Kapitel 55

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

Ewig konnte ich meine Mutter leider nicht trösten und so ging ich Trübsal blasend zur Bushaltestelle. Ich hätte aber wohl genauso gut Zuhause bleiben können, denn in der Schule saß ich doch nur rum, starrte apathisch vor mich hin und war mit meinen Gedanken bei meiner Mutter. Gerade so registrierte ich, dass Lucas meinen Rat tatsächlich beherzigt hatte und Zuhause geblieben war.
Je später es wurde, desto unruhiger wurde ich. Würde mein Bruder noch da sein wenn ich nach Hause kam? Und was würde und könnte ich dann tun. Am liebsten würde ich Tom dann ja einfach rausschmeißen, aber ich kannte ihn und wenn in den letzten paar Monaten kein Wunder geschehen war, war er wahrscheinlich immer noch stärker als ich.
Nervös wippte ich auf meinem Stuhl herum. Immer wieder huschte mein Blick zur Uhr. Noch eine halbe Stunde. Ich versuchte mich wieder auf den Unterricht zu konzentrieren, vergeblich.
Ich hatte wohl noch nie schnell meine Sachen zusammen gepackt, denn als die Stunde endlich vorbei war, war ich der erste, der nach draußen sprintete. Den Bus hatte ich natürlich in meine Bemühungen so schnell wie möglich nach Hause zu kommen nicht mit einberechnet, so blieb ich also, genauso ungeduldig wie zuvor draußen stehen. Es wurde immer kälter und kälter, der Herbst begann sich langsam in Winter zu verwandeln. Die Temperaturen waren bereits in den einstelligen Bereich abgerutscht. Ich trat von einem Bein auf das andere und starrte die Straße hinunter. Nach einer gefühlten Ewigkeit sah ich endlich meinen Bus kommen und ich drängelte mich nach ganz vorne, auch, wenn das genauso wenig bringen würde, wie als erstes aus der Klasse raus zu kommen. Ich ließ mich auf einen der Sitze fallen und fragte mich, wie so oft, wer sich dieses wunderschöne Design eigentlich ausgedacht hatte, wahrscheinlich ein 4. Klässler.
Ich sah nach draußen und stopfte mir meine Kopfhörer in die Ohren. Irgendein Lied spielte per Zufall und ich konnte vor lauter Gedanken nicht einmal wirklich sagen, um welches es sich handelte.
Immer neue Szenarien spannen sich in meinem Kopf, bis ich vom besten bis zum schlechtesten, alles durch hatte, was in den nächsten zwei Stunden passieren könnte. Die Mehrheit der Szenarien gefiel mir aber ganz und gar nicht.
Als ich endlich aus dem Bus aussteigen konnte, wollte ich mir erst einmal eine Zigarette anzündet, aber ich hatte immer noch kein neues Päckchen. Es fiel mir im Moment sehr schwer ohne sie zu leben und ich begann meine Finger zu kneten, um irgendetwas zu tun zu haben, während ich von der Haltestelle aus nach Hause lief.
Je näher ich meinem Zuhause kam, desto nervöser wurde ich, bis ich schließlich begann mir auf der Unterlippe herumzukauen und mir immer und immer wieder übers Kinn fuhr. Ich musste mich ganz dringend mal wieder rasieren. Ganz dringend, ich musste ja aussehen wie der letzte Penner. Eigentlich müsste ich auch mal wieder zum Friseur. Wieso machte ich mir ausgerechnet jetzt Gedanken darum? Ich hatte eigentlich etwas anderes zu tun.
Mein Zuhause ragte bedrohlich vor mir auf, als ich endlich angekommen war. Ich schluckte und steckte den Schlüssel ins Loch. Mit einem Knacken drehte ich diesen um und trat schließlich ein.
Es war still, mir ein wenig zu still und ich wurde misstrauisch.
"Hallo?", rief ich, zuerst kam keine Antwort, doch dann rief meine Mutter, "Hallo Schatz", zurück und ich konnte aufatmen. Oder besser gesagt aus atmen, denn ich hatte unbemerkt den Atem angehalten. Ich ging in die Richtung, aus der ich die Stimme meiner Mutter gehört hatte, also ins Wohnzimmer.

