsaktion zu organisieren und leistete dabei gute Arbeit. Sein nächster Job war das Kommando über die neu gebildete Force H, die in Gibraltar stationiert war. Während Operation Catapult erhielt er den Befehl, das Feuer auf die französische Flotte in Mers-El Kebir zu eröffnen, als diese sich weigerte, sich den Briten anzuschliessen oder sich in neutralen Ländern internieren zu lassen. Somerville hatte diese Entscheidung nicht treffen wollen und bereute sie zutiefst. Weil er während dem Angriff nicht so aggressiv vorging, wie er es hätte tun können und weil eines der französischen Schlachtschiffe entkam, bekam Churchill eine nicht sehr gute Meinung von ihm.
Nach der Seeschlacht bei Kap Teulada im November 1940, in der Somerville sich kurz mit einem italienischen Flottenverband duellierte, ohne dass beide Seiten wirklich beschädigt wurden, wollte Churchill ihn loswerden, da er seiner Meinung nach nicht aggressiv genug vorgegangen war. Aber eine Untersuchung kam zum Schluss, dass Somerville richtig gehandelt hatte.
Im Mai 1941 kommandierte Somerville Force H immer noch, als Ark Royal ihren berühmten Luftangriff auf das deutsche Schlachtschiff Bismarck durchführte, der das Schiff am Ruder beschädigte und somit dazu führte, dass die britischen Schlachtschiffe aufholen konnten.

Somerville war ein schneller Entdecker der Flugzeugträger und deren Nutzen. Er kannte sich mit ihnen aus und Ark Royal war ein Schiff gewesen, dass er wirklich für ihre guten Leistungen geschätzt hatte.

Nun stand ihm im Indischen Ozean eine neue Aufgabe bevor und er mochte die Aussichten überhaupt nicht. Er kommandierte zwar eine sehr beeindruckende Flotte, aber dessen Stärke auf Papier liess täuschen.

Er hatte fünf Schlachtschiffe. Eines davon war HMS Warspite, ein Schlachtschiff der Queen Elizabeth-Klasse aus dem Ersten Weltkrieg, dass in der Skagerrakschlacht, in der Norwegenkampagne, in der Schlacht von Narvik, in der Schlacht von Punta Stilo und in der Schlacht von Kap Matapan kämpfte und sich in diesen Schlachten nicht nur äusserst bewährt, sondern auch einen ziemlich hohen Kill-Count angesammelt hatte.

(Warspite im Indischen Ozean)

Sie war das erfolgreichste Schiff der Klasse, würde das am meisten ausgezeichnete britische Schlachtschiff aller Zeiten werden und hatte eine sehr abenteuerliche Karriere. Sie war 24 Knoten schnell und war mit acht 38.1cm Geschützen bewaffnet. Sie war zwischen den Kriegen ziemlich modernisiert worden.

Die Warspite war ein gutes Schlachtschiff, aber bereits etwas älter und auch langsamer als die meisten Schiffe, die die Japaner besassen. Und sie war das beste Schlachtschiff, dass Somerville hatte. Die anderen vier Schlachtschiffe waren nähmlich die überlebenden Mitglieder der Revenge/R-Klasse. Revenge, Resolution, Ramilles und Royal Sovereign. Zwar war diese Schiffsklasse nach der Queen Elizabeth-Klasse gebaut worden, war aber wieder ein Schritt zurück von ihrem ziemlich schnellen und teuren Vorgänger. Sie besass die gleiche Bewaffnung und war gut gepanzert, aber erreichte nur eine Geschwindigkeit von 21 Knoten und war in der Zwischenkriegszeit kaum modernisiert worden, da man der Queen Elizabeth-Klasse priorität gegeben hatte, da diese älter und wegen ihrer höheren Geschwindigkeit nützlicher war.

(Royal Sovereign)

Und die 21 Knoten waren mittlerweile auch nur noch auf Papier, da die Maschinenanlage auch nicht mehr die beste war und die Schlachtschiffe somit nicht mal 20 Knoten erreichten, sondern maximal mit ca. 18 Knoten unterwegs waren.
Das Mitglied der Klasse, dass am meisten modernisiert worden war, war natürlich die Royal Oak gewesen, die 1939 in Scapa Flow von einem deutschen U-Boot versenkt wurde. Die Revenge-Klasse war, was britische Schlachtschiffe im Zweiten Weltkrieg anging, ganz unten auf der Liste, was Nützlichkeit anging. Einige Mitglieder hatten Anfangs noch im Mittelmeer Einsätze gesehen, aber sie wurden rasch von dort abgezogen und durch bessere Schiffe ersetzt. Stattdessen hatten sie zum Beispiel Konvois im Atlantik eskortiert, da ihre Bewaffnung abschreckend genug war, um die leicht bewaffneten Scharnhorst und Gneisenau zum Rückzug zu bewegen.

Nun waren Schlachtschiffe im Kampf gegen Japan benötigt worden und man hatte wortwörtlich die letzte Reserve eingesetzt, um sie gegen diesen neuen Feind zu entsenden. Natürlich war die R-Klasse gut bewaffnet und gepanzert, aber sie war sehr langsam, womit der Feind in der Lage wäre, den Verlauf der Gefechte zu diktieren und ihre Flugabwehr war nicht besonders gut. Einem grossen Luftangriff wären sie ziemlich ausgesetzt. Auch hatten sie keine hohe Reichweite, da die Frischwasservorräte an Bord sehr begrenzt waren, womit die Schiffe nicht lange unterwegs sein konnten.

Die drei Flugzeugträger waren nur teilweise vielversprechender. Einer davon war HMS Hermes, der erste Flugzeugträger der Welt, der als solcher geplant und gebaut worden war. Sie war dementsprechend bereits etwas älter, langsamer und konnte keine besonders grosse Luftgruppe transportieren und da modernere Flugzeuge die Tendenz hatten, grösser und schwerer zu sein, hatte sie nur ältere Flugzeuge an Bord.
Kleiner Fun-Fact zur Hermes, in der Zwischenkriegszeit hatte sie eine interessante Karriere an der chinesischen Küste, als sie Jagd auf Piraten gemacht hat.

(Hermes)

Die anderen beiden Flugzeugträger waren HMS Formidable und HMS Indomitable. Diese beiden Flugzeugträger waren sehr modern, aber es gab einige grosse Unterschiede im Vergleich zu den japanischen Flugzeugträgern, einige davon zu ihrem Vorteil, einige zu ihrem Nachteil.
Sie waren gepanzerte Flugzeugträger. Was bedeutet das genau? Nun, die Japaner und Amerikaner designten ihre Flugzeugträger ungepanzert, was aber nicht bedeutet, dass sie überhaupt keine Panzerung hatten.
Bei ihren Flugzeugträgern war die Priorität, grosse Luftgruppen transportieren zu können, um möglichst viel Schaden ausrichten zu können. Da erwartet wurde, dass sie im offenen Pazifik operieren würden, wurde auf zu schwere Panzerung verzichtet.
Ihr Prinzip lautete: Wir suchen den Feind, wir finden ihn, starten einen grossen Luftangriff und versenken ihn damit, bevor er reagieren kann. Es geht darum, den Feind auszuschalten, bevor er einen angreifen kann und damit man das tun kann, wurde auf aufwändige Panzerung verzichtet, um mehr Flugzeuge transportieren zu können.

