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Während sich Maya vor einen kleinen Lüftungsschacht kniet, weist sie an: „Harry, nimm doch Platz. Du kannst die Bettlaken als Polster verwenden, solltest aber auf verdächtig aussehende Flecken achten." „Du meinst, dass jemand ...", murmelt der Mann ungläubig und lässt sich auf dem Boden nieder.

Er wirft einen skeptischen Blick auf die weißen Stofftücher rechts neben ihm und setzt fort: „Jemand hat allen Ernstes sich selbst befriedigt und alles auf sein oder ihr Bett gewischt?"

„Damit kannst du in einem Gefängnis rechnen. Mittlerweile legen die meisten Männer Hand nur mehr in den Waschsälen an und ersparen mir somit, meinen Würgereiz zurückhalten zu müssen", bestätigt Maya ihm und zieht ruckartig das Gitter von der Wand. Sie greift in den Schacht und holt eine handvoll in Plastik eingewickelte Pralinen hervor. Nachdem auch eine Tafel dunkler Schokolade auf den Boden links neben Harry gelegt wurde, platziert sie den Metallrahmen wieder auf seinen vorgesehenen Platz und dreht vier Schrauben wieder in deren Löcher.

Mit einem entspannten Seufzer lässt sie sich nun ebenfalls auf den Boden fallen und streckt die Beine aus. Sie wackelt mit den in schwarzen, klobigen Schuhen gekleideten Füßen und fordert Harry auf: „Na los, iss doch endlich. Ich teile meinen Vorrat nicht mit jedem, der wegen verletzender Worte seiner Mami herumheult."

„Ich werde jetzt deinen zynischen Unterton ignorieren und deine ganze Schokolade aufessen", lacht er belustigt auf und nimmt eine Praline.

Während er versucht, das Papier möglichst sorgfältig zu entfalten, um an die Süßigkeit zu kommen, spürt er, wie die Frau ihn an der Schulter anstößt. Harry dreht sein Gesicht zu ihr, sein Blick trifft auf ihren. „Darf ich jetzt etwas sagen, ohne, dass du mich sofort wieder als hinterhältige Schlange bezeichnest?", fragt sie ihn, ihre Augenbrauen sind abwartend hochgezogen.

Nickend steckt er sich die Schokolade in den Mund. Da sie nicht sofort den Mund öffnet, sondern sich lediglich räuspert, fordert er sie schmatzend auf: „Sag doch endlich! Ich werde mich benehmen."

„Irgendwie vermisse ich die alten Zeiten", gibt sie zu und blickt beschämt zu Boden. Als sich ihre Wangen zartrosa färben, muss Harry einige Male blinzeln, um sicher zu gehen, dass er sich dies nicht nur einbildet. Unsicher streicht Maya sich die Haare hinters Ohr und setzt fort: „Damit meine ich nicht die ganzen Verbrechen."

Harry streckt nun ebenfalls die Beine aus und sieht sie verwirrt an. Er zerknüllt das Papier in seinen Händen und forscht nach: „Welchen Teil der alten Zeiten vermisst du genau, wenn nicht die spektakulären Vergehen?"

„Die Male, an denen sich unser Leben normal angefühlt hat. Wie wir ganze Tage in einem Hotelzimmer verbracht haben, ausgiebig gegessen und uns eine Serie angesehen haben. Oder wie wir in irgendwelche Burger Buden gegangen sind und Wettessen ausgetragen haben", schwelgt Maya in Erinnerungen, ein sanftes Lächeln schleicht sich auf ihre Lippen. Schließlich hebt sich ihr Blick wieder und sie sieht dem Mann in die Augen, während sie haucht: „In diesen Momenten habe ich mich wie ein Mädchen gefühlt, das Jungsprobleme hat und wegen irgendwelchen Boybands heult."

„Wenn ich mich recht entsinne, hast du wegen einer Serie geweint", fällt ihm ein. Er greift nach einer weiteren Praline, die Frau öffnet die Verpackung der schwarzen Schokolade.

Kopfschüttelnd bricht sie ein kleines Stück von der Tafel ab und murmelt: „Das war eine einzige Träne, die ich im eingerauchten Zustand vergossen habe. Außerdem hast du auch geheult."

„Ich werde nun mal emotional, wenn mein Lieblingscharakter stirbt", lacht Harry peinlich berührt, bevor er die Süßigkeit zur Gänze in den Mund nimmt und zu kauen beginnt.

