05 - 36 Fragen zum Verlieben (1)

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Es war noch nicht spät am Abend also tat Eliott, was er schon die ganze Zeit geplant hatte, obwohl er noch heute Morgen dachte, er würde es eigentlich nie wieder tun, er wählte Claras Nummer.

Eliott und Clara diskutierten am Telefon noch eine Weile weiter über Damian. Scheinbar war da wirklich nichts zu machen, aber das hatte er ja schon davor vermutet. Er hatte zwar gehofft ein gutes Wort für Damian einlegen zu können, aber es hatte keinen Sinn. Wenn sie Gefühle für jemand anderen hatte, konnte sie das schließlich nicht wirklich einfach ändern. Auch wenn Damian die wirklich bessere Wahl gewesen wäre.

An der Noah Front gab es auch keine Neuigkeiten, meinte sie. Die beiden hatten sich noch einmal getroffen, aber er schien nicht das für sie zu fühlen, was sie sich erhoffte. Er hatte ihr zwar gesagt, er wolle sich nun erst einmal auf die Prüfungen, die bald bevor standen konzentrieren und Clara schien ihm das wirklich abzukaufen, aber Eliott nicht. Wahrscheinlich war sie einfach von ihren Gefühlen geblendet. Wie lange sie wohl brauchen würde, um das zu erkennen? Um ohne ein gebrochenes Herz aus der Situation rauszukommen, war es sicherlich schon zu spät. Ab und zu traf sie sich schließlich mit ihm. Ob sie mit ihm schlief? Würde sie sich so weit ausnutzen lassen? Eliott kannte Clara noch nicht gut genug, um das wirklich einschätzen zu können. Und danach fragen fand er auch noch nicht als angebracht. Vielleicht würde er das noch herausfinden. Im Prinzip spielte es auch keine Rolle.

Das Gespräch dauerte nun schon wieder zwei Stunden und kam langsam ins Stocken. Eigentlich wollte er sich ja nur kurz über die Sache mit Damian erkundigen. Aber das war einfach nur eine Ausrede vor sich selbst, damit sein Gewissen nicht zu schlecht wurde. Denn mit dem Thema waren sie jetzt durch und trotzdem hielt ihn irgendetwas davon ab jetzt einfach aufzulegen. Auch wenn es sicherlich das richtige und gerade Damian gegenüber fair gewesen wäre, den roten Hörer zu drucken, versuchte er das Gespräch nicht abbrechen zu lassen.

„Okay, lass uns ein Fragenspiel machen, ich weiß nicht viel über dich", kam ihm die Idee, „das habe ich mit ehemaligen Freunden früher auch oft gemacht. Quasi wie ein Wahrheit-oder-Pflicht Spiel ohne Pflicht. Aber lass uns Fragen aus dem Internet suchen". Es war eine gute Variante um jemanden kennenzulernen. Clara stimmte zu, vielleicht aus Neugier, Interesse, Langeweile oder Höflichkeit, er würde es wohl nie rausfinden.

Eliott nahm also sein Handy, das er sowieso auf Lautsprecher gestellt hatte, um es nicht die ganze Zeit am Ohr halten zu müssen und gab „Fragen für Fremde" in die Suchzeile ein. Er wusste schließlich noch nicht viel über sie, also gab es vielleicht Fragen, die von Beginn nochmal anfingen. Sie hatten bis jetzt immer den Small Talk ausgelassen und kannten so kaum die oberflächlichen Themen.

Eliott nahm den ersten Link, der erschien - „36 Fragen zum Verlieben". Er überflog den Vortext. Es waren Fragen für zwei komplett Fremde, die langsam persönlicher wurden. Ursprünglich waren sie Teil einer Studie, als Erstes-Date-Fragen. Und wenn alle Fragen beantwortet waren, sollten sich die Testprobanden in die Augen sehen und würden sich verlieben. Es kam jedoch nie zu einer Bestätigung der Studie, aber darum ging es ja auch gar nicht.

„Okay ich habe was", teilte er Clara mit und erklärte, was er gefunden hatte. „Gut dann los", beschloss diese belustig.

„Perfekt, wir fangen noch leicht an", begann Eliott, „Wenn du dich für jede Person auf der Welt entscheiden könntest: Wen würdest du als Gast zum Essen zu dir nach Hause einladen?"

„Warte machen wir beide alle Fragen?", hakte Clara nach und begann zu überlegen, nachdem Eliott ihr zugestimmt hatte. Sie kam nicht sofort zu einer Antwort.

„Komm es muss doch irgendjemanden geben, ein Schauspieler oder sowas", half er nach.

„Hmm Schauspieler jetzt vielleicht nicht, aber ahh eher Sänger. Ja ich glaube ich würde meinen Lieblingssänger auswählen".

„Und der ist? Schick mir mal ein Lied", lies Eliott noch nicht ganz locker und bekam ein paar Sekunden später einen Spotify-Link von ihr geschickt. „" von Machine Gun Kelly. Von dem Sänger hatte er gehört, konnte ihn aber nicht direkt zuordnen.

„Gib mir einen Moment, ich hör mal rein", sagte er also und fügte es anschließend in seine Playlist hinzu, da es ihm auch gefiel.

Sie kehrten zu den Fragen zurück. Eliott redete von einem Schauspieler, den er gerne treffen wollte, danach dachten sie über die Frage „Wärst du gerne berühmt?" nach. Beide waren der Ansicht, dass es erst einmal spannend klingt, aber hätten sich im Endeffekt dagegen entschieden, da es auch genug negative Seiten mit sich brachte. Vermutlich konnte man von einmal berühmt nicht mehr zurück. Sie diskutierten aufgrund der nächsten Frage darüber, ob man den Text probt, bevor man Anrufe tätigte - Clara war dafür, Eliott dagegen. Er hatte sie viel selbstsicherer eingeschätzt. Selbst jetzt ohne die alkoholbedingte Heiterkeit war sie noch selbstbewusst. Und dieses Mädchen wollte ihm weis machen, sie hatte Angst Anrufe zu tätigen?

Und so ging das Gespräch fließend weiter, ohne dass ihnen langweilig wurde. Sie beschlossen, dass ein perfekter Tag einer sein würde, den mit Freunden sein würde und stellten fest, dass sie, wenn sie sangen, das meistens mit Freunden im Auto taten.

Es folgten noch weitere nicht relevante Fragen und sie kamen schließlich bei Frage acht an: „Nenne drei Dinge, die du und ich deiner Meinung nach gemeinsam haben". Sie fingen gemeinsam an die Frage zu beantworten und Dinge aufzuzählen. Die Frage war nicht einfach, da sie sich noch nicht so sehr kannten. Vermutlich gab es einige Gemeinsamkeiten, die sie einfach noch nicht kannten.

„Wir lieben beide die Zeit, die wir mit Freunden verbringen können", begann Clara.

„Wir haben beide beschlossen nach der Schule nicht bei uns in der Nähe zu studieren", fügte Eliott hinzu, was zwar kein besonderer aber trotzdem wahrer Punkt war.

„Ich glaube wir denken beide ziemlich viel, kann das sein?", überlegte Clara. Eliott stimmte zu. Auch wenn es bei beiden nicht so wirkte, zumindest er war definitiv jemand der sich den Kopf über Dinge zerbrach, die er eh nicht ändern konnte.

Sie redeten noch ein bisschen weiter und kamen etwas später bei Frage 11 an, für die sie sich wieder ein bisschen mehr Zeit nahmen. „Erzähle deinem Gegenüber in vier Minuten deine Lebensgeschichte, mit ziemlichen vielen Details", war die Aufgabe, mit der Eliott begann. Sie waren mittlerweile dazu übergegangen, dass sie zwar beide alle Fragen beantworteten aber sie immer abwechselnd anfingen.

Vier Minuten klang zwar erst nach einer langen Zeit, aber als er langsam in den Redefluss kam, war die Zeit schneller um, als vermutet. Er begann von seiner Familie, von seiner Kindheit zu erzählen. Er hatte immer mit seinen Eltern und seiner zwei Jahre älteren Schwester im gleichen Ort gewohnt. Einmal waren sie umgezogen aber nur ein paar Straßen weiter. Als er zwölf Jahre alt war, haben sie eine Hündin bekommen; Camilla, die immer noch bei ihnen wohnte. In der Schule wechselte er kurzgefasst einmal komplett den Freundeskreis und er war nie als der glückliche Junge bekannt, weil er es nicht war. Dann war er auf das duale Studium, das die beiden machten gestoßen, welches 3 Jahre Studium mit mehreren Theorie- und Praktikumsphasen bedeutete. Trotzdem wollte er eigentlich nicht weit von zu Hause weg. Er hatte noch Kontakt zu seinen Klassenkameraden und auch die Behörde, die ihn für das Studium eingestellt hatte, war von zu Hause aus erreichbar.