(Indomitable)

(Formidable)

Die Briten bauten ihre neuen Träger nach einem anderen Prinzip. Sie gingen davon aus, sie in europäischen Gewässern einzusetzen. Ihnen war klar, dass an Land immer mehr Flugzeuge sein würden, als sie auf einen Flugzeugträger packen könnten. Egal wie viele Flugzeuge sie auf dem Träger hatten, der Feind würde trotzdem mehr haben, um anzugreifen. Die Briten gingen deshalb davon aus, dass Treffer und Schäden bei ihren Trägern unvermeidbar wären. Also panzerten sie ihre Flugzeugträger, indem sie den Flugzeughangar ihrer Träger mehr oder weniger in eine gepanzerte Box steckten.

Britische Flugzeugträger waren somit in der Lage, viel mehr Treffer wegstecken zu können, als japanische und amerikanische Träger. Aber weil der Hangar nun gepanzert war, verkleinerte sich der verfügbare Platz für die Flugzeuge, weshalb britische Flugzeugträger kleinere Luftgruppen transportierten, als japanische und amerikanische Träger.

Formidable konnte 36 Flugzeuge transportieren und ihre Halbschwester Indomitable, bei der ein zweites Hangardeck hinzugefügt worden war, konnte 48 Flugzeuge transportieren.

Dann kam da noch die Tatsache, dass der Fleet Air Arm, die Luftwaffe der Royal Navy, für lange Zeit ziemlich vernachlässigt worden war und weil Landflugzeuge Priorität gehabt hatten, hatte die Eastern Fleet keine Flugzeuge, die sich mit den japanischen Gegenstücken messen konnten.
Als Jagdflugzeug hatte sie die Fairey Fulmar, die zwei Besatzungsmitglieder hatte und zu schwerfällig war, um der wendigen Zero ebenbürtig zu sein, die Martlet und Sea Hurricane. Die Martlet war eine modifizierte Variante der amerikanischen F4F Wildcat, die die Briten von ihren neuen Verbündeten erhalten hatten. Die Martlet war viel besser, als die Fulmar und konnte der Zero gegenübertreten, aber das japanische Flugzeug war trotzdem noch überlegen. Ausserdem hatten britische Piloten kaum Erfahrung, wie mit japanischen Flugzeugen umzugehen war. 
Die Sea Hurricane war die Trägerversion der bekannten Hawker Hurricane. Die Marine hatte sie übernehmen müssen, weil nicht genug Martlets verfügbar waren. Sie verfügte aber über diverse Schwächen. Ihre Tragflächen konnten nicht zusammengeklappt werden, was viel Platz nahm und sie hatte nur eine geringe Reichweite.
Ihr Torpedobomber war die Fairey Albacore, ein Doppeldeckerflugzeug mit geringer Reichweite und nicht sehr schnell. Die Hermes flog 12 Swordfish Torpedobomber. Sturzkampfbomber besass Somervilles Flotte nicht. Naja, einige der genannten Flugzeuge konnten technisch gesehen als Sturzkampfbomber eingesetzt werden, aber hier wurden sie nicht in dieser Rolle benutzt. Formidable hatte zwei Staffeln Albacores (24 Stück) und eine Staffel Martlets (12), Indomitable hatte ebenfalls zwei Staffeln Albacores (24), eine Sea Hurricane Staffel (9) und eine Staffel Fulmars (12).

(Fulmar)

(Albacore)

Formidable und Indomitable waren gute Flugzeugträger, von einer guten Schiffsklasse. Formidable hatte sich im Mittelmeer bewährt, unter anderem in der Schlacht von Kap Matapan gekämpft und das italienische Schlachtschiff Vittorio Veneto beschädigt und den Schweren Kreuzer Pola ausgeschaltet, was schlussendlich zum britischen Sieg führte, wo sie während dem Nachtgefecht, zusammen mit Warspite und zwei weiteren Schlachtschiffen die beiden Schweren Kreuzer Zara und Fiume überraschte und in Stücke schoss.
Indomitable währenddessen war relativ neu und hatte noch nicht wirklich eine grosse Gelegenheit gehabt, um Kampferfahrung zu sammeln. Sie hätte eventuell mit Prince of Wales und Repulse als Teil von Force Z segeln sollen, war aber auf Grund gelaufen, weshalb sie sich den beiden Schiffen bei ihrer Reise nach Singapur nicht anschliessen konnte, die in der Versenkung der beiden Schiffe endete.
Doch auch wenn es gute Schiffe waren, ihre Flugzeuge waren den japanischen Gegenstücken nicht ansatzweise gewachsen und dazu besassen sie noch kleinere Luftgruppen.
Somerville war der Meinung, dass die beiden Flugzeugträger und ihre Piloten weniger gut waren, als die Ark Royal und ihre Piloten, die er in Force H kommandiert hatte.

Die sieben verfügbaren Kreuzer waren ein bisschen ein Mix. Zwei davon waren Schwere Kreuzer der County-Klasse. Dorsetshire und Cornwall. Gute Schiffe, bewaffnet mit acht 20.3cm Geschützen und Torpedos und guter Panzerung. Dorsetshire war einer der bekannteren britischen Kreuzer, da er sich bei der Versenkung der Bismarck beteiligt hatte.
Die restlichen Kreuzer waren alle ältere Schiffe oder mit schwacher Bewaffnung. HMS Enterprise und HMS Emerald waren beides Leichte Kreuzer der E-Klasse. Sie waren nicht schlechte Schiffe, aber sie stammten aus den 20ern und ihre Geschütze waren noch einzeln angeordnet, abgesehen von einem Zwillingsgeschützturm auf der Enterprise, der ein Experiment gewesen war.
Caledon und Dragon waren Mitglieder der beiden Vorgänger-Klassen und somit noch älter und schlechter Bewaffnet. Als letztes kam die niederländische Hr. Ms. Jacob van Heemskerck. Sie war zwar relativ neu, aber sie hatte während der deutschen Invasion der Niederlande nach Grossbritannien flüchten müssen, bevor ihre Bewaffnung eingebaut worden war. Die Briten hatten, weil keine andere Bewaffnung verfügbar war, einen Flugabwehrkreuzer aus ihr gemacht und fünf 10.2cm Zwillingsgeschütze installiert. Eine Bewaffnung, die für einen Kreuzer viel zu leicht ist. Zwar würde sie jeden Zerstörer, in den sie hineinläuft gnadenlos überwältigen, in einem Kreuzergefecht wäre sie allerdings nur von geringem Nutzen.

(Dorsetshire)

(Enterprise)

(Jacob van Heemskerck)
(https://commons.m.wikimedia.org/wiki/File:Jacob_van_heemskerk_light_cruiser.jpg#mw-jump-to-license)

Dazu kamen noch die 15 Zerstörer. Diese waren ebenfalls ein bunter Mix, mit verschiedenen Schiffsklassen. Einige waren während den 30ern gebaut worden, andere waren Notbauten bei Kriegsausbruch gewesen und einer, Hr. Ms. Isaac Sweers, war niederländisch. Die anderen stammten entweder von der Royal Navy oder Royal Australian Navy und hatten sich bisher im Krieg gut bewährt, unter anderem im Mittelmeer. Britische Zerstörerbesatzungen waren im Zweiten Weltkrieg ausgezeichnet. Sie bildeten praktisch eine Elite, waren äusserst aggressiv und sehr gut in ihrem Job. Nur waren diese hier aus allen möglichen Ecken zusammengezogen worden und hatten somit noch nicht die Gelegenheit gehabt, wirklich zusammenzuarbeiten.
Sie waren Grösstenteils mit vier 12cm Geschützen oder einem ähnlichen Kaliber und zwei Vier- oder Fünffachtorpedowerfer bewaffnet.
Somervilles Problem hier war, dass er zu wenige Zerstörer hatte. Für so viele Schlachtschiffe und Flugzeugträger würden normalerweise mehr Zerstörer als Eskorte eingesetzt werden. Aber er musste sich mit dem begnügen, dass er hatte.