Einige Sekunden ist nur das Kauen der Beiden zu hören, bis Maya die Schokolade hinunterschluckt. „Jedenfalls hat es mich gerade an damals erinnert. Wie wir einfach nur irgendwo sitzen, etwas essen und miteinander reden", schließt sie das Thema ab und lehnt den Kopf gegen die Wand.

Zustimmend nickt Harry und räuspert sich laut. Er rutscht näher zu der Frau und sagt: „In diesen Momenten hast du mir immer am meisten gefallen. Du hast keine taffe Schlägerbraut gespielt, die du gar nicht warst. Du warst einfach Maya, die keine Leben zerstört, sondern mit ihrem Halb-Freund gerne Zeit verbringt."

„Ich mag den Begriff Halb-Freund nicht", stellt sie naserümpfend fest. Sie überrascht den Mann, indem sie die Tafel Schokolade auf ihrem Schoß ablegt und seine rechte Hand mit ihrer linken verschränkt. Während Maya ihren Kopf auf seine Schulter legt, haucht sie: „Wir haben damals doch beschlossen, dass wir in einer Beziehung sind."

„Eine Beziehung, die niemals richtig geendet hat. Als du verhaftet wurdest, hast du mir lediglich nachgeschrien, dass du mich in der Hölle verrotten lassen willst. Nicht, dass du Schluss machst", überlegt Harry laut und beginnt, mit ihren Fingern zu spielen.

Er spürt, wie sie langsam nickt und kann förmlich sehen, wie ihr Gesicht verfällt. „Daran habe ich noch kein einziges Mal in diesen drei Jahren gedacht", murmelt die Frau und richtet sich auf. Blitzschnell schwingt sie ein Bein über seine, wodurch sie nun rittlings auf seinem Schoß sitzt. Sie streicht über seine Brust und spricht ihre Zweifel aus: „Doch selbst, wenn wir damals nicht die Sache zwischen uns beendet haben, wird es jetzt wohl vorbei sein. Gemeinsam Süßigkeiten in der Reinigung zu essen und in Erinnerungen zu schwelgen ist eine einmalige Sache."

„Willst du denn, dass es einmalig bleibt?", fordert Harry sie heraus und umfasst mit Daumen und Zeigefinger seiner rechten Hand ihr Kinn. Sanft dreht er ihren Kopf so, dass sie ihn ansehen muss. Ihr Mund öffnet und schließt sich mehrere Male, doch kein Ton kommt heraus. Er fährt ihr mit der freien Hand durch die Haare und streicht ihr diese hinter die Ohren, bevor er flüstert: „Weil ich bin mir nicht sicher, ob ihr diese Zeiten wieder missen will."

Endlich löst Maya sich aus ihrer Starre und blinzelt einige Male. „Du hasst mich, weil ich Carl und Alice in die Einzelhaft gebracht habe", kontert sie leise und wendet den Kopf trotz des Griffes an ihrem Kinn ab.

Ein Seufzen dringt in ihre Ohren, bevor Harry ihr erklärt: „Personen, die man liebt, kann man nicht hassen. Außerdem möchte ich wissen, wieso du das alles machst." „Das heißt, dass du mich noch immer liebst?", geht die Frau nur auf eine seiner Aussagen ein und sieht ihm verwirrt auf die Lippen.

„Man kann nicht einfach seine Gefühle stoppen, Maya", stellt er fest, bevor sie ihm einen Kuss auf den Mund haucht. Allein ihre Berührung vernebelt seine Gedanken und bringt ihn zurück zu der Zeit, wo sie ihre Liebe füreinander zugegeben haben.

Nur entfernt dringt ihre Stimme zu ihm, nachdem sie ihre Lippen von seinen gelöst hat: „Wie schaffst du das nur, mich meine Taten bereuen zu lassen, allein, wenn du mich vorwurfsvoll ansiehst?"

Stumm zuckt Harry mit den Schultern und sucht blind mit einer Hand nach einer Praline. „Du isst jetzt allen Ernstes etwas?", fragt Maya belustigt, während er das Papier öffnet und sich die kugelrunde Süßigkeit in den Mund steckt. Er hebt abwehrend die Hände neben seinen Kopf und verteidigt sich: „Ich habe schon seit einer ganzen Woche kein gutes Essen mehr zu Gesicht bekommen, da muss ich die Gelegenheit nutzen und mir den Magen füllen."

