| 75 | 𝐉𝐚𝐜𝐤𝐬𝐨𝐧

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Miles hatte mir so dermaßen einen Schrecken eingejagt, dass ich das Zittern noch während des Fahrens spürte.

Als ich gesehen hatte, wie es ihn aus der Kurve gehauen hatte, blieb mir das Herz stehen. Unfälle waren keine Seltenheit. Vor allem bei den Straßenrennen und ihren Teilnehmern. Doch bei Miles hatte ich zum ersten Mal das Gefühl, dass wir doch verwundbarer waren, als wir es uns selbst eingestehen würden.

Auch seine Panikattacke hatte mich zur Überforderung gebracht, weswegen ich nur instinktiv handeln konnte. Zwar meinte er, dass seine Anfälle keine große Sache wären, doch ich sah das mittlerweile anders. Es war eine große Sache! Und er brauchte Hilfe!

Anders würde er die nie loswerden.

Mein Herz schlug immer noch bis zum Anschlag. Miles fuhr deutlich vorsichtiger vor mir her und ließ weitere Überholvorgänge bleiben. Den Weg schien er ja noch zu kennen und schon von weiten wurden wir von den Lichtern und der lauten Musik begrüßt. Es war unter der Woche, weswegen nicht so viel los war, aber einen Gegner würde ich schon finden.

Als wir schließlich unsere Motorräder abstellten, wurden wir auch schon von Matt und Ryan erwartet, die eher da waren und offenbar schon das ein oder andere Rennen hinter sich hatten.

„Hey, was hat so lang gedauert?", wollte Ryan sofort wissen.

Ich lachte leicht. „Das muss ja grade von dir kommen, hm?"

Der Braunhaarige zuckte mit den Schultern. Matt hingegen beachtete uns gar nicht, sondern lief entgeistert zu Miles Yamaha. „Miles, was hast du denn gemacht?!"

„Ich bin nur ausgerutscht und da hats die Verkleidung etwas zerkratzt", erklärte er.

„Etwas zerkratzt?!"

Ich sah wie Miles schuldbewusst den Kopf senkte. Es tat ihm selber leid, immerhin war das Motorrad sein Ein und Alles. Zudem war es noch gar nicht so lange her, als wir das Bike erst neu getunt hatten. Die Maschine hatte einen immensen Wert und ich war mir sicher, dass Miles nicht mal ahnte, wie viel sein Motorrad wirklich kostete.

„Tut mir leid", nuschelte er daher. Der Schreck saß wohl auch noch in seinen Knochen.

Das war auch der Grund, weswegen ich in die Hände klatschte und schnell das Thema wechselte. „Wie liefs denn bei euch? Schon was gewonnen?"

„Jap", grinste Ryan.

„Und?"

Verschwörerisch sah er zu Matt. „Wir haben einen der Serpens geschlagen und das hat ordentlich Gewinn gemacht", meinte er nur. Mehr wollte er offenbar nicht verraten.

Während ich mich etwas umsah und auch ein paar Bekannte grüßte, lief mir Miles treudoof hinterher und machte mir damit ordentlich Sorgen. Ich hatte ihn als aufgeweckten, ehrgeizigen und selbstbewussten Typ kennengelernt und seine Art im Moment passte nicht zu ihm. Sicher war der Unfall daran schuld.

„Jackson!", rief mich plötzlich jemand und ich drehte mich um. Dort stand Damien und winkte mich zu sich. Was wollte der denn?

Auffordernd zog ich die Augenbraue nach oben und lief zu ihm. In seiner Haltung wurde er immer kleiner und ich war mir sicher, dass jetzt ein komisches Gespräch folgen würde. Immerhin war es kein Geheimnis, dass er nicht sonderlich selbstbewusst war und demnach wunderte ich mich sehr, dass er mich mit seinem Rang ansprach.

„Lust auf ein Rennen?", wollte er gespielt selbstbewusst wissen.

Amüsiert grinste ich. „Du? Gegen mich? Träum weiter, das ist ja schon entschieden, bevor wir überhaupt starten würden", lachte ich. Der Typ konnte doch noch nicht mal gegen ein Mofa in Schrittgeschwindigkeit gewinnen! Und das war nicht die Schuld seiner Aprilia.

„Und wenn ich dir das Gegenteil beweise?", sprach er weiter.

Doch ich hatte keine Lust auf ein Rennen gegen ihn, weswegen ich mich abwandte. Wie verzweifelt sah ich denn dann aus? Es gab deutlich bessere Fahrer und ich hatte etwas Besseres verdient als diesen kleinen Schlumpf. „Nicht nötig."

„Der Gewinner bekommt 10.000 Doller."

Sofort drehte ich mich wieder um. 10.000 für ein Rennen?! Der Vogel hatte nie und nimmer so viel! Dennoch kniff ich meine Augenbrauen nachdenklich zusammen. Damien war es ja wirklich wichtig gegen mich zu fahren und ich war ja kein Unmensch. Also könnte ich ihm den Gefallen ja tun. Mit Vorfreude auf das Geld sagte ich also zu und machte meine Agusta startklar. Die mattschwarze Maschine würde seine Aprilia locker abhängen. Zwar kannte ich die Marke kaum, aber Matt würde mir da schon behilflich sein.

Als ich an der gedachten Startlinie stand, warf Matt einen Blick auf die Aprilia RSV4.

„Man Jackson, was hast du dir dabei gedacht?!", schimpfte er besorgt. „Die schafft locker 320 km/h, wenn nicht sogar noch mehr. Wer weiß, was der alles getunt hat!"