(Arrow)

Als kleiner Fun-Fact nebenbei, der griechische Panzerkreuzer Georgios Averoff befand sich zu diesem Zeitpunkt ebenfalls in der Region, allerdings war sie für eine aktive Frontrolle natürlich nicht mehr geeignet und sie wurde momentan in Bombay, an der Westküste Indiens, repariert, nachdem sie sich bei einer Schiessübung selbst beschädigt hatte. Ich wollte das einfach noch so erwähnen, weil die Averoff toll ist.

Die Eastern Fleet wäre nicht dazu in der Lage, der japanischen Marine gegenüberzutreten und Somerville war sich dessen durchaus bewusst. Er wollte deshalb eine Fleet in being- oder Präsenzflotte-Strategie benutzen. Die Flotte ist zwar unterlegen und kann nicht wirklich etwas tun, aber ihre blosse Anwesenheit zwingt den Feind dazu, grosse Streitkräfte zu binden, um diese Flotte entweder unter Kontrolle zu haben oder um sicher unterwegs sein zu können. Nach dem Motto: "Wir sind zwar schwächer als ihr, aber ihr könnt nicht von hier weg, weil wir das sonst ausnützen könnten."
Die deutsche Hochseeflotte hatte diese Strategie während dem Ersten Weltkrieg verwendet und auch die Kriegsmarine und die italienische Regia Marina setzten sie im Zweiten Weltkrieg ein. Nun sah Somerville kaum eine andere Möglichkeit, als sie auch einzusetzen, auch wenn dies ziemlich gegen die Tradition der Royal Navy ging.

Der Stützpunkt der Eastern Fleet befand sich bei der Insel Ceylon, das heutige Sri Lanka, direkt unterhalb Indiens. Die Flotte operierte aus den beiden Häfen Colombo und Trincomalee, die sich jeweils auf der West- und Ostseite der Insel befanden, wobei hauptsächlich Colombo benutzt wurde. Dazu kam noch einer der wenigen Trümpfe, die Somerville in der Hand hatte. Ein geheimer Stützpunkt beim Addu-Atoll, Namens Port T. Dieser befand sich am südlichsten Teil der Malediven, 970 Kilometer südwestlich von Ceylon. Die Japaner wussten nicht, dass dieser Stützpunkt existierte.

Somerville erreichte Ceylon am 24. März und sah sich mit einer sehr schwierigen Aufgabe konfrontiert. Er hatte das momentan schwierigste und gefährlichste Kommando in der gesamten Royal Navy und verfügte nur über eine Flotte, die eilig zusammengezogen worden war, keine Zeit gehabt hatte, zusammenzuarbeiten und in den wichtigsten Aspekten entweder aus alten Schiffen bestand, deren Nutzen fragwürdig war oder aus Schiffen, die in zu geringer Zahl vorhanden waren. Die Besatzungen waren auch nicht alle sehr erfahren.
Somerville schrieb in einem Brief an seine Frau, er höre: "... a lot of blah about how everything now depends on our maintaining control of the Indian Ocean. That's poor bloody me and I wonder how the devil it's to be accomplished. My old battle boats are in various states of disrepair and there's not a ship at present that approaches what I would call a proper standard of fighting efficiency."
(...viel Blabla darüber, dass jetzt alles davon abhängt, dass wir die Kontrolle über den Indischen Ozean behalten. Das ist mein armes verdammtes Ich, und ich frage mich, wie zum Teufel das erreicht werden soll. Meine alten Kampfboote sind in verschiedenen Zuständen des Verfalls und es gibt derzeit kein Schiff, das sich dem annähert, was ich einen angemessenen Standard an Kampfeffizienz nennen würde.)

Trotzdem machte er sich rasch an die Arbeit. Er musste die Flotte trainieren, damit die Schiffe zusammenarbeiten konnten. Zur Hilfe standen ihm dabei seine beiden Untergebenen, Vizeadmiral Sir Algernon Willis, der Kommandant der Schlachtschiffe mit seiner Flagge auf der Resolution und Konteradmiral Sir Denis Boyd, der Befehlshaber der Flugzeugträger, mit seiner Flagge auf der Indomitable. Somervilles wählte die Warspite als sein Flaggschiff. Er strengte sich unter anderem an, um Flugoperationen zu verbessern.
Die Eastern Fleet musste so effektiv wie möglich werden, um gegen die japanische Flotte vorgehen zu können.

Somerville brauchte Zeit. Nur war ihm diese Zeit nicht gegönnt. Kaum hatte er seinen neuen Posten übernommen, entschlüsselte das Far East Combined Bureau, (FECB) der britische Geheimdienst der Region, eine japanische Nachricht. Ein Teil der japanischen Flotte würde in den Indischen Ozean vorstossen, um Ceylon anzugreifen, Codename, Operation C. Aus der entschlüsselten Nachricht liess sich schliessen, dass die Flotte aus zwei Flugzeugträgern und zwei oder drei Schlachtschiffen bestehen würde.

Somerville wurde darüber informiert und erkannte eine Gelegenheit. Seine Flotte war zwar eilig zusammengestellt worden, aber er war sich sicher, dass er die japanische Streitmacht damit stellen konnte. Zwei japanische Träger hatten zwar mehr Flugzeuge, als seine, aber es war ein Kampf, den er gewinnen könnte und seine fünf Schlachtschiffe könnten ohne grosse Schwierigkeiten mit ihren Widersachern fertig werden, würde es zu einem Zusammentreffen kommen. Er wollte seine Flotte so postieren, dass sie zwischen der japanischen Flotte und Ceylon liegen würde. Sein Plan war, die japanische Flotte mit Spähflugzeugen kurz vor der Abenddämmerung auszumachen und dann anzugreifen. Denn dies war sein zweiter Trumpf. Die Royal Navy war die einzige Flotte, deren Flugzeugträger Nachtoperationen durchführen konnten. Die Albacores von Formidable waren mit Radar ausgerüstet, womit sie den Feind in der Nacht finden und dann angreifen könnten und die Albacores der Indomitable konnten ebenfalls Nachts unterwegs sein. Die Japaner würden zwar jedes Taggefecht mit ihren besseren Flugzeugen dominieren, aber in der Nacht wären sie Luftangriffen praktisch hilflos ausgeliefert.
Laut dem FECB war die japanische Streitmacht am 21. März ausgelaufen, um Ceylon am 1. April anzugreifen. Somerville segelte mit Eastern Fleet am 30. März und begab sich in Position. Trägerflugzeuge, die er als Kundschafter einsetzte und Consolidated PBY Catalina Flugboote begannen, nach der japanischen Flotte zu suchen und flogen die Richtung ab, aus der die feindliche Flotte erwartet wurde.
Somerville hatte zwar den Befehl, seine Flotte als Fleet in being einzusetzen, wie er es selbst auch vorgehabt hatte, aber er sollte auch den Indischen Ozean, so gut es ging, beschützen und er war der Meinung, dass er es in diesem Szenario tun könnte.

