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Sams POV 

"Turbulenzen durch den Sturm, Sam! Wir sind im Auge einer Luftsäule." Von dem Moment an, als Penny mir das mitgeteilt hatte, hatte mich ein schlechtes Gefühl gepackt und nicht mehr los gelassen. Dass Collin nicht wusste, wovon sie sprach, war außerdem noch beschämend, da es zur Grundausbildung der Worst-Case Szenarien gehörte. 

Pennys Idee aufzusteigen, um dem veränderten Luftdruck zu entkommen, war die Beste Idee gewesen. Deswegen hatte ich nichts dagegen einzuwenden, geschweige denn eine bessere Idee.

Ich hoffte und betete, dass sie da raus kommen mochten, während ich wie zu Eis erstarrt Collins dämlichen Fragen lauschte und mich selbst innerlich geißelte, dass ich nicht mitgeflogen war. Selbst in meinem Zustand hatte ich das Gefühl, Penny eine größere Hilfe zu sein, als dieser Idiot.

Penny beantwortete seine Fragen ruhig und gefasst. Sie hoffte sicher darauf, dass Aufklärung hier vielleicht am besten helfen würde, ihn realisieren zu lassen, wie ernst die Lage war. Ich hoffte nur, dass er sich dann auch an die oberste Grundregel halten würde - immer die Ruhe zu bewahren. Ich hörte ihm immer wieder an, dass er Mühe hatte, sich daran zu erinnern. Wer Penny so gut kannte, wie ich, würde auch bei ihr Angst heraus hören, aber sie war wie immer die Ruhe selbst und absolut professionell - dennoch zeigte mir das kaum wahrnehmbare Zittern in ihrer Stimme, wie beängstigend es da draußen wirklich war.

Ich warf Steele einen Blick zu, der neben mir nachdenklich und ruhig der Konversation der Drei in Fireswift lauschte. Er zeigte mit keiner Regung, die Besorgnis, die ich in mir spürte. Penny schaffte es sogar ihn zu täuschen.

"In einem ausgewachsenen Feuersturm ist alles möglich...nur nicht zu überleben." Mein Herz drohte stehen zu bleiben, als sie das sagte. Wie schlimm war es wirklich, dass Penny so etwas aussprach, was zu Panik unter ihren Kollegen führen konnte? War es schon so weit, dass sie etwas realisierte, was noch niemand sonst realisiert hatte?

"Okay, Penny, ich kriege langsam wieder Kontrolle über die Maschine, das schlimmste haben wir überstanden, denke ich!" Ich atmete auf, als Krystyna das sagte und merkte jetzt erst, dass ich die Luft angehalten hatte. Mein Atem ging so schwer, als wäre ich einmal um die ganze Wache gerannt.

"Kannst du auf See raus fliegen? Dann werfen wir die Ladung dort ab!"

"Verstanden, Penny!"

"Penny hat wie immer alles im Griff, Sam. Keine Sorge. Ich gehe was essen!", wandte Steele ein und klopfte mir aufmunternd auf die Schulter, was ich mit einem müden Lächeln zur Kenntnis nahm, während mein verkrampfter Magen sich wieder zu erholen schien.

Als auch schon ein lautes Piepsen ertönte und nur einen Moment darauf sich in das Geräusch der Propeller ein Laut mischte, der gar nicht gut klang und Steele dazu brachte, seinen Gedanken ans Essen fallen zu lassen und zum Fenster zu laufen, um irgendwo über den Hügeln die Maschine ausmachen zu können - anscheinend vergeblich, denn er schaute besorgt zu mir zurück, während er dem Trubel da oben lauschte.

Ich dagegen presste mir das Headset an die Ohren, als ich den Flur überquerte und auf den Balkon hinaus lief, um vielleicht von hier aus Sichtkontakt aufnehmen zu können, während ich voller Angst zuhörte, was da oben vor sich ging.

