Kapitel 5

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Die See war ruhig und die Wellen berührten sanft den Rand des Schiffes. Überall war die salzige blaue Weite zu erkennen. Der Horizont hatte soeben das Festland versteckt und so waren sie umgeben im alles verschlingenden Blau - ein einsames Schiff in Mitten des majestätisch wirkenden Ozeans. Die letzten Rufe der Landvögel verstummten und so war bis auf das rhythmische Plätschern des Wassers nichts zu hören. Eine Ruhe und eine Stille, die beängstigend wirkte.

Und für Lex kam Dunkelheit hinzu. Nur eine kleine Fackel spendete schwaches Oranges Licht im Unterdeck. Es stank nach Fäkalien und Blut. Andere Mitgefangene stöhnten von Qualen, doch aufgrund ihrer fehlten Zunge waren die Worte nur bedeutungslose Mampf- und Zischgeräusche. Die meisten waren überwältigt von den Schmerzen im Kiefer, nachdem die betäubende Wirkung das Kaugrases nachließ. Sie waren kaum ansprechbar und sabberten eine Mischung aus rotem Blut und Speichel auf die schmutzigen Leinen ihrer Kleidungen.

Jede noch so kleine Welle brachte das Schiff zum Schaukeln. Mit einem weniger vertrauenswürdigen Geräusch knarrte und kratze das alte Eichenholz. Lex saß angekettet in einem Metallkäfig, zusammen mit Liam.

„Danke, dass du mir vertraust", sagte Lex aufmunternd zu Liam und schaute ihm in die blauen Augen. Doch sie waren leer und zeigten keine Reaktion.

Selbst das Lächeln von Lex schien an Liams verkümmerter Haltung nichts zu verändern.

„Wir schaffen es! Glaub mir! Wir finden einen Weg, weg von alledem. Ein Ort an dem nur wir beide sind. Wo wir frei sind!" Lex bemerkte wie schwer es ihm fiel diese Worte zu sagen. Denn dieser Ort – so schön er auch klingen mochte – er war nicht hier. Er war nirgends. Lex' sprach seinen Wunsch zu Liam, offenbarte sein Inneres in säuselnder Stimme, doch es drang nicht zu Liam hindurch. Unberührt und leer starrte Liam durch Lex, als gäbe es ihm nicht.

Erneut fühlten sich die Augen so schwer an. Erneut trübte sich die Welt um ihn herum, verschwamm in sich anbahnenden Tränen.

„Bleib bei mir!", schluchzte Lex und bemerkte, wie die Tränen seine Wange herunterrannen. Sie schmeckten salzig und wuschen allerhand Dreck, der sich in den letzten Tagen angesammelt hatte, mit ab.

„Bitte, bleib bei mir!"

In diesem düsteren Momenten waren die Erinnerung an die alten Zeiten präsenter den je. Lex besann sich, wie Liam fröhlich jeden gefangenen Fisch präsentierte, stolz auf die Dinge war, die er besaß. Selbst einen löchrigen Eimer, der zu nichts zu gebrauchen war, wurde voller Stolz gezeigt und Liam lachte dabei. Dieses Lachen diese Fröhlichkeit, diese Lebenslust, diese Zeit – verschwunden. Liam gab sein Geld für andere aus, obwohl es ihm schlechter erging als anderen, konnte er nie die Augen vor dem Leid schließen - verschwunden. Noch immer schmeckte Lex die Lippen von Liam, er fühlte diese Aufregung in seiner Brust und würde ihn gleich weitere Male küssen, aber das war nicht der Liam von damals – er war verschwunden. Je bewusster ihn diese Erkenntnis kam, desto schrecklicher fühlte er sich. Sein Herz verkrampfte. Es schnürte sich zusammen und es tat weh, so schrecklich weh.

„Lächel nur noch einziges mal..." Aber Liams Reaktion bleib aus. Schmerz!

Wie lange sie nun schon in dieser Kammer saßen, vermochte Lex nicht zu ahnen. Die Tränen in seinem Gesicht trockneten bald wieder in seinem Gesicht, denn die Tränen waren aus. Das immer wiederkehrende Schunkeln des Schiffes, brachte ihn des öfteren in einen Schlummerzustand, der nur hier und da unterbrochen wurde, wenn die winzige Fackel ihr Licht verlor und erneut von einem angeekelt aussehenden Händler angezündet werden musste. Da fiehl ihm eine Geschichte ein, die ihm seine Mutter früher erzählte. In seiner naiven Hoffnung die Zeit zu verkrützen und Liam Hoffnung zu schenken, begann er zu erzählen.

„Meine Mutter erzählte mir einst sie kenne einen Richter, der seinen Beruf in vollem ernste ausführe. Einen Mann, der die Ehre nicht nur zum Vorwand und des Schmückens trage. Sie erklärte mir er sei ein Mann voller Stolz, der doch in der großen Hafenstadt offenherzig und weiße die richtigen Entscheidungen träfe. Das auch sie bereits von ihm angeklagt worden war und dass er sie stattdessen bei sich aufnahm. Meine Mutter lobte ihn immer wenn sie von ihm sprach in hohen Tönen. Ich glaube sie hat damals gelogen", endete er seine Geschichte. Ein Gläubiger der menschlichkeit mit sich trug, schien wohl Ammenmärchen zu sein.