Somerville hatte seine Flotte in zwei Streitkräfte geteilt. Force A und Force B. Force A bestand aus den beiden modernen Trägern, Warspite, den beiden Schweren Kreuzern, den Leichten Kreuzern Emerald und Enterprise und den Zerstörern Foxhound, Hotspur, Napier, Nestor, Paladin und Panther.
Force B bestand aus den vier Schlachtschiffen der Revenge-Klasse, Hermes, den drei übrigen Kreuzern und den Zerstörern Arrow, Decoy, Fortune, Griffin, Isaac Sweers, Norman, Scout und Vampire.
Mit den schnelleren und schlagkräftigeren Schiffen in Force A konnte Somerville mit diesen schneller und weiter vorstossen, falls sich die Gelegenheit ergeben würde, während Force B dicht dahinter folgt, falls Force A auf feindliche Schlachtschiffe trifft und Warspite Unterstützung benötigen würde.

Auf Ceylon selbst befanden sich 67 Hawker Hurricanes und 44 Fulmars für die Verteidigung der Insel, die vom Luft-Vize-Marschall John D'Albiac geleitet wurde. Die Flugzeuge waren verteilt worden, um Colombo und Trincomalee beide beschützen zu können. Beide Häfen waren in Erwartung des Angriffes geräumt worden.
Ausserdem befanden sich einige Swordfish Torpedobomber auf Ceylon, zusammen mit einigen zweimotorigen Bristol Blenheim Bombern und sieben Catalina Flugbooten.
Den Oberbefehl auf Ceylon hatte Geoffrey Layton, der die britischen Schiffe im Indischen Ozean kommandiert hatte, bis Somerville dies übernahm.

(Bristol Blenheim Bomber)

Somerville blieb in Position und suchte mehrere Tage lang in die vermutete Richtung der Neuankömmlinge. Der 1. April, das vermutete Angriffsdatum, verstrich ohne Zwischenfall und nachdem Somerville noch einen weiteren Tag gewartet hatte, kam er zum Schluss, dass der Angriff nicht kommen würde und befahl der Flotte, wieder in den Hafen zu laufen. Unter anderem, weil den Schlachtschiffen von Force B das Frischwasser ausging, ein Problem, dass noch einige weitere Male auftauchen würde. Den Grossteil der Eastern Fleet befahl er zu Port T, während Dorsetshire und Cornwall nach Colombo und Hermes, eskortiert von Vampire, nach Trincomalee segeln würden, um anderen Aufgaben nachzugehen. Der Alarmzustand auf Ceylon wurde ebenfalls zurückgenommen, auch wenn die PBYs weiterhin flogen.

Was Somerville nicht wusste, war, dass er seine gesamte Flotte beinahe auf einem Silbertablet serviert hatte. Es waren nicht zwei japanische Flugzeugträger, die Ceylon angreifen sollten, sondern der gesamte Kidō Butai, abgesehen der Kaga, die momentan repariert wurde. AkagiHiryūSōryūShōkaku und Zuikaku hielten auf Ceylon zu, eskortiert von den vier Schlachtschiffen der Kongō-Klasse, den beiden Schweren Kreuzern der Tone-Klasse, dem Leichten Kreuzer Abukuma und neun Zerstörern. Somerville war haushoch unterlegen und er hatte keinen blassen Schimmer, dass dem so war. Er hatte weniger als 100 Flugzeuge auf seinen Trägern, Nagumo hatte, je nach Quelle, zwischen 270 und 280 oder bis zu 315, die auch, wie bereits erwähnt, überlegene Designs waren. (The Eastern Fleet and the Indian Ocean 1942-1944 von Charles Stephenson gibt 270-280 Flugzeuge an, deutsches Wikipedia 315, exklusive Reserveflugzeuge) Das einzige, dass seine Flotte gerettet hatte, war die Tatsache, dass die japanische Flotte am 26. März ausgelaufen war, also fünf Tage später, als der britische Geheimdienst angenommen hatte. Hätte diese Streitmacht die britische Flotte entdeckt, dann wäre sie chancenlos massakriert worden. 

Im Ersten Weltkrieg war Admiral John Jellicoe als die einzige Person bezeichnet worden, die den Krieg an einem Nachmittag verlieren konnte. Allerdings hatte er damals den Luxus gehabt, die überlegene Flotte zu kommandieren. Wenn es eine Person gibt, die den Zweiten Weltkrieg an einem Nachmittag hätte verlieren können, zumindest für Grossbritannien, dann wäre dies wahrscheinlich Somerville gewesen. Mit dem Verlust der Eastern Fleet hätte das japanische Militär einen Vorstoss Richtung Indien mehr in Betracht ziehen können, was die Möglichkeit einer Kollaboration mit deutschen Truppen in Nordafrika hätte wahrscheinlicher werden lassen, was für die britischen Kriegsanstrengungen katastrophal hätte enden können. (Wie realistisch dieses Szenario ist, kann ich nicht sagen, es klingt für mich etwas weit hergeholt, aber die Briten machten sich deswegen enorme Sorgen.)
Nur hatte Somerville nicht den Luxus, die überlegene Flotte zu haben, wie es bei Jellicoe der Fall gewesen war. Und japanische Trägerdoktrin, Flugzeuge und Piloten waren viel besser, als ihm auch nur ansatzweise bewusst war. Die Lücke zwischen britischen und japanischen Trägern, was ihre Fähigkeiten anging, war enorm. Und diese japanischen Träger hielten nun auf ihn zu, mit dem Ziel, ihn zu vernichten. Somervilles Entscheidung, seine Flotte in Port T tanken zu lassen, hatte seine Flotte vor einer Katastrophe bewahrt. Jedenfalls für den Moment. 

Der Kidō Butai, kommandiert von Chuichi Nagumo, manövrierte, um zuerst Colombo an der Westseite von Ceylon anzugreifen. Das Oberkommando über die Operation hatte Nobutake Kondo. Gleichzeitig neben Operation C drang eine kleinere aber immer noch sehr beeindruckende Streitmacht in den Golf von Bengalen ein. Ein Leichter Flugzeugträger, die Ryūjō, die schweren Kreuzer Chokai, Mikuma, Mogami, Kumano und Suzuja, der Leichte Kreuzer Yura und vier Zerstörer, kommandiert von Vizeadmiral Jisaburō Ozawa, waren unterwegs, um die Handelsschiffe, die dort unterwegs waren, anzugreifen und kleinere Luftangriffe auf einige Städte zu fliegen. Takeo Kurita befehligte die Schweren Kreuzer, die mit Ozawa unterwegs waren.
Die Schiffe würden sich in drei Gruppen aufteilen, um mehr Fläche abzudecken.

(Die japanische Flotte unterwegs im Indischen Ozean)

(Flugzeuge auf der Zuikaku während der Operation)

Am 4. April um 16:00 Uhr stolperte eine Catalina prompt über die japanische Flotte. Unglücklicherweise handelte es sich bei der Flugbesatzung um eine, die gerade erst auf Ceylon eingetroffen war und irgendwie nichts davon mitbekommen hatte, dass ein japanischer Angriff erwartet wurde, weshalb sie die Sichtung nicht sofort meldete. Sie versuchte, eine Nachricht nach Ceylon zu senden, aber die Nachricht war verstümmelt und die Grösse der Flotte wurde nicht durchgegeben. Die Catalina wurde entdeckt und abgeschossen, wobei der Besatzung eine Notlandung auf dem Wasser gelang. Zwei Besatzungsmitglieder wurden getötet, die übrigen sechs gefangengenommen. Eine weitere Catalina wurde losgeschickt und sichtete die Flotte ebenfalls, konnte aber nur die Sichtung einiger Schlachtschiffe durchgeben, bevor sie mit der ganzen Besatzung von acht Mann verlorenging.

