Teil 1

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Xen hatte ein Leben. Wenn man es so bezeichnen konnte... ein Leben auf der Straße, nachdem vor nicht allzu langer Zeit seine Familie alles verloren hatte und seine Eltern für den gleichen Grund ins Gefängnis gekommen waren, doch Xen?

Er wollte nicht ins Kinderheim oder zu Pflegefamilien. Zu viel Schlechtes hatte er gehört, im Fernseher gesehen und in Büchern gelesen.

Nein, Xen glaubte nicht daran, dass alle so brutal waren, wie in Büchern beschrieben, er glaubte sogar das die wenigsten so waren, aber seine Angst davor war zu groß gewesen, also verschwand er, sodass die Polizisten, die ihn abholen kamen, nicht finden konnten.

Kinderheime stellte er sich auch nicht besser vor. Vermüllt und voller Schläger stellte Xen sie sich vor. Und er hatte Angst davor, doch die Straße war nicht besser.

Xen richtete seinen Blick gen Himmel und atmete die Kühle Nachtluft ein. Noch war es nicht kalt in den Nächten, doch der Winter rückte mit jedem, sich ewig lang anfühlenden, Tag näher und das merkte man auch.

Sein verschwinden war nun fast eine Woche her und Xen überlegte sich immer ernsthafter doch zur Polizei zu gehen und um Hilfe zu bitten.

Er war schließlich erst dreizehn, doch seine Angst hielt ihn noch immer auf.

„Was machst du denn hier draußen so alleine?"

Xens Kopf fuhr herum und seine Augen weiteren sich erschrocken, während sein gesamter Körper sich anspannte. Er hatte den Jungen nicht kommen hören, obwohl alle seine Sinne sich in jedem Moment nach Gefahren gesucht hatten.

Seine Ohren hatten sich auf Geräusche konzentriert, seine Augen hatten fast unentwegt die Umgebung abgesucht und sein Mund war geöffnet gewesen, um auch den kleinsten Geruch nach etwas brennenden hätte ausmachen können und doch. Dieser Junge hatte es geschafft sich an Xen heranzuschleichen.

„Warum willst du das wissen?", presste Xen aus zusammengebissenen Zähnen hervor und funkelte den Jungen an, während er ihn analysierend musterte, um ausmachen zu können, wie groß die Gefahr war, die von ihm ausging.

Der Junge hatte kurze, braune Haare und dunkelgrüne, durchdringende Augen. Seine Statur war nicht besonders muskulös, Xen könnte mit etwas Anstrengung mit ihm fertig werden und dazu war der Junge auch noch kleiner als Xen, was ihm einen zusätzlichen Vorteil sicherte.

Und doch – etwas an ihm sagte Xen, er solle sich nicht mit ihm anlegen, nur was?

Der Junge trug einen dunkelbraunen Umhang mit Kapuze, jedoch keinen Ärmeln, sodass der Umhang locker über die Schultern von dem Jungen legte und er hatte einige Löcher, jedoch nicht besonders große, und der Rest seiner Kleidung war auch nicht gerade sauber. Seine Hose reichte ihm gerade einmal bis zu seinen Knöcheln und Schuhe trug er keine. Sein Oberteil bestand aus einem T-Shirt, das in einem dunklen Grünton war, jedoch von dem ganzen Dreck eher braun aussah, genau wie seine Hose.

Er schien etwa so alt wie ich. Dreizehn, vielleicht auch ein Jahr jünger oder älter, das war schwer zu sagen.

„Es interessiert mich nur", meinte der Junge und lief zu Xen, die auf dem Steg ein Stück zur Seite rückte, um nicht zu nahe neben Jungen zu sitzen zu müssen.

Das ungewöhnliche war, dass Xen auch jetzt keinen Schritt von dem Jungen hörte, obwohl der Steg bei seinen Bewegungen geknarzt hatte.

