Kapitel 45

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Lex' Lungen brannten. Wie ein Feuer, das sich durch eine nahrhafte vertrocknete Wiese fraß, durchzogen sich die Schmerzen bis in die entferntesten Ecken seines Körpers. Die Verzweiflung brachte seine tiefsten Kräfte zum Vorschein. Er sprintete und das obwohl er schon längst nicht mehr konnte.

Er fegte durch die Gassen. Hinweg an den fein säuberlich beschnitten, identisch aussehenden Bäumen, die links und rechts in regelmäßigen Abständen am Wegesrand standen. Keuchend stand er bald schon auf der Wiese. Seine Herz hämmerte von solch Heftigkeit in seiner Brust, dass er nicht mehr hören konnte. So vernahm er das leise Rauschen der Blätter in den Bäumen oder das plätschern des Regens kaum.

Er zählte die Begräbnisse. Eins, zwei, drei, vier. Bald hörte er auf, denn seine Zahlen waren aus. Dabei gab es noch so viele, die er noch gar nicht betrachtet hatte und er wollte nicht wissen wie viele längst in die Vergessenheit geraten waren und nun vom grünen Gras auf ewig versteckt wurden. Lex schlug sich die Hände vors Gesicht. Das musste ein schlechter Alptraum sein und er wurde finsterer als alle, die er jemals hatte, als er mit erschrecken feststellte, dass das Loch, das er beim letzten Mal fand, nun mit frischer Erde aufgefüllt war.

Für einen Moment war alles still. Angst durchflutete ihn. Seine Gedanken dachten an die schönen Momente.

Langsam fuhren seine Hände über den Boden. Er nahm ein wenig auf drückte es fest zwischen seinen Finger und hielt es an seine Brust.

„Bitte, lass nicht Liam dort begraben sein! Bitte lass mich nicht schon wieder einen Verlust erleben", wünschte er sich innig.

Er sprang über ein Loch direkt daneben. Er musste weiter, erst wenn er Liam nirgends hier finden könnte, wenn er jeden gefragt hätte und alles überprüft hätte, würde er aufgeben und sich die Gewissheit verschaffen, die es benötigte die Erde zu heben und zu schauen, ob es wirklich Liams Leichnam darin verborgen war.

Einen Grund mehr, den er hatte, die letzten Kräfte seines Körpers zu bündeln und an den unendlichen Gräbern vorbei zu rennen. Sie waren allesamt identisch, bis auf eines auf dem gelbe Tulpen lagen. So gleich wie sie waren flogen auch sie an ihm vorbei.

Bis sich vor ihm das gewaltige Freihheitshaus auftürmte. Als spucke es auf die Toten herab hingen die blauen Saphire wie Tropfen an den Wänden des mächtigsten aller Bauwerke. Die labyrinthartig angeordneten Gänge schlängelten sich auf gleicher Höhe in jede Richtung. Doch die meisten endeten in einem gigantischen Raum. Durch den der Mond von außen durch bunte Scheiben in rötlichem Licht gebrochen hineinschien. Schwarze Bänke waren in Reih und Glied in der Richtung eines Redepultes ausgerichtet. Mächtige Säulen trugen das Gewicht der Decke auf ihren Schulten. Überall hingen güldene Verzierungen. Da erkannte er schließlich den schwarzen Stuhl der Sünde, so wie Juni ihn beschrieb. Die Tür zur linken war zu, dort musste der Gläubige sitzen. Während die rechte Seite offenstand.

Seine Schritte hallten durch die Raum und fielen wieder und wieder herab, als wäre er nicht allein. Fast schon stürmisch betrat er die Kammer. Nur ein hölzernes Gitter nach außen erlaubte es, dass Licht hereinkam. Die Kammer war eng. Kaum genügend Platz den Körper zu wenden und die gepolsterte Sitzgelegenheit zeugte von vieler Benutzung.

Er sammelte Luft, denn die Worte konnte er noch gar nicht sprechen. Zu sehr brauchte er die Luft, um sein pulsierend senkenden Brustkorb zu beruhigen.

„Wo... Wooo... wo ist Orobous!", brachte er schließlich fast schreiend hervor. Ein mit Stofftuch verhangenes Fenster ließ seinen Ton hindurch, doch versperrte die Sicht. Allerdings blieb die Antwort aus.

Lex versuchte es erneut.

„Wo ist Orobous!", rief er. „Bitte, sag mir wo Orobous ist!"

Seine Verzweiflung stieg in ihm empor. Wieder blieb die Antwort aus. Doch schließlich nahm er es wahr. Den eisernen Geruch von Blut. Nicht seines. Ein anderes.

Er hielt es nicht aus. Öffnete seine Tür, klopfte an der anderen. Keine Reaktion. Doch der stechende Geruch drang immer deutlicher in seine Nüstern. Schwungvoll riss er die Tür auf. Doch das sich ihm bietende Bild verschlug ihm die Sprache. Die Gläubigen konnten doch bluten. Und sie konnten sterben.

Die Augen des Gläubigen waren Weit aufgerissen. Die Haut kalt und farblos. Sein goldblaues Gewand war getränkt in rotem getrockneten Blut. So spiegelte es dessen Seele wieder – pechschwarz! In seiner Brust klaffte ein Loch. Mitten an der Stelle, wo sein Herz war, aus dem das Blut wie aus einer Quelle herausgequollen war.

Lex fühlte keinen Puls. Die Finger des Toten waren steif und hielten einen vergoldeten blutbeschmierten Brieföffner in der Hand. Die schwarzen Wände der Kammer waren gestrichen von blutigen Streifen, die beim Versuch des Gläubigen entstanden, seinen vollleibigen Körper nach oben zu hieven. Doch Lex erkannte ihn. Er wusste, wer der Gläubige war, dessen Leichengeruch die ersten Fliegen herbeibeschwor. Razrakzz. Die Brandmarke, die das Inferno seiner Mutter hinterlassen hatte, war gut verarztet. Sauber bandagiert und wäre sicherlich ohne Komplikationen verheilt. Dennoch konnte er nicht vor dem offenbar unerwartete Tod fliehen. Und als Lex noch versuchte zu verstehen was geschehen war, begann sich die Tür in die Halle erneut zu öffnen.

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