Kapitel 23 {Eine Entscheidung}

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Es dauerte eine Weile bis ich kapiert hatte dass der Lärm, der neben der Sirene ertönte, der Beifall der Zuschauer war.
Sie hatten sich erhoben sogar für die Sieger auf den Rängen erhoben und das helle Licht um mich wurde wieder deutlicher.
Ich wollt nicht aufstehen, auf keinen Fall mich bewegen, denn es würde alles weh tun, da war ich mir absolut sicher.
Ich lag am Boden und keuchte.
Doch einer der Jungen liess sich dazu herab mir die Hand zu geben und mir auf die Beine zu helfen.
Ich biss die Zähne zusammen, bei so viel Schlamm vermischt mit Blut,  das an meinem Körper klebte, konnte mir ja nur schlecht werden.
Diejenigen die die Ziellinie überschritten hatten waren noch mehr geworden.
Eindeutig über zwanzig.
Und ich wusste nicht ob ich dabei war. Ob ich früh genug gewesen war.
"Danke."
Der Junge nickte und klopfte mir auf die Schulter, was mich zusammen fahren liess.
"Respekt."
Murmelte er unhörbar, dass nur ich es mitbekam.
Aber sowas in der Art hatte ich vor mir nicht.
Die geweiteten Augen, die Tode für die ich verantwortlich war, noch einige Albträume mehr.
Und vielleicht sogar umsonst.
Die Tafel die hier hing war gross, etwa so wie die Züge aufgelistet wurden, an den kleinen Bahnhöfen an denen ich ab und zu gewesen war. Wenn ich Mom gesucht hatte, und die sich dort ihren Stoff besorgt hatte.
Die Vierecke drehten sich und so setzten sich neue Worte zusammen.
Sieger. Stand darauf. Und dann eine Nummerierung von eins bis zehn.
Nur ohne Namen.
Dann ertönt eine Stimme.
"Die Jury sieht sich in diesem Moment die Linie auf Band an, und wird in Kürze die zwanzig Gewinner verkünden."
Dann wurde es wieder ruhig, jedenfalls bei uns hier unten.
Betreten starrten alle auf den Boden, niemand getraute auch irgendwie anzufassen so besudelt waren wir. Es stank bestialisch und als ich an mir hinunter sah, wollte ich am liebsten aus meinem Körper raus schlüpfen. Mein Panzer war rot, an meinem Arm klaffte eine eklige Wunde. Die anderen sahen genauso schlimm aus. Ich strich meine stinkigen Haare aus meinem Gesicht.
Ein junger Mann, der in der Nähe von mir stand, übergab sich sogar, was im Publikum
Gelächter auslöste.
Ich presste die Zähne zusammen. Wieso lachten sie? Sie hatten es doch gesehen, wie die Leute starben und was wir für Schmerzen erleiden mussten. Wieso also fanden sie das noch immer so toll?
Langsam und fast unwillig sah ich zurück zu dem Toten, den ich dicht vor der Ziellinie zurück gelassen hatte.
Er lag da und sah mit leeren Augen zu uns, als wolle er mich selbst jetzt noch verfolgen. Er lag wirklich nur wenige Meter vor der Linie.
Ich spürte den tiefen Selbstekel in mir, doch jetzt war es vorbei.
Ich hatte diese schrecklichen Taten verübt die ich mir niemals verzeihen konnte oder überhaupt damit abschliessen.
Jetzt durfte es nicht umsonst gewesen sein.
Ich sah hoch und liess meinen Blick durch de Zuschauer schwenken.
Ich sah Alec immer noch nirgends, was mich etwas niederschlug.
Dann stiess man sich gegenseitig an und es wurde wieder ruhig.
Alle Blicke richteten sich auf die Tafel. Auch meiner.
Die Quadrate begannen sich zu drehen und der erste Name wurde dargestellt.
Alan. Der Besagte sank auf die Knie und streckte erleichtert die Arme in die Luft, es ertönte tosender Beifall durch die Lautsprecher und laute Jubelrufe.
Dann ging es weiter, mit platz zwei, drei, vier und so weiter.
Ich wusste, dass ich ohnehin nicht unter den Erstplatzierten war, deswegen wartete ich gespannt weiter.
Doch dann kam irgendwann Nummer achtzehn. Es war der Junge neben mir, der mir aufgeholfen hatte.
Ich konnte mich nicht für ihn freuen, denn die
Nummer Neunzehn war auch nicht ich. Irgend ein Akon war es.
Meine Augen hingen wie gebannt an an der letzten Nummer.
Der letzten Chance die mir meine Freiheit ermöglichen konnte.
Die Ziffern begannen sich zu bewegen.
Meine Lippen formten ein bitte.
Es musste so sein.
Andres.
Meine Schultern sanken nach unten und ich wich einen Schritt zurück.
Meine Luft war aus mir hinaus gepresst und ich konnte nicht glauben was ich sah.
Ich war nicht auf der Liste.
Es konnte nicht wahr sein.
Ich durfte nicht all das auf mich genommen haben, nur damit Alec am Schluss recht behielt.
Doch genauso war es gewesen.
Ich hätte nicht so blind sein dürfen und denken dass ich gegen eine Truppe von trainierten Männern ankommen würde.
Ich hatte es nur mit Glück überhaupt über die Linie geschafft.
Ich wäre am liebsten zu Boden gesunken und konnte es nur schwer über mich bringen, gemeinsam mit den anderen Verlierern das Feld langsam zu verlassen. Jeder Schritt war eine Qual. Ich hatte so gehofft, dass ich dabei sein würde. Ich hatte alles gegeben und jetzt war es einfach so vorbei. Ich war völlig entmutigt.
Die Gewinner klatschten Beifall für sich selbst und uns. Sie blickten sogar in unsere Richtung. Ich wäre am liebsten in den Wald gerannt und hätte mich von irgendwas treffen lassen. Damit es schneller vorbei war.
Ich dachte mir ja, dass wir Verlierer nicht einfach so heil aus dem ganzen rauskamen. Aber ich machte mir keine Vorwürfe. Ich hatte bis zum Schluss gekämpft und mein Bestes gegeben. Wenigstens würde ich in dem Wissen abtreten, dass ich für mich eingestanden war. Bis zum Schluss.
Ich wollte grade die Türe betreten die für uns geöffnet wurde, als erneut der Lautsprecher anging.
"Wir entschuldigen uns für einen Fehler auf der Liste.
Die Nummer Zwanzig geht an Amara."
Ich öffnete den Mund und zog den Fuss zurück.
Mein Herz schlug schneller und ein langsames und schockiertes Lächeln breitete sich auf meinen Lippen aus.
Andres Gesicht sah aus, als würde er mich gleich killen, aber ich stolperte mit Dreck und Blut im
Gesicht zurück über die Wiese.
Zu den Gewinnern. Das war ein Wunder. Ein Wunder und ich hatte es vollbracht!
Der Applaus war merklich ruhiger geworden. Sie schienen wohl unsicher darüber zu sein, was sie davon halten sollten. Doch es war mir einfach egal. Was sie von mir hielten war nicht wichtig.
Ich war die Frau die es geschafft hatte sich durchzusetzen und aus ihrer Rolle der Hausfrau zu schlüpfen.
Und ich hatte Männer besiegt.
Einen ganzen Haufen sogar. Auf welche Weise spielte keine Rolle. Das redete ich mir zumindest ein.
Und ich hatte es doch geschafft.
Egal was man mir in den Weg gestellt hatte, egal wie man mir von meinem Versagen zugesprochen hatte.
Mein Weg in die Freiheit hatte begonnen, und das genau jetzt.
Ich sah Michael entlang der Zuschauer Tribünen laufen, die sich langsam leerte, sein Blick lag auf mir.
Nachdenklich aber auch mit einer Mischung aus Berechnung und Zufriedenheit.
Kein bisschen Überraschung. Oder Wut, denn ich konnte bis hier her spüren dass es ihm nicht passte. Es war merkwürdig.
Aber im Moment war es mir völlig egal.
Meine Augen blitzten und ich war entschlossen mich zu beweisen um allen das Gegenteil zu zeigen was sie von mir dachten. Und erwarteten.
Ich war eine Gewinnerin und ich würde zu einem Agenten ausgebildet werden.
Und dann, wenn ich lange genug mitgespielt hatte, würde ich imstande sein mich zu verteidigen und würde fliehen können. Dann würde ich frei sein. Für immer.

