Bonuskapitel - 10k

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

Wow...Dankeschön an alle Leser da draußen. Es ist unglaublich, dass mittlerweile so viele auf meine Geschichte klicken. Im
Verhältnis sind wir noch ziemlich klein, aber es ist trotzdem ein Grund eine solche Zahl zu feiern.
Dankeschön ❤️

———

Rosalie

Von einem nervenden Piepen werde ich aus meinem Traum gerissen und brauche ein paar Minuten in denen ich realisiere, dass ich meinen Wecker eventuell ausschalten sollte.

Müde rolle ich mich auf der viel zu breite Matratze und schlage entrüstet auf den Ausschalter.

Wenn James auf Geschäftsreise ist, wirkt dieses Bett immer furchtbar groß und schlafen tue ich ohne ihn auch nicht halb so gut.
Es kommt nicht oft vor, dass er mich alleine lässt. Meistens schickt er eine Sekretärin oder seinen Manager, aber für wichtige Beschlüsse braucht man ihn im Ausland schließlich doch persönlich.

Ich bin oft sehr traurig wenn er mich verlässt, aber von seiner Arbeit werde ich ihn nie abhalten und von daher werde ich diese paar Tage wohl aushalten.
Zumindest hoffe ich, dass es allerhöchstens nur noch ein paar Tage sind, genau weiß ich es nicht.

Um ehrlich zu sein hat er mir nicht gesagt wann er wieder Zuhause ist und wie lange er weg bleibt. Ich weiß nur, dass er wichtige Verträge unterschreiben muss und deswegen nach Spanien geflogen ist.

Er konnte mir nicht sagen wann er wieder da ist und wir hatten die letzten drei Tage keinen Kontakt, was mich sehr traurig gemacht hat. Ich dachte er würde sich vielleicht einmal melden. Wenn er angekommen ist oder einfach nur mal Hallo sagen möchte, aber es kam nichts dergleichen und so sitze ich seit vier Tagen auf dem Trockenen.
Selber wollte ich ihn nie anrufen, weil ich weiß das seine Meetings dort wichtig sind und er deswegen sehr beschäftigt ist. Da will ich nicht stören. Auch wenn ich sein Verhalten scheiße finde.

In Trance stehe ich auf und ziehe mich an, ehe ich nach unten trotte und mir einen Kakao mache.
Mrs. Malin ist über die Woche frei gestellt und so bin ich alleine in der Villa, was sehr ungewohnt ist.
Normalerweise ist immer jemand da, allein schon, weil James es hasst wenn ich komplett alleine bin.

Zu Anfang unserer Beziehung hat er  mich nie alleine gelassen. Niemals wollte er, dass ich auch nur eine Nacht ohne eine zweite Person bin.
Ich fand sein Verhalten nichtmal überragierend. Denn ich hatte ständig Alpträume und jede Sekunde in der ich alleine war, wiegte ich in Angst.
Mittlerweile sind drei Jahre vergangen und ich stehe selbst wieder auf meinen Beinen.
Ich habe abgeschlossen, so gut das eben geht, und an James Seite wachse ich immer weiter.
Vielleicht nicht körperlich aber seelisch. Ich denke ihr versteht...

Seufzend will ich den letzten Schluck meines Kakaos trinken, ich kann Kaffee immer noch nicht ab, als mir plötzlich ein tiefer Schmerz durch den Magen fährt und mich die Übelkeit sofort überholt.

Mit einem Scheppern zerschellt die Tasse am Boden, während ich schon wie eine Wilde durch die Wohnung renne, mich schließlich über die Kloschüssel hänge und die eben getrunkene Flüssigkeit wieder aus mir heraus würge.

Einige Minuten hocke ich über dem Rand der Toilette und warte darauf, dass die Übelkeit verschwindet.
Tut sie nach ein paar Minuten auch und ich lasse mich erschöpft auf den Fliesen nieder.
Was war das denn ?!

Meine Stirn ist schwitzig und obwohl ich nur einmal durchs Wohnzimmer gerannt bin, bin ich unfassbar ausgelaugt.
Abwechselnd wird mir warm und kalt und als ich gerade denke, meine Bauchschmerzen wären weg, und aufstehe, übergebe ich mich nach einem Schritt wieder.

Was ist denn auf einmal los mit mir ?!

Ein widerlicher Geschmack breitet sich in meinem
Mund aus und erst nachdem ich spüle und meinen Mund Minuten später auswasche, ist wirklich alles gut.
Kein Schmerz mehr und auch keine Übelkeit mehr. So als wäre das alles nicht passiert.

Resigniert setze ich mich einige Minuten aufs Sofa um wieder vernünftig zu atmen und den Schweiß loszuwerden.
Allein die Erschöpfung bleibt an mir hängen und als ich in diesem ziemlich normalen Zustand bleibe, beschließe ich doch zur Arbeit zu fahren.

Henry bringt mich in die Stadt. Er ist ein enger Freund geworden in all den Jahren und auch James und er verstehen sich mehr als nur geschäftlich. Ich sehe ihn nicht länger als meinen Bodyguard an, er bleibt es natürlich trotzdem, sondern als einfachen Freund.
Auf Feiern ist er eingeladen und wir beide haben freundschaftlich eine Menge Spaß.

,,Geht's Dir gut ?'', fragt er mich im Rückspiegel und abwesend flieht mein Blick zu ihm.
,,Äh...ja-a alles gut'', beteure ich und weiche seinen Augen wieder aus.
Ich habe keine Ahnung was mit mir los war, vermutlich habe ich einfach die Menge so schnell nicht vertragen. Da kann einem doch mal schlecht werden...

,,Wirklich, du siehst ein wenig krank aus'', hackt er weiter und ich seufze.
Er meint es nur gut aber wie schon von früher bin ich immer noch überrascht, dass sich jemand um mich sorgt. Das ist bis heute sehr komisch.
,,Mir geht es wirklich gut. Alles bestens'', sage ich diesmal sichererer, lächle schwach und steige schließlich aus, als wir ankommen.

,,Ruf mich an, falls du abgeholt werden willst und nicht nach Hause kommst'', sagt er durchs Fenster und ich nicke.
,,Geht klar, danke Großer''
,,Bis später, Liefee''

Dieser merkwürdige Spitzname ist eine Kreation aller Henry. Es ist ein Mix aus ,Rosalie' und ,Lilifee'.
Mittlerweile werden es ständig neue und jeder meiner Bekannten hat einen eigenen Namen für mich.
Aber nur bei einem habe ich eine Gänsehaut und Schmetterlinge im Bauch.

,,Hey Rosie !''
Lucie fällt mir stürmisch um den Hals als ich das Geschäft betrete.

Wir sind nach wie vor beste Freunde und machen gemeinsam New York unsicher. Mittlerweile hält uns drei nichts mehr auf und mit jedem Tag wachsen wir enger zusammen.
Es hat sich in den paar Jahren einiges geändert.

Kim hat ihren Job gewechselt.
Sie arbeitet jetzt in unserem Lieblingscafé und kreiert mittlerweile fast genauso gute Torten wie Madame Ling, die Dame der das Café gehört.
Sie ist immer noch mit Finn zusammen und trotz der vielen Streitereien, die die beiden so haben, sind sie vor zwei Jahren zusammen gezogen und ich bin mir ziemlich sicher, dass Finn ihr bald einen Heiratsantrag machen wird.
Sie sind mittlerweile fast drei Jahre ein Paar und die beiden gehören wie ein Puzzle zusammen. Ich freue mich schon meine Freundin in ein Brautkleid zu stecken und das Finn ihr Mann wird, wäre einfach perfekt.

Er ist wirklich ein anständiger Typ, genau das richtige für meine ruhige Freundin, die wegen ihm endlich aus ihrer Haut fährt, wenn er ihr wieder einen Streich spielt.
Letzte Woche hat er sie mit einem Glas Wasser ins Gesicht aus dem Schlaf geholt. Den Tag darauf bekam er seine Rache.
Auf dem Weg vom Bäcker zurück nach Hause hat sie ihm einen ganzen Eimer Wasser im Treppenhaus über den Kopf geschüttet.
Der Arme war klatschtnass aber verliebter als an diesem Tag habe ich sie nie gesehen.
Sie sind schon ein komisches aber verdammt süßes Paar. Trotz ihrer Streiche und Auseinandersetzungen geben sie aufeinander acht, beschützen sich und lieben sich wie am ersten Tag.
Ich liebes es die beiden zu sehen, wenn sie sich gegenseitig zum Lachen bringen und sich dann wieder in den Haaren haben. Es gibt immer etwas zu lachen wenn sie gemeinsam in einem Raum sind.

Anders war es bei Lucie. Sie und Paul haben letztes Jahr Schluss gemacht. Es gab keinen Streit oder Betrug, sie sind freundschaftlich auseinander gegangen.
Paul hat ein Studium angefangen und ist dafür weg gezogen. Lucie wollte hier bleiben und von einer Fernbeziehung hielten sie beide nichts. So ging ihre Zeit zu Ende, Freunde sind sie trotzdem noch.

Ich finde es schade, was passiert ist, aber Lucie ist damit besser denn je klar gekommen und es gab nie ein Loch in das sie gestolpert ist. Sie meint, dass Mr. Right eben nicht Mr. very Right ist und dieser auf sich wartet.

Arbeiten tut sie immer noch, genauso wie ich, bei Mrs. Wave. Aber auch hier hat sich einiges grundlegend geändert. Man kann sagen, dass ich befördert wurde.
Mittlerweile darf ich nämlich auch selbst entwerfen.

Alles hat an unserer Hochzeit angefangen.
Ich wurde auf der Feier danach von fast jedem nach dem Kleid, den Brautjungfernkleidern und den Anzügen gefragt. Niemand konnte sich die Rose auf den Stoffen erklären, bis ich mich geoutet habe.

Die Kleidung entstammte meiner eigen Kreation. Es waren meine Entwürfe und der Anzug von James wurde von meiner Hand genäht, ebenso wie mein Kleid.
Es hat Wochen, nein Monate, gedauert, aber der Aufwand hat sich mehr als gelohnt.

Die Rose ist mein erkennungs Zeichen. Mein Symbol, kann man sagen.
Ich bin zwar nicht der größte Fan von den Blumen, aber sie passt eben doch gut zu meinem Namen und ihre eher klägliche Fassung, der hinabhängende Blütenkopf, beschreibt gut, wie es mir manchmal geht und vor Jahren täglich ging. Sie identifiziert mich und daher wird sie auf jedem meiner Kleidungsstücke erscheinen.

Mrs. Wave war hin und weg von meinen Entwürfen. Sie wollte sofort, dass ich mehr als nur ihre Assistentin bin und so darf ich mittlerweile viel mitentscheiden, beraten und selbst schneidern. Meine Meinung hat an Stimmen gewonnen und die Laune meiner Chefin mir gegenüber hat sich um ein Vielfaches geändert. Ich habe sie zwar immer noch nicht ins Herz geschlossen, weil ich mich damit generell schwer tue, aber ihre gebotene Chance habe ich sofort angenommen und ich bin sehr zufrieden.
Es gibt auch nichts, worüber ich mich beklagen müsste.
Meine Kleider haben einen riesigen Erfolg gefeiert als die ersten Prototypen im
Schaufenster standen und jeder wollte eines der Kleider haben. Auch die Anzüge, die James mittlerweile nur noch trägt, haben sofort Kunden gefunden.

Ich hätte nie gedacht, dass auch nur einer meiner Entwürfe je von jemand Fremdes getragen werden würde, aber heute sehe ich viele mit meinen Werken und bekomme für jedes Stück, Lob und Aufsehen. Ich kann damit zwar nicht gut umgehen und bin sehr überrumpelt, aber es ist auch schön diese Erfahrungen zu machen und vor Verträgen, Bestellungen und Treffen mit Firmen und anderen Modemarken, kann ich mich kaum halten.

Ich habe mir meinen Platz in der Gesellschaft erkämpft und auch wenn James an einem Teil der Bekanntheit Schuld ist, kennt jeder meinen Namen wegen meiner Kleidung und nicht nur, weil ich mit einem ,Sine' meine Unterschrift setze.

Neidische Blicke bekomme ich deswegen trotzdem und auch von Frauen kann ich mich nicht schützen, die mich anzicken und lästern, weil ich ihnen angeblich ihren Lover weggeschnappt habe.
Ich kann da endlich drüber stehen. Genieße es zum Teil auch, wenn er all diesen Frauen zeigt, dass sein Blick immer auf mir ruht und er sich nicht die Bohne für eine andere interessiert. Denn genau das macht er. Er liebt mich.
Und er sieht nur zu mir, umarmt nur mich und küsst nur meine Lippen.
Ich vertraue ihm und ich weiß, dass uns beide nichts trennen wird.
Denn es gibt keine Schere für das Stahlseil,mit welchem wir verbunden sind. Es ist einfach zu stark, auch wenn wir getrennt sind.

,,Na wie geht's dir ?''
,,Gut, vergiss nicht, dass wir später zum Mittag bei Kim sein sollen..''
,,Natürlich nicht, wie könnte ich das vergessen''

Wir sind jeden Mittag bei Kim und dennoch scheint Lucie zu denken ich sei zu schusslig um mir das zu merken. Meistens fällt mir einfach nicht auf, dass die Zeit zum Mittag schon wieder rum ist, weil ich mir so ins Nähen vertiefe.

Die Chance und Arbeit, belastet mich zusätzlich, ich habe mehr zu tun, aber es macht mir sehr viel Spaß und die Überstunden sind es wert.

,,Gut, ich werde dich eh erinnern''
,,Mach das, bis später...''

Ich verlasse sie und gehe nach hinten in mein eigenes Büro.
Mrs. Wave hat mir ein eigenes Zimmer zur Vergügung gestellt indem ich mehr Platz zum zeichnen, schreiben, planen und nähen habe.
Sie ist sehr nett zu mir geworden, behandelt mich gut und es macht mich zwar traurig, dass sie das hauptsächlich wegen meiner Position macht, aber ändern kann ich es auch nicht. Es mag egoistisch klingen, wenn man Lorbeeren dafür bekommt, weil der Partner ein sehr ansehnlicher Geschäftsmann ist und ihre Firma mit einem Schnipsen in den Ruin schubsen kann, aber ich habe mein halbes Leben um die Freundlichkeit und Güte von Menschen gebeten und allen Hass über mir ergehen lassen nur um zu erfahren, dass sie sich nie ändern werden.

Ich bin es leid darauf zu warten, dass Menschen sich ehrlich gegenüber stehen, ich bin es leid, dass Menschen mich schlecht behandeln. Jedem das Seine und wenn sie mich nun mag, weil mein Mann reich ist, dann soll sie ihr Spiel spielen. Ich lasse sie damit in Ruhe und erledige einfach meine Arbeit.

,,Guten Morgen, Ms. Wave, hier ist Ihr Kaffee und eine neue Bestellung betreffend ihrer Kollektion aus dem letzten Jahr.'', begrüße ich meine Chefin und stelle eine Tasse auf ihren Tisch.
,,Ah, danke, Liebes. Ich werde gleich nachsehen ob sich noch Teile aus dem letzten Jahr im Lager befinden, sonst muss ich mal sehen was ich sonst machen kann.'', murmelt sie freundlich und lächelt mich an.
,,Wenn Sie mich brauchen, ich bin nebenan.''
,,Dankeschön...''

Ich verlasse ihr Büro wieder und gehe in mein eignes.
Es ist ein schlichter kleiner Raum, in beige gehalten und sehr offen.
Er sieht schon beim hineinkommen sympathisch aus und ich kann meiner Kreation hier freien Lauf lassen.

Ich setze mich an Reklamationen und Bestellungen von Privatkunden, bereite alles für die Produktion vor und setze mich zuletzt an meinen Maltisch, auf dem meine Entwürfe liegen.
Wenn ich neue Kleidungsstücke habe, gebe ich sie Mrs. Wave und diese nimmt einen Teil von mir in ihre Kollektionen auf und schickt sie zur Produktion.
Ich bin die erste Person hier, die auch entwerfen darf und mitbestimmt welche Kleidungstücke sich für die neue Saison lohnen.
Auch an bezüglichen Meetings darf ich teilnehmen und die Assistentin bin ich längst nicht mehr.

Stunden später holt Lucie mich ab und wir laufen gemeinsam zum Café. Der Weg scheint mir heute furchtbar weit und ich komme wie heute morgen schon nach wenigen Metern ins Schwitzen.
Beim betreten des Cafés kommt Kim deshalb sofort aus der Küche und sieht mich besorgt an.

,,Rosie, alles in Ordnung ?''
,,Was ?! Ja, ja...'', antworte ich nervös obwohl ich mir nicht sicher bin, ob das wirklich so ist.
,,Du siehst ziemlich erschöpft aus''

Da hat sie recht. Ich fühle mich auch so. Müde und erschöpft...

,,Mir geht's gut, ich habe nur einen Heißhunger auf eine deiner Torten''
Sie lacht.
,,Die kannst du haben, ich habe gerade eine Mandelcremetorte
gemacht und voilà sie ist noch leicht warm.''
Sie schmunzelt freudig und holt die Torte an unseren Stammtisch.

Mittlerweile kann ich auch endlich in einem Restaurant am Fenster sitzen und muss keine Angst mehr vor meinem Vater da draußen haben. Heute denke ich, dass es schräg ist, wie sehr meine Angst mich damals eingeschränkt hat. Ich hätte nie so geredet wie jetzt.

Die Torte von Kim schmeckt, wie ich genüsslich feststelle, köstlich und ich verschlinge gleich ein zweites Stück. Lucie scheint ebenso freudig über diese Leckerei, weshalb uns beiden erst bei einem freudigen Quieken und einer rennenden Kim auffällt, dass ein gewisser junger Mann das Café betreten hat.

Da niemand sonst hier seine Mittagspause verbringt, kann Kim dem Gast ohne Probleme auf den Rücken springen und ihm somit ziemlicherschrecken.
Dann aber lacht er, zieht sie näher an sich und sie hat einen Funken in den Augen, der mich fasziniert.

Ich weiß nicht ob James auch solche Augen macht, wenn ich da bin, aber wenn doch, dann sollte jedem Außenstehenden klar sein, wie groß seine Liebe für mich ist.
So auffällig ist es zumindest bei Finn, dessen Augen wie für Kim gemacht zu sein scheinen.
Die beiden sind so süß zusammen.

,,Na, Kaffeetante ? Werde ich jetzt immer so begrüßt ?'', fragt er und trägt sie auf dem Rücken zu unserem Tisch.
,,Hey'', begrüßt er auch uns und schielt lächelnd auf seine Freundin, die sich bloß seufzend an seine Schulter schmiegt und sich an ihn kuschelt.

,,Awww...'', Lucie kann es sich nicht verkneifen und auch ich schwärme für die Beiden.
,,Süß wie zwei Hundewelpen'', murmelt sie und bekommt empörende Gesichter der beiden.
,,Ich sehe aus wie ein Hund ?'', fragt Kim, die eine Hundehaar -Allergie hat und diese ,,Viecher'' deswegen nicht leiden kann.

