35 - Frühling

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Salka kniete am Fluss und schrubbte ihre Kleider, welche sie für den Waschtag mitgebracht hatte, im klaren Wasser. Sveín hatte sie sich mit einem Tuch an den Rücken gebunden, sodass ihre Hände frei waren und sie die Gewänder auswringen konnte. Ihre langen Haare wurden durch einen Dutt im Nacken in Schach gehalten. 

Es war ein milder Frühlingstag und die Vögel zwitscherten in den Büschen. Knospen sprossen an ihren Ästen. Die Sonne strahlte am wolkenbehangenen Himmel und eine sanfte Brise strich über die Landschaft.

„Mit ihren baren Händen hat sie Sveín in meinem Bauch gedreht!", fuhr Salka fort.

Sie sass mit den Waschweibern am Fluss und erzählte von ihrer unglaublichen Geburt. Die Frauen staunten über ihre detaillierten Schilderungen, wie Aveline ihr bei der Niederkunft beigestanden hatte, gleichzeitig die Fleischwunde Audgisils mit einem glühenden Schwert verarztet und den in Ohnmacht gefallenen Hjalmar aufgepäppelt hatte — und das alles, während ihre eigenen Wunden kaum verheilt gewesen waren. 

„Am Schluss hat sie uns allen eine Hühnersuppe gekocht! Das Huhn hat sie auch noch selber geschlachtet und gerupft, als hätte sie an dem Tag nicht schon genug Blut gesehen!"

Die Zuhörerinnen machten grosse Augen.

„Warum verfügt sie über solche Heilkräfte?", wollte die dicke Gudrun wissen. „Haben unsere Götter ihr diese Gabe geschenkt, obwohl sie eine Ungläubige ist?"

„Hat sie Zaubersprüche gesprochen?", fragte die alte Valdis.

Salka schüttelte den Kopf. „Genau das ist ja das Verwunderliche an der ganzen Sache!", murmelte sie und blickte jedem Waschweib in die Augen. „Sie benutzt keine Zaubersprüche. Sie sagt, in der Natur liege die Heilkraft. Ihre Mutter habe ihr das beigebracht. Sie verwendet Kräuter und Wurzeln um allerlei Pasten, Salben und Trunke zuzubereiten. Mir hat sie schon mit so vielen Sachen geholfen. Es nützt wirklich!"

Ein Murmeln und Tuscheln ging durch die Frauen.

„Meinem Gatten hat sie auch schon mal etwas gegeben, damit er im Ehebett seine Manneskraft wieder unter Beweis stellen konnte", gluckste Drifa — die Ehefrau des Schmiedes. „Ich schwöre euch, es war, als hätte ich einen neuen Liebhaber in meinem Bett! Er war wie neugeboren."

Die Frauen kicherten aufgeregt. Das hatte die Waschweiber nun endgültig überzeugt. Sie fragten Salka, ob sie bei ihrer Gehilfin mal vorbeikommen könnten, um für ihre kleinen Wehwehchen eine dieser wunderwirkenden Salben oder kräftigenden Trunke zu ergattern.

Salka schmunzelte. Ihr Plan war aufgegangen. Die Waschweiber hatten ihre kleine Anekdote als Köder gefressen. Sie gab ihnen zu verstehen, dass sie doch in den nächsten Tagen bei ihnen Zuhause vorbeischauen sollten. Aveline würde sie in der Wohnstube empfangen und sich um ihre Bedürfnisse kümmern.

Mit einem zufriedenen Grinsen ging Salka den schmalen Weg entlang zurück zum Hof. Seit Beginn von Avelines neuem Leben als echte Normannin hatte sich Salka sehr dafür eingesetzt, den Ruf ihrer Gehilfin in der nordjütländischen Gemeinschaft zu etablieren. Die Leute sollten sehen, welchen Mehrwert die junge Fränkin für die Stadt erbringen konnte. 

Das Gerücht würde sich wie ein Lauffeuer verbreiten, denn die Waschweiber waren der Knotenpunkt der sozialen Netze der Stadt. Innert kürzester Zeit würden die Bewohner vor ihrem Haus Schlange stehen, dessen war sich Salka sicher. 

Sie selbst hatte zur Genüge die Fähigkeiten ihrer Gehilfin gesehen, um davon überzeugt zu sein. Es war wirklich faszinierend, Aveline bei der Arbeit zuzusehen, wie sie Kräuter verrieb, mit irgendwelchen Flüssigkeiten vermischte und daraus eine heilende Paste fabrizierte.

Seit Anbruch des Frühlings war Aveline auf Wanderschaft im tiefen Wald und in den umliegenden Feldern, immer den Stock in der Hand, den ihr Hjalmar als Gehhilfe geschnitzt hatte. Sie ging alleine auf den Markt und kaufte Lebensmittel, die sie für ihre Heilkunde brauchte. Es war, als hätte sie mit ihrer neuen Freiheit auch ihre Bestimmung gefunden. Sie ging in der Arbeit auf. Den ganzen Tag konnte Aveline vor dem grossen Kessel in der Wohnstube hocken und merkwürdig riechende Dinge zusammenbrauen. 

Salka hatte diese Entwicklung mit grosser Freude beobachtet. Einerseits weil Aveline ihr Dasein als Heilerin sichtlich genoss, aber andererseits auch, weil ihre Gehilfin und Freundin somit bei der Familie blieb. Salka liebte Aveline wie eine Schwester. Dieses kleine, zurückhaltende Wesen hatte ihrer Familie nur Gutes gebracht. Sie war unendlich dankbar für diesen wundervollen Menschen.

・・・

Als sie in die Wohnstube trat, sass Aveline — wie so oft — am Esstisch und hackte Wurzeln. Irgendetwas brodelte im Kessel über den Flammen. Sie blickte nicht auf, als Salka den kleinen Sveín in die Wiege legte.

„Du hattest recht. Es hat funktioniert!", packte Salka aus. „Sie hingen mir an den Lippen."

Aveline hielt in ihrer Arbeit inne und schaute auf. Ihre Haare hatte sie zu einem schönen langen Zopf nach hinten geflochten, einige Locken hingen ihr ins Gesicht. Salka hatte ihr beigebracht, sich selbst die Haare wie eine Normannin zu flechten. Der Zopf stand ihr wirklich gut.

„Die Waschweiber?"

Salka nickte energisch. „Morgen wird der Andrang gross sein. Ich bin mir ganz sicher!"

Aveline stand auf und hinkte in ihre Kammer hinter der Küchennische. „Oh, dann muss ich unbedingt meine Salbenschalen und Kräuterbeutel zählen", seufzte sie. „Ich hoffe, ich habe genug!"

Salka folgte ihr in die Kammer. Avelines winziges Zimmer war mit Gläschen, Töpfchen und Beuteln vollgestellt. Es roch nach getrockneten Kräutern, Pilzen und feuchter Erde. Aveline kniete sich nieder und zählte ein paar Schälchen, die auf dem Boden lagen. Dann sprang sie auf. 

„Nein, ich habe mich getäuscht. Das sollte reichen für morgen. Zunächst müssen wir sowieso sehen, wie viele Leute tatsächlich kommen!" Sie stützte ihre Hände in die Hüfte und strich sich eine Locke aus der Stirn. „Oh, Salka ich bin so aufgeregt. Was, wenn niemand kommt? Was, wenn sie mir nicht trauen?"

Salka schüttelte lachend den Kopf. „Ach, das ist doch Quatsch! Selbstverständlich werden sie kommen. In Scharen! Und sie werden dir trauen, da musst du dir gar keine Gedanken machen." Sie legte eine Hand auf Avelines Schulter und tätschelte sie. „Ich werde dabei sein, nur so die ersten Tage, falls doch der eine oder die andere misstrauisch sein sollte. Aber sei einfach du selbst, damit wirst du sie schon überzeugen!"

Aveline schenkte ihr ein warmes Lächeln. „Danke. Das ist wirklich lieb von dir."

„Das ist doch selbstverständlich!", erwiderte Salka. „Ich will, dass du dir in Vestervig dein eigenes Leben aufbauen kannst. Ich bin froh, dass ich einen kleinen Beitrag dazu leisten kann."

