Kapitel 21

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Trotz des behangen Himmels und der Laune der Wolken - sich bald schon wieder in stürmischen Gewittern auf die Ländereien herabzugießen - badeten die Frauen der Mittel- und Hoheitsschicht im reinen, aufgestautem Wasser des Flusses. Der morgige Tag stellte nicht nur das größte Fest der Gläubigen dar, sondern gab der ein oder anderen unverheirateten Jungfrau die Möglichkeit sich Kontakte in höhere Schichten zu erschleichen. Folglich erfreute sich das Begehren am reinem Körper der Damen immenser Bedeutung, sodass die sonst so stinkenden Gassen in wunderbaren parfümierten Gerüchen erstrahlten. So schrubbten sie sich all den Dreck an Finger und Gesicht ab, der sich über einen langen Zeitraum durch die tägliche Arbeit in Spinnerei, Weberei und Näherei angesammelt hatte. Sie spritzten sich gegenseitig lachend voll mit Wasser und wuschen sich einander Rücken, Haare und Brust. Um so weniger verwunderlich war es, dass eben dieses Badeereignis viele Schaulustige anlockte, die alle erhofften einen Blick auf das nasse, nackte Weibsbild zu werfen. Sogar die Gläubigen erbauten - extra für diesen Anlass - innerhalb ihres Palazzos eine Brüstung, die mit Sitzgelegenheiten ausgestattet einen weiten Blick über den Einzugsbereich des Flusses bot.

Der Große Don saß ähnlich mit dem lüsternen Blick hinter Sträuchern. Vom dicken Geäst und Blattwerk versteckt, spähte er den badenden Damen bei ihrer Tätigkeit nach.

„Schau, Lex! Die Blonde, ist die nicht ein Traum?", fragte er fast sabbernd.

„Kann schon sein", reagierte Lex, der neben ihm saß. Er atmete betrübt aus.

„Und ihre brünette Freundin, glaube es mir, die würde ich noch viel lieber im Bett haben. Vielleicht sogar beide gleichzeitig. Ich sage es dir, am liebsten würde ich dorthin huschen und mitmachen", sagte der Große Don.

„Ja", reagierte Lex nur.

„Sag, von welcher kannst du die Augen nicht nehmen?"

„Bitte was?", fragte Lex abgelenkt.

„Hörst du mir nicht zu? Ich habe dich gefragt, welche von den hübschen Mädchen du am liebsten neben dir liegen haben möchtest?", wiederholte Don seine Frage.

Lex starrte durch das Blattwerk, so wirklich hinreißend fand er keine der Badenden und selbst die, die der Große Don nicht aus den Augen lassen konnte, wollte er nicht neben sich im Bett wissen. Also entschloss er sich einfach die Nächstbeste auszuwählen, damit er endlich zusammen mit ihm das Vorgehen zur Beschaffung des Fleisches planen konnte.

„Die, die dort etwas abseits steht!"

„Lex?! Die hat nur ein Auge. Ist das dein Ernst?"

Er hatte viele Möglichkeiten zum antworten, wie etwa, ich meinte die daneben, oder seine Angebetete war nicht anwesend, aber er entschied sich affektgetrieben für die Antwort, dass es doch genau die sei.

„Du bist komisch. Vor dir liegt das Meer an wunderbaren Frauen, eine schöner als die andere und du schaffst es dir die Unansehnlichste auszusuchen."

„Wir sind auch nicht hier, um Frauen beim Baden zu betrachten", konterte Lex inzwischen genervt und den schlafenden Fussel neben sich streichelnd. Offenbar hegten Hund und Besitzer ähnlich viel Interesse am regen Treiben im Fluss.

„Den Plan können wir immer noch machen! Wenn die fertig sind. Aber jetzt lass mich an diesem Anblick ergötzen."

„Verdammt! Ich habe für diesen Misst keine Zeit", raunte Lex und stand auf, im Inbegriff zu gehen.

„Was ist den los mit dir? Jeder normale Junge würde hier sitzenbleiben und zuschauen." Mürrisch und schlecht gelaunt erhob sich der Große Don. Sein Blick funkelte voller Zorn. „Ich verspreche dir, wenn du nicht gleich mit einer klugen Idee um die Ecke kommst und ich deswegen diesem Spaß verpasse, sind die Gläubigen nicht dein einziges Problem!"

Im Gegenteil, das, was der Große Don so anhimmelte, brachte Lex unangenehme Gefühle. Er hielt es für völlig absurd und schämte sich seinerseits die Privatsphäre der Frauen zu stören. Er selbst würde nur ungern beim Baden beobachtet werden.

„Hat Juni dir Details erzählt?", fragte Lex.

„Nein, er hat mir lediglich erzählt, ich soll dich auf andere Gedanken bringen."

„Von welchen Gedanken willst du mich denn ablenken?", fragte Lex mit gerunzelter Stirn.

„Keine Ahnung, hat Juni nicht erwähnt."

Lex atmete tief aus.

„Gut, wie sieht's aus? Hast du irgendwelche Ideen, wie wir an das Fleisch kommen?"

„Wir brauchen zwei Zentner. Wir warten, bis der Wagen vorbeifährt und überwältigen den Kutscher", schlug der Große Don vor. Motiviert schlug er seine riesigen Pranken mit einem dumpfen Klong ineinander.

„Nein, das wird nicht möglich sein! Sobald die Wagen in der Stadt sind, werden sie besonders überwacht! Sie werden in Karawanen ohne Umwege bis zum Palazzo durchfahren. Wir sollten die Kutschen noch vor dem Beladen überfallen."

„Vergiss es, Lex! Wir kennen zwar die Löcher in den Mauern und die Möglichkeiten die Stadt ohne neugierige Augen zu verlassen, allerdings sehe ich andere Probleme. Die Schreiber der Gläubigen führen strenge Listen! Stehlen wir zwei Zentner Fleisch von einem Bauern, ohne, dass dieser abgehakt ist, muss er seinen Sold noch einmal abgeben. Er wird mit Sicherheit dann über den Winter verhungern!", sagte der Große Don.

„Das heißt, wir müssen die Kutschen abfangen, bevor sie die Stadt erreichen", stellte Lex fest.

„Am besten wäre, wenn wir sie ablenken! Nachdem sie den Fünftel-Platz verlassen haben."

„Wir könnten Bäume in den Weg legen?", schlug Lex vor.

„Vergiss es! Dafür fehlt die Zeit und das würde sie sofort alarmieren."

„In den Weg springen und anhalten brüllen?"

„Dann überfahren sie dich! Wir müssen sie zum Anhalten bringen. Nur wie."

Beide starrten sich planlos an. Ihnen fehlten die Worte oder die Ideen. Jeder einzelne Vorschlag war zu undurchdacht und fehleranfällig für die kleinsten Ungereimtheiten. Doch nach einer Weile des Schweigens schaute Lex mit strahlenden Augen der Lösung entgegen.

„Wir lassen sie freiwillig anhalten. Aber dafür brauchen wir deinen Bruder", sagte er schließlich.

Der Große Don runzelte die Stirn. Wütend blickte er zu Lex. Doch seine angespannten Gesichtsmuskeln entspannten sich, als Lex weiter redete. Bis er bald schon begann lauthals zu lachen.

„Lex, du bist absolut irre. Aber du hast Recht, wenn der Kutscher scheißen muss, dann hat er keine andere Wahl als anzuhalten."

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