Somerville war ziemlich frustriert, als er von der Sichtung erfuhr. Er hatte versucht, dem Feind aufzulauern und nun war dieser aufgetaucht, nachdem er wieder in den Hafen gelaufen war. Colombo und Trincomalee wurden erneut geleert und Dorsetshire und Cornwall nahmen Kurs Richtung Süden, um sich Somerville wieder anzuschliessen, während Hermes und Vampire, die sich auf der Ostseite von Ceylon befanden, nach Norden in den Golf von Bengalen segelten. Somerville lief um Mitternacht mit Force A aus Port T aus, während Force B, dass noch tankte und Nachschub aufnahm, um 07:00 Uhr und mit 200 Kilometer Abstand folgte.

Am Morgen des 5. April, kurz nach 06:00 Uhr, starteten die japanischen Träger 91 Bomber und 36 Jäger, um Colombo anzugreifen. Weder der Hafen, noch die geplante Segelroute des Tages, wurde mit Spähflugzeugen abgeflogen. Die Japaner nahmen wegen erhaltenen Informationen an, dass die britischen Träger abwesend waren. Trotz Radarsystem und den Sichtungen des Vortages überraschte der Angriff die Briten und ihre Flugzeuge bei Colombo mussten unter Beschuss starten. Von 41 Flugzeugen, die starten konnten, wurden 20 abgeschossen. Sechs Swordfish, die sich im Anflug auf Colombo befanden, wurden ebenfalls abgeschossen. Da der Hafen geleert worden war, beschränkte sich der Schaden. Der Hilfskreuzer HMS Hector, der norwegische Tanker Soli und der alte Zerstörer HMS Tenedos wurden versenkt, drei weitere Schiffe wurden beschädigt. Der Hafen wurde nicht schwer beschädigt. Die Japaner verloren sieben Flugzeuge.

Um 08:30 Uhr änderte Nagumo den Kurs seiner Schiffe nach West-Südwest, wobei er unwissentlich auf Somerville zuhielt. Seine beiden Schweren Kreuzer hatten einige ihrer Spähflugzeuge gestartet, um die Region zu überprüfen. Nagumo schien nicht sehr beunruhigt darüber zu sein, die britische Flotte nicht in Colombo gefunden zu haben und ging lediglich davon aus, dass er sie im Hafen von Trincomalee finden würde. Er zog nicht in Betracht, dass sie auf See sein könnte und dazu noch gefährlich nahe.

Dorsetshire und Cornwall, die aus Colombo entkommen waren, hielten nun mit schnellstmöglicher Geschwindigkeit auf Force A zu und segelten in einem fast ganz südlichen Kurs. Um 10:00 Uhr wurden sie von einem der Flugzeuge der Tone entdeckt, 320 Kilometer südwestlich von Ceylon. Die Schiffe wurden zuerst als Zerstörer identifiziert und Nagumo befahl Trägerdivision 5, die beiden Schiffe zu versenken. Shōkaku und Zuikaku hatten Kate Torpedobomber bereitstehen, aber diese waren für einen zweiten Angriff auf Colombo, mit Bomben und nicht mit Torpedos ausgerüstet. Ihnen wurde befohlen, die Waffen umzurüsten. Allerdings kam es beim Umbewaffnen zu Verzögerungen und Nagumo wies stattdessen Trägerdivision 2 an, die beiden Schiffe, mittlerweile korrekt als Kreuzer identifiziert, zu versenken.

Sōryū und Hiryū, aber auch die Akagi starteten um 11:45 Uhr 53 Val Sturzkampfbomber, geführt von Takashige Egusa, der den Ruf hatte, der beste Sturzkampfbomberpilot der Flotte zu sein. Auch einige dieser Flugzeuge waren für einen zweiten Angriff auf den Hafen bewaffnet worden und starteten deshalb mit Bomben, die für Landziele gedacht waren. Dorsetshire und Cornwall brachen Funkstille, da sie definitiv entdeckt worden waren, als ein zweites Flugzeug auftauchte und liessen Force A deshalb von der prekären Situation wissen.

Um 13:38 Uhr entdeckten die Sturzkampfbomber die beiden Kreuzer und gingen zum Angriff über. Warspite, zu diesem Zeitpunkt 135 Kilometer Südwestlich und mit Force A auf Ostkurs, sah den Angriff auf ihrem Radar. Als Somerville die Radardaten sah, stiess er laut Berichten aus: "that's a Jap air strike."
(das ist ein japanischer Luftangriff.)
Dorsetshire wurde innerhalb von acht Minuten von zehn 110kg und 250kg Bomben getroffen, wobei die Landbomben, die bei Aufprall explodierten, anstelle tief ins Schiff einzudringen, den unerwarteten Nebeneffekt hatten, die Luftabwehr der Kreuzer zu unterdrücken. Sie wurde ausserdem von mehreren Nahtreffern beschädigt. Eine der Bomben traf ein Magazin, was die Schäden noch verschlimmerte und das Schiff sank mit dem Heck voran um 13:50 Uhr. Cornwall wurde von acht Bomben getroffen und sank mit dem Bug voran zehn Minuten später. 424 Besatzungsmitlieder der beiden Schiffe gingen mit ihnen unter, 1'122 weitere landeten im Wasser und mussten für längere Zeit ausharren, bevor sie gerettet wurden. Um eine Idee zu haben, wie gut die japanischen Piloten waren. Wenn man die Nahtreffer mitzählt, erzielten die Piloten bei diesem Angriff eine Trefferrate von über 80 Prozent.

(Dorsetshire und Cornwall werden angegriffen)

(Untergang der Cornwall)

Somerville hatte seine beiden modernsten und besten Kreuzer innerhalb von Minuten verloren, ohne dass diese einen einzigen Angreifer abgeschossen hatten. Wegen der Grösse des Angriffes, begann er nun langsam zu realisieren, dass er einer viel grösseren Streitmacht gegenüberstand, als er bisher angenommen hatte. Die beiden grossen und vor allem so dicht aufeinanderfolgenden Angriffe auf Colombo und die beiden Kreuzern deuteten offensichtlich daraufhin. Die Piloten von Force A waren sehr frustriert, dass Somerville sie nicht hatte starten lassen, um den Kreuzern zu helfen, aber er wollte erneut versuchen, einen Nachtangriff durchzuführen, weshalb er seine Position nicht verraten wollte.

Das Spähflugzeug, dass die beiden britischen Kreuzer beschattet hatte, hatte währenddessen beschlossen, dem Kurs der beiden Schiffe zu folgen, um zu sehen, wohin die Schiffe unterwegs gewesen waren. Der Pilot hielt somit direkt auf Somerville zu. Nachdem er allerdings 80 Kilometer geflogen war und nichts gefunden hatte, drehte er wieder ab. Hätte er zehn Minuten damit gewartet, hätte er Force A gefunden.

Die japanischen Träger gingen mittlerweile zuerst auf Südwest- und dann später auf Südostkurs. Trägerdivision 2 folgte allerdings nicht sofort und fiel damit hinter die anderen drei Träger zurück. Somerville, der versuchte, Kontakt für einen Nachtangriff herzustellen, startete vier Albacores, um die japanischen Schiffe zu finden. Somerville mochte es nicht, dass er Torpedobomber einsetzen musste, um nach dem Feind zu suchen, da er somit die folgenden Angriffe schwächen würde, aber er hatte keine andere Wahl.

Die zwei nördlicheren Albacores fanden Trägerdivision 2 nach 16:00 Uhr, aber eine davon wurde abgeschossen, bevor sie dies melden konnte. Die andere gab eine Sichtungsmeldung durch und entkam, obwohl sie angegriffen wurde. Somerville erhielt die Meldung allerdings erst beinahe eine Stunde später. Trägerdivison 2 befand sich Nord-Nordöstlich von Force A und war auf einem südöstlichen Kurs. Weil er das Gefühl hatte, nicht genug Informationen zu haben und Distanz zum Feind waren wollte, beschloss Somerville, um 17:26 Uhr, den Kurs nach Südwest zu ändern. Was er zu diesem Zeitpunkt nicht wusste, war, dass Trägerdivision 2 nur 160 Kilometer entfernt war, die anderen Träger 190 Kilometer. Wäre er auf Ostkurs geblieben, wäre Trägerdivision 2 um 21:00 Uhr 32 Kilometer direkt vor ihm gewesen. Sehr nahe und isoliert. Diese zwei Träger anzugreifen wäre Somervilles einzige Chance gewesen, dem Feind einen realistischen Schlag zu verpassen, aber er hatte sie nicht nutzen können. Als die Albacore, die die Sichtung gemacht hatte, gelandet war, wurde die Besatzung befragt. Diese machte nun plötlich andere Angaben und glaubte, dass die japanischen Träger auf entgegengesetztem Kurs als vorhin gemeldet unterwegs waren, nähmlich nach Nordwest. Somerville war nun noch unwilliger, einen Nachtangriff Richtung Osten zu senden und ging ebenfalls auf Nordwestkurs, um die beiden Träger weiterhin zu "verfolgen". Weitere Suchflüge während der Nacht blieben erfolglos, da zu Weit nach Norden gesucht wurde.

(Karte von der Attacke im Indischen Ozean, mit Flottenbewegungen während der gesamten Operation und britischen Spähflügen des 5. April.)

Nagumo währenddessen hatte zwar die Meldung erhalten, dass britische Trägerflugzeuge gesichtet und abgeschossen worden waren, aber er beschloss weder Spähflugzeuge zu entsenden, um nach den britischen Trägern zu suchen, die offensichtlich in der Umgebung sein mussten, noch machte er eine Verbindung zwischen diesen Flugzeugen und dem Kurs von Dorsetshire und Cornwall. Er wusste, dass britische Träger in der Umgebung waren. Er wusste, dass zwei britische Kreuzer in eine Richtung unterwegs gewesen waren. Irgendwie war er nicht dazu in der Lage, eine Verbindung zwischen beiden Dingen herzustellen und machte überhaupt nichts deswegen, weshalb er Trägerdivision 2 grosser Gefahr aussetzte, hätte Somerville nicht den Kurs gewechselt.

Am Morgen des 6. April war Somerville nun vollständig klar geworden, dass ihm eine weit überlegene Streitmacht gegenüberstand und kam zum Schluss, dass er nur versuchen konnte, nicht entdeckt zu werden. Um dies zu erreichen, segelte er genau dorthin, wo die Japaner ihn am wenigsten erwarten würden. Nach Südosten zu Dorsetshire und Cornwall. Er hoffte, so unentdeckt zu bleiben und gleichzeitig Überlebende retten zu können. Was er nicht wusste, war, dass die japanischen Träger momentan einen weiten Bogen nach Süden und dann nach Osten zogen, um Trincomalee anzugreifen und sich somit von ihm entfernten. Nagumo hatte Spähflugzeuge entsandt, um die Briten Richtung Westen zu suchen, aber sie wurden nicht gefunden.

Ozawas Schiffe waren währenddessen eifrig dabei, Schiffe zu versenken und taten dies ziemlich erfolgreich. Sie fanden und versenkten 23 Frachtschiffe und die Ryūjō flog Luftangriffe auf Visakhapatnam, Cocanada und andere Küstenstädte. Somerville schrieb in einem Brief an seine Frau: "...I've come to the conclusion that until I get a proper fleet out here I will simply have to hide, more or less.  Today the Japs have been roaring up the Bay of Bengal and sinking right and left but I can do nothing. I haven't even a secure base to go..."

(...Ich bin zum Schluss gekommen, dass ich mich mehr oder weniger verstecken muss, bis ich eine richtige Flotte hier draussen habe. Heute sind die Japaner die Bucht von Bengalen hinaufgerauscht und haben rechts und links versenkt, aber ich kann nichts tun. Ich habe nicht einmal eine sichere Basis, zu der ich gehen kann...)
Da die letzte Meldung die japanischen Träger auf Nordwestkurs angegeben hatte, hatte Somerville die Befürchtung, dass diese von Port T wussten, weshalb er diesen letzten Satz schrieb.

Der Kreuzer Enterprise und die beiden Zerstörer Panther und Paladin wurden vorausgeschickt, um die Position der beiden versenkten Kreuzer zu erreichen. Sie bargen die Überlebenden, die 30 Stunden im Wasser verbracht hatten und gingen auf Gegenkurs, um sich wieder der Flotte anzuschliessen.

Layton sendete um 14:00 Uhr eine Nachricht an die Admiralität in London, in der er sie wissen liess, dass mindestens vier Flugzeugträger und drei Schlachtschiffe am Angriff beteiligt waren, wo sie sich nach neuesten Berichten befanden und dass die Eastern Fleet in grosser Gefahr war. So liess er Somerville auch gleichzeitig die aktuellsten Informationen wissen, ohne ihn direkt kontaktieren zu müssen. Dieser segelte nun wieder den Weg zurück, den er am Morgen genommen hatte, nach Nordosten, um in einem Bogen zum Abbu Atoll zu gelangen. Seine Schiffe brauchten Treibstoff und Wasser und er musste es sich dort besorgen, auch wenn er sich somit einem möglichen Angriff aussetzte, falls die Japaner tatsächlich von der Basis wussten. Er sendete nun Flugzeuge in alle Richtungen, um sicherzugehen, dass der Feind nirgendwo um ihn herum war.

Um einer U-Boot-Sichtung auszuweichen navigierte Somerville während der Nacht durch den Veimandu-Kanal zwischen den Haddummati und Kolumadulu Atollen. Es wurde eigentlich davon abgeraten, Nachts durch diesen Kanal zu navigieren, aber die Flotte schaffte es ohne Zwischenfälle und erreichte am 8. April Port T. In einem Treffen zwischen Somerville, Willis, Boyd und Arthur Bisset, dem Kommandant der Formidable, kamen alle zum Schluss, dass sie unterlegen waren und sich zurückziehen sollten. Die beiden letzteren waren laut Somerville: "... a little difficult. They resent the fact that when it comes to carriers I know what I'm talking about."
(...ein bisschen schwierig. Sie ärgern sich darüber, dass ich weiss, wovon ich spreche, wenn es um Träger geht.)
Willis währenddessen warf Somerville vor, schwere Risiken mit der Flotte eingegangen zu sein, wenn es seine Hauptaufgabe war, sie zu beschützen. Somerville stimmte ihm zu, sagte aber auch, dass seiner Meinung nach eine Chance bestanden hatte, die Japaner anzugreifen. Das war auch der Fall gewesen, nur hatte er es damals noch nicht gewusst.

