| 1 | 𝐌𝐢𝐥𝐞𝐬

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Gedankenverloren sah ich in den klaren Sternenhimmel über mir. Dabei fühlte ich mich selbst wie einer dieser Leuchtkörper. Ich war einfach unglaublich froh, dass Jackson mir so sehr vertraute und mich als seinen Beta wollte. Das Gefühl, dass ich dieser Verantwortung am Ende jedoch vielleicht nicht gerecht wurde, ignorierte ich gekonnt.

„Du hast ja keine Ahnung, wie froh ich bin, dass du damals in die Hydra wolltest", murmelte Jackson irgendwann gegen meinen Nacken.

Ich zog die Augenbrauen zusammen. „Ach echt?"

„Hm." Jackson drückte etwas fester zu und seine Stimme klang seltsam erstickt. „Wärst du nicht beigetreten, dann wäre die ganze Sache wahrscheinlich anders ausgegangen."

Da hatte er natürlich recht, aber ich war mir ziemlich sicher, dass die Sache dennoch irgendwann ans Licht gekommen wäre. Conner war schließlich zuerst auf den Gedanken gekommen. Bei dem Gedanken an ihn, zog ich scharf die Luft ein. Conner war tot und Jackson wusste noch nicht einmal, was alles passiert war. „Jacks... die Sache ist aber noch nicht vorbei", sagte ich daher vorsichtig.

„Wie meinst du das? Zayn ist tot", knurrte er und ich hörte förmlich den Zorn in seiner Stimme. „Und Blake auch."

Überrascht riss ich die Augen auf. Blake war der unter dem Motorrad? Ungläubig wanderte mein Blick dahin.

Dennoch war es noch nicht ganz vorbei. Der hinterlassene Schaden war einfach zu groß.

Tief atmete ich durch und vor meinem inneren Auge spielte sich die Szene von vorhin in Ryans Wohnung nochmal ab. „Zayns Leute haben die Serpens und die Hydra angegriffen. Ich weiß nicht, wie schlimm es ist, aber es gibt wohl einige Tote. Unter anderem auch Conner", erklärte ich. Der Beta und ich wären wohl nie richtig warm miteinander geworden, aber sein Tod sorgte bei mir dennoch für ein beklemmendes Gefühl.

Jackson seufzte und löste sich leicht von mir. „Ich hab's schon geahnt", murrte er und sah mir bedauernd in die Augen. „Ich denke, dass wird noch eine lange Nacht."

„Definitiv", stimmte ich zu.

Ein lautes, sich näherndes Motorengeräusch riss unsere Aufmerksamkeit auf sich und wir beide sahen uns irritiert an. Anschließend drehte ich mich um und wartete auf die Ankunft der Motorräder. Es waren Matt und Ryan, die schnell auf den Platz fuhren und vor uns zum Stehen kamen. Sie hatte ich ja glatt vergessen.

Jackson entspannte sich neben mir sichtlich als er erkannte, dass keine Gefahr drohte und atmete dabei hörbar aus.

Als unsere Gegenüber die Motoren ausgeschaltet hatten und ihre Helme abnahmen, wurde ich in meiner Haltung etwas kleiner. Ich sollte ja eigentlich Zuhause bleiben. Bei Alec, der hoffentlich noch am Leben war.

„War ja klar", lachte Ryan, der seinen Blick auf mich gerichtet hatte und dabei seinen Kumpel in den Arm zwickte.

Matt schüttelte erschöpft den Kopf. „Wie es aussieht war Miles schneller als wir."

„Das hätte ich euch auch sagen können", pflichtete Jackson bei, der allerdings schnell den Mund hielt, um sich am Ende nicht zu verplappern. Seine Niederlage würde wohl für immer ein Geheimnis bleiben.

Ryan sah mich amüsiert an, aber in seinem Blick lag auch etwas tadelndes. „Ich hoffe, dass Alec noch lebt?"

Schnell nickte ich.

„Und in Anbetracht dessen, dass ihr noch am Leben seid, nehme ich mal an, dass bei euch alles gutgegangen ist?", fragte Matt.

Doch Jackson deutete nach hinten zu Zayns toten Körper. „Nicht für ihn." Sein Blick wanderte zu Blake unter der Agusta. „Und für ihn", ergänzte er noch.

„Sie sind nicht die Einzigen, glaub mir", meinte Ryan bedauernd. Seine grünen Augen hatten ihren Glanz irgendwie verloren und seine Müdigkeit war ihm anzusehen. Matt sah nicht wirklich besser aus.

„Aber ihr konntet sie doch verjagen, immerhin seid ihr hier?", hakte Jackson nach und der Ton seiner Stimme kam mir mehr als bekannt vor. Es war die Angst, dass das, was er befürchtete, wahr war.

Ryan und Matt sahen sich einen Augenblick lang an, ehe Ryan antwortete, „Ja, aber... wir haben ganz schön eingesteckt."