Sie saß auf dem Sofa und der Fernseher lief. Wie hatte ich den nicht hören können?
"Wo ist Tom?", fragte ich und sah mich misstrauisch um.
"Bei eurem Vater", antwortete meine Mutter bloß.
Also war er nicht wirklich abgehauen, na ganz toll.
"Geht er wieder, wenn er zurück kommt?"
"Das weiß ich nicht Schatz"
"Ich hoffe es für ihn, der hat hier nichts mehr zu suchen"
"Er ist immer noch dein Bruder und mein Sohn, ich kann ihn nicht einfach rausschmeißen", tadelte meine Mutter. Ich verstand immer noch nicht wirklich, wie sie ihn verteidigen konnte.
"Und wie ich das kann, wirst du schon noch sehen", antwortete ich leicht schnippisch. Meine Mutter sah mich böse an.
"Du wirst ihn nicht raus werfen", sagte sie erneut mit Nachdruck.
"Dann werde ich eben bei Lucas wohnen, während der hier ist, ich bleibe nicht mit dem unter einem Dach Mama, das kannst du mal direkt vergessen. Hast du überhaupt mitbekommen, was der heute Morgen mit meinem Wecker angestellt hat?"
"Ja, habe ich, aber das sind doch nur Streiche unter Brüdern" Tja, es gab hier für nur eine logische Erklärung, Tom hatte ihr eine Gehirnwäsche verpasst, so musste es sein.
"Das ist ein Streich eines homophoben Bruders gegenüber seines schwulen Bruders", brummte ich.
"Jetzt hör mal zu!", sie wurde so plötzlich laut, dass ich zusammen zuckte, "ich will nie wieder das Wort homophob hören, hast du das verstanden?"Ungläubig sah ich sie an. "Wieso schreist du jetzt mich an? Bist du etwa auf seiner Seite?"
"Ich bin auf gar keiner Seite! Aber ich kann dieses ständige Gezanke und das Gerede über homophobe Neigungen nicht mehr hören. Dein Vater ist schon weg, willst du auch noch, deinen Bruder verlieren?"
"Du trauerst doch nicht etwa darum was mit meinem Erzeuger passiert ist?"
"Natürlich tue ich das! Alles was ich wollte ist eine intakte Familie und dann kommt das, ich habe keinen Mann mehr und meine Söhne streiten sich, ist das denn so schwer zu verstehen, dass ich mich nach ein wenig Frieden sehne?"
"Hey, ich kann nichts für meine sexuelle Neigung, er für seinen Hass schon"
"Ach, kann er das wirklich, dein Vater hat das ganze eingebrockt und das weißt du genau"
"Na und, Max hat es geschafft über seinen Schatten zu springen und mich zu akzeptieren und Mark auch und die waren beiden hochgradig homophob"
"Sie waren nicht hochgradig homophob, sie wussten es nur beide nicht besser, haben es so eingeredet bekommen, aber hatten es eben nie anders kennengelernt"
"Aber Tom schon oder was?"
"Bei Tom ist das was ganz anderes", meine Mutter sah weg. Sie wusste ja selbst, wie unsinnig ihre Begründung war.
Ich stand auf. "Ich fahre zu Lucas und schlafe dort", verkündete ich, "aber ich hab dich trotzdem lieb", bevor ich sehen konnte wie sich die Augen meiner Mutter mit Tränen füllten ging ich schnell nach oben.
Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen.
Also, folgendes ist jetzt der Fall, wegen dem Lemon, ich habe bisher ein Lemon bekommen, wo die beiden ihr erstes Mal in der Hütte am See haben und ich finde das nicht schlecht, von daher würde ich euch bitten, euer Kapitel auch darauf auszulegen. Wenn ihr es schon geschrieben habt, das werden wahrscheinlich nur ganz kleine Veränderungen sein, die ihr da braucht.
Weitere Infos zum Lemon in Kapitel 48 ganz unten.
ich freue mich auf weitere Beiträge.
Also denne, haltet die Ohren steif

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro