Bartimäus

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(Unicorngangsterfish , bitte lese, geniesse und würdige jedes Wort in diesem Kapitel QwQ ich weiß, es ist lang, aber ich hab mir so viel Mühe gegeben und es ist ja eigentlich für dich! Und sag mir bitte deine Meinung zu den beiden!)

Ich habe ein Kapitel aus "Bartimäus - Die Pforte des Magiers" abgeschrieben, um festzustellen, ob ich die einzige bin, die zwischen Bartimäus und Farqual (zwei Charaktere, ich erkläre es gleich) auf eine seltsame Art die Funken sprühen sieht xD
All der Kredit geht zu Jonathan Stroud (bester Autor der Welt), aber auch ein wenig zu meinen armen Händen, die stundenlang alles abgetippt haben, um euch das lesen angenehmer zu machen x,D ich werde meine Lieblingsstellen unterstreichen °w°

Erklärung:
In "Bartimäus" geht es um Dämonen verschiedenster Stufen (Kobolde, dschinn etc), die von Zauberern (Menschen mit Kenntnisse über die Welt der Geister) beschworen und versklavt werden.
Dschinn können jede Gestalt annehmen und werden deshalb am häufigsten beschworen. Allerdings fügt ihnen die Anwesenheit auf der Erde schmerzen zu, die mit der Zeit (über Jahre) immer schlimmer werden. Statt Blut haben dschinn die sogenannte Substanz, woraus sie Eigentlich komplett bestehen (ein bisschen wie ein Wasserballon).
Auch können sie 7 Existenzebenen sehen (statt nur eine wie Menschen) und auf der siebten Ebene kann man normalerweise ihre wahre Dämonen Gestalt sehen.
Neben der bloßen erzwungenen Existenz auf der Erde vertragen sie auch kein Metall (wie Eisen und Silber), da es ihre Substanz verbrennt und sie auch töten kann.
Bartimäus ist die Hauptfigur und ein dschinn, der im dritten Teil schon sehr lange auf der Erde und somit sehr geschwächt ist. Farqual, der im Verlauf des Kapitels ebenfalls auftritt, ist ein mächtigerer Dschinn und Bartimäus' Erzfeind. Allerdings haben beide trotzdem ab und zu eine freundschaftliche Beziehung und haben auch beide einen ähnlichen Humor und ich persönlich kriege Yaoi Vibes von den beiden xD

Falls es euch auch interessiert:

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(Wenn, dann solltet ihr die Erklärung oben lesen)

Im folgenden Kapitel ist es die Aufgabe von  Bartimäus  und vier weiterer Dschinn (Mwamba, Ascobol, Cormocodran und Hodge), einen Typen namens Hopkins in Gewahrsam zu nehmen. Allerdings läuft nicht alles wie geplant, als Bartimäus und Cormocodran als letztes eintreffen....



Ascobol wandte sich nach uns um.
"Beeilt euch", brüllte er, "wir haben ihn umzingelt!"
Der Zyklop stand breitbeinig über einer Edelstahlspüle. Links daneben blockierte Mwamba den Durchgang zwischen zwei Regalen voller Pfannen. Sie peitschte  aufgeregt mit dem schuppigen Schwanz und ließ die lange, gespaltene Zunge vorschnellen. Rechts neben Ascobol war Hodge auf einen Hackblock gesprungen, stellte drohend die Giftstacheln auf und legte sie wieder an. Alle drei hielten den Blick auf die gegenüberliegende Ecke gerichtet, wohin sich der Verfolgte geflüchtet hatte. Er stand mit dem Rücken an einer Wand ohne Türen und Fenster. Damit saß er in der Falle. Cormocodran  und ich nahmen unsere Plätze ein, Ascobol schielte zu uns herüber.