Kelly war sofort gekommen als ich die Arena verlassen hatte und hätte mich zwar gerne umarmt, tat es aber nicht weil ihr ab dem ganzen Blut schlecht wurde.
Mir auch. Und noch mehr bei dem Gedanken wie ich dazu gekommen war.
Sie hatte mir gratuliert, auch wenn ich erkannt hatte dass ihr dabei nicht wohl gewesen war.
Die meisten der Gewinner wurden von den Männern und auch Michael und seinen Beratern beglückwünscht, doch zu mir waren nur noch Ash und die Übrigen der kleinen Gruppe gekommen, Alec war natürlich nicht dabei.
Sogar die meisten Frauen sahen mich verständnislos an. Wow, keine Unterstützung von ihrer Seite. Wie nett.
Wenn sie nur wüssten.
Aber es war mir wirklich nicht wichtig ob ich unter Jubel hoch gehoben wurde wie Alan, der erste Platz. Hauptsache ich konnte hier weg.
Dann hatte ich mitbekommen dass schon Morgen die erste Stunde begann.
Egal ob wir verletzt waren. Sie liessen uns keine Zeit zur Erholung.
Morgen um Acht Uhr sollten wir uns in dem Zimmer A76 einfinden.
Nach der Verkündung begannen sich, die Leute zurück zu ziehen. Die Verlierer hatte ich, seit ich zurück zu den Gewinnern lief, nicht mehr gesehen. Ich wusste nicht, was mit ihnen passiert war aber es schien auch niemanden zu interessieren.
Dann hatte mich Ash gestützt und Kelly war eilig umher gewuselt und hatte mich hoch gefahren, im
Ganzen Anzug in dem ich steckte, bis zu uns ins Badezimmer.
Ich war so kaputt dass ich nicht mal die Blicke bemerkte, die uns dabei zugeworfen worden waren.
Oben vor unserem Zimmer hatte meine eifrige Kumpanin den verwirrten Ash raus gejagt, um Essen zu holen.
Dieser war abgezottelt und sie hatte mir geholfen das Zeug los zu werden. Es hatte sich angefüjlt wie ein stützender Panzer, den ich jetzt verloren hatte. Sie hatte mir in die Dusche der Frauen geholfen, die gerade vollkommen leer war.
Als ich das glühend Heisse Wasser auf meiner Haut spürte, über den kleinen Schnitten und den blauen Flecken, wie es hart und unbarmherzig darauf prasselte, zog ich scharf die Luft ein.
Es wusch mir das Blut und die Zweige aus den Haaren, und schwemmte die Kruste von Schlamm und Blut von meinem Körper, der mir solche Probleme bereitet hatte zu atmen. Als wäre er Ballast und wöge tausend Tonnen
Ich sag das rote Wasser meine Füsse entlang rinnen und danach verschwinden, und Kelly hatte die Lippen zusammen gepresst.
"Hier, du solltest jetzt auf jeden Fall liegen."
Sagte sie dann besorgt, als endlich wieder meine Haut zum Vorschein kam, und ich mich reiner fühlte.
Unbeschmutzter. Ich verbannte die Gedanken an was ich getan hatte einfach. In sowas wat ich ja gut.
Einfach weg mit ihnen.
Aber die Tablette konnte ich nun nicht nehmen, mit Kelly neben mir.
Sie wusste ja nichts von allem.
Ash hatte anscheinend das Essen geholt, denn Kelly verschwand nachdem es geläutet hatte und kam danach mit einem fetten Teller zurück.
Sie zwang mich alles aufzuessen, auch wenn mir nach zwei Bissen schlecht wurde.
Mein Appetit war vorbei, mein ganzes Dasein hatte sich darauf spezialisiert diesen Test zu bestehen und jetzt wo ich es tatsächlich geschafft hatte, liess mein Körper es zu einfach mal kaputt zu sein.
Und das war ich, jeder Muskel schmerzte und die Wunden brannten.
Eigentlich wollte ich nur noch schlafen, es dauerte jedoch eine Zeit bis Kelly fertig war, mich ganz zu Ende zu behandeln und mich unter der Decke verschwinden zu lassen. Sie hatte den klaffenden Schnitt an meinem Arm gut versorgt und genäht und meinen Hals untersucht, wo Caleb mich gewürgt hatte. Natürlich hatte ich mich bei ihr bedankt. Ohne sie und Ash wäre ich irgendwo zusammen gebrochen und es hätte Niemanden interessiert.
Jetzt war ich aber einfach froh, in der Dunkelheit verschwinden zu können, um diesen schrecklichen Tag hinter mir lassen zu können, auch wenn die Lichter des Tages noch an waren.
Ich hatte mich gefragt wo Alec gewesen war, denn ich hätte mich gefreut wenn er gekommen wäre.
Oder wenn er überhaupt mal kurz vorbeigesehen hätte.
Aber anscheinend hielt er es für nötig mich komplett zu ignorieren. Denn auch Kelly hatte nicht gewusst, wo er sich aufgehalten hate.
Natürlich verletzte es mich nicht, und ich sehnte mich nicht ein bisschen danach, seine grauen Augen zu sehen, nachdem ich nun immer die kalten schwarzen Augen von Michael hatte ansehen müssen.
Als ich doch endlich im Schlaf versank, war da nichts von der Dunkelheit auf die ich so hoffte.
Sonst hatte ich sie immer gespürt, sie war immer da und jetzt hatte ich bereits bevor es anfing gespürt, dass es wieder da war.
Ich hatte diese Pillen genommen in der Hoffnung dass es aufhören würde.
Tat es auch, aber ich hatte schon gespürt dass ich wieder eine brauchte.
Und da ich keine Pille genommen hatte, wurde es genau wie letztes Mal.
Nur dass mich dieses Mal keine Erinnerung einholte, sondern dieser Morgen, den ich schon gedacht hatte erfolgreich verdrängt zu haben.
Ich sah wieder die Gesichter vor mir, das Blut das sich wie ein roter Schleier über meinen Traum legte und die Schmerzen, die Schreie und die Panik.
Es machte mir solche Angst, doch heute hatte ich es abschieben können, sodass die Gefühle hier weg gesteckt worden waren und es mich nicht mehr beschäftigt hatte.
Aber jetzt? Jetzt hatte es keine andere Möglichkeit mehr auszuweichen, ich spürte alles was ich heute Morgen unterdrückt hatte.
Die Gefühle überrollten mich wie eine riesige Welle, stachen tief in mir drinnen und ich wälzte mich gequält umher.
Ich hatte das Leben von Menschen beendet, oder zugesehen, wie sie aufgespiesst wurden.
Jemanden hatte ich mit eigener Hand getötet, hatte das Leben aus seinen Augen weichen sehen.
Es war traumatisierend, es gab Niemanden der das Leugnen konnte.
Doch neben der Fassungslosigkeit und der Reue spürte ich auch Hilflosigkeit, denn ich wisste nicht wie es weiter gehen sollte.
War ich jetzt ein schlechter Mensch? Hatte mich das verändert oder war es diese Störung die ich hatte?
Sie hatte mich noch nie beeinflusst oder gestört, sie war doch sogar gut wenn ich das schlechte so vergass.
Doch wieso musste ich genau jetzt alles auf einmal bekommen wenn ich es am wenigsten brauchen konnte.
Ich musste morgen trainieren, für den Kampf der irgendwann kommen würde. Und was noch viel wichtiger war, für meine Freiheit.
Aber sowas würde noch öfters Dinge beinhalten wie die welche ich heute getan hatte.
Entweder ich warf meine Prinzipien über den Haufen und tat das was das Schrecklichste war, oder ich gab den Wunsch nach Freiheit auf.
Und ich wusste nicht was schlimmer war.
Das hiess eigentlich schon. Ich wusste es sogar genau, jeder Körperteil von mir spürte das, denn es war offensichtlich.
Trotzdem wachte ich viel zu früh schweissgebadet und verkrampft auf, mit einer Antwort in meinem Kopf auf.
Egal wie falsch es war. Ich hatte mich längst entschieden.

Was denkt ihr wird sie tun? Und findet ihr das Richtig?
Ich bin gespannt was sich unter meinen Sternchen heute für Philosophen finden lassen xD
Bis bald (ich sagte ja es sei eine etwas Andere Geschichte xD)
Bis bald
Angora77

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