Lex konnte von seinem Käfig Fussel sehen. Dem Riesenwolfshund schien die Fahrt nicht gut zu kommen. Seine Pfote glühte Rot nachdem die Stacheln der Bestie ihn trafen und das Glühen wanderte das Bein entlang nach oben. Das er Schmerzen leiden musste, erkannte Lex schnell, warum sonst sollte Fussel humpeln? Doch er besaß kein Mittel diese sich ausbreitende Linien zu verhindern. Nicht einmal die Schmirkwurzeln brachten ersehnten Erfolg. Fussels unregelmäßiges Atmen verrieten ihm auch jetzt, dass die Situation immer schlimmer werden würde.

„Passiert es schon wieder?", fragte sich Lex. Er fürchtete erneut die falschen Entscheidungen getroffen zu haben, erneut sie in die Verdammnis getrieben zu haben. Und das nur weil er diesem Ort aus seinem Traum, an dem er sein kann, hinterherjagt.

„Was würde Juni tun?", flüsterte er vor sich her. Doch dann riss er die Augen auf, schlug sich selbst. Diesen Namen wollte er nicht mehr hören. Juni hatte ihn benutzt verraten. Er war besser, als dieser Bastard. Schließlich war dies alles sein Werk. Und dennoch... war es Juni, der ihm alle die Dinge beibrachte. Als Tummelt auf dem Oberdeck seine Gedanken unterbrach.

Menschen schrien, rannten, trampelten. Dann fiel ein Schuss. Ruhe. Lex klemmte sich die Gitterstäbe und schaute zur Tür, die unter und Oberdeck trennte. Doch erkannte nichts. Ruhe! Dann fiel ein weiterer Schuss, dicht gefolgt von einem Schrei. Dann brach Chaos aus. Immer lauter wurden die Rufe, die Schreie, die Gewalt. Immer näher kam das Kampfgeschehen. Bis letztlich die Tür zum Unterdeck aufgebrochen wurde. Und der Wind von außen die Fackel verängstigt Zittern ließ.

Es war der Mann mit dem Goldzahn, der fluchtartig eintrat und seinen Körper gegen die Tür stemmte. Rotes Blut überzog seinen Schenkel und die Blässe stand ihm ins Gesicht geschrieben. Er wusste, dass nur diese Tür zwischen ihm und dem Tod liegen würde. Noch kämpften seine Männer draußen erbittert, doch bald schon verstummte das Kampfgeschrei.

„Warum sind sie hier!", hörte Lex den gierigen Mann sich selbst fragen. Sein gieriger Blick war verschwunden, stattdessen stand ihm die Sorge ins Gesicht geschrieben. Er wusste, dass es seine Ware war, die hier in den Käfigen saß und ihn nun in diese schwierige Situation brachte. Schlimmer noch - zwar konnte sein voluminöser Körper, die ersten drei Hiebe gegen die Tür entgegenhalten, doch die Schussverletzung am Bein zwangen ihn bald zum Nachgeben. Er fiel wie ein nasser Sack die Treppen hinunter. Überschlug sich mehrfach und bleib lieben. Holz spliterte. Die Tür barst in tausend Teile, als Wäre eine Kanone gedreht wurden und hätte die kleine dünne Holztür zertrümmert.

„Hier haben wir sie doch! Die Ware. Oder soll ich eher sagen, die Dorfbewohner, die du entführt hast?", sagte der Mann, der nun langsam die hölzernen Treppen hinabstolzierte. Je weiter er herunterkam, desto mehr erleuchtete die Fackel seine Präsens. Eine Rabenmaske mit scharfen Zähnen, ein Handschuh in purpurnem Glanz, die gelben goldenen Augen, der schwarze Mantel..

Lex wusste, die Rote Hand war gekommen.

Sofort fiel er zurück. Nicht auffallen! Das war seine Devise. Noch wussten sie nicht, dass sie sich auf den Schiff befanden.

„Klever, die Bauerndörfer zu überfallen und sie gegen ihren Willen zu verleiben. Man schneidet ihre Zunge raus und schon können sie sich nicht mehr beschweren. Ihr Wort wird nutzlos. Muss ich zugestehen. Nur bedarf es auch unserer Zustimmung. Du weist schon, wie viel Geld hier an allem dran hängt. An alledem!", mit einer ausführlichen Bewegung zeigte er durch den Raum.

„Sprich!". Mit der Spitze des Stiefels trat die Rote Hand dem Mann in die Einschussstelle im Schenkel. Dieser schrie.

„Wie ein fettes Schwein!"

„Wo-Wo-Woher. Warum? I-I-Ihr wart nicht... Es hieß ihr seid nicht unterwegs im Me-Meer", brachte der am Boden liegende Mann mit Mühe hervor und für einen kurzen Moment hielt die Rote Hand inne, drückte nicht weiter auf der Verletzung herum.

„Ihr seit wirklich, so bescheuert, wie Sassasel es vorhergesagt hat. Ich richte dir seine Grüße aus."

Mit diesen Worten schoss er dem Händler eine Kugel zwischen die Augen. Blut strömte hervor und besudelte das hölzerne Deck.

Lex' Herz schlug voller Angst. Er wusste, irgendwann würde eine solche Begegnung auf ihn zukommen, doch dass sie schon sobald war, überforderte ihn. Auch er hatte sich täuschen lassen. Zwar wusste Lex, dass dieser Händler zwielichtig war und diese Menschen höchstwahrscheinlich aus dem verbrannten Dorf stammten, dennoch erwartete er nicht die Rote Hand auf dem Meer. Der Menschenschmuggler hatte sich erwischen lassen.

Dann griffen die purpurnen Hände das Gitter in Lex' Käfig. Die gelben Augen starrten ihn an. Die bedrohliche Rabenmaske mit ihren hunderten weißen Zähnen blickte ihm entgegen.

„Sieh an offenbar hat er noch weitere Schätze gefunden!"

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