Ich war weder Pilot noch war ich selbst vor Ort, um mir ein Bild machen zu können. Ich war gezwungen, mich auf das Urteilsvermögen meiner Kolleginnen zu verlassen. Ich war zur Untätigkeit verdammt, während meine Kolleginnen dort oben um ihr Leben fürchten mussten. Ich wollte mir nicht einmal ausmalen, was in Penny vorgehen mochte, vor allem, nachdem Krystyna ihnen auftrug, die Fallschirme aufzuziehen und abzuspringen. Penny sagte kein Wort und wahrscheinlich funktionierte sie wieder tadellos und dachte gar nicht nach. So war es bei mir auch im Einsatz. Jetzt hier, zur Untätigkeit verdammt, überschlugen sich meine Gedanken jedoch, vor allem, als die Maschine dann mit brennendem Propeller über dem Hügel auftauchte, hinter dem das Meer lag.

Der linke Propeller stand lichterloh in Flammen und das große und sonst so majestätische Flugzeug trudelte und taumelte in der Luft. Krystyna musste große Mühe haben, sie überhaupt noch oben halten zu können.

Sekunden fühlten sich wie eine Ewigkeit an, während ich den Himmel unter Fireswift mit den Augen nach drei Schemen absuchte, deren Fallschirme sich jeden Moment öffnen mussten.

"Ihr müsst raus hier! Ich komme, sobald ihr draußen seid! Ich versuche Fireswift so lange stabil zu halten!" Ich stöhnte auf, als ich Krystyna das sagen hörte. Warum waren sie immer noch in dem Flugzeug? Wir hatten dieses Szenario schon so oft geübt, auch unter Zeit - Penny war immer die schnellste damit gewesen, den Fallschirm aufzuziehen und absprungbereit zu sein.

Noch immer suchte ich den Himmel nach irgendwas ab, was mir zeigte, dass Krystyna und Penny abgesprungen waren, suchte nach dem orangen Overall und der gelben Bergrettungsuniform. Collin trug seine normale Einsatzkleidung, da es ihm an einer anderen hier mangelte, aber ehrlich gesagt, scherte er mich wenig. Ich zuckte unwillkürlich zusammen, als der brennende Propeller explodierte und schluckte hart. Das Headset gab es mir wieder, als wäre ich dabei, während ich mit den Augen alles aus der Ferne hilflos beobachten musste. Es schien für einen Moment so unwirklich. Das konnte doch nur ein böser Traum sein! Meine Hände klammerten sich in panischer Angst um das Geländer, während mir Tränen in die Augen stiegen und mir die Sicht zu nehmen drohten. Ich fühlte mich so hilflos, war hin und hergerissen, ob ich mit Merkur raus fahren sollte oder hier am Funk besser aufgehoben sein würde. 

"Sam, ich habe eine Einheit in Bereitschaft. Sie rücken aus, sobald das Flugzeug runter kommt", rief Steele mir durch die offene Tür zu, doch ich konnte nicht reagieren, wusste nicht, was ich darauf antworten sollte, während mein Blick auf dem Flugzeug verharrte, immer noch den Geräuschen am Funk lauschend, in denen sich Piepsen, Dröhnen, Rascheln und Rauschen abwechselten, aber niemand sprach mehr ein Wort. Ich war mir nicht sicher, ob ich durchrufen sollte und damit vielleicht Gefahr lief, sie zu erschrecken oder abzulenken. Ich glaubte einen dumpfen Schlag gegen Metall und jemanden laut nach Luft schnappen zu hören, aber die Geräusche des beschädigten Flugzeugs übertönten alles. 

Im nächsten Moment fiel etwas aus Fireswift. Nur einen Moment später öffnete sich der Fallschirm - genau in dem Moment, als ich realisierte, dass es die blaue Uniform mit den reflektierenden Streifen war. Wie konnte er die beiden Frauen im Flugzeug nur zurück lassen? 

