Kapitel 33

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Ich murmelte Lucas ein schnelles "Tschüß", zu, schnappte mir meine Tasche und hastete zum Haus. Die Tür stand offen und ein ganz und gar ungutes Gefühl machte sich in meiner Magengrube breit. Vorsichtiger und langsamer als gewöhnlich, betrat ich das Haus. Auf den ersten Blick schien alles normal zu sein und es war verdächtig ruhig, aber die Wände waren hier auch verdammt dick, was wiederum durchaus ein Vorteil war, aber jetzt machte mir die Stille Angst.
Gut, das war nicht das erste mal, dass die Polizei vor der Tür stand, aber normalerweise ging es um mich, wenn sie da war.
"Hallo?", rief ich vorsichtig. Über mein ängstliche Verhalten konnte ich später nur den Kopf schütteln. Was hatte ich denn geglaubt? Das jemand gefährliches hier drin war, weil ein Polizeiauto vor der Tür stand? War ja eine richtig kluge Schlussfolgerung. Nicht. Die Tür zum Wohnzimmer wurde plötzlich geöffnet und ich zuckte zusammen. Ein Polizist kam heraus und ging auf mich zu.
"Sind Sie Jakob Roth?", fragte er mich. Ich nickte langsam "ja, was ist denn passiert? "
Der Polizist kam näher. "Vielleicht sollten wir in die Küche gehen und dort weiter reden", schlug er vor ich nickte und ging voraus, setzte mich auf meinen üblichen Platz, während sich der Polizist auf den Platz meines Vaters setzte.
"Es tut mir leid ihnen das sagen zu müssen", begann er und in meinem Hals bildete sich ein Klos. Wenn meiner Mutter etwas zugestoßen wäre, dann wäre doch sicherlich alles mit Absperrband versehen, oder? Ich hoffte es zumindest und hörte dem Polizisten zu, während ich nervös an der Tischdecke spielte.
"Ihr Vater hat heute im alkoholisierten Zustand einen Mann angegriffen und ihn in folge dessen so schwer verletzt, dass er noch beim Transport ins Krankenhaus gestorben ist" ich schluckte, die Information musste ich erst mal verdauen. Mein Vater war also ein Mörder? Auch wenn ich meinen Vater nicht mochte, das war dann doch etwas anderes. Mir wurde ganz unbehaglich zu Mute. "Er ist danach wohl nach Hause gegangen und hat ihre Mutter geschlagen", ängstlich sah ich auf.
"Wo ist sie jetzt?", fragte ich panisch
"Keine Angst", der Polizist hob beschwichtigend die Hände, "sie ist im Wohnzimmer, eine Kollegin kümmert sich um sie. Sie hat uns erzählt, dass ihr Vater sie öfter geschlagen hat, wissen Sie etwas davon?"
Ich sah den Polizist an und nickte leicht betrübt, der Polizist nickte, notierte sich etwas auf einem Block, den er aus seiner Jackentasche gezogen hatte. In meinem Kopf herrschte das pure Chaos und ich konnte einfach nicht glauben, dass das alles hier wahr war. Mein Vater war brutal, mein Vater war ein Arsch, er behandelte meine Mutter nicht so, wie sie es verdient hatte,aber das er jemanden umgebracht haben sollte, ging mir einfach nicht in den Kopf.
"Wissen sie", fuhr der Beamte vor mir ruhig fort, während ich einfach nur auf die Tischdecke starrte, "Wir haben ihre Mutter noch nicht ausreichend untersucht, aber sie besitzt durchaus einige Haematoma die darauf schließen, dass sie die Wahrheit sagt"
Ich nickte bloß, unfähig zu dem ganzen Thema etwas zu sagen.
"Ihr Vater befindet sich in Untersuchungshaft, das Verfahren wird eingeleitet, wir gehen momentan davon aus, dass, auch wenn er unter Alkoholeinfluss stand, zumindest als er den Mann tödlich verletzt hatte, er auf jeden Fall ein Jahr, wahrscheinlich eher länger im Gefängnis bleiben muss. Er wird sich auf jeden Fall per richterlichem Beschluss von ihrer Mutter fernhalten müssen. Was ist mit ihnen? Hat er Sie jemals angegriffen?"
Ich blickte kurz nach oben und sah, wie mich der Polizist geduldig ansah. "Nein", murmelte ich, "Aber...das könnte noch kommen"
"Gibt es einen Grund, wieso Sie das glauben?"