Force B wurde nun an die ostafrikanische Küste befohlen. Es hatte sich gezeigt, dass die alten Schlachtschiffe eher eine Behinderung, als eine Unterstützung waren und Somerville wollte sie aus dem Weg haben. Die Schiffe segelten unter Willis um 02:00 Uhr in der Nacht des 9. April. Somerville schlug vor, dass Force A nach dem Angriff Ceylon weiterhin als Stützpunkt verwenden sollte, aber die Admiralität befahl ihm, stattdessen Bombay zu verwenden. Er segelte um 06:00 Uhr.

Die japanischen Träger waren mittlerweile in Position, um Trincomalee anzugreifen. Sie waren am 8. April von einer Catalina gesichtet worden, woraufhin man den Hafen prompt geräumt hatte. Hermes und Vampire waren, nachdem sie am 4. April nach Norden gesegelt waren, wieder in den Hafen zurückgekehrt, nur um nun erneut flüchten zu müssen. Sie segelten diesmal der Küste Ceylons entlang nach Süden. Andere Schiffe, zum Beispiel die Korvette Hollyhock, taten es ihnen gleich. Andere Schiffe blieben im Hafen. So zum Beispiel der alte niederländische Kreuzer Sumatra und der Monitor Erebus. Ein Monitor war ein eher kleiner und langsamer Schifftyp, der allerdings schwer bewaffnet war. Monitore wurden zur Bombardierung von Landzielen eingesetzt. Erebus war so unter anderem mit einem 30.5cm Zwillingsgeschützturm bewaffnet.

(Japanische Flottenbewegungen während Operation C)

Japanische Spähflugzeuge wurden auf Radar gesichtet und eine weitere Catalina wurde entsandt, um die japanische Flotte zu finden. Sie fand die Flotte, wurde aber erneut abgeschossen, bevor sie eine vollständige Sichtung durchgeben konnte.

91 Kate Torpedobomber, alle mit schweren 800kg Bomben bewaffnet, starteten von den Trägern, eskortiert von 41 Zeros. Dieser Angriff wurde auf dem Radar gesehen und 18 Hurricanes wurden erfolgreich gestartet. Wegen der grossen Eskorte kamen die Bomber allerdings trotzdem durch und bombardierten den Hafen, einen Luftwaffenstützpunkt und andere Ziele. Erebus und Sumatra wurden leicht beschädigt, aber nur der Frachter Sagaing wurde versenkt. 27 Flugzeuge wurden in der Luft und am Boden zerstört, während drei Zeros und zwei Kates verlorengingen.

Ein Spähflugzeug der Haruna entdeckte Hermes und Vampire kurz vor 09:00 Uhr und meldete die Sichtung. 85 Val Sturzkampfbomber, die in Reserve gehalten worden waren, wurden gestartet, eskortiert von neun Zeros. Hermes hatte keine Luftgruppe an Bord und Stützpunkte an Land versuchten, eine Jägereskorte zu ihr zu senden.

Nachdem die Sturzkampfbomber zuerst für 40 Minuten suchen mussten, fanden sie den Träger und ihren eskortierenden Zerstörer und gingen zum Angriff über. Wieder waren einige Vals mit Landbomben bestückt, aber diesmal absichtlich. Man war zum Schluss gekommen, dass dies eine gute Methode war, um die Flugabwehr zumindest teilweise auszuschalten und wollte dies nun zu einer neuen Doktrin machen. Der Angriff begann um 10:35 Uhr und Hermes wurde innerhalb von Minuten von über 40 Bomben getroffen und sank 20 Minuten später mit 307 Toten. Es war das erste Mal, dass ein Flugzeugträger von einem anderen Flugzeugträger versenkt wurde.

(Hermes sinkt)

Vampire wurde von 12 Vals angegriffen und beinahe alle Bomben landeten Treffer oder waren Nahtreffer. Der alte Zerstörer brach auseinander und sank, überraschenderweise nur mit 8 Toten. Weitere Schiffe in der Nähe wurden ebenfalls angegriffen. Der Tanker British Sergeant wurde von sechs Sturzkampfbombern angegriffen und versenkt. Die Korvette Hollyhock und der Tanker Athelstane, fast 50 Kilometer südlich von Hermes, wurden ebenfalls entdeckt und von neun Kates versenkt. Als letztes folgte der norwegische Frachter Norviken, der in Brand geriet und evakuiert wurde. Das Schiff sank allerdings nicht und driftete an die Küste.

Das Lazarettschiff Vita, dass Hermes und Vampire während dem Tag passiert hatte, drehte auf der Stelle um, als sie vom Angriff erfuhr, um Überlebende zu retten. Als sie dort eintraf, wurden die überlebenden Besatzungsmitglieder beider Schiffe von japanischen Flugzeugen mit Maschinengewehren beschossen. Aber als die Japaner das Lazarettschiff sahen, stellten sie aus Respekt vor dem Schiff das Feuer ein und flogen zurück zu ihren Trägern, was in diesem Konflikt eher eine Ausnahme bildet.
Einige Fulmars trafen als Luftschutz bei der Hermes ein, allerdings erst, nachdem diese bereits gesunken war. Im folgenden Luftkampf schossen sie drei Vals ab, während zwei Fulmars verlorengingen.

Der Kidō Butai blieb allerdings nicht ganz verschont. Kenneth Ault, Geschwaderführer der neun Blenheim Bomber, war mit ihnen gestartet, um die japanischen Träger zu finden und anzugreifen. Sie fanden sie und gingen in den Angriff über. Ohne Radar wurden die Japaner völlig überrascht und die Blenheims begannen, Bomben auf die Akagi und die Tone von über 3'300 Metern abzuwerfen. Beide Schiffe konnten erfolgreich ausweichen, erhielten aber einige Nahtreffer. Vier der Blenheims wurden von den Zeros der Luftpatrouille abgeschossen und eine weitere folgte, als sie den Flugzeugen begegneten, die die Hermes und die anderen Schiffe versenkt hatten. Es war das erste Mal gewesen, dass der Kidō Butai angegriffen worden war. Nachdem alle Flugzeuge von ihren Angriffen zurückgekehrt waren, befahl Nagumo, dass die Flotte sich zurück zur Basis begeben sollte. Operation C war vorbei.

Die Attacke im Indischen Ozean war definitiv ein japanischer Erfolg. Sie hatten einen alten und eher kleinen Flugzeugträger, zwei Schwere Kreuzer, zwei Zerstörer, einen Hilfskreuzer, eine Korvette und über 20 Frachtschiffe und Tanker versenkt, mit insgesamt 825 Toten. Sie hatten ausserdem über 40 Flugzeuge zerstört und ihrerseits nur 18 Flugzeuge verloren, mit ungefähr 30 anderen beschädigt.

Aber es war auch nicht der Erfolg, der erwartet worden war und es waren mehrere Mängel aufgetaucht, die sich in späteren Operationen wieder bemerkbar machen würden. Der Grossteil der Eastern Fleet war nicht gefunden worden und hatte überlebt. Aufklärung war sehr mangelhaft gewesen, es dauerte ziemlich lang, die Flugzeuge umzubewaffnen und da kein Radar vorhanden war, konnten die Träger relativ leicht von Angriffen überrascht werden.

Nagumos Kommando der Träger war während dieser Operation sehr schlecht gewesen. Seine Aufklärung war so mangelhaft, dass er immer wieder keine Ahnung hatte, was sich vor ihm oder zu seinen Flanken befand, was ihm beinahe hätte zum Verhängnis werden können. Dann manövrierte er so, um in günstiger Position bezüglich Ceylon zu sein und vernachlässigte die Möglichkeit, dass die Eastern Fleet ausgelaufen und eine Bedrohung war. Wenn Elemente der Eastern Fleet gesichtet wurden, machte er keine Verbindung zwischen diesen Sichtungen, was dazu hätte führen können, dass er die britische Flotte findet. Nachdem die Flotte nicht in Colombo im Hafen gewesen war, ging er stattdessen davon aus, sie in Trincomalee finden zu können und als dies nicht der Fall war, zog er sich stattdessen einfach zurück und begnügte sich mit dem, was er versenkt hatte.