Ich schaute zum Flugzeug zurück und erkannte, dass sie auf ein bereits abgebranntes Waldgebiet zusteuerte. Man konnte bereits die Tendenz erkennen, dass sie dort runter gehen würde, vor allem als die Maschine jetzt noch mehr ins Trudeln geriet. Hatte Krystyna die Kontrolle vollkommen verloren oder machte sie sich zum Absprung bereit? Und wo war dann Penny? Hatte Krystyna uns nicht selbst einmal erklärt, dass der Pilot immer zuletzt sprang? 

"Krystyna. Komm schon, wir müssen raus..." Ich horchte auf, als ich Pennys Stimme hörte, wahrnahm dass sie nicht gut klang - schwach, müde, vielleicht verletzt? Dann ertönte eine zweite Explosion, die mich wieder zusammen zucken ließ, während der Anblick davon in der Ferne mein Herz zu zerreißen drohte. Vor allem, als ich über das Headset Krystyna nach Penny rufen hörte, während ich beobachtete, wie eine orange Gestalt aus Fireswift Richtung Erde fiel, abgefangen von einem sich öffnenden Fallschirm nur eine Sekunde darauf - doch von Penny war immer noch nichts zu sehen.

"Penny, wo bist du?" Das Zischen und Pfeifen im Headset wurde beinahe unerträglich."Penny, kannst du mich hören?"Irgendetwas dröhnte dunkel und wurde immer lauter, schwoll zu einem ekelerregenden Kreischen an."Penny?! Spring schon! Bitte!", flehte ich sie leise an, während meine Stimme vor lauter Angst zu versagen drohte. Die Maschine war schon zu nah am Boden, als dass Pennys Fallschirm ihr noch eine Hilfe sein würde und dennoch suchte ich mit den Augen immer noch nach dem Gelb ihrer Uniform. 

"Nein, nein, nein!" Ich sah sie nicht, bis die Maschine nur einen Augenblick später mit einem ohrenbetäubenden Knall auf dem Boden aufschlug. Das Kreischen und Bersten des Metalls in meinen Ohren, bevor der Funkverkehr vollends abbrach, brachte mich dazu, mir das Headset von den Ohren zu reißen - genau in dem Moment, als das Flugzeug explodierte."PENNY!", schrie ich gequält auf und rannte zurück ins Gebäude, ließ das Headset achtlos im Flur fallen, ignorierte Steele, der nach mir rief, während ich hinunter in die Halle stürmte und selbst hier noch das Zischen, Pfeifen und knallen von Feuerwerk hörte.

"Helen! Ich brauche dich. Komm mit!", rief ich Helen mit einem kurzen Blick in die Krankenabteilung zu. Ich registrierte, dass alle in der Halle aufrecht auf den Liegen saßen oder in den Gängen standen und mir jetzt ratlos hinterher schauten. Sie waren sicher von dem Einschlag und der anschließenden Explosion aufgeschreckt worden.

"Was ist passiert, Sam? Was ist da draußen los?", rief Elvis mir hinterher, als ich den Schmerz ignorierte und mir die Armschlinge herunter riss, um im Vorbeilaufen meinen Bergrettungs-Helm vom Regal und meine Jacke vom Haken zu schnappen. 

"Fireswift ist abgestürzt!", war alles, was ich zurück rief, bevor ich zur Tür hinaus lief. Ich löste mit zwei knappen Handbewegungen die Staukiste auf Merkurs Rücksitz und warf sie ab, holte den Helm aus ihr heraus und reichte ihn Helen, als sie neben mir auftauchte, ehe ich aufsprang. Ich rechnete beinahe damit, dass sie mich schelten würde, meinen Arm so zu belasten, dass sie mich von Merkur wieder herunter riss, um die Rettung anderen zu überlassen, doch sie sprang widerspruchslos hinter mir auf und ich fuhr los. 

In der Ferne sah ich Blaulicht und wusste, die Einheit, die Steele organisiert hatte, war bereits vor Ort. Hinter mir hörte ich eine vertraute Sirene, bevor Elvis sich über Funk meldete.

"Wir sind mit Phönix direkt hinter dir, Sam", gab er mir durch. 