"Mein Vater ist homophob", murmelte ich, "und ich bin schwul und möchte mich bald outen", das ganze Thema jetzt in das ganze Schlamassel reinzuwerfen fühlte sich falsch an, aber ich wollte nicht behaupten mein Vater hätte mir etwas angetan, was dazu führen würde, dass er mich sehen durfte und das würde unweigerlich dazu führen, dass er mir direkt mitteilen konnte, was er von mir und meiner sexuellen Neigung hielt. Ich weiß, es war feige, aber ich sah im Moment einfach keinen anderen Weg. "Ich weiß nicht wie er reagieren würde und habe...Angst", das Wort "Angst" passte hier eigentlich nicht wirklich, aber es war das einzige, was mir wirklich in den Sinn kam dafür, was ich gerade empfand.
"Ich verstehe, das würde auch sein Tatmotiv klar stellen, der Mann, der den dein Vater tödlich verletzt hat, er war nach bisherigem Wissenstand homosexuell und mit seinem Lebensgefährten unterwegs", erklärte der Polizist ruhig und ich nickte.
Es entstand eine kurze Phase der Stille. die ich aber genoss und dazu nutzte, meine Gedanken zu ordnen, alles an seinen richtigen Platz zu bringen.

"Ich schätze mal Sie wollen jetzt zu ihrer Mutter?", der Polizist stand auf, ohne meine Antwort abzuwarten und ich gab auch keine. Die Antwort war einfach klar, sowohl mir, als auch dem Beamten.
Der Polizist, der sich schließlich doch vorgestellt hatte, er hieß Walter mit Nachnamen, ging vor und ich folgte ihm. Als würde ich den Weg ins Wohnzimmer nicht alleine finden. Naja, im Moment fühlte ich mich in diesem Haus unheimlich fremd, daher war es vielleicht gar nicht so schlecht wenn mir jemand zeigte wo ich lang musste.
Ich ging ins Wohnzimmer und das erste was ich sah, war meine Mutter, die mit gesenktem Blick auf einem Sessel saß. Vor ihr hockte eine junge Polizistin. Sie hatte eine Hand auf den Arm meiner Mutter gelegt-deren Hände zwischen ihren Knien steckte- und redete beruhigend auf sie ein. Sollte sich nicht vielleicht besser ein Psychologe um meine Mutter kümmern? Aber gut, wie ich sie kannte, hatte sie selbst die Hilfe eines Psychologen abgelehnt. Meine Mutter sah auf, als sie jemanden reinkommen hörte und als ich ihr Gesicht sah, zerbrach es mir regelrecht das Herz. Die Augen waren verquollen, die Wimperntusche, die sie gelegentlich auftrug, verlaufen, die Haare zerzaust und ihr ganzes Gesicht rot. Ihr Gesicht war kläglich verzogen und das Leiden, war ihr regelrecht ins Gesicht geschrieben. Ihre Ärmel waren hoch gerollt worden und erst jetzt sah ich die ganzen blauen Flecken und Blutergüsse, die sich auf ihren Armen sammelten. Wieso wurde mir erst jetzt bewusst, dass sie immer Pullis mit langen Ärmeln oder Westen trug? Wieso hatte ich nie etwas davon bemerkt? Wieso war ich so unendlich blind gewesen gegen das, das scheinbar tagtäglich hier abgelaufen war, so wie sie aussah.
Ich ging auf sie zu und nahm sie in den Arm. Sie erwiderte die Umarmung sofort und so verharrten wir. Nur am Rande bemerkte ich, wie die Polizistin aufstand und uns alleine ließ.

Sou, ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen, auch wenn es ziemlich drückend war von der Stimmung her.
Wenn sich in diesem Kapitel Logikfehler versteckt haben, sagt mir bitte bescheid und ich werde es entsprechend umändern.

Also denne, haltet die Ohren steif

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