Somervilles Führung seiner Flotte war besser, aber auch durch mehrere Fehler geprägt. Als er den Angriff erwartete, positionierte er seine Flotte an einem Ort, der ihn einem feindlichen Angriff enorm aussetzte, wäre dieser zu diesem Zeitpunkt bereits in Reichweite gewesen. Das Problem hierbei war fehlerhafte Information aus entschlüsselten Funksprüchen und die Tatsache, dass Somerville nicht wusste, wie sehr überlegen japanische Trägerdoktrin war.
Als der Angriff dann nicht folgte, ging er davon aus, dass die Informationen falsch gewesen waren und entliess Dorsetshire, Cornwall, Hermes und Vampire, damit diese ihren vorherigen Aufträgen nachgehen konnten, anstelle sie vorsichtshalber noch etwas länger beim Hauptteil der Flotte zu behalten. Damit setzte er sie feindlichen Angriffen aus und sie wurden alle versenkt. Mit der Versenkung von Dorsetshire und Cornwall riskierte er beinahe die Position von Force A und ein besserer Gegenspieler bei den Japanern hätte dies erkennen können.

Somerville war mit einer Situation konfrontiert, der noch kein anderer britischer Admiral während dem Konflikt begegnet war. Weder im Atlantik, noch im Mittelmeer. Er konnte nur in der Defensive operieren und versuchen, Nachts zuzuschlagen, während die Japaner die vollständige Kontrolle den Tag über hatten. Sie hatten eine überlegene Doktrin, überlegene Flugzeuge und waren auch zahlenmässig massiv überlegen.

Die restliche Handhabung der Eastern Fleet war allerdings ziemlich gut. Somerville erhielt beinahe eine Gelegenheit, um den Feind anzugreifen, schützte den Grossteil der Flotte erfolgreich und rettete so viele Überlebende wie möglich. Seine Entscheidung, mit dem grössten Teil der Flotte nach Port T zu segeln, um zu tanken, war definitiv die richtige Entscheidung gewesen und hatte die beteiligten Schiffe gerettet.
Ein möglicher Nachtangriff auf Trägerdivision 2 ist eines der grössten "Was wäre wenn"-Szenarios des Zweiten Weltkrieges für mich persönlich. Hätte Somerville den Kurs nicht geändert oder eine bessere Idee gehabt, wo die feindlichen Träger waren, hätte er sie möglicherweise angreifen und versenken können. Die grosse Frage wäre einfach, was er danach tun würde. Die japanische Flotte hätte immer noch drei Träger und eine gute Idee, wo Somerville steckt. Das einzige, dass er meiner Meinung nach hätte tun können, wäre wegrennen gewesen. Die Frage dabei ist, ob er das tun würde, nachdem er zwei Träger ausgeschaltet hat. Vielleicht würde er annehmen, dass seine Chancen nun besser stehen und bleibt im Kampfgebiet, nur um dann komplett massakriert zu werden. Man muss bedenken, dass Sōryū und Hiryū die beiden kleinsten der japanischen Flottenträger waren. Damit wäre Somerville den drei grösseren Flottenträgern gegenübergestanden und ich räume ihm da überhaupt keine guten Chancen ein. Und was würde danach passieren? Wie würden die Konfrontationen zwischen der japanischen Flotte und der US-Navy im weiteren Verlaufe des Jahres aussehen? Würde die Schlacht im Korallenmeer sehr anders aussehen? Wäre Yamamoto willig, Midway zu riskieren, wenn zwei seiner Träger bereits versenkt worden waren? 

Nach dem Angriff gab es zuerst grosse Furcht vor einer möglichen Invasion Ceylons und die Verstärkung der Eastern Fleet wurde zur höchsten Priorität der Royal Navy. Somerville verlangte lautstark bessere Flugzeuge, da ihm mittlerweile sehr deutlich bewusst geworden war, dass die britischen Trägerflugzeuge unterlegen waren. Die Leistungen der japanischen Flugzeuge hatten ihn ziemlich schockiert, weshalb er in Zukunft grossen Respekt vor möglichen Luftangriffen haben würde. 
Winston Churchill bezeichnete die Attacke im Indischen Ozean später als der gefährlichste Moment des Krieges.
"The most dangerous moment of the War, and the one which caused me the greatest alarm, was when the Japanese Fleet was heading for Ceylon and the naval base there. The capture of Ceylon, the consequent control of the Indian Ocean, and the possibility at the same time of a German conquest of Egypt would have closed the ring and the future would have been black."
(Der gefährlichste Moment des Krieges, der mich am meisten beunruhigte, war als die japanische Flotte ihren Blick auf Ceylon richtete. Die Besetzung Ceylons und die damit verbundene Beherrschung des indischen Ozeans verbunden mit der Möglichkeit einer deutschen Eroberung Ägyptens hätte den Ring geschlossen. Dann wäre die Zukunft schwarz gewesen.)

Nachdem sich herausstellte, dass der japanische Angriff nicht als Vorläufer einer Invasion gedacht war und die japanischen Träger sich wieder in den Pazifik begaben, beruhigten sich die Gemüter und die Eastern Fleet wurde doch nicht in grossem Masse verstärkt. Im Gegenteil, sie wurde teilweise sogar als Reserve für andere Kampfgebiete, wie etwa dem Mittelmeer, verwendet.
Die Eastern Fleet war deshalb gezwungen, ziemlich inaktiv und in der Defensive zu bleiben, womit die US-Navy nun dazu gezwungen war, diejenige zu sein, die sich um die japanische Flotte kümmert. Somerville würde mit seinen wenigen Ressourcen sein Bestes geben, aber die Eastern Fleet würde in den kommenden Monaten und sogar Jahren kaum Einsatz gegen die Japaner sehen. Aber sie würde auch nicht komplett inaktiv bleiben. 
In näherer Zukunft würde allerdings die US-Navy auf Konfrontationskurs mit der japanischen Flotte gehen und einige der wichtigsten Seeschlachten des Krieges ausfechten. 

05.04.22

Ganz schön interessantes Thema, das gerne ein wenig verloren geht. Eine tolle Quelle für dieses Ereignis war das Buch The Eastern Fleet and the Indian Ocean 1942-1944 The Fleet that had to hide, geschrieben von Charles Stephenson. Es ist relativ neu und auch nicht zu lang, während es dennoch eine Menge Informationen präsentiert. Ich mag das Buch. Habe es zu Weihnachten erhalten und bereits durchgelesen. 

Etwas ganz interessantes, dass es zu diesem Event gibt, ist ein sehr ausführliches "Was wäre wenn?"-Szenario auf der Internetseite alternatehistory.com. Alternate History ist nicht unbedingt etwas, mit dem ich mich wirklich beschäftige, aber die Person, die dieses Szenario geschrieben hat, hat einen unglaublichen Job geleistet, was die Details angeht. Es ist auf Englisch, aber ich kann es wirklich empfehlen, falls ihr euch dafür interessiert. Ihr solltet es eigentlich finden, wenn ihr auf Google einfach Indian Ocean Raid alternate history sucht. 

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