"Das macht ihr nicht allein!", fügte Ellie dann noch entschlossen hinzu und ich atmete erleichtert auf, wenn ich mir auch nicht sicher war, ob die beiden darauf vorbereitet waren, was wir vor Ort vielleicht vorfinden würden - ich war es ja selbst nicht.

Ich fuhr querfeldein, was mir auf Merkur und auch Phönix ohne Probleme möglich war, richtete meinen Blick stur auf das brennende Wrack des Flugzeuges, aus dem immer wieder kleinere Explosionen zu hören waren oder auch mal eine Rakete den Weg nach draußen fand und irgendwo am Horizont bunte Lichter an den Himmel malte, als wolle das dieser grausamen Szenerie den Schrecken nehmen.

Aus den Augenwinkeln sah ich eine Bewegung und Helen tippte mir auf die Schulter, um mich auf Collin aufmerksam zu machen, der in einiger Entfernung über den Hügel gestolpert kam und wild winkte. So gerne ich anhalten und ihm eine reinhauen würde, dafür dass er feige das Flugzeug als erster verlassen hatte, hielt ich doch weiter auf das Flugzeug zu und drückte stattdessen nur die Funktaste an meinem Helm.

"Fahrt weiter! Collin kann nicht schwer verletzt sein, so agil wie er zu sein scheint. Wir müssen Penny und Krystyna finden!"

"Verstanden, Sam!"

Es dauerte nicht lange, als ein oranger Punkt vor uns auftauchte, der immer größer wurde und sich als Krystyna herausstellte, die zu Fuß auf das Flugzeug zu lief. Sie war fast da, als sie uns kommen hörte und wandte sich uns zu, hielt sich den Arm, der offensichtlich verletzt zu sein schien. Trotzdem gab sie uns mit Handzeichen zu verstehen, dass wir weiterfahren sollten und lief selbst auch weiter. Sicher wollte sie Penny suchen. Wir hatten in ihre eine Treue Kollegin und gute Freundin gefunden.

"Elvis, Könnt ihr Krystyna Erstversorgen und mitbringen?"

"Machen wir, Sam!"

Wir fuhren auf das brennende Wrack zu und ich hielt in einigem Abstand dahinter an, war bereits von Merkur herunter, noch bevor Helen abgestiegen war und rannte zum Einsatzleiter hinüber.

Überall lagen Trümmer herum. Die Tragflächen waren abgerissen und lagen in einiger Entfernung vom Rumpf, der vollkommen zerrissen schien. Ich kämpfte die Übelkeit nieder, die sich bei dem Anblick in mir breit machte, weil es mir ein klares Bild davon vermittelte, wie ein menschlicher Körper erst aussehen musste, der darin gewesen war, als das Flugzeug abgestürzt und explodiert war.

"Habt ihr jemanden gefunden?", fragte ich den älteren Mann aufgeregt, der mich fassungslos anstarrte.

"Da ist noch jemand drin?"

"Meine Kollegin scheint nicht mehr raus gekommen zu sein. Sie..."

"Das kann sie unmöglich überlebt haben. Tut mir leid, Kumpel!", erwiderte er mir mitfühlend und legte eine Hand auf meine Schulter. Ich glaubte dass sein Mitgefühl echt war, aber es war nicht das, was ich hören wollte. Ich würde Penny ganz sicher nicht so einfach aufgeben!

"Spar dir dein Mitleid, bis wir sie gefunden haben! Sie muss hier irgendwo sein und wenn ihr nicht nach ihr sucht, werde ich es tun, aber ihr gebt mir gefälligst Rückendeckung!", maulte ich ihn an und schüttelte seine Hand ab. Er wandte sich sofort seinem Team zu, wenn er auch nicht so hoffnungsvoll drein schaute, wie ich mich noch fühlte.

"Hughes! Grant! Sucht die Umgebung weiträumig nach einer Feuerwehrfrau ab! Sie war in dem Flugzeug und ist womöglich schwer verletzt!", rief er zwei Männern zu, die mit Feuerpatschen die kleineren Feuer bekämpften und wandte sich dann zwei Männern zu, die hinter dem Flugzeug standen und es zu löschen versuchten."Meiers! Forks! Ihr beide mit den Schläuchen hier rüber und haltet ihm den Weg frei!"

"Danke!", erwiderte ich ihm und er nickte mir zu, murmelte ein knappes 'Viel Glück', ehe ich zum Heck des Flugzeugs lief.

"Penny?" Ich rief nach ihr, während ich von hinten durch die aufgerissene Heckklappe ins Flugzeug kletterte. Die Kollegen der anderen Einheit bahnten mir den Weg, indem sie links und rechts von mir die Feuer löschten. Rauch und Wasserdampf stoben auf und vernebelten mir die Sicht, während ich mich über Risse im Material, intakte wie bereits verbrannte Kisten und jede Menge Kleintrümmer hinweg vorwärts bewegte."Penny! Autsch!", knurrte ich dann, als ich über etwas stolperte und versuchte an einer Kante Halt zu finden, um nicht zu fallen. Leider hatte ich nicht bedacht, dass das Metall sich vom Feuer aufgeheizt hatte und zudem noch durch die Explosion eine scharfe Kante entstanden sein konnte. Ich schaute auf den Schnitt in meiner Handfläche und fluchte innerlich, bevor ich ein Taschentuch aus der Tasche zog und es mir um die Hand wickelte. Mein Blick fiel auf ein paar weitere Kisten, die im Flugzeug verstreut lagen und noch nicht brannten. Ich realisierte, dass einige der Feuerwerkskörper noch nicht hoch gegangen waren."Pen!"Ich entdeckte etwas an der Wand rechts von mir und stockte, ehe ich hin ging und den Fleck genauer betrachtete, der verdächtig nach Blut aussah. Mir gefror das Blut in den Adern."Penny!"Voller Entsetzen sah ich, dass das Cockpit vollständig abgerissen war und sich um 180° gedreht hatte. Die Scheibe war gesprungen, als wäre etwas dagegen geknallt. Das kam mir seltsam vor, also kletterte ich aus dem Wrack heraus und ging um das abgerissene Cockpit herum, als etwas meine Aufmerksamkeit erregte. Ich warf einen Blick hinüber und mir stach sofort die gelbe Uniform ins Auge, die hinter einem der Sitze zu sehen war. Ich war augenblicklich dort und entdeckte Penny bewusstlos zwischen Konsole und Sitz am Boden liegen."Mein Gott, Penny!" Ich wollte an sie ran, aber der Sitz war vollkommen verbogen und lag auf ihr. Ich zog und zerrte daran und mit einem Knarzen gab das Metall der Halterung nach und brach ab. Achtlos drängte ich den Sitz weg und hockte mich bei Penny, suchte mit einer Hand ihren Puls, während ich schwer schluckte über ihren Zustand. Ihre Uniform war vollkommen zerfetzt. Im Rücken ihrer Uniform steckten Glassplitter und in ihrem Gesicht waren kleinere Kratzer zu sehen, ihre Haare waren vollkommen zersaust, weil sie den Helm nicht aufhatte. Ich drehte sie vorsichtig etwas mehr auf den Rücken, nur um voller Schrecken zu sehen, dass etwas in ihrem linken Arm und in ihrem rechten Oberschenkel steckte. Überall schien Blut zu sein und dass meine zitternden Hände keinen Puls an ihrem Hals fanden, trug auch nicht dazu bei, dass ich nicht kurz davor war in Panik zu geraten."HELEN! HELEN, HIER HER"

"Sam?", rief sie aus einiger Entfernung, um mich zu lokalisieren.

"Hier sind wir, Helen", rief ich noch einmal und nur ein paar Sekunden darauf kam sie um das Cockpit herum und hockte sich neben mich, während ich noch immer verzweifelt mit zwei Fingern nach Pennys Puls suchte. Tränen standen bereits in meinen Augen. Ich hatte mich niemals so hilflos gefühlt, so wütend auf mich selbst und so voller Schuld."Bitte, Helen, tu etwas! Hilf ihr! Ich finde keinen Puls. Bitte, mach etwas!", flehte ich sie an, als sie bereits dabei war Pennys Jacke aufzuschneiden.