Außerdem war er Fußballer gewesen. Seit den Abiturjahren hatte er zwar aufgehört zu spielen, aber vorher hatte er, wenn auch nur auf Kreisebene, schon lange im Verein gespielt.

Er hatte bis jetzt einmal in seinem Leben eine Beziehung gehabt, mit einer Klassenkameradin, die ein halbes Jahr gehalten hatte. Clara erzählte er nicht viel, außer dass sie nicht positiv geendet hatte. Wahrscheinlich hätte er es ihr erklären können, aber er fühlte sich nicht danach. Und darüber hinaus würde es die 4 Minuten sprengen. Stephanie hatte er kennengelernt, als sie neu in seine Klasse gekommen war. Ihm selbst ging es nicht gut zu der Zeit. Auch wenn man von außen die negativen Seiten seines Lebens nicht wirklich sehen konnte, fehlte es ihm oft an Freude und Motivation. Trotzdem dachte er, er müsste nur die richtige Person finden und alles würde sich ändern. Und Stephanie war echt ein nettes Mädchen gewesen, das ihn vermutlich wirklich geliebt hatte. Aber nach und nach wurde sie in der Beziehung unglücklicher. Eliott hatte sie mit nach unten gezogen, ohne es zu wollen. Er konnte nie seine Liebe für längere Zeit zeigen, wenn sie denn wirklich da war und er sie sich nicht eingeredet hatte, weil er sich sie gewünscht hatte. Immer wieder zog er sich zurück, fand nicht die richtigen Worte. Deshalb war er es, der die Beziehung beendet hatte. Weil es Stephanie nicht guttat. Das wusste er. Und deshalb hatte er fest beschlossen erst wieder jemanden in sein Leben zu lassen, wenn er wusste es würde anders enden. Und das konnte er noch nicht von sich behaupten. Er wusste er würde immer wieder in gleiche Muster verfallen. Und er wusste selbst nicht, ob er es sich nur eingeredet hatte oder ob es einfach ein Schutzmechanismus seines Körpers war, aber seitdem hatte er nie wieder Interesse an irgendeinem Mädchen gezeigt.

Clara unterbrach ihn nicht, sondern wartete bis er ganz durch war. Erst dann redete sie kurz mit ihm darüber. Den wirklich interessanten Teil, den Stephanie-Teil, kannte sie ja aber nicht. Noch nicht. Aber Eliott hatte das Gefühl als würden sie irgendwann dazu kommen, dass er ihr das alles über Stephanie anvertrauen würde. Denn vermutlich würde sie es verstehen, ohne dass sie ihn verurteilen oder ihm was einreden würde. Aber jetzt hatte es sich nicht passend angefühlt. Sie waren erst am Anfang von dem Gespräch und von Lieblingsschauspielern auf Beziehungsprobleme überzugehen erschien ihm doch etwas krass. Schließlich war das langsam die erste Frage die mehr auf Gefühle und Geheimnisse und all das was man mit sich rumtrug abzielte.

„Okay, meine Lebensgeschichte ab dem Studium kennst du ja eigentlich schon. Aber fangen wir vorne an", begann Clara und Eliott fragte sich, ob sie auch Dinge weglassen würde, ob er irgendetwas spannendes erfahren würde. Er fragte sich schon länger, was eigentlich hinter diesem Mädchen steckte.

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Uuuund cut! Sorry, aber das Kapitel ist schon so lang, dass ich es einfach in zwei Teile teilen MUSSTE.

Was steckt hinter dem selbstbewussten, zu allen freundlichen Mädchen wirklich? Was wird ihre Lebensgeschichte sein? Keine Angst, zweite Hälfte des Kapitels kommt Samstag wieder!

36 Fragen zum Verlieben. Habt ihr schonmal davon gehört? Würdet ihr an so etwas glauben? Und habt ihr sie vielleicht schonmal ausprobiert?
Ich selbst bin sie mit einem Freund mal durchgegangen (Es ist keine Beziehung draus geworden hahaha).

Wir sehen uns dann Samstag mit dem zweiten Teil, der auch nochmal ein längerer ist! <3

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