"Der Dummkopf will nicht freiwillig mitkommen", zischte er.
"Wir wollten ihn ein bisschen einschüchtern. Hodge hat schon irre gekichert, aber der Typ hat sich nicht vom Fleck gerührt.
Wie siehst du denn aus, Bartimäus? Hast du keine Erscheinungsform parat, die ein bisschen erschreckender ist? Streng dich gefälligst an."
Man könnte einwenden, dass sich jemand, der sich weder vor einem Zyklopen noch vor einen keilerköpfigen Keltenkrieger, einer Riesenechse und einem irre kichernden Gürteltier fürchtet, nicht unbedingt von einem scheußlichen Ungeheuer einschüchtern lässt, aber ich zog mir den Schuh an.
Ein Botschafter des Königreichs Saba ist zugegeben kein besonders schauriger Anblick. Ich kramte in meiner Verkleidungskiste und griff zu einer Erscheinungsform, mit der ich damals die Präriebewohner immer prima erschreckt hatte. Anstelle des Diplomaten erschien eine hohe, finstere Gestalt in einem Umhang aus Federn und Tierknochen.
der Körper war der eines Menschen, der Kopf der einer Krähe, schmal und schwarz mit gelb lodernden Augen.
Das Zwitterwesen öffnete den gekrümmten Schnabel und krächze so laut und bösartig, dass ringsum die Messer klirrten.
Ich lehnte mich zu Ascobol hinüber. "Besser so?"
"Zur Not geht's."

Nunmehr stapften die fünf fürchterlichen Dschinn auf ihr Opfer zu.
"Du kannst das Dingens da ruhig weglegen", sagte Mwamba streng. "Du sitzt in der Falle ."
Ach richtig, dass 'Dingens da' war mir auch schon aufgefallen. Zu seiner Verteidigung hatte sich Mr Hopkins irgendein Küchenutensil gegriffen. Aber statt es ängstlich vor sich zu halten, wie man es von einem Gelehrten und Bücherwurm erwartet hätte, spielte er damit, warf es mit einer Hand hoch und fing es gekonnt mit Zeigefinger und Daumen der anderen Hand auf.
Hätte sich sich um einen Dosenöffner der Kartoffelschäler gehandelt, meinetwegen auch immer eine Schöpfkelle oder ein Suppenlöffel, hätte mich das nicht weiter gestört, aber es war ein Hackbeil, sogar ein ziemlich großes.

Die Art und Weise, wie er damit hantierte, ließ in meinem Hinterkopf ein Alarmglöckchen bimmeln.
"Tja", entgegnet Mr Hopkins lächelnd, "ich hätte da eine kleine Scherzfrage für euch: Sitze ich in der Falle oder ihr ?"
Dabei schwang er die Beine wie beim Schottentanz, erhob sich aber stattdessen vom Boden, bis er, von einem Ohr zum anderen grinsend, über unseren Köpfen schwebte.

Damit hatten wir nicht gerechnet. Sogar Hodge stellte sein blödes Gekicher ein. Die anderen machten verdutzte Gesichter. Ich nicht. Ich stand sprachlos und wie angewurzelt da und ein eisiger Schauer redete mir über den Rücken.
Die Stimme war mit gleich bekannt vorgekommen.
Sie  gehörte kein Mr. Hopkins. Sie gehörte überhaupt keinem Menschen.
Sie gehörte Farqual.



"Äh, Jungs", meinte ich, "wir sollten nichts überstürzen."
Der schwebende Hopkins warf das Hackbeil in die Luft, es beschrieb ein metallisch blitzenden Bogen um die Deckenlampe und landete mit dem Griff voran auf seinem ausgestreckten Zeigefinger.
Als sich unsere Blicke trafen, zwinkerte er mir zu.
Ascobol war beeindruckt, versuchte das aber zu überspielen. "Oho, schweben kann er", höhnte er großmäulig, "und sogar jonglieren. Aber das können die halb verhungerten Fakire in Indien auch und von denen hat mir noch keiner Angst eingejagt. Auf geht's! Denkt dran, wir sollen ihn lebendig mitbringen."
Mit einem schauerlichen Schrei sprang er von der Spüle.
Der Krähenmann hob warnend die Hand. "Halt!", sagte ich.
"Hier ist was faul. Seine Stimme.. ."
"Bartimäus, alter Feigling!" Das Gürteltier ließ vor meinen Füßen eine Pfeilsalve niederprasseln.
"Du hast bloß Angst um deine letzten paar Substanztropfen. Dann spring halt auf einen Stuhl und krächz rum. Vier tüchtige Dschinn werden ja wohl mit einem Menschen fertig."
"Das ist es ja, ich bin mir nicht sicher, ob er ein Mensch ist. Er... "

"Natürlich bin ich ein Mensch!" Der schwebende Mr Hopkins klopfte sich auf die Brust.
"Ein Mensch aus Fleisch und Blut von der ersten bis zur siebten Ebene. Ihr könnt ja nachschauen!" Tatsächlich, er war überall ein Mensch, und  trotzdem war es Farqual, der da sprach.
Die Riesenechse peitschte so heftig mit dem Schwanz, dass ein Kochtopf scheppernd durch die Gegend flog.
"Moment mal, was für eine Sprache sprechen wir gerade ?", fragte Mwamba.
"Aramäisch, wieso?"
"Weil er dieselbe spricht."
"Was'n? Er ist schließlich n' Bücherfritze."
Wenn er aufgeregt war, brachte es Ascobol sogar fertig, semitische Sprachen zu verhunzen.
Mr Hopkins sah demonstrativ auf seine Armbanduhr. "Ich unterbreche euch nur ungern, aber ich bin ein vielbeschäftigter Mann und habe heute Abend noch etwas Wichtiges zu erledigen, das uns alle betrifft. Wenn ihr sofort Leine zieht, verschone ich euch. Sogar Bartimäus."
Bis dahin hatte Cormocodran seine angeschlagene Substanz gegen einen Achtflammenherd gelehnt und ein wenig verschnauft, aber als er das hörte, geriet er außer sich.
"Du willst uns verschonen?", brüllte er. "Für diese Frechheit nehme ich dich auf die Hauer!"
Er scharrte mit dem Huf und stürzte los. Die anderen Dschinn folgten seinem Beispiel unter drohendem Gerassel von Hörnern, Stacheln, Schuppen und anderer Panzerung.
Mr Hopkins ließ das Hackbeil lässig in die rechte Hand wandern und um die Finger kreiseln .
"Stop, ihr Trottel!", Rief der Krähenmann.
"Habt ihr denn nicht gehört? Er kennt mich! Er weiß, wie ich heiße! Es ist..."
"Sieht dir gar nicht ähnlich, dich in der Nachhut rumzudrücken, Bartimäus", rief Mister Hopkins leutselig und ließ sich auf die heranstürmenden  Dschinn niederfallen. "Sonst machst du doch immer, dass du wegkommst, und verkriechst dich in einer verlassenen Katakombe."
"Das mit der Katakombe ist ein Missverständnis!", brüllte ich. "Wie oft muss ich dir noch erklären, dass ich sie gegen die Barbaren verteidigen musste, die womöglich..."

Ich verstummte. Das war der Beweis. Kein Mensch und höchstens eine Hand voll Wesenheiten konnten wissen, wo ich mich seinerzeit in Rom während der Barbareninvasion herumgetrieben hatte. Eigentlich fiel mir nur ein einziger Dschinn ein, der diese olle Kamelle beharrlich immer wieder vorkramte, sooft sich unsere Wege im Laufe der Jahrhunderte kreuzten. Dieser eine war...
"Halt !", schrie ich und hüpfte vor lauter Aufregung auf der Stelle. "Das ist überhaupt nicht Hopkins! Wieso, weiß ich nicht, aber es ist Farqual und... "
Es war natürlich zu spät. Meine Kollegen veranstalteten ein Spektakel, dass man sein eigenes Wort nicht verstand. Wobei ich ernsthaft bezweifle, dass sie sich im gegenteiligen Fall anders verhalten hätten.
Ascobol und Hodge, die keine Ehrfurcht vor Rang und Alter kannten, hätten einfach weitergemacht, Mwamba hätte ich vielleicht noch bremsen können. Aber keiner hörte auf mich.