Allerdings blieb ich gelassen. Wie gesagt, an der Aprilia lag es nicht. „Keine Sorge, Matt. Der Typ aus El Cajon hatte sie vorher auch getunt und außerdem-"

Doch Matt unterbrach mich. „Deine schafft mit dem bissel Tuning gerade mal 300 und das auch nur bei gerader Strecke!"

„Lass mich doch mal ausreden!", knurrte ich. Matt sah mich vernichtend an, hielt aber den Mund und hörte mir zu. „Der reizt seine Maschine nicht mal im Ansatz aus. Es kommt immerhin auf den Fahrer an, nicht?", meinte ich grinsend.

Nur konnte ich Matt nicht wirklich überzeugen. „Du kannst dir's ja leisten."

„Jetzt fang nicht so an!", wies ich ihn zurecht. „Wo sind eigentlich Miles und Ryan?", wollte ich wissen und ließ mein Blick über die Menschenmenge wandern. Meine beiden Mitglieder konnte ich nur nirgends sehen.

Matt beugte sich zu mir. „Die sind schon heimgefahren." Dann sah er mich an und klopfte mir seufzend auf die Schulter. „Gewinn bloß, immerhin ist sonst deine Ehre zerstört." Damit ging er und ließ mich mit Damien und den anderen Zuschauern allein.

„Wie fahren zum Soledad Memorial!", bestimmte Damien sofort. Ich wählte die Strecke nur zu gern für Rennen und demnach wunderte ich mich, allerdings hatte ich nichts dagegen. Ich nickte und somit klappte er sein Visier runter. Dieses Mal bekamen wir das Startzeichen von einem Jungen, der sich schnell vor uns in die Mitte stellte und anschließend das Zeichen gab.

Wie bereits erwartet übernahm ich die Führung. Damiens Fahrweise war einfach zu zögerlich und er schaltete die Gänge viel zu langsam hoch. So war es auch für mich keine Überraschung als er auf der Straße zum Memorial nicht mal mehr im Rückspiegel zu sehen war.

Selbst der Klang seiner Aprilia war verschwunden und ohne groß darüber nachzudenken, sondern mit der Freude über den leichten Sieg, umrundete ich das große Kreuz und hielt dahinter an, um auf Damien zu warten.

Doch er kam nicht. Stattdessen hörte ich Schritte hinter mir und als ich mich umdrehte stockte mir der Atem.

„So sieht man sich wieder."

Ich hatte noch nie in meinem Leben so schnell ein Motorrad verlassen und meine Waffe gezückt. „Was machst du denn hier?!"

Blake grinste scheinheilig. „Ich hab auf dich gewartet."

„Dann war das alles geplant?", fragte ich fassungslos. Damien wollte nie gegen mich fahren und er würde auch nicht kommen. Das alles war eine heimtückische Falle gewesen und ich hatte mich vom Geld täuschen lassen. Nebenbei griff ich in meine Jackentasche und schickte eine Sprachnachricht an den ersten Kontakt, den ich erwischte, in der Hoffnung, dass das folgende Gespräch aufgenommen werden würde und ich Hilfe bekam.

Mein Gegenüber nickte. „Er wollte es anfangs nicht tun, aber mit ein bisschen Druck bringt man ihn schnell dazu, das zu tun was man will."

„Was willst du? Reden?", fragte ich ungläubig, da ich keine Waffe sah und er ziemlich entspannt wirkte.

Doch er schüttelte mit dem Kopf. „Nein." Sein Blick wanderte nach hinten, dort stand seine dunkelgrüne Zero. Wie konnte ich sie vorhin übersehen? „Wir verhandeln nicht, wenn es um die Geschäfte geht. Conner hat sich gegen mich gestellt und deswegen wird er zusammen mit euch sterben. Denn wie gesagt... wir verhandeln nicht."

„Wir?", hakte ich nach.

„Ja, wir. Oder kennst du Zayn etwa noch nicht?"

Augenblicklich rutschte mir das Herz in die Hose. Heute würde ich definitiv noch einen Herzinfarkt bekommen, wenn das so weiteging! „Zayn?!"

„Also Conner mir von ihm erzählte und behauptete, dass ein Bündnis das Richtige sei, hatte er vollkommen recht. Nur nicht, wenn es um unseren Verbündeten geht", erklärte mir der Braunhaarige. Anschließend zog er an seiner Shisha und blies den Qualm genüsslich aus. „Denn Zayn ist nicht länger unser Feind. Ich muss mich nur an die Abmachung halten und schon geht das Ganze gut aus... nur eben nicht für euch."

„Und was für eine Abmachung?"

Wieder grinste er, während er seine Kette in die Hand nahm und damit spielte. „Das Gebiet und die Kunden reichen nicht für uns alle. Doch wenn ihr nicht mehr hier seid, kann auch Zayn hiervon profitieren. Die Serpens existieren weiter. Nur mit ein paar Mitgliedern weniger. Das ist der Lauf des Lebens."

„Und wie viele müssen dafür sterben? Weißt du eigentlich, wie wahnsinnig das ist?! Ihr müsstet eine ganze Gang vernichten, inklusive euren Mitgliedern! Das würdet ihr niemals schaffen", schrie ich, da ich alles nicht fassen konnte.

Blake hingegen schien begeistert. „Oh, doch. Sie werden um ihr Leben bangen. Genau in diesem Augenblick. Und du wirst der Erste von ihnen sein."

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