,,Wie son' schlabbernder Köter ? Bitte ? Ich hatte Dir mehr Sehstärke zugetraut'', mault Finn und reizt diesmal Lucie.
,,Ich sehe ausgezeichnet und ihr zwei seid nun mal süß zusammen.'', widerspricht diese.

Vor Ekel verzieht Finn das Gesicht.
,,Bah....sag das nie wieder zu mir''
Er rümpft die Nase.
,,Ich habe auch meinen Stolz''
,,Jaja...'', mischt sich Kim ironisch ein und wird zugleich von seinem Rücken geschubst, dass sie auf dem Boden landet.

Empört sieht sie zu ihrem grinsenden Schatz auf.
,,Sorry, ich bin so dahingeschmolzen wie flüssiges Karamell, dass ich dich vergessen habe'', sagt er sarkastisch während er ihr eine Hand zum Aufhelfen reicht und sie beim Aufstehen an sich zieht.

,,Würg, würg, kotz, kotz, übergeb...'', brüllt Lucie gespielt ekelerregt, als die beiden sich küssen und ich kann mir mein lachen bei den Gesichtern nicht mehr verkneifen. Wir sind so gestört...
Wie sollte uns je jemand abkaufen, dass wir tatsächlich alle mindestens 24 Jahre alt sind ?
Benehmen tun wir uns definitiv nicht so... aber ich liebe diese Knallfrösche.

——

Trübselig sitze ich Stunden später wieder am Schreibtisch und starre Löcher in die Luft.

James hat sich immer noch nicht gemeldet. Nichtmal eine einfache SMS. So langsam bin ich echt enttäuscht aber auch gleichzeitig besorgt. Warum meldet er sich nicht ? Ist etwas vorgefallen ?
Gab es Probleme ?

Ich vermisse ihn. Sehr. Und die Schläfrigkeit macht mir zu schaffen, dass ich schließlich meinen Laptop einstecke und für heute Feierabend mache.

,,Tschüss, Rosie, viel Spaß noch..'', scheinheilig zwinkert mir Lil beim verlassen des Geschäfts zu und die Blicke meiner Kollegen kleben mir gebannt am Rücken.
Was geht denn hier ab ?

,,Ähm...Danke...'', verwirrt über ihren Blick verlasse ich das Geschäft und trete nach draußen.
Kühle regnerische Luft umgibt mich und ich atme schwer aus.
Es regnet, dicke Tropfen fallen mir ins Gesicht und kühler Wind umgibt mich.

Ich gehe rechts ab.
Ich kann Ablenkung jetzt gut gebrauchen und eine weitere Nacht allein in der Ungewissheit, macht mich noch verrückt, sobald ich zuhause bin.

Ich will doch nur das er sich meldet, nur ein Lebzeichen von ihm, damit ich...

Erstarrt bleibe ich stehen.

Ein weißer Mercedes steht in der Parklücke vor mir und umzingelt von gaffenden Fußgängern, steht mit überkreuzten Beinen und Sonnenbrille, mein Freund am Auto gelehnt.

Ein leichter drei Tage Bart ist ihm gewachsen und er trägt eine einfache Jeans, lederne Stiefel und einen Mantel, der ihm fabelhaft steht.
Er sieht ziemlich gut aus wie er da so steht und dessen bewusst, dass er auf mich wartet und wegen mir dort steht und er endlich wieder da ist, beiße ich mir auf die Lippe und renne einfach los.

Meter vor ihm, bemerkt er mich und grinst mich über die Passanten hin an.
Glücklich lächelnd renne ich einfach weiter auf ihn zu und springe ihm sogleich in die Arme, als ich bei ihm bin.

,,Endlich...'', hauche ich erleichtert während seine raue Lache in meinen Ohren erklingt und mir eine Gänsehaut verschafft.
,,Hey Baby'', haucht er leise an mein Ohr und hebt mich kurz danach hoch, dass ich meine Beine um seine Hüfte schlinge und meine