„Von den Münzen, die ich verdiene, will ich mir als erstes ein Pferd ersteigern!", sagte Aveline.

Ihre Augen strahlten. Ein Strahlen, das Salka, bevor sie Aveline freigesetzt hatte, nie gesehen hatte. Als Aveline damals bei ihnen als Sklavin angekommen war, hatten ihre Augen immer nur traurig geschimmert. Aber jetzt flimmerte ihr ganzes Wesen. Eine helle Aura umgab diese junge Frau. Mit ihrem charmanten Lächeln und diesen warmen Augen konnte sie jeden in ihren Bann ziehen.

Salka war ein bisschen stolz auf sich, dass sie das schwache Flämmchen, das in Aveline gebrannt hatte, zu einer dermassen beeindruckenden Flamme entfacht hatte.

Auch Hjalmar beobachtete Avelines Entwicklung mit Stolz. Selbst wenn die Entscheidung damals riskant gewesen war, hatte er Salka vertraut und auf den gesunden Menschenverstand seiner Landsleute gehofft. Niemand in Vestervig hatte die Familie spüren lassen, dass sie mit der Entscheidung, Aveline freizulassen und in die Gemeinschaft aufzunehmen, nicht einverstanden gewesen wären. Ragnars Segen hatte selbstverständlich sehr zur Akzeptanz dieser Entscheidung beigetragen. Jedoch begegnete niemand der Familie mit Missachtung, auch jetzt nicht.

Niemand, ausser diese Inga vielleicht, die es Aveline mit ihren giftigen Blicken spüren liess, wenn sie sich auf dem Wochenmarkt oder in den Gassen Vestervigs begegneten. Um die kümmerte sich aber niemand. Selbst Rurik schien sein Interesse an der jungen Frau mit Zahnlücke verloren zu haben — sehr zu Freuden von Salka.

Ganz generell war Salka erstaunt über die ausbleibenden Frauengeschichten ihres Bruders. Normalerweise lief er zu dieser Jahreszeit heiss und verabschiedete ein Mädchen nach dem anderen aus seinem Schlafgemach.

Diesen Frühling schien er allerdings nicht mehr in der Stimmung für lautstarke Eskapaden zu sein. Salka war überzeugt, dass der kleine Sveín seinem Onkel wohl eine grosse Angst eingejagt haben musste. Er hatte ihm gezeigt, was passieren könnte, wenn man beim Beischlaf nicht gut genug aufpasste.

„Ich muss doch noch mehr Bärlauch pflücken!", stiess Aveline aus und verabschiedete sich. „Hab zu wenig." Mit der Hilfe ihres Gehstockes hinkte sie nach draussen. 

Salka begab sich ebenfalls an die frische Frühlingsluft und hängte die nasse Wäsche zum Trocknen auf. Von Weitem sah sie Hjalmar das Feld beackern. Seit dem Verlust von Richard war das Leben auf dem Hof anstrengender geworden. Hjalmar musste die ganze Arbeit alleine stemmen. Tiere füttern, den Boden beackern, säen, ernten, die Kuh melken, die Pferde striegeln. Aveline konnte ihm mit ihrer körperlichen Einschränkung beim besten Willen nicht behilflich sein und Rurik war kein Bauer. Er war Jäger und würde es nicht wagen, seinen Köcher abzulegen, um sich seine Finger schmutzig zu machen. Salka musste auf Sveín aufpassen und hatte somit keine Möglichkeit, ihrem Gatten unter die Arme zu greifen.

Hjalmar war sowieso überzeugt davon, dass er die Arbeit alleine schaffen könnte, selbst wenn das für ihn bedeutete, dass er bis in die Nacht hinein ackern musste. Er war schlussendlich ein vollblütiger Bauer und Salka wusste, dass er diese Arbeit liebte.

Sie hoffte, dass sie mit den zusätzlichen Einnahmen, die Avelines kleines Heilkräutergeschäft einbringen würden, den Hof irgendwann erweitern könnten und später, wenn sie noch wohlhabender waren, richtige, ehrlich bezahlte Angestellte anheuern könnten. Sie träumte vom Leben auf einem grossen Bauernhof. Natürlich würden auch noch viele weitere Kinder folgen. Aber das hatte alles Zeit.

Gedankenverloren hängte sie die Gewänder an die Waschleine.

„Schwester!", rief Rurik und kam schnellen Schrittes auf sie zu.

Sie blickte ihn fragend an, als er ausser Atem vor ihr stehen blieb. „Rurik?"

„Ich muss dich etwas Wichtiges fragen. Ich ... Ich möchte deine Meinung hören."

Was im Namen der Götter wollte ihr besserwisserischer Bruder bloss von ihr wissen? Er fragte sie nur selten um Rat, eigentlich gar nie.

„Frag dahin", sagte sie, ohne sich ihre Überraschung anmerken zu lassen.

„Wenn du eine Frau wärst ... also ich meine. Du bist natürlich eine Frau. Aber sagen wir ... wenn du eine ledige Frau wärst und da gäbe es einen jungen Burschen, der wirklich sehr toll ist und ... sein Interesse bekunden möchte. Was ... also was würdest du erwarten, müsste er tun, um dich zu beeindrucken?"

Rurik stotterte vor sich hin, als sei er ein Kind, das gerade das Sprechen gelernt hatte. Es war so deutlich, dass ihm diese Frage unangenehm war. Das merkte Salka sofort.

„Seit wann willst du dich um die Gunst einer Frau bemühen?", spottete sie.

„Salka!" Sein Ausruf klang hilflos. „Das ist eine ernst gemeinte Sache."

Sie grinste schelmisch und zog eine Augenbraue in die Höhe. „Wer ist denn die Glückliche?", hakte sie nach. 

Er blickte zu Boden und wich ihrem forschenden Blick aus. „Kann ich dir nicht verraten", nuschelte er. Dann hob er den Kopf. „Das spielt auch überhaupt keine Rolle. Jetzt sag mir doch bitte, was ich machen kann! Also worauf ich so achten sollte und was ich unterlassen sollte."

Seine Ratlosigkeit war entzückend. 

„Mein kleines Brüderchen", scherzte Salka. „Denkst du wirklich, dass ich dir dabei helfen werde, einmal mehr ein unschuldiges Frauenherz zu brechen? Da bist du bei mir leider falsch. Du weisst doch selbst, wie das geht."

Sie drehte sich von ihm weg, hängte ein grosses Unterhemd über die Leine und strich es glatt. Rurik rückte näher und schlang seine Finger um ihren Oberarm.

„Diesmal ist es anders, Schwester", presste er hervor. „Bitte. Ich will nichts falsch machen."

Wie inständig er klang! Salka blickte ihrem Bruder erstaunt in die Augen. Darin schimmerte die stumme Aufforderung. Es war ihm bitterernst. Sie stutzte. In Frauensachen war er normalerweise immer so geübt und entspannt. Dieses Mädchen, das ihm den Kopf verdreht haben musste, hatte ganze Arbeit geleistet. Rurik, der Frauenheld, war ratlos, ja fast verzweifelt.

„Tatsächlich?" Sie lachte auf. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich das in meinem Leben noch erleben werde. Mein Bruder ist verknallt!"

Rurik knirschte mit den Zähnen. „Kannst du bitte mit den Sticheleien aufhören? Sonst geh ich zu Hjalmar und hol mir den schlechtesten Rat in Midgard! Das kannst du doch nicht verantworten?"

„Na gut, na gut", gab sie nach und hängte das letzte Kleidungsstück an der Waschleine auf. „Komm."

Die zwei Geschwister setzten sich in die Wiese neben der Weide. Die Kuh graste nicht weit von ihnen und die Schafe blökten. Eine Wolke zog über die Sonne und warf einen kühlen Schatten über die Landschaft. Salka blickte ihrem Bruder lächelnd in die Augen.

„Du möchtest also ein Mädchen beeindrucken."

Er sass im Schneidersitz vor ihr und nickte stumm. Seine Arme hatte er vor sich verschränkt. Dieses Gespräch war ihm sichtlich peinlich. Als hätte man ihn ertappt, dass er entgegen aller Erwartungen doch nicht so der allwissende Frauenheld war.

„Und weshalb möchtest du sie beeindrucken?"

Er blinzelte sie verwundert an. „Damit sie mich mag, natürlich. So richtig."

„Und du denkst eine junge Frau mag einen Mann, weil er sie beeindruckt hat? Womit? Mit seiner Muskelkraft?"

Rurik zuckte mit den Schultern. „Ich weiss es doch auch nicht!", meinte er. Er klang genervt. „Sag du es mir, was euch beeindruckt! Du bist hier das Weib."

Salka erkannte, dass ihr Spott ihn mehr aufkratzte, als es nötig war. Also beschloss sie, damit aufzuhören, selbst wenn es ihr so viel Spass bereitete, ihn zu piesacken.

„Also gut", sagte sie. „Entschuldige meine Neckerei, aber du wirst das Mädchen nicht mit deiner Manneskraft beeindrucken können."

Er starrte sie betroffen an. „Warum nicht? Das ist das Einfachste, das ich kenne."

Salka grinste. Ihr Bruder hatte sich wahrscheinlich den einfachen Weg erhofft. Eine Frau zu verführen war für ihn ein Leichtes, aber ihr Herz zu gewinnen, das war eine ganz andere Sache. Damit hatte er noch keine Erfahrung gemacht. Viele Frauen hatten sich in ihn verliebt, aber er hatte diese Herzen nie absichtlich stehlen wollen, das wusste Salka. Rurik war ein Herzensbrecher, weil ihm die Herzen bisher allesamt egal gewesen waren. Sie waren ihm quasi zugeworfen worden, ohne dass er sie je gewollt hätte. Er musste die Mädchen nur anlächeln oder verführen und schon schmolzen sie in seinen Händen dahin. 

Dieses eine Herz aber, das wollte er offenbar so richtig und seiner Nervosität zufolge war er unsicher, ob es ihn auch wollte. Er wusste nicht, wie er es stehlen sollte. 

„Weil das für eine Frau nicht das Wichtigste ist", erwiderte Salka mit hoch gehobenem Finger. „Sie soll dich für die Grösse deines Herzens lieben, nicht die Grösse deines Schwanzes."

„Weise Worte, liebe Schwester", grummelte er. „Aber nicht das, was ich hören möchte."

Salka klopfte ihrem Bruder freundschaftlich auf die Schulter. Sie wollte ihm helfen, denn sie liebte ihn. Er von allen Junggesellen hatte es verdient, von einem Mädchen geliebt zu werden, denn tief im Inneren war er ein Guter. Nur verbarg er dies all zu oft.

„Rurik. Du hast ein unglaublich grosses Herz, aber du öffnest es kaum jemandem. Die einzigen zwei Frauen, welchen du diese Ehre gewährt hast, waren Mutter und ich. Es ist an der Zeit, dass du deinen Schutzschild runternimmst. Lass zu, dass dieses Mädchen den Rurik kennenlernt, der da drin sitzt", sagte sie und stiess ihm mit ihrem Zeigefinger in die linke Brust.

Er schielte auf ihre Hand, die auf sein Herz zeigte. „Und wie im Namen der Götter tue ich das?", seufzte er. In seiner Stimme schwang Hilflosigkeit mit.

Salka lächelte. „Lege deine Härte ab. Zeig ihr, dass du zwar ein starker Mann bist, aber dass das nicht das Einzige ist, was du kannst. Zeig ihr, dass du alles für sie tun würdest. Sag es ihr nicht, zeige es ihr. Mit allem, was du tust. Liebe sie, auch wenn sie deine Liebe nicht erwidert. Liebe sie in den unmöglichsten Momenten. Liebe sie, auch wenn sie es nicht sieht. Wenn du es wirklich ernst meinst mit ihr, dann spielt alles andere keine Rolle mehr. Ehre, Ruhm, Geld, Besitz, Frauen. Es gibt nur noch sie. Zeige ihr das. Worte verblassen so schnell, sie bedeuten wenig. Aber Taten — an die erinnert man sich ein Leben lang."

Rurik dachte über ihre Worte nach. „Schwester, du sprichst in Rätseln", stöhnte er.

Salka schmunzelte und rieb ihm mit der Hand durch seine Haare. „Mit der Zeit wirst du verstehen, was ich meine. Kleiner Bruder."

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