0| Die Schneiders

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Schweren, schwachen fast zittrigen Schrittes, schreite ich voran durch diese Straßen. Einst war Lotringen wunderschöne, prächtige, den Atem raubende Stadt. Überall bekannt, als die Stadt der Adeligen und Geistlichen. Das Zentrum der Stadt ist voller Prunk und Pracht. Weiße Marmor Bauten kaum zu übersehen, überstrahlen alles. Tun es gleich dem hellsten Punkte am nächtlichen Horizont. Liefern sich einen Wettkampf, höher, imposanter als die vorherige, eine jede Baute. Doch diese Bereiche wurden entzweit, zugleich nun schwer bewacht.
Eine Grenze, Kluft wurde zwischen Arm und Reich gezogen, entzweite diese.

Geistliche Männer Gottes, hielten anfangs zu den Bedürftigen. Seither bekannt als arm, alt, krank und schwach. Ihr flehen fand Gehör, Sünden wurden vergeben.
Letzten Worten lauschte man, sprach sie selig für den Herr. Frei von Schuld und Elend, öffnete die Tore der Himmelspforte. Vorbei, diese Großzügigkeit, Furcht hat obsiegt. Gepaart mit des Mannes Habgier. Nennen es den schwarzen Tod. Krankheit oder Seuche, die Kirche weiß die Antwort. Beides Falsch, nur ein Geschöpf vermag es solches Elend hinaus zu tragen in die Welt. Geschmiedete Waffe aus den Tiefen des ewigen Fegefeuers. Teufels Werke, mit einzigem Begehr. Des Teufels Armee muss wachsen. Aussätzige, Befallene geplagt von schwarzen Beulen voller Eiter. Helfen oder gar sich ihnen nähern, Gott verboten. Ein jeder von ihnen, versprochen seine Seele hat, dem Teufel persönlich. Dienen alle nur dem einen Ziel des Teufels. Zu stürmen, die himmlischen Tore.

Den Vater aller Menschen zu stürzen. Gleich käme es dem Ende, alles Lebens. Wahrlich denn der Teufel kann nichts gutes schaffen. Reinste, wahrgewordene Blasphemie ihre Worte. Triefen voller Lug und Trug, verdrehen wahr und Schein. Alleinig mir obliegt es, des Priesters Namen rein zu halten. Bekannt in Lotringen, als der letzte wahrhaftige Samariter. Außer meiner selbst vermag es niemand zu vollbringen. Totgeweihten, egal ob Frau, Manne, Büblein oder Mädlein, nehme jeden seine letzte Worte entgegen. Leid, kann ich weder lindern noch beenden, doch eines vermag ich. Hinfort zu nehmen ihre, Furcht. Den Eintritt in das himmlische Reich zu gewähren. Tag für Tag zieren mehr Türen der Häuser, sich mit einem roten X. Gemalt aus dem Blute des Tieres. Einfach erklärt, seine Bedeutung. Für immer versiegelt zugleich verloren sind diese Heime.

Ohne letzte Worte, voller Furcht und Zorn, eingesperrt bis zum bitteren Hungerstode. Ganze Familien ereilt dieses Schicksal. Ein Pest Mahl genügt, in der Familie, besiegelt eines jeden Schicksals. Wachen des Königs, lassen mich gewähren. Verlangen sogar nach meiner Mithilfe. Nicht jeder ist geblendet von Lug und Trug. Glauben diesen Schwachsinn, den die Obrigkeiten verbreiten nicht. Was vollmögen sie schon zu vollbringen. Befehlsverweigerung, endet meist am Strick, oder des Henkers Beil. Des Königs Gehorsam kennt ein Aber. Abwenden ihre Blicke von Leid und Elend können sie nicht. Rufen daher meine Wenigkeit zu den Totgeweihten.

Niemand vergreift sich an Gottes Männern. Nicht ein einziges Haar, wird uns gekrümmt. Angst vor der Vergeltung des himmlischen und allmächtigen Vaters, viel zu groß. Mein geistiges Auge erblickt es nun, dass einstige Lotringen. Selbst des Armen Mannes Viertels war eine Pracht. Dennoch ein Vergleich zum Bezirke der oberen ist nicht vollziehbar. Trotzdem früher war es ansehnlicher. Gedanken, welche zutiefst Schmerz erwecken. Lotringen mein Geburtsort, vollbrachte meine Kindheit an diesem Orte.
Einstig, war der Handel rege. Lachende, glückliche Kindlein trällerten Lieder über die Straßen und des Marktes. Einander wünschte man Guten Tag, als auch einen herrlichen Tag. Es Verstand sich von selbst zu helfen. Zahlreiche Düfte zierten die Luft, reichten vom frischen Brote bis hin zu frisch erlegten Wild. Mischten sich mit dem süßen, intensiven Duft von Rosen. Zog er doch hinüber aus des Prinzessin Rosen Garten. Waren gab es im Überfluss, sogar bezahlbar. Aus aller Lande, brachte man Waren. Lotringen der Markt der Welt.

Handelskarawanen aus der ganzen Welt kamen in diese blühende Metropole. Singende Mönche wandelten oft auf den Straßen, genauso Barden und Geschichtenerzähler aus aller Welt. Alles Vergangen, zunichte gemacht. Stimmen der Kindlein, verstummt. Stattdessen zieren verzweifelte weinende Schreie nach Brot die Straßen. Abgemagerte Kindlein, sich nicht anders zu helfen wissen. Nagen am Hunger Tod, doch niemand erbarmt sich ihrer. Ihr Spieltrieb für immer genommen. Diese Qual nie mehr vergessbar. Schreien nach toten Eltern, oder ausgesetzt von den eigenen um ihr Schicksal nicht zu Teilen. Diese Seuche der Schwarze Tod, übersteigt alles, selbst der Teufel vermag es nicht zu schaffen, ein solches Werk.

Geistliche kehren selten ein in diesen Straßen. Versuchen ihr eigene Existenz hinter des Königs Mauern zu retten. Verweigern den Hilfsbedürftigen eine jedwede Unterstützung. Ihre Furcht zu groß. Heuchler, nennen sich von Gott berufen. Voller Zorn, ballen sich meine Hände. Verraten diese Geistlichen alles wofür unser Herr steht. Barmherzigkeit, Hilfsbereitschaft, Gutmütigkeit. Gebete zu spenden vollmag nicht Schwer zu sein, sogar durchführbar in Sicherheit. Liefert dennoch keinen Mehrwert. Die Summen für das nehmen einer Sünde, fast vergleichbar mit Gold. Horrende, abstruse Summen. Unbezahlbar für eine Leute, einkehren sie müssen in das ewige Fegefeuer, ihr Wille zu Leben so gebrochen. Unbändige Wut, wächst in meiner ständig. Kontrolle muss ich behalten.

Früher vernahm man angenehme Gespräche. Jetzt verzweifelte das Elend widerspiegelnde Schreie, verzweifelte Gebete zum Himmel, sowie Flüche gegen des Königs und Bischofs Kopfes. Tragik genug, doch Grausamkeit kennt in Lotringen keine Grenzen mehr. Ein einziger Geruch herrscht über Lotringens Straße. Verwesung, gemischt mit Jauche, überdeckt alles. Bringt fast einen jeden zum erbrechen. Schwärme von Nagetier suhlen sich im Dreck. Genießen ihr neu erbautes Reiche so sehr. Ratten, überall sind sie. Vermehren sich ohne Ende. Letzter Zeit vernahm ich öfters totes Getier. Tote Ratten, weder blutig noch entstellt. Ein Rätsel was sie dahin rafft.

Einstig kümmerte man sich um Dreck und Exkrement. Nun denn, heute niemand mehr, versinkt Lotringen im eigenen elendigen, ekligen Morast. Lotringen nichts weiter als die gerächte Stadt. Zumeist die Armen Bezirke. Aus den Oberen erbarmt sich niemand, der Hilfe. Meiden diese Viertel. Irgendwann geschieht es, dann müssen sie es ernst nehmen. Gnade uns Gott, falls dieser Tag jemals Eintritt. Lotringens Straßen würden ertrinken im Blut. Wehrlose, wie sollen sie es aufnehmen mit des Königs ausgebildeter Armee? Nun denn, es war ein langer Marsch, doch gewiss ich bin am Ziel. 5 schwer gepanzerte Wachen erblicken meiner. Gekleidet in hell, erstrahlender massiver, silberner Rüstung. Adler als ihr Wappentier, ziert ihre Brustpanzer. Gesichter verdeckt durch Helme. Vollbringen keinen Ton über ihren Munde, denn auch sie sind voller Furcht. Schließe meine Augen und spreche zu meinem Herrn und Meister.

Zeitgleich umgreife beide Hände, so fest das es schon schmerzt mein silbernes Kruzifix „Oh Herr, gib Kraft, diesen armen Seelen ihrer Angst und Furcht zu nehmen vor dem Tode. Beschütze meiner vor dem was ihnen widerfahren ist. Denn ich bin dein Fleisch und Blute. Führe nur deinen Willen aus, um ihre letzte Beichte abzunehmen. Ihnen ihr Sterbe-Sakrament zu geben." Schreite nun voran mit kräftigen, entschlossenen Trittes in das prächtige als auch sehr große Haus der Schneiders ein. Eine Familie die ihren Namen vollends ihrem Beruf zu verdanken hat. Gestalteten Kleidung für jedermann. Für den armen Bettler sogar hin bis zum König. Nie hatten sie jemanden etwas böses getan, oder gar verbrochen. Stellten nur Obdachlose aus der Straße ein. Engagierten sich für die Waisen und Bettler. Gott kann sie nicht bestraft haben. Von Grund auf gütigen Menschen fügt mein Herr kein Leid zu. Es muss etwas anderes sein. Immer war der König mehr als zufrieden mit ihrer Arbeit. Lobte sie fast in den Himmel.

Genau dieser Mann hat es vollbracht. Für einen jeden von ihnen gefällt das Todesurteil. Nicht seiner Wenigkeit hat mich hierhin geschickt, sondern die Wachen. Diese sind es, die mir ein jedes Mal freiwillig einen Teil ihres Solds abgeben. Um Lotringens Kindern auf den Straßen Zeit verschaffe. Ihnen Essen und trinken zu kaufen. Würden sie es erledigen, wären sie sofort geächtet, sogar dem Tode. Lediglich im gemeinen Volke habe ich Unterstützer. Hilde, Marc sowie ihre Kinder Marta und Flin empfangen mich jetzt in ihrem Haus. Sofort, fast schon panisch schlagen die Wachen die Türe krachend hinter mir zu.

Lediglich einmal wird sie sich öffnen. Nur um mich wieder hinaus zu lassen. Familie Schneiders ist des Todes.

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