Ja, es stand vier gegen einen.
Farqual mit seinem Hackbeil gegen vier der grausamsten Dschinn, die damals in London zugange waren.
Fair konnte man das nun wirklich nicht nennen.
Ich hätte meinen Gefährten selbstredend beigestanden, wenn ich mir auch nur entfernt eine Chance ausgerechnet hätte, dass wir Sieger geblieben wären.
Da dem nicht so war, schlich ich mich unauffällig in Richtung Tür.
Ich kannte Farqual allzu gut. Sein unerschütterliches Selbstvertrauen beruhte darauf, dass er ein echter Profi war.

Was sich wieder einmal bestätigte.
Krähenkopf war eben um ein  Regal mit Omelettepfannen herumgetrippelt und schob sich an den Backformen vorbei, als ihm auch schon Schuppen um die Ohren flogen. Gürteltierschuppen.
Einiges andere flog hinterher und  war leider teilweise noch recht gut zu erkennen.
Erst als ich vor der Tür stand , traute ich mich, einen Blick über die Schulter zu werfen.

Am anderen Ende der Küche war eine wüste Rauferei im Gange, begleitet von Lichtblitzen, Gebrüll und anderen Geräuschen. Ab und zu schoss eine Hand aus dem Knäuel, packte einen Tisch oder kleineren Kühlschrank und verschwand mitsamt den betreffenden Gegenstand wieder im Getümmel.
Hin und wieder hagelt es Metall-, Holz- und Substanzstückchen.
Nichts wie weg.
Manche Dschinn feuern Dunstbomben ab, um ihren Abgang zu vertuschen , andere bevorzugen giftige schwarze Dämpfe oder Trugbilder, ich betätigte schlicht den  Lichtschalter.
In Küche und Speisesaal wurde es mit einem schlag stockfinster.
Unheimliche bunte Blitze stoben von den kämpfenden Dschinn auf und sausten kreuz und quer durch den Raum. Ein schmaler Lichtstreif wies mir den Weg zum Flur.  Ich hüllte mich in meinen Federumhang und stahl mich davon wie ein Dieb in der Nacht.

Als ich den Speisesaal halb durchquert hatte , verstummten auf einmal alle Kampfgeräusche . Ich blieb stehen und hoffte wider besseres Wissen, als nächstes das Triumphgeschrei  meiner Kollegen zu hören.
Es blieb totenstill.
Ich ließ mich nicht entmutigen und lauschte angestrengt. Vielleicht allzu angestrengt, denn ich bildete mir ein, es leise rauschen zu hören, als käme jemand auf mich zugeschwebt.
Ich eilte weiter. Rennen hatte keinen Sinn, denn es kam darauf an, nicht entdeckt zu werden.
Ich war nicht in der Verfassung, mich mit Farqual zu messen, wie ausgefallen seine Erscheinung auch sein mochte. Ich huschte immer an der Wand lang, hielt schön Abstand zu Tischen, Stühlen und heruntergefallenem Besteck. Den Umhang hatte ich über den Kopf gezogen und spähte nur ab und zu mit einem gelben Auge über die Schulter.

Im Durchgang zur Küche regte sich ein dunkler Umriss. Er hatte etwas blinkendes in der Hand. Ich beschleunigte meinen Schritt und trat versehentlich gegen ein Teelöffel, der klirrend an die Wand flog.
"Meine Güte, Bartimäus", rief eine vertraute Stimme, "du bist heute aber ganz schön neben der Spur. Einem Menschen könntest du im Dunkeln vielleicht noch entwischen, aber ich sehe dich unter deinem Lumpen herumschleichen wie am hellichten Tag. Bleib doch stehen und lass uns ein Schwätzchen halten. Unsere kleine Plaudereien haben mir schon richtig gefehlt."
Krähenkopf blieb ihm eine Erwiderung schuldig und eilte weiter.
"Willst du denn gar nicht wissen, wie ich zu dieser Erscheinungsform komme?"
Das klang deutlich näher.
"Ich hätte gewettet, dass du vor Neugier stirbst."
Klar war ich neugierig, aber das mit dem Sterben wollte ich ja gerade vermeiden. Nichts gegen ein kleines Wortgeplänkel, dann nehme ich es mit jedem auf, aber wenn es ums liebe Leben geht, halte sogar ich die Klappe.
Der Krähenmann machte mit vorgestreckten Armen einen Satt wie ein Schwimmer beim Kopfsprung, der Federumhang wallte und wurde zu schwarzen Flügeln, dann schoss eine Krähe wie ein gefiederter Pfeil zur Tür.

Ein Ächzen, ein Aufprall, ein kläglichen Krächzen.
die Flucht des Vogels nahm ein jähes Ende, denn etwas silbriges bohrte sich ihm durch die Flügelspitze und in die Wand, zitterte hin und her, bebte nach und entpuppte sich als Hackbeil.
Der falsche Mr Hopkins kam nahezu aufreizend träge hinterhergeschwebt.
die Krähe baumelte an einem Flügel und blickte ihm entgegen, ein säuerliches Lächeln umspielte ihren Schnabel.

Mr Hopkins' Anzug hatte auf der Schulter einen Brandfleck, der Kerl selbst auf der Wange eine kleine Schnittwunde, sonst schien er unverletzt.
einen Meter vor mir hielt er an und musterte mich schmunzelnd. Wahrscheinlich überprüfte er meine Verfassung auf allen Ebenen. Mir war mein geschwächter Zustand derart peinlich, dass ich mir richtig nackt vorkam. ich klopfte ungeduldig mit dem freien Flügel gegen die Wand.
"Na los", fauchte ich, "bring's hinter dich."
Das sonst gleichmütige Gesicht blickte verwundert drein.
"Ich soll dich  jetzt sofort abmurksen?"
"Das habe ich nicht gemeint. Ich meinte den blöden Spruch, den du dir gerade zurechtlegst. Dass es nett von mir ist, hier 'rumzuhängen', oder sowas in der Art. Spuck's schon aus, es lässt dir ja doch keine Ruhe."

Der Gelehrte schien schwer gekränkt. "Als könnte ich je so tief sinken, Bartimäus. Du legst an meine Schlagfertigkeit denselben Maßstab an wie an dein eigenes Niveau, das so erbärmlich ist wie der Zustand deiner Substanz. Sieh dich doch an! Löchrig wie ein Schwamm. Wenn ich dein Herr wäre, würde ich mit dir den Boden aufwischen."
"Das steht mir noch bevor", ächzte ich. "Mit allem anderen bin ich schon durch."
"Das glaube ich dir aufs Wort. Aber es ist immer traurig, eine Wesenheit dermaßen runtergewirtschaftet zu erleben, sogar einen so dreisten, lästigen Dschinn wie dich. Man könnte fast Mitleid kriegen." Er kratzte sich die Nase.
"Aber nur fast. "

[...]

"Seit unserer letzten Begegnung ist viel passiert, Bartimäus", fuhr er fort.
"Weißt du noch, wie und wo sich unsere Wege getrennt haben?"
"Nein." Denkste.
"Du hast mich angezündet, mein Bester. In einem Vorgarten, im Gebüsch. Hast ein Streichholz angerissen und mich verbrennen lassen."
Die Krähe rückte, so gut es ging, von dem Hackbeil ab.
"Bei manchen Völkern gilt so etwas als Beweis von Zuneigung. Manche umarmen sich, andere küssen sich, wieder andere fackeln ihre Freunde in Vorgärten ab."
"Soso. Nun, du hast ja schon mehr Menschen gedient als ich, Bartimäus, da weißt du über ihre Gepflogenheiten bestimmt besser Bescheid. Trotzdem, es hat ganz schön wehgetan."
Er kam noch näher geschwebt.
"So schlimm kann es nicht gewesen sein", protestierte ich.
"Ein paar Tage drauf hast du in der Küche von Heddleham wieder mal den Koch gegeben und nicht allzu verkokelt ausgesehen. Was reizt dich eigentlich so an der Rolle? Andauernd treibst du dich in Küchen rum."
Hopkins, beziehungsweise Farqual, nickte.
"In Küchen gibt es immer viele scharfe Waffen, deshalb."
Er schnippste gegen das Beil, das Klinge und Krähe zitterten und bebten.

[...]

"...Es ist erst ein paar Wochen her,
dass mich der gute
Mr Hopkins - wie soll ich sagen? - eingeladen hat. Es hat eine Weile gedauert, bis ich mich eingewöhnt hatte, aber jetzt fühle ich mich richtig wohl. Trotz meines Äußeren sind meine Fähigkeiten übrigens nicht im Mindesten eingeschränkt, wie deine Freunde eben feststellen konnten."
Er grinste.
"Habe lange nicht mehr so gut gespeist."
"Aha." Ich hüstelte.
"Hoffentlich hast du mit mir nicht das Gleiche vor, wo wir uns doch schon so lange kennen.
Wo uns so eine wunderbare Kameradschaft verbindet und wir so viel miteinander erlebt haben."

Mr Hopkins' Augen funkelten belustigt.
"Na bitte, Bartimäus, du hast deinen Humor doch noch wieder gefunden. Aber ich habe ohnehin nicht vor dich zu verspeisen."
Bis dahin hatte die Krähe ziemlich jammervoll an dem Beil  gebaumelt, als sie das hörte, lebte sie auf.
"Nicht? Du bist ein wahrer Freund, Faquarl! Ich entschuldige mich hiermit für den Vorfall damals im Vorgarten und für unsere Auseinandersetzungen wegen des Amuletts, und dann noch für den Schüttelkrampf (ziemlich unangenehmer Fluch), den ich dir damals in Heidelberg verpasst habe, es muss '32 gewesen sein, als ich mich von hinten angeschlichen habe", ich hielt inne, "äh, und von dem du, wie mir jetzt auffällt, gar nicht wusstest, dass er von mir kam. Tja, und für alles andere auch. Also, herzlichen Dank, wenn du jetzt netterweise noch das Beil rausziehst, bin ich auch schon weg."

der Mann mit dem Durchschnittsgesicht befreite mich keinesfalls von dem Beil, sondern beugte sich vor und verkündete: "Ich habe nicht gesagt dass ich dich verschone, Bartimäus, nur dass ich dich nicht fresse. Puh! wenn ich deine Substanz nur sehe, kriege ich Bauchweh.
Aber ich lasse dich auch nicht einfach laufen, noch diese Nacht sollst du eines furchtbaren Todes sterben..."
"Na toll."
"... Und zwar so langsam und qualvoll, wie ich es nur bewerkstelligen kann."
"Hör mal, mach dir meinetwegen keine Umstände."
"Aber vorher möchte ich dir noch etwas mitteilen." Hopkins grinsendes Gesicht kann noch näher.
"Nämlich dass du Unrecht hattest."
Ich bilde mir nicht wenig auf meine rasche Auffassungsgabe und meinen scharfen Verstand ein, aber da kann ich nicht ganz mit.

"Hä?"
"Tausendmal habe ich dir prophezeit, dass wir Dschinn eines Tages frei sein werden, Dschinn wie du und ich. Warum bekämpfen wir einander? Weil unsere verfluchten Herren uns dazu aufhetzen. Warum gehorchen wie ihnen? Weil uns nichts anderes übrig bleibt. Tausendmal habe ich dir ja schon erläutert, dass ich dieses System ändern muss, tausendmal hast du mir widersprochen, ich sei auf dem Holzweg."

"So habe ich es nicht ausgedrückt. Ich habe gesagt, du bist ein unterbelichteter Voll..."
"Du hast immer gesagt, wir kämen nie aus dieser zweifachen Zwickmühle heraus, Bartimäus, nämlich der, keinen freien Willen zu haben und Schmerzen leiden zu müssen. Auch diesmal sehe ich Widerspruch in deinen argwöhnischen Äuglein! Aber du irrst dich. Sieh mich an!
Was siehst du?"
ich überlegte. "Ein mordlustigen Irren in Menschengestalt? Ein abstoßendes Zwitterwesen, dass die miesesten Eigenschaften von Mensch und Dschinn in sich vereint?
Oder, jetzt bringst du mich aber wirklich in Verlegenheit, vielleicht einen ehemaligen Feind, der mich erstaunlich kameradschaftlich und mitfühlend betrachtet?"
"Nein, Bartimäus, weder noch. Ich will es dir verraten.
Du siehst einen Dschinn, der keine Schmerzen leidet. Du siehst einen Dschinn, der aus freiem Willen handelt. Es ist nur natürlich, dass du es nicht gleich begreifst, denn ein solches Wunder gab es seit fünftausend Jahren nicht!"

Er streckte eine ausgesprochen menschliche Hand aus und zauste mir sanft das Kopfgefieder.
"Kannst du dir das vorstellen, du armes, gepeinigtes Geschöpf? Keine Schmerzen! Keine Schmerzen, Bartimäus! Ach", seufzte er, "
du ahnst gar nicht, wie klar ich die Dinge auf einmal sehe."

[...]

"Wobei mir einfällt", Farqual sah wieder auf die Uhr, "dass ich nicht den ganzen Abend mit dir verplaudern kann.
Der große Tag ist da - wir erheben uns gegen die Tyrannen, da muss ich dabei sein!
Du und deine bekloppten Freunde haben mich sowieso schon aufgehalten."
"Heißt das, du hast auch keine Zeit mehr, mich langsam und qualvoll zu töten, wie du es vorhin angekündigt hast? ", Fragte die Krähe hoffnungsvoll.
"Ich nicht, Bartimäus, aber du hast alle Zeit der Welt."

Er packte mich am Hals und rupfte das Hackbeil aus meinem Flügel. Hopkins schwang sich empor und schaute sich in dem dunklen Speisesaal um.
"Mal sehen", brummte Farqual",  "ja, das sieht vielversprechend aus."
Wir schwebten über die Tische zu gegenüberliegenden Wand, wo ein flüchtender Kellner seinen Servierwagen hatte stehen lassen. Obendrauf prangte eine große Suppenterrine mit gewölbtem Deckel.
Beides war aus Silber.
Die Krähe zappelte verzweifelt im Griff ihres Peinigers.
"Überleg es dir nochmal, Farqual", flehte ich. "Tu nichts, was du irgendwann bereust."
"Keine Sorge."
Er hielt mich über die Terrine. Schon kitzelte die eisige Aura des tödlichen Metals meine zerschlissene Substanz.
"Ein gesunder Dschinn hält es in so einem Silbersarg ein paar Wochen aus", meinte Farqual, "du in deinem Zustand höchstens ein paar Stunden. Was haben wir denn hier schönes?"
Er lupfte den Deckel.
"Mmm, Fischsuppe. Lecker! Dann mach's Mal gut, Bartimäus. Während du verreckst, kannst du dich ja mit der Gewissheit trösten, dass unser aller Knechtschaft bald ein Ende hat. Ab heute Abend nehmen wir Rache."
Er ließ los und die Krähe plumpste in die Terrine. Farqual winkte mir zum Abschied und schloss den Deckel.
Ich dümpelte im Dunkeln in der Suppe. Das Silber drang von allen Seiten auf mich ein, meine Substanz zog sich zusammen und bekam Blasen.
Ich hatte nur eine einzige Chance: Ich musste warten, bis Farqual weg war, und mit letzter Kraft versuchen, den Deckel aufzudrücken. Das würde zwar nicht leicht sein, war aber machbar, vorausgesetzt, Farqual klemmte den Deckel nicht mit einem Keil oder etwas Ähnlichem fest.

Farqual hielt sich nicht mit irgendwelchen Keilen auf, er nahm gleich die ganze Wand.
Ich höre es donnern und tosen, dann krachte von oben etwas auf die Terrine und stauchte sie zu einem flachen Metallklumpen zusammen.

Das Silber bedrängte mich von allen Seiten, die Krähe drehte und wand sich, konnte sich aber kaum rühren. Mir wurde schwindelig, meine Substanz fing an zu brodeln und ich fiel in  eine gnädige Ohnmacht.

In einer silbernen Suppenterrine verbrannt und zermalmt. Es gibt vielleicht qualvolle Todesarten, aber bestimmt nicht viele.


Was hälst du von den beiden, Unicorngangsterfish ? :3


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