"Ich hab einen Puls, nicht stark, aber er ist da!", sagte sie dann nach einer Sekunde konzentriertem Tastens an der selben Stelle an Pennys Hals, wo eben noch meine Finger gelegen hatten. Ich atmete ein wenig erleichterter auf."Du bist in Panik, Sam. Du solltest nicht dabei sein, wenn ich sie untersuche", merkte Helen dann an, als sie jede Menge Verbandsmaterial auspackte, und die ersten Päckchen öffnete.

"Du brauchst sicher Hilfe. Ich krieg das hin! Außerdem müssen wir hier weg. Es sind noch nicht alle Feuerwerkskörper hoch gegangen und wir sind immer noch im Gefahrenbereich!", erklärte ich ihr, während Helen mit einer Druckkompresse von Pennys Schulter aus in den Ärmel ihrer Jacke schlüpfte und gleichzeitig von außen mit der anderen Hand das Metallstück aus der Wunde zog. Selbst ich als Laie erkannte, dass es nicht sehr tief steckte, aber jeder Kratzer, den sie abgekriegt hatte, war für meinen Geschmack einer zu viel. Sofort drückte Helen den Verband auf die Wunde und schnitt den Ärmel auf, um die Wunde verbinden zu können.

"Okay, stabilisier ihren Kopf und ihre Wirbelsäule!", gab sie mir dann zu verstehen und ich stand auf, um mich vor Penny zu hocken, was dank dem zweiten Sitz sehr knapp war, aber es klappte. Ich legte meine Hände sanft an ihren Hals, spreizte die Finger und fuhr mit den Daumen in ihre Haare, um ihren Hals und Kopf weitestgehend grade zu halten, während Helen sie ein wenig mehr auf den Rücken drehte, um an ihr Bein zu kommen. Ich spürte aber etwas ganz anderes, was mich erneut zwang, die Panik niederzuringen.

"Helen. Sie hat eine Kopfverletztung. Ich fühle Blut an ihrem Hinterkopf." Helen schaute zu mir auf und ich sah die Besorgnis in ihrem Blick, aber sie machte einfach weiter, beugte sich vor, um Pennys Knochengerüst einer schnellen Untersuchung zu unterziehen.

"Ihre Wirbelsäule scheint nicht schwer in Mitleidenschaft gezogen worden zu sein. Setz sie auf und halte sie so, dass ich mir das ansehen kann!", sagte sie dann und so vorsichtig, wie ich nur konnte, packte ich sie unter den Armen und zog sie in eine aufrechte Position. Ich lehnte sie an mich, hielt sie im Arm, während Helen um mich herum ging und ihren Kopf drehte, so dass ich ihre Haare an meinem Hals spürte. Ich legte meine Wange an ihr Haar und strich sanft mit einer Hand über ihre Wange. Ich tat es, um ihren Kopf ruhig zu halten für Helen und auch, um Penny zu beruhigen, doch mehr noch, um mich selbst zu beruhigen.

Ich spürte, wie Penny den Kopf ein wenig bewegte und mein Herz schlug noch ein wenig aufgeregter, drehte den Kopf und sah, dass ihre Augen flatterten. Sie wachte auf. Das war gut - hoffte ich zumindest.

"Pen, hey. Es wird alles gut", begrüßte ich sie mit einem sanften Lächeln, als mein Blick ihren wundervollen braunen Augen begegneten.

"Tut mir...leid, Sam...der Einsatz...", murmelte sie, während Helen ihr vorsichtig einen Verband umlegte. Das war so typisch für Pen. Wir fürchteten hier um ihr Leben und sie machte sich Vorwürfe, dass der Einsatz schief gegangen war?

"Shh, das habt ihr gut gemacht. Du warst wie immer großartig", erwiderte ich ihr nur lächelnd und wir sahen uns eine Sekunde einfach nur in die Augen. Ich konnte nicht sagen, was in ihr vorging, aber das Leuchten in ihren Augen war nicht mehr da, stattdessen fand ich nur Traurigkeit darin.