„Pass auf, dass du dich nicht übergibst", kichert die Frau und lehnt sich nach links, um sich ebenfalls ein Stück Schokolade zu nehmen. Sie nimmt einen kleinen Bissen in den Mund und lässt diesen auf der Zunge zergehen. Ihre Finger streichen über den beigen Stoff, der seinen Bauch bedeckt, und sie neckt ihn: „Ich will dir nicht schon wieder die Haare aus dem Gesicht halten müssen."

„Du könntest mir auch einfach ein Zopfgummi schenken", wendet Harry ein und schüttelt seinen Kopf, sodass die braunen Locken wild umhertanzen.

Sofort hallt ihr lautes Lachen durch den Raum und sie zieht ein schwarzes, dünnes Haarband von ihrem Handgelenk. Sie streckt sich nach oben und fasst einige seiner Haare zu einem Dutt auf seinem Hinterkopf zusammen. Anschließend stemmt sie die Hände in die Hüfte und haucht zufrieden: „Fertig."

„Danke, ich habe mittlerweile schon genug von meinen langen Haaren", seufzt der Mann kopfschüttelnd und beginnt, mit dem unteren Saum ihres T-Shirts zu spielen. Immer wieder kommen seine Fingerspitzen in Berührung mit ihrer weichen Haut und verursachen Gänsehaut auf dieser.

Er streckt den Hals, um einen Kuss auf ihrem Unterkiefer zu platzieren, bevor er das Thema wechselt: „Ich möchte trotzdem gerne wissen, weshalb du so grausam den anderen gegenüber bist."

„Wieso fragst du nicht deine neuen Freunde?", kontert Maya abwehrend und weicht seinem Blick aus. Schon beinahe frustriert atmet sie laut durch den Mund aus und fügt hinzu: „Sie werden dir bestimmt alles erzählen, was in den drei Jahren, die ich schon hier bin, passiert ist."

„Du kannst es mir doch auch sagen", stellt Harry fest, seine Augenbrauen ziehen sich verwirrt zusammen.

Doch die Frau schüttelt den Kopf und steigt von seinem Schoß hinunter, bevor er sie davon abhalten kann. Sie kniet sich neben ihn auf den Boden und schiebt die verbleibenden Pralinen auf einen Haufen. Eine Hand legt sich auf ihren Arm und will sie davon abhalten, die Schrauben wieder aus der Wand zu ziehen und das Gitter des Lüftungsschachts zu öffnen.

„Es ist besser, wenn sie es dir erzählen, damit du ihre Motive kennst", murmelt Maya wütend und steckt sämtliche Schokolade in ihr kleines Versteck. Gerade, als sie die Metallstäbe wieder an ihre rechtmäßigen Plätze gibt, schlingen sich zwei Arme um ihre Taille und ziehen sie von der Wand weg.

Erschrocken stößt sie einen schrillen Schrei aus. Ihr Rücken kommt in Berührung mit dem Boden und Harrys Gesicht taucht in ihrem Sichtfeld auf. Er beugt sich über die und kniet sich über ihre Beine. Seine Finger schlingen sich um ihre Handgelenke und halten diese über ihrem Kopf fest.

Mayas Atmung beschleunigt sich unwillkürlich, als er sich ihr langsam immer weiter nähert und raunt: „Stoß mich nicht wieder von dir weg. Ich bitte dich, ziehe nicht wieder eine Mauer zwischen uns auf."

„Du solltest dennoch zuerst ihre Seite der Geschichte kennen", beharrt sie auf ihrem Standpunkt und versucht, ihre Handgelenke aus seinem festen Griff zu lösen. Da Harry nicht vorhat, sie loszulassen, entspannt sie ihre Muskeln ergeben und fleht ihn an: „Könntest du von mir hinunter? Es sei denn, du willst wieder deinen sexuellen Frust abbauen."

Die Grübchen in seinen Wangen kommen zum Vorschein, als Harry sie verschwörerisch angrinst. Wenig später legen sich seine Lippen auf ihre weiche Haut am Hals, eine seiner Hände fährt langsam über ihren Körper, hinunter zu ihrer Hose, unter deren Saum seine Finger schließlich verschwinden.

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