„Nicht nur wir. Bei den Serpens sieht es noch schlimmer aus. Die Polizei ist im Plaza und hat die Toten gefunden... und jede Menge Beweismaterial. Es ist vorbei", fügte Matt hinzu. „Ohne ihren Anführer und ihren Beta wird da nichts laufen. Wir können von Glück reden, wenn wir da heil rauskommen. Die Halle wurde immerhin noch nicht entdeckt."

Jackson fuhr sich durch die kurzgeschorenen Haare. Wir hatten erst einige Rückschläge hinter uns. Das alles hier war einfach zu viel.

Betretenes Schweigen herrschte. Keiner sagte ein Wort. Mein Blick wanderte über den Platz. Hier hatte ich mich vor wenigen Wochen noch über meinen Sieg gefreut und jetzt standen wir hier oben und trauerten über die ganzen Toten. Über den Verlust. Auch aus finanzieller Sicht gesehen hatten wir viel verloren.

„Vielleicht sollten wir einfach verschwinden", warf Matt irgendwann leise ein.

Überrascht schoss mein Kopf nach oben. „Was?!"

„Was hält uns hier noch, Miles?", fragte er erdrückt. „Die Polizei ist näher denn je und die Geschäfte hier sind am Arsch. Wir können es uns nicht leisten, weiter Drogen zu verkaufen. Unsere Ware ist beschädigt, unser Lieferant ist abgesprungen und wir haben nur Probleme. Von unserem Ruf ganz zu schweigen."

Entschlossen verschränkte ich die Arme vor der Brust. „Dann sollten wir aus der Drogenszene aussteigen!"

„Und womit verdienen wir dann unser Geld?", fragte Jackson ungläubig, der sich nicht von seinem Luxus trennen wollte und sein Lebenswerk nicht einfach aufgeben wollte.

„Deine Eltern verdienen doch genug", entgegnete ich. „Und abgesehen davon, bleiben uns noch immer die Straßenrennen."

Ryan schüttelte mit dem Kopf. „Da waren die Cops auch erst."

„Wir besprechen das Alles morgen!", unterbrach uns Jackson, der ungeduldig und erschöpft aufsah. Er wollte nicht länger reden. „Wir kümmern uns erstmal um das ganze Chaos und sehen, was noch übrig ist. Dann sehen wir weiter", bestimmte er und wir nickten ergeben.

Wieder nahm ich Jackson auf meiner Yamaha mit und hatte die ganze Fahrt über ein Déjà-vu. Damals hatte ich ihn ebenfalls in der mondlosen Nacht mitgenommen, weil er angegriffen wurde. Doch wenigstens hielt er sich jetzt richtig fest und ich wurde nicht vom Regen geplagt. Die ganzen Sirenen, die aus der Stadt zu uns hervordrangen, verstärkten noch einmal unsere miese Stimmung.

Mit Ryan und Matt voraus, ging es zur Halle.

Erst jetzt bemerkte ich meine eigene Erschöpfung, die an meinem Körper nagte. Es war mitten in der Nacht und der Weg war nur schwer zu finden. Auf der schmalen Landstraße, die sich nach oben schlängelte, gab es keine Beleuchtung und kleine Steine auf der Straße erschwerten das Fahren.

Das Weingut war in dieser Jahreszeit gut besucht und schon von weitem sahen wir die Lichter, der Häuser und Musik drang zu uns hindurch. Sie feierten. Sie feierten und hatten dabei keine Ahnung, was wenige Kilometer neben ihnen passiert war.

Bei der Halle war das Licht des Bewegungsmelders noch an und zeigte uns somit das Chaos, welches sich vor uns auftat. Das Tor war zwar geschlossen, aber die toten Körper vor dem Gebäude, ließen weitere im Inneren vermuten.

Nicht ganz bei der Sache hielt ich meine R6 an, wobei sie beinahe zur Seite kippte, da ich sie mit Jacksons Gewicht und meiner Erschöpfung nicht halten konnte. Doch der Schwarzhaarige hinter mir dachte mit und verhinderte ein Umkippen. Umständlich stellten wir sie wieder hin und ich bedankte mich mit einem matten Lächeln.

Matt und Ryan waren schon vorausgelaufen und öffneten gerade das Tor. Zögerlich sah ich ins Innere, wartete, bis das Licht an war und riss anschließend meine Augen auf.

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Hallo❣️
Herzlich Willkommen beim 2. Band „Lost Memories" der RIDERS Reihe. Der 1. Band „Burn For This" sollte am besten natürlich vorher gelesen werden für besseres Verständnis.💗

Ich hoffe natürlich, dass euch der erste Teil und das erste Kapitel gefallen haben und ihr weiterlesen wollt. Wenn ja, dann lasst doch bitte einen Stern da und bis zum nächsten Kapitel.❤️

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