"Sam...will dir...", begann sie, als Helen sich schon wieder ihrem Bein widmete und nach dem größeren Splitter darin griff. Sie war so schwach und voller Schmerz, dass sie nicht einmal einen Satz aussprechen konnte. Ich wollte ihr grade sagen, dass sie ihre Kräfte schonen sollte, als sie mir zuvor kam."Ich lie...Aaargh!", endete ihr nächster Versuch in einem leisen Laut des Schmerzes und sie versteifte sich.

"Ich hab dich, Pen. Ich lass dich nicht los. Niemals. Hörst du?", murmelte ich sanft und hielt sie noch ein wenig fester, als ihr Körper wieder schlaff in meinen Armen wurde und ihr Kopf wieder an meinen Hals sank."Pen? Komm schon! Bleib bei mir!", bat ich sie inständig, während die Panik mich wieder einholte.

"Lass sie, Sam! Sie muss nicht alles mitkriegen", sagte Helen besorgt und ich sah noch wie sie mit viel Druck ein paar Kompressen auf die Wunde in Pennys Bein drückte, während sie mit der anderen Hand das Metallstück achtlos weg warf, das darin gesteckt hatte. Dieses hier würde ihr sicher mehr Ärger machen, als das andere.

"Wird sie es schaffen?", fragte ich sie ängstlich, was mir schon die ganze Zeit unter den Nägeln brannte.

"Ich will es hoffen, aber zur Sicherheit sollten wir sie schnellstmöglich zur Wache bringen, damit die Ärzte sie sich ansehen können!", sagte sie, während sie den Verband um die Wunde fest anzog. Ich konnte bereits ganz dünn frisches Blut unter dem Verband schimmern sehen, während die Kompressen sich schon wieder voll saugten.

Ich nickte und suchte die Umgebung mit den Augen nach meinen beiden Kollegen ab."Ellie! Bring die Trage aus Phönix rüber!", rief ich Ellie zu, die in einigen Metern Abstand von uns stand und uns offensichtlich besorgt beobachtet hatte. Ihre ganze Haltung verriet, wie verängstigt sie war.

"Verstanden, Sam!", rief sie und rannte sofort zu Phönix zurück. Nur einen Augenblick später war sie wieder zurück und legte die Trage vor dem Sitz ab, um uns zu Hilfe zu kommen.

"Okay Sam, du nimmst ihren Oberkörper, ich die Beine und Ellie stabilisiert ihre Mitte. Ihre Wirbelsäule scheint zwar nichts abgekriegt zu haben, aber ich kann nicht ausschließen, dass doch etwas daran sein könnte oder irgendetwas anderes gebrochen ist, was ich noch nicht entdeckt habe. Wir müssen sie ganz grade halten!", erklärte Helen uns dann, als wir uns in Position begaben und wir nickten nur. Auf ihr Kommando hoben wir Penny an und gaben alle peinlich genau darauf acht, sie grade zu halten, während wir sie hinter dem Sitz hervor trugen und vorsichtig auf die Trage legten. Ihren Kopf legte ich als letztes ab, zur Seite geneigt, damit kein Druck auf ihre Wunde an ihrem Hinterkopf ausgeübt wurde, währened Helen sie in eine Rettungsdecke einwickelte, um ihre Körperwärme zu halten.

"Okay. Wir legen die Trage hinten auf Phönix. Ellie, kannst du Merkur fahren und Helen mit zurück nehmen? Krystyna fährt vorne bei Elvis in Phönix mit. Dann fahre ich mit Penny hinten drauf mit", erklärte ich ihnen schnell, während wir die Haltegurte um Penny herum fest machten, um sie auf der Trage zu sichern.

"Geht klar, Sam!"

Wir trugen die Trage zu Phönix und legten sie neben dem Kranarm ab. Schnell holte ich einige Zurrgurte aus dem Staufach und hängte deren Haken in den Rahmen der Trage, um die Trage vor dem Verrutschen zu sichern. Ich setzte mich neben Penny an den Rand, sobald ich fertig war und lehnte mich an die Rückseite des Fahrerhauses, bevor ich mit der Hand dagegen klopfte, um Elvis anzudeuten, dass wir abfahrbereit waren. Ich hatte so ein Gefühl, dass ich heute Elvis nicht darauf hinweisen musste, bedächtig zu fahren oder er eine Dose Zischie Blop auf dem Armaturenbrett brauchen würde, um ihn zu bremsen.

Er enttäuschte mich nicht.

Wir fuhren eine Zeit lang, während meine Hand auf Pennys Kopf ruhte, um mit meinen Fingern sanft durch ihre Haare zu fahren und mit meinem Daumen ihre Stirn zu streicheln. Ob sie es merkte oder ihr in irgendeiner Weise gut tat, zeigte sie nicht. Mir dagegen half es etwas, um mich selbst zu beruhigen. Ich wusste, diese Geste der Zuneigung und Beruhigung war unangebracht, weil sie zu intim war, dafür dass wir nur Freunde waren. Aber ich wusste auch, dass Penny sich nicht darüber beschweren würde, so lange es mir gut tat und ich hoffte, dass es das auch für sie tat, sollte sie doch etwas davon spüren.

Ich musste sie einfach berühren, spüren, dass sie bei mir war. Ich wollte einfach nur, dass sie merkte, dass sie nicht alleine war, dass ich für sie da war und immer sein würde. Am liebsten hätte ich sie fest an mich gedrückt und nie wieder los gelassen, aber ich wusste, dass das weder sicher für sie während des Transportes gewesen wäre, noch klug, solange wir nicht mit Sicherheit wussten, ob sie nicht doch noch irgendwelche nicht sofort sichtbaren Schädigungen davon getragen hatte.

Nach einer Weile hielt Elvis an und ich wunderte mich nur kurz darüber, bis ich eine Stimme hörte, die mir bekannt war.

"Idiot. Hast du mich nicht winken sehen? Warum fährst du einfach weiter?", fuhr Collin Elvis an, sobald dieser angefangen hatte, das Fenster runter zu kurbeln.

"Ich habe Ihnen die Order gegeben!", rief ich laut genug, damit Collin mich hören konnte und er trat wirklich einen Schritt zur Seite, um mich an dem Kranarm vorbei auf der anderen Seite sitzend mustern zu können."Uns lief ein wenig die Zeit weg und du scheinst nicht verletzt zu sein, im Gegensatz zum Rest deines Teams. Die Zeit läuft aber immer noch gegen uns, also wäre ich dir dankbar, wenn du jetzt aufspringst!"

"Ich fahre doch nicht hier hinten drauf mit!", erwiderte er kalt und verschränkte die Hände vor der Brust. Konnte er nicht sehen, dass Penny dringend ärztliche Hilfe brauchte oder war es ihm wirklich so egal?

"Vorne ist voll!", knurrte ich ihn an.

"Dann soll einer von denen nach hinten!"

"Sei froh wenn ich dich nicht mit einer Rettungsleine an deinen Händen gefesselt hinter uns herschleife. Es wäre mir eine Freude dir dabei zuzusehen, nachdem du die beiden im Stich gelassen hast! Entweder springst du jetzt auf oder du läufst!", keifte ich ihn an und seine Augen verengten sich."Elvis, fahr weiter!", rief ich meinem Kollegen zu und der verlor keine Zeit und fuhr an.

Jetzt kam auch Bewegung in Collin und er sprang doch noch schnell auf und packte sich am Rahmen fest, während Elvis Phönix sicher zurück zur Straße lenkte.

Collin bedachte weder mich noch Penny mit einem weiteren Blick, sondern schmollte nur vor sich hin. Er fragte nicht einmal, wie es ihr ging oder um sie stand. Dafür verachtete ich ihn nur noch mehr, als ich es ohnehin schon tat.

Fortsetzung folgt...

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