Herbst

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Wie gerne ich jetzt im Wald sitzen würde, auf weichem Moos, zwischen abgehacken Bäumen, zwischen Baumstämmen auf denen die Lichtpunkte der Sonne tanzen, die durch Baumkronen der Laub- und Nadelbäume fallen und die ganze Umgebung aufwärmen. Wie gerne ich dort sitzen und dabei zusehen würde, wie die bunten Blätter ihren Weg auf den Boden finden.

Ein Wald im Herbst ist eines der schönste und wundervollsten Dinge, die man jemals gesehen hat. Man kann ihn wie mit einem verschneiten Wald im Winter vergleichen, obwohl dieser nochmal eine komplett andere Wirkung auf einen hat.

Ein Herbstwald ist wunderschön. Alles ist bunt, in den wärmsten Farben bekleidet. Durch die rot-, orange- und Gelbtöne wirkt alles golden. Es wirkt, als würde die Sonne so strahlen, wie wenn sie untergeht, nur dass es helligter Tag ist. Es wirkt, als würde die Zeit nicht weiterlaufen, als hätte man sie bei Sonnenuntergang gestoppt, weil man nicht wollen würde, dass sich der Tag zum Ende neigt und schlussendlich vorbei geht. Als würde man nicht wollen, dass dies geschieht und die Zeit weitergeht und einem immer mehr, Stück für Stück ein bisschen Zeit von seinem ach so kostbaren Leben nimmt. Das Einzige, was darauf hinweist, dass die Zeit weiterzieht, ist das Rascheln der Blätter, die sich im Wind hin und her bewegen und schließlich tanzend zu Boden fallen. Wenn die farbigen Blätter ihren Weg nach unten finden und sanft auf der Oberfläche des Waldes liegenbleiben, sieht es so aus, als würde es schneien.

Es ist quasi wie ein winterlicher Wald. Es schneit.

Nur ist der Schnee in diesem Falle kein Schnee, sondern kunterbunte Blätter, die von ihren Besitzern ablassen, da diese keine Kraft mehr besitzen, um sie festzuhalten.

Der Herbst ist also wie der Winter, nur in Bunt, jedoch mit dem kleinen, aber dennoch sehr entscheidenen Unterschied, dass der Herbst der Prozess des Sterbens ist und der Winter bereits den kalten Tod verkörpert und darstellt.

Der Herbst ist eine unglaublich faszinierende Jahreszeit, aber nicht die faszinierenste. Die gibt es nämlich nicht, denn jede Jahreszeit ist faszinierend und einzigartig auf ihre ganz eigene Art und Weise.

Jede Jahreszeit besitzt seinen ganz Eigenen Charme.

Der Herbst jedoch wird von so vielen falsch betrachtet und wahrgenommen. Viele beachten den ihn gar nicht. Sie schenken ihm keine Aufmerksamkeit und sehen nicht die wundersamen Dinge, die der Herbst zu bieten hat. Viele sehen ihn als graue, farblose und kalte Jahreszeit, in der es nur regnet. Dabei stimmt das nicht.
Der Herbst ist das Gegenteil von farblos, es ist die farbenfrohste Zeit, wie ich finde. Die Menschen verwechseln den Herbst in diesem Merkmal mit dem Winter.

Der Winter ist farblos und kalt. Der Herbst ist bunt und strahlt nur so vor Wärme.

Viele würden sagen, der Frühling ist die bunteste Jahreszeit des Jahres, vielleicht stimmt das. Das helle Grün, das man auf den Baumkronen wiederfinden kann, wenn die Knospen aus ihrem Winterschlaf erwachen. die pinkfarbenen Blüten, die ihren goldenen Blütenstaub verstreuen. Die klitzekleinen Blumen, welche an jeder Ecke in den stärksen Farben, wachsen und im warmen Frühlingswind hin und her wackeln.
Es mag stimmen, der Frühling ist eine sehr aufgeweckte, fröhlich-bunte Jahreszeit, hingegen der Herbst eher ruhig und ausgeglichen wirkt.

Aber dennoch ist der Herbst bunt. Er ist anders bunt als der Frühling, außergewöhnlich. In fast allen Jahreszeiten tragen die Bäume ein grünes Gewand aus Blättern und Nadeln. Im Herbst aber wird dieses grüne Gewand, durch ein rot-gelbes Gewand ausgetauscht. Die Blätter des Waldes, der Bäume tragen nun Farben, die man sonst nur vereinzelt in kleinen Blümchen wiederfinden kann. Nicht nur einzelne Laubbäume sind davon betroffen, sondern alle Laubbäume. Es ein riesiges überfließendes Farbspektrum von Gelb zu Rot und das in einer so enormen Größe, wie man es sonst nur bei dem alltäglichen Grün kennt. Nicht mal im Frühling findet man eine so enorme Masse an "nicht typischen" Naturfarben wieder. Die pinken und weißen Blüten findet man nur vereinzelt an manchen Bäumen wieder.

Der Herbst ist also alles andere als trist, grau und kalt. Ganz im Gegenteil, das Blättermeer ist in die warmen Farben des Feuers getaucht und gibt die gleiche wärmende Wirkung von sich, wie es das Feuer mit seinen Flammen tut.
Ironischer Weise strahlt der Herbst ein ruhige Atmosphäre aus, eine in die man sich einkuscheln kann, wie in eine flauschige Decke, während das Feuer Leidenschaft und Energie austrahlt. Es flackelt stürmisch und peischt schon fast mit seinen Flammen um sich. Die feuerfarbenden Blätter aber, bewegen sich fließend und langsam, wie ein ruhiges Gewässer, im Wind.

Natürlich gibt es kalte und regnerische Tage im Herbst, doch gibt es diese auch in allen anderen Jahreszeiten. Aber wenn wir mal ehrlich sind, dann ist der Herbst die einzige Zeit, in der wir diese kalten, stürmischen Tage dulden.

Niemand möchte, dass die bunten Farben des Frühlings vom grauen Regen weggeschwemmt werden, niemand möchte, dass einem der warme Sommer, plötzlich einen kalten Schauer über den Rücken jagt und niemand möchte, das der eisigkalte Winter von einer nassen, matschigen Dreckschicht überzogen ist, weil der Regen den Schnee zu eben diesem gemacht hat.

Im Herbst ist es okay, wenn es kalt ist, es ist okay, wenn es regnet und es ist okay, wenn es windig ist. Es ist okay.

Neben den warmen, goldenen Herbstagen gibt es die Tage, an denen die warmen Farben von einer grauen kalten Wolkendecke überdeckt werden.
An diesen Tagen reißt der Wind noch mehr Blätter auf einmal zu Boden als an anderen Tagen. Der Wind macht das draußen Sein ungemütlich, aber trotzdem ist diese Kälte, die einen empfängt, wenn der Wind gegen einen prallt, eine Kälte, die auszuhalten ist.
Man hat schließlich seine Jacke an, einen großen Schal um den Hals gewickelt, eventuell noch eine Mütze auf dem Kopf, um die Ohren zu wärmen und etwas höher geschnittene Schuhe, die die Füße vor den nassen Pfützen schützen.

Wenn einem die kalte Brise entgegenkommt und man sich noch mehr im Schal versteckt als voher schon, dann schwingt ebenfalls im Wind, zusammen mit der Kälte ein besonderes Gefühl mit.

Dieses Gefühl kann man nicht wirklich identifizieren, es ist einfach ein besonderes Gefühl, welches man genau in diesen Momenten hat. Wenn man draußen im kalten Wind unter den absterben Bäumen entlangläuft und den Blättern bei ihrem letzten Tanz beobachtet, bevor dieses Trauerspiel ein Ende nimmt. Wenn man mit Regenjacke und Gummistiefeln durch den Regen rennt und von Pfütze zu Pfütze springt oder wenn man drinnen sitzt, an einer Fensterscheibe angelehnt mit Tee, den Regen beobachtet und den Regentropfen bei ihrem Wettrennen am Fenster zuschaut. Aber auch an den warmen Tagen schleicht sich dieses Gefühl an.

Genau zu solchen Zeitpunkten tritt dieses Gefühl ein.
Es fühlt sich so an, als würde die Zeit für einen klitzekleinen Moment anhalten, extra, damit man das Hier und Jetzt genießen und auf sich wirken lassen kann. Man bleibt stehen und spürt ein Kribbeln in Form einer Welle in seinem Bauch.

Wenn man versuchen würde dieses Gefühl zu identifizieren oder mit anderen gleichzustellen und zu vergleichen, dann kommt dieses Gefühl dem der Nostalgie sehr nahe. Dieses Gefühl hat etwas nostalgisches an sich, denn es fühlt sich so ähnlich an, wie wenn man in Erinnerungen schwelgt und an die vergangene Zeit zurückdenkt. Ob das nun damit zu tun hat, weil Jahreszeiten allgemein etwas mit Zeit zu tun haben, bleibt offen und unbegründet. Fakt ist, dieses Gefühl ist in solchen Momenten vorhanden und vollendet so den Herbst.

Es ist nicht so, dass es dieses Empfinden nur im Herbst gibt. Nein, das stimmt gewiss nicht. Jede Jahreszeit hat diese Momente, in denen dieses Gefühl hervorgerufen wird und alles irgendwie magisch wirken lässt für einen kurzen Augenblick. In Jeder Jahreszeit wird dieses Gefühl, so wie im Herbst erweckt.

Im Herbst zeigt sich dieses Gefühl nicht nur an normalen Tagen, sondern vor allem und am häufigsten an den "schlechten" Tagen, mit den schlechten Witterungsverhältnissen. Genau deswegen sind diese ungemütlichen Zeiten im Herbst umso mehr zu genießen.

Die Leute werden mürrisch, sobald es schlecht draußen wird, dabei ist genau das Wetter bestehend aus Regen, Wind und Kälte doch eigentlich das, was den Herbst zu eben dieser Jahreszeit macht, neben dem wunderschönen und gleichzeitig traurigen Naturschauspiel.
So wunderschön wie dieses Farbschauspiel auch aussehen mag, dahinter steckt eigentlich ein trauriger, deprimierender Grund.

Der Herbst ist die schönste Verkörperung vom Sterben. Nichts stirbt schöner als der Herbst.

Es sieht so unglaublich aus, wie die Blätter sich Tag für Tag verfärben, bis sie schließlich zu Boden fallen. Es ist so wunderschön und gleichzeitig aber auch so qualvoll, denn dieser Prozess ist ein sehr langanhaltender Vorgang, welcher sich über fast drei Monate zieht.

Drei Monate sterben.

Jeder kann sich vorstellen, dass so eine lange Zeit sich mit dem Tod abzuquälen, nicht gerade angenehm ist, als wenn es einfach von Heute auf Morgen zum Winter wechselt.
Kurz und Schmerzlos, lang und Qualvoll.
Das leuchtet ein, aber so ein schneller Tod verglichen mit dem langen des Herbstes, ist schon irgendwie unspektakulär und langweilig.
Bei dem Herbst sieht man förmlich die Emotionen und die Leidenschaft, die in diesem Tod stecken. Daneben wirkt ein schneller, zwar schmerzloser, Tod ziemlich kalt und unpersönlich. Schmerzlos ist Herzlos.

Der Herbst geht nicht, ohne sich zu verabschieden. Er verabschiedet sich, und wie es das tut.

Er verabschiedet sich mit einer Leidenschaft, welche man selten zu Gesicht bekommt. Er legt einen unglaublich faszinierenden, fast schon epischen, Abgang hin.
Es wirkt, als mache er das, damit wir ihn nicht vergessen, ihn nicht aus unserem Gedächtnis radieren, denn soetwas derartiges bleibt einem im Gedächtnis, soetwas wirkt wie ein Tattoo.

Der Herbst, die stille und heimliche Leidenschaft der Natur. Eine Jahreszeit die so viel mehr ist, als eine Jahreszeit.
Sie ist ein Phänomen der Natur und ihr ganz persönlicher Liebling, so wie der Herbst auch meiner ist.

Wie gerne ich jetzt rausgehen würde.


1633 Wörter

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Ich weiß gar nicht so genau, warum ich das hier eigentlich geschrieben habe. Ich hatte einfach Langeweile und da ich sowieso schon immer mal schreiben wollte, dachte ich mir, wieso nicht einfach einen kleinen Text über den Herbst verfassen? Es passt schließlich, da ja Momentan noch Herbst ist, zwar bald nicht mehr, aber es ist für so etwas noch nicht zu Spät. ;)
Außerdem ist der Herbst meine Lieblingsjahreszeit und ich wollte einfach mal aufzählen, was alles so toll und atemberaubend an ihm ist, da ich viele kenne, die den Herbst nicht mögen. Falls sich das hier irgendwer mal durchlesen sollte; ich hoffe es war nicht allzu langweilig und vielleicht habe ich dich ja auch ein wenig für den Herbst begeistern können, wenn du vor nicht schon ein Fan von ihm warst. ^^

Mehr will ich nicht sagen, sonst wird das hier noch viel zu lang.

Byeuu,
Missy!

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