Xen stieß Luft durch die Nase aus und erzeugte so eine Art schnauben, was den Jungen lächeln ließ und Gott! Dieses lächeln – es war, als würde ein Engel direkt neben Xen Sitzen und ihn anlächeln, dabei glaubte Xen nicht einmal an Gott und Engel!

Dieses lächeln war unbezahlbar. Nahezu sofort fühlte sich Xen wohl in der Anwesenheit des Jungen und jegliche Anspannung verließ seinen Körper Augenblicklich. Alles nur wegen dieses Lächelns.

Doch das lächeln löste nicht nur jegliche Anspannung aus Xens Körper, ihm war auf einmal ach ganz warm und seine Gedanken überschlugen sich.

„Wie heißt du?", brachte er schließlich heraus Xen konnte seinen Blick noch immer nicht von ihm abwenden. Wie konnte ein Mensch nur so Perfekt aussehen? So durch und durch Perfekt?

„Mein Name ist Peter", antwortete er und richtete seinen Blick gen Himmel, wahrscheinlich um die Sterne zu betrachten, während er weitersprach. „Warum bist du auf der Straße? Was ist deine Geschichte?"

Xen schluckte und schaffte es nun doch endlich, den Blick abzuwenden. „Meine Familie – Ich habe alles verloren. Meine Eltern hatten schon immer ein Problem mit Wetten, doch das letzte Mal gingen sie zu weit... Das Haus haben sie verwettet und Geld, dass sie nicht hatten."

Sein Blick flog zurück zu Peter, unbewusst und doch realisierte Xen ihn mit jedem Sinn seines Körpers. Xen wusste nicht, warum er seine Geschichte ausgerechnet diesem dahergelaufenen Jungen anvertraute, doch bei ihm hatte er ein Gefühl der Geborgenheit, was er schon zu lang nicht mehr verspürt hatte.

Etwas zittrig holte Xen Luft und setzte wieder an. „Der Wettpartner hatte meine Eltern verklagt, als diese ihm nicht das Haus und das Geld gaben und dann kam die Polizei. Sie sagten ich solle meine Sachen packen und mit ihnen kommen, doch ich hatte Angst. Vor einer schlechten Pflegefamilien oder Schlägereien im Kinderheim, also bin ich weggerannt."

Peter stieß ein Schnauben aus, das nichts als Abscheu ausdrückte. „Erwachsene! Das sind mal Wesen!"

Xen musste lächeln und Peter lächelte auch und das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit wuchs mit jeder Sekunde, in der er Xen einfach nur mit diesem unfassbar bezaubernden Lächeln anblickte.

„Wie ging es weiter?" verlangte Peter zu wissen und beugte sich vor, wissbegierig.

Es dauerte einige Momente bevor Xen realisierte, was er gesagt hatte, denn Peters lächeln heilt ihn noch immer voll und ganz in seinem Bann. „Ach so", murmelte Xen und errötete. „Naja, es passierte nicht mehr viel... ich bin zirka eine Woche hier auf der Straße... und ich überlege mir, doch zur Polizei zu gehen und sie zu fragen ob..."

„Und den Erwachsenen doch noch geben, was sie wollten? Willst du das wirklich?" Peter hatte nun keineswegs mehr ein Lächeln auf dem Gesicht, es schien eher schon fast verzerrt von Abscheu und seine Augen hatte er angewidert zusammengekniffen.

„Nein", sagte Xen leise. Vielleicht weil er es wirklich so meinte, vielleicht aber auch nur, weil das die einzige Antwort war, die Peter akzeptieren würde und verdammt. Xen wollte wieder dieses lächeln auf seinem Gesicht sehen. Er wollte es so unbedingt wieder sehen. „Aber was soll ich denn sonst machen?" Unter Xens Stimme mischte sich Angst und vielleicht sogar etwas Panik. „Der Winter kommt! Es wird kalt und ich bin nicht dafür gemacht..."

Peter Unterbrach Xen wieder, doch es machte ihm nichts aus, schließlich konnte Xen nun seine Stimme wieder hören. „Würdest du dir wünschen, dass es für immer Sommer ist? Moment, ich formuliere es anders. Wärest du die Chance ergreifen in eine Welt zu kommen, in der es kein kälte gibt? Am Tag ist es warm, nicht zu warm, und ein kühler Wind weht, aber er ist nicht kalt. Würdest du die Chance ergreifen, in dieses Land zu gehen?"

Xen starrte ihn an. Er hatte ihn vollkommen aus dem Konzept gebracht. „Was?" Peter starrte ihn mit seinen durchdringenden, dunkelgrünen Augen an, sodass Xen es nicht wagte, ihm in die Augen zu blicken. „Würdest du die Chance ergreifen?", wiederholte er seine Frage.

„J...ja", antwortete Xen etwas verwirrt und Peters Miene hellte sich sofort wieder auf, was so eine Erleichterung war und so schön anzusehen.

„Gut." Peter lächelte wieder, wenn auch nicht ganz so strahlend wie zuvor, und doch gab dieses lächeln Xen die Sicherheit, das richtige getan zu haben. „Und würdest du dafür deine Eltern zurücklassen?"

„Ja!" Diesmal kam die Antwort von Xen ohne auch nur einer Sekunde des Zögerns. Sie konnten gerade sowieso nichts für Xen tun und... das hier war doch eh nur Wunschvorstellung... oder? Aber Peter brachte es so... real herüber.

„Würdest du es wirklich?", wollte Peter wissen und fing mit seinem Blick Xens ein. In seinen dunkelgrünen Augen konnte Xen goldene Sprenkel sehen und sie annähernd zählen, doch er brachte all seine Selbstbeherrschung genau das nicht zu tun und stattdessen zu antworten. „Ja. Ja das würde ich wirklich." Wie sehr wünschte sich Xen in diesem Moment, dass das, was Peter hier in schillernden Farben beschrieb real war.

Das knarzen des Steges schreckte Xen aus seinem starren und er sah einen anderen Jungen am Anfang des Steges stehen und Peter angucken. Sofort flog Xens Blick zurück zu Peter, der leicht nickte, während er dem, Xen fremden, Jungen entgegenblickte.

Kurz überlegte sich Xen, sich schützend vor Peter zu stellen, doch als Peters blick beruhigend zu Xen schweifte entspannte er sich wieder etwas, auch wenn er dem Fremden nicht traute.

„Peter", sagte der Fremde und musterte Xen abschätzend. Eindeutig um die Gefahr, die von Xen ausging, abzuschätzen. „Du hattest den Jungen gesagt, wir würden heute Nacht zum Krokodilteich gehen. Sie warten schon eine Weile auf dich."

„Wir gehen heute nicht mehr", sagte Peter klart heraus. „Ich glaube wir bekommen Zuwachs. Sag den Jungen, dass sie sich vorbereiten sollen."

„Gut", der Fremde wandte sich ab und sein Umhang wehte in der Abendlichen kälte hinter ihm her. Seine Kleidung war ähnlich der von Peter, nur das Xen bei der des Fremden sagen konnte, dass diese mit Sicherheit grau gewesen war und dies zum Großteil auch noch war, denn die Kleidung des Fremden war weitaus sauberer als die von Peter.

Peter wandte sich wieder Xen zu und sein durchdringender Blick bohrte sich wieder in den von Xen. „Wärst du auch bereit all das hier hinter dir zu lassen?"

Nun wurde Xen doch Nervös und rutschte auf den kalten Planken des Stegs umher. Alles schien so verdammt viel und seit dem Besuch des anderen Jungen und Peters Worten fühlte Xen sich Xen unwohler.

Doch als Peters Mund sich wieder zu einem aufmunternden lächeln verzog und seinem Mund die Worte: „Komm schon, das wird Spaß machen!" entwichen schien es keine andere Möglichkeit zu geben seine Frage zu beantworten als mit dem Wort, das Xen dann auch verwendete. „Ja."

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