1. Kapitel - Napoleon

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Mittwoch 11. März 2037

„Johanna bist du jetzt soweit?" höre ich Henri von unten rufen. „Ja ich komme" schreie ich runter und nehmen meinen viel zu schweren Koffer in die rechte Hand und versuche ihn hoch zu heben.

Henri kommt die Treppen hochgelaufen und schnauft erschöpft. Ich versuche nochmal den Koffer mit beiden Händen hoch zu heben. Er bewegt sich ein bisschen doch ich werde es sicher nicht die Treppen runter schaffen. Henri seufzt und murmelt so etwas wie ‚das war ja klar'.

Er schleppt den Koffer runter und packt ihn in den Kofferraum, während ich mich auf den Beifahrersitz setze und mein Notizbuch aus meiner Tasche hole.

Ich benutze es als Erinnerungsbuch und schreibe all die Sachen, auf die ich in meinem Leben verloren habe. Zum Beispiel habe ich in der dritten Klasse mein Frosch verloren. Ich weiß es war keine gute Idee ihn draußen allein zu lassen, aber er war sonst immer brav.

Das ist aber schon lange her und ich bin schon über Prinz Charming hinweg. (So hieß er)

Meine Wohnung war nicht groß, sondern recht klein, aber es war gemütlich. Henri und ich ziehen jetzt nach Berlin. Dort werden wir studieren. Ich studiere Jura und er Kunst.

Nach allem, was die letzten Jahre in Deutschland passiert ist, bin ich recht froh aus Frankfurt weg zu ziehen.

Wir sind gerade auf der Autobahn als es hinten anfängt zu Miauen. Verwirrt schaue ich zu Henri, der sich verdächtig nervös den Nacken reibt. „Henri kann es sein, dass wir einen blinden Passagier an Bord haben?" frage ich und ziehe meine Augenbraue hoch, doch er schluckt nur. Ich löse meinen Gurt und drehe mich, um nach der Katze zu suchen, die Henri versucht hat zu verstecken. Ich meine wir ziehen in die selbe Wohnung, wo soll er dort eine Katze verstecken können?

Ich sehe das gelbe Fell und nehme den Kater auf meinen Schoß und schnalle mich wieder an.

Während ich die Katze sanft und zärtlich streichle und erzählt mir Henri, dass ihm das arme Tier in die Arme gelaufen ist, als er einkaufen war. Er konnte sich von ihm nicht mehr trennen. „Na gut wir behalten ihn. Aber ich darf entscheiden, wie er heißt.".

Misstrauisch schaut mich Henri an und nickt dann nach ein paar stillen Minuten. „Wie soll er den heißen?". Ich schaue mir den Kater ein wenig an. Er ist ziemlich klein, aber fett. „Napoleon".

Henri schaut verzweifelt zu dem Kater „Gehts noch?!" Ich lächelte und drücke Napoleons Ohren ein wenig.

Die sind so süß. So klein und weich.

,,Du willst eine süße, unschuldige Katze nach einen kaltblütigen Killer benennen?" fragt er und schaut mich verstört an.

,,Na also hör mal, du bist doch der Franzose von uns beiden. Jetzt hast du jemanden, der aus demselben Land kommt wie du, rein theoretisch gesehen seit ihr sogar verwandt." Ich schaue Henri grinsend an, doch dieser schnaubt nur gewaltig.

Ich hole meinen Korb aus dem Kofferraum und stelle die Dose mit Äpfeln raus.

,,Das heißt aber nicht, dass du ihn einfach so nennen kannst. Es gibt auch noch andere Namen!"

,,Sei lieber leise du Hund, sonst bringen wir ihn in ein Tierheim oder so. Wäre ja nicht so als würde ich ihn Baguette oder Croissant nenne."
,,Grafeld ist auch nicht schlecht." sage ich nach langem Überlegen.

Verwirrt schaut er in meine Richtung und ich ahne schon was er sagen will.

,,Ich weiß nicht von wem du sprichst."  kommt es doch dann schlussendlich.

Mir stockt der Atem. Nicht sein Ernst. Schockiert wende ich mich ab und schaue aus dem Fenster.

Im Radio ertönen die Nachrichten und das Wetter bis die Musik wieder anfängt zu spielen.
Während Henri mit den Fingern auf dem Lenkrad zu der Melodie rum tippt, starre ich auf die gewaltigen Stücke Wald, die an uns vorbeiziehen.

Für die gerade anstehenden Jahreszeit sind die Blätter noch etwas zu grün. Doch beim genauer hinsehen, sieht man die unterschiedlichen Farben von den Blättern. Sie breiten sich langsam aus.

Die Dämmerung macht das Auto dunkel und ich kann das Schnurren von Napoleon an meinem Unterleib spüren.

Er schläft friedlich auf meinem Schoß und ich werde auch müde.

Ich lehne meinen Kopf gegen das Fenster und schließe meine Augen. Das einzige was mich wach hält, ist das Gefühl in meinem Bauch.
Das Gefühl der Unsicherheit, Angst und das elendige Gefühl irgendwas falsch zu machen.

Die letzten Tage lag ich müde und erschöpft im Bett und versuchte einzuschlafen. Mein Kopf überdenkte die Situation und ich hat Zweifel ob ich wirklich die richtige Entscheidung getroffen hatte.

Ich fand mich in eine tief wieder.

Ich wollte nachgeben, aufgeben gegen die Angst anzukämpfen doch das Einzige was mich hinderte war der Gedanke meinen Seelenverwandten zu verraten. Schließlich ist das ja alles auf meinem Mist gewachsen.

Ich war diejenigen mit der Idee, alles was uns lieb war zu verlassen.

Und nun, nach mehr als 6 Stunden Autofahrt, stehen Henri und ich um 2:38 Uhr überfordert vor unserem neuen Zuhause mit einem überfüllten Auto und einer Katze namens Napoleon.

Das kann ja was werden.

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