| 17 | 𝐌𝐢𝐥𝐞𝐬

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

Gähnend fuhr ich auf den McDonald's Parkplatz und parkte neben der roten Ducati, die ich bereits vor ein paar Nächten gesehen hatte. Ryan hielt auf meiner anderen Seite und als er den Motor abstellte, hatte ich schon die Befürchtung, dass er über den Tank gleich einschlafen würde. Sein Rücken machte einen ungesunden Buckel und sein Helm knallte beinahe auf den Lenker.

„Komm, die anderen sind schon drinnen. Dank dir sind wir schließlich wieder die Letzten!", murrte ich als ich meinen Helm abgenommen hatte und stupste Ryan an.

Ja, ich hatte schlechte Laune. Weil ich schlecht geschlafen hatte. Zusammen hatten wir die halbe Nacht vor dem Fernseher verbracht und bereits nach wenigen Minuten hatte ich beschlossen, dass ich wieder eine Konsole brauchte. Meine Alte verweilte schließlich noch bei meinem Onkel.

„Stress nicht so", knurrte er leise, folgte mir dann aber doch ins Gebäude.

Matt hatte die Idee gehabt, dass wir mal zusammen frühstücken sollten. Das würde unseren Zusammenhalt stärken, vor allem jetzt, wo wir so wenige waren. Alle hatten sofort zugestimmt, McDonald's war sogar Ryans Idee gewesen. Nur wusste da noch irgendwie niemand so richtig, wie früh man dafür aufstehen musste.

Allerdings war es auch eine Art Willkommensgruß an Alec. Der wurde nämlich gestern aus dem Krankenhaus entlassen.

„Na endlich!", rief Jackson in unsere Richtung und machte mit einer Armbewegung auf sich aufmerksam. Beinahe alle Gäste beobachteten uns als wir zum großen Tisch liefen, an dem Matt, Alec, Jackson und sogar Damien saßen.

Nur irgendwie löste das Bild ein Unwohlsein in mir aus. Jemand fehlte. Und Damiens Anwesenheit machte es nicht gerade besser. Es erweckte den Eindruck als würde man den früheren Beta ersetzen wollen. Und das gefiel mir nicht wirklich. Besonders weil ich teilweise Schuld an seiner Verbannung hatte.

Auf der anderen Seite tat es gut mal wieder alle zu sehen.

„Ich meckere jetzt einfach mal nicht, weil wir ja alle Ryan kennen", beschloss Jackson.

Mein Mitbewohner brummte zustimmend, ließ sich neben Matt nieder und biss in dessen Bürger. Dieser sah ihn zwar vorwurfsvoll an, ließ ihn aber gewähren. Ich hingegen setzte mich Jackson gegenüber neben Alec und sah einmal in die Runde. Bis auf die Müdigkeit in den Augen, ging es scheinbar allen gut.

„Wollt ihr nichts bestellen?", fragte Jackson an uns gewandt und sah dabei besonders mich an, da ich noch gar nichts hatte und auch niemanden ausraubte.

„Später."

Mein Gegenüber zuckte mit den Schultern. „Wie du meinst."

Die Gespräche begrenzten sich größtenteils nur auf unseren Umzug, der heute Nachmittag stattfinden sollte und auf irgendeine neue Tuningart, die Matt begeistert vortrug, aber bei den anderen nicht viel mehr als ein Nicken auslöste. Selbst ich verließ irgendwann den Tisch und holte mir was zu Essen.

„Wo wohnst du jetzt eigentlich, Alec?", wechselte Ryan gerade das Thema als ich wieder da war.

Der Blonde hatte sich zweifellos stark verändert und brauchte erstmal ne Weile, um Ryans Frage zu verstehen. „In einer Wohnung nicht weit weg vom... Plaza", murmelte er zerknirscht und sah dabei sichtlich unwohl aus.

„Aber wie-"

„Ich hab ihm die Wohnung besorgt", unterbrach Jackson streng die Fragerunde. „Damit dürfte alles geklärt sein."

Für einen kurzen Augenblick war alles still, doch schnell fand Ryan ein anderes Thema und selbst Damien beteiligte sich gutgelaunt am Gespräch. Ich hatte ihn nicht oft gesehen, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass er aufging. Er integrierte sich. Wirkte locker. Entspannt. Glücklich.

„Helft ihr nachher mit beim Umzug?", warf ich die Frage in die Runde.

„Suchst wohl billige Arbeitskräfte, hm?", entgegnete Alec mit einem kleinen Grinsen im Gesicht und ich stockte für einen Moment. Das klang ja schon beinahe nach dem alten Alec! Auch die anderen bemerkten es und unter den ganzen Blicken sich unwohlfühlend, murmelte er nur, „Was denn?" Ausgelassen lachten wir und es fühlte sich unglaublich heimisch an.

Natürlich hatten wir viel verloren. Das wussten wir alle. Nicht nur auf finanzieller Ebene. Aber wir waren nicht vollends am Boden. Besonders in solchen Momenten spürte man das Gute, was uns geblieben war.

„Ich hab vorhin deinen Blick gesehen", flüsterte Jackson plötzlich, der sich zu mir über den Tisch gebeugt hatte, während die anderen lachten. „Er fehlt mir auch."

„Wer?"

Fast schon arrogant verdrehte er die Augen und versteckte damit den traurigen Schleier. „Du weißt, wen ich meine."

„Was gibt's denn da zu flüstern?", zog Ryan uns plötzlich auf. „Habt ihr etwa Geheimnisse vor uns? Das ist ganz schön unhöflich, wisst ihr?"

„Das sind strengvertrauliche Alpha-Beta-Sachen", entgegnete Jackson und lehnte sich wieder zurück, dabei schnappt er sich eine weitere Pommes von mir und zog seine Hand schnell zurück als ich danach schlug.

Amüsiert zog Ryan die Augenbrauen hoch. „Strengvertrauliche Alpha-Beta-Sachen, hm?", lachte er.

Dann drehte er sich wieder zurück zu Matt und biss erneut in dessen Burger. Damien und Alec hingegen waren schon fertig mit ihrem Essen und unterhielten sich über irgendwas. Mein Blick glitt derweil raus zum Fenster. Heute war nicht viel los. Der Parkplatz relativ leer. Nur unsere bunten Motorräder, die zusammen irgendwie lustig aussahen und ein paar Autos.

Umso überraschter war ich auch als ich zwei Polizeiautos sah, die direkt neben unseren Motorrädern hielten. Wie waren ja sowas von am Arsch.

„Guck mal Matt, die suchen dich", kicherte Ryan, der halb an seinem Chicken Nugget erstickte und seinem Bro den Ellenbogen in die Seite rammte.

„Wenn, suchen die uns alle", keifte der zurück.

Alarmiert sahen wir alle zum Fenster. Man sah es uns natürlich nicht an, dass wir theoretisch Kriminelle waren. Aber unsere getunten und wahrscheinlich sehr teuren Bikes zogen negative Aufmerksamkeit auf sich. Deswegen wurden sie auch von den Cops wie Tiere im Zoo erstmal angestarrt. Und wir starrten die Cops an. Sah von außen betrachtet irgendwie komisch aus.

Besonders bei meiner vor kurzem getunten Yamaha und Jacksons neuer Ducati sahen sie lange und genau hin.

„Was habt ihr beide bitte für Komplexe mit euren Maschinen?", fragte Matt flüsternd als könnten die Cops uns hier drinnen hören.

Ryan lachte dreckig. „Ach, Matt, das sind strengvertrauliche Alpha-Beta-Sachen."

„Wirst du uns das jetzt ewig vorhalten?", stöhnte Jackson genervt.

„Aber sowas von."

Beinahe synchron zuckten wir alle leicht zusammen als sich die Tür öffnete und vier dieser Gesetzeshüter den Raum betraten. Überhaupt nicht verdächtig drehten wir uns alle wieder schnell um und aßen, sprachen oder starrten auf den Tisch. Möglichst unauffällig ließ Damien seinen Helm hinter Alec verschwinden und Ryan wippte mit seinem Kopf abwechselnd nach links und nach rechts, was beinahe so aussah als würde er ein Lied summen, um an mir vorbeisehen zu können und linste zu den Cops.

Die sahen kurz zu uns und ihre Blick brannten sich förmlich in meinen Nacken. Nervös griff ich eine Pommes nach der anderen und atmete erst auf als sie bestellten. Von außen hörte man erneut eine Autotür zuschlagen.

„Haben die denn nicht schon genug gegafft?", fragte Alec genervt und besorgt sah ich wieder zum Fenster.

Dort stand ein einzelner Polizist, der sicherlich auf die anderen wartete und nebenbei meine Yamaha begutachtete. Dabei strich er sogar sachte über meinen blauen Tank. Ich brauchte nicht lange um ihn zu erkennen. Beinahe sehnsüchtig sah ich hinaus zu meinem Onkel.

Ob er an mich dachte? Mich vermisste? Ich mein, wieso sonst sollt er mein Motorrad so lange anschauen?

Dann plötzlich drehte er seinen Kopf Richtung Scheibe. Keine Sekunde später fand sein Blick den meinigen. Ich hielt die Luft an, sah in seine Augen und irgendwie stand die Zeit still. Er war meine Familie. Hatte mich nach dem Unfall aufgenommen und als Polizist nicht einmal angezeigt, als er von meinem Beitritt erfahren hatte. Ich vermisste ihn, das war mir klar.

Trotzdem drehte ich mich eilig zurück und begegnete dabei Jacksons Blick. Der Schwarzhaarige schüttelte den Kopf und sah mich eindringlich an. Als ahnte er, was ich möglicherweise tun könnte und als wolle er mir verbieten, zu ihm nach draußen zu gehen.

Und irgendwie wollte ich das auch. Das Gespräch mit ihm suchen.

Doch als ich meinen Mut wiedergefunden hatte und Jackson von Damien abgelenkt wurde, war es bereits zu spät. Die Polizisten hatten bezahlt, verließen den McDonald's und stiegen in ihre Autos. Für einen Moment blieb der Augenkontakt zwischen meinem Onkel und mir erneut bestehen, ehe auch er einstieg.

*****

Hey, was ich euch als Leser mal fragen wollte; Im ersten Band war relativ oft Sichtwechsel. Hier gibts aktuell ja nur Miles und Kian. Wollt ihr mehr Sichtwechsel? Und wenn ja, von wem?💗

Schreibt es in die Kommis❣️

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro