6.

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Ich schaute unruhig auf die riesige Uhr über der Bühne. Dann wieder zu Mr. Londely. Er drückte jetzt schon die 75ste Hand, wenn ich mich nicht verzählt hatte.

Wieder ein Blick auf die Uhr. Mein Magen knurrte und mich überkam plötzlich noch mehr Hunger, als ich vorher schon gehabt hatte. Ich wollte mich zurückhalten, doch ich warf trotzdem einen Blick hinter mich und erspähte hunderte von Kellnern, die gerade ein gigantisches Buffet aufgebauten. Der Duft von frischem Hühnchen ließ sich nicht umgehen.

"Und hiermit sind wir ab Ende des ersten Teils", rief Mr. Londely. Ich war schon mitten im Aufspringen, als er noch hinzufügte: "Oder doch nicht. Eine Anmeldung haben wir noch!"

Verärgert ließ ich mich auf meinen Stuhl zurück und betrachtete das nächste Paar, welches auf die Bühne trat. Und ob es nicht schon genug wäre, dass überhaupt noch jemand drankam, mussten sie jetzt auch noch ewig ins Mikrofon sprechen. "... deswegen fühle ich mich sehr geehrt, hier sein zu dürfen! Ich hoffe...", doch dann wurde es schließlich auch Mr. Londely zu viel und schnappte sich das Mikrofon. "Schön das sie dabei sind. Allerdings liegen wir straff im Zeitplan, deswegen würde ich sie jetzt bitten, sich jetzt wieder zu ihrem Platz zu begeben."

Widerwillig raffte sich die vorn stehende Person auf und ging mit einem gequälten Lächeln von der Bühne. Endlich.

"So! Nun kommem wir zum nächsten Teil unseres heutigen Abendprogrammes. Die besten Köche der Welt haben sich heute hier versammelt, um sie und ihre Begleiter zu bekochen! Das Buffet ist eröffnet!", rief Mr. Londely und legte das Mikrofon ab. Im Raum standen immer mehr Leute auf, die Masse bewegte sich auf das Buffet zu. Sofort sprang ich auf und beeilte mich zu meinem geliebten Essen zu kommen.

Ich Lief den langen Tisch ab. Begierig  schaute ich all das Essen an. Goldbraun gebratenes Hühnchen lag mit jeder Menge schön dekorierten Grünzeug auf einer riesigen Platte.

Doch lange konnte ich mich nicht darauf konzentrieren, denn gleich daneben türmten sich große Mengen an allerlei Fisch und deren Beilagen.

Als ich an dem Buffet weiterging, erkannte ich sogar ein paar Kartoffelecken. Sie sahen nicht so aus, wie die, die ich sonst immer aß, und dennoch erkannte ich sie an ihrer schönen braunen Farbe.

Schließlich kam ich mit einem prall gefüllten Teller wieder an unseren Tisch und war irgendwie auch stolz, da ich ein mir unbekanntes "Etwas" auf meinen Teller gelegt hatte, was ich nun probieren wollte.

"Das isst du doch niemals auf", sagte Jack belustigend. Abrupt drehte ich mich zu ihm. "Sieh zu und lerne!", sagte ich und schob mir einen Löffel Kartoffelsalat in den Mund. Ein "Mhh" entfuhr mir und ich verdrehte die Augen. Mensch, so gut hatte ich noch nie gegessen!

Als wenige Zeit später das Buffet komplett leer war, sahen wir Mr. Londely wieder auf die Bühne gehen.
Ich entdeckte einen kleinen Schokokrümel in seinem Mundwinkel. Auch er hatte das leckere Essen nicht verschmäht.

"Ich hoffe", er macht eine kurze Pause und versuchte, den Krümel zu entfernen, "Ihnen hat das Essen geschmeckt. Aber nun müssen wir allmählich zum Ende kommen. Das Thema für die Vorrunde," er machte eine Pause und sah auf seine Notizen, "Das Thema für die Vorrunde lautet
... Seifenblasen!"

"Seifenblasen?", fragte Jack iritiert. Ja, tatsächlich war das kein Thema, welches ich erwartet hätte.

"Wir wünschen Ihnen beim bestehen der Aufgabe viel Spaß. Als Tipp geben wir Ihnen gern, dass es in Montreal wunderschöne Seifenblasen-Fabriken gibt", sagte er mit einem Zwinkern und verschwand damit von der Bühne.

"Also nach Kanada", sagte Scarlett nach einer langen Pause, "dann buchen wir mal die Flüge."

"Ja, aber bitte erst im Hotel", sagte meine Tante und gähnte.

"Haben wir überhaupt ein Hotel gebucht?", fragte Jack stirnrunzelnd.

"Scarlett?", fragte meine Tante und warf ihr einen fragenden Blick zu.

"Ich dachte da eher an eine spontane Übernachtung", sagte Scarlett und versuchte zu lächeln.

"Spontanität ist doch gut", lenkte ich ein, "wir werden schon etwas finden."

"Es ist zwar Stadtfest, aber vielleicht haben wir etwas Glück", warf Scarlett etwas ironisch ein und stand auf. Wir folgten ihr aus dem Raum und setzten uns ins Auto.
Auf dem Weg nach draußen suchte ich nach bekannten Gesichtern. Leider ohne Erfolg.

Schon im Auto ging das Chaos erneut los. Erstens ließ uns ewig niemand ausparken, dann lief eine alte Frau mit halb kaputtem Rollator über die Straße und schließlich fuhr der abendliche Festumzug vorbei.
Von Krankenwagen und fragenden Passanten ganz abgesehen.

Doch trotz allem genoss ich es und sog diese ganze Atmosphäre begierig auf.

Momente, wie ein kleines Kind mit einer riesigen Zuckerwatte, die größer war, als sein Kopf, gingen mir einfach nicht aus dem Kopf. Alles hier war so farbenfroh und schön.
Später würde ich ganz bestimmt mal in eine solche Stadt ziehen und mich täglich am Fenster niederlassen um die gängigen Leute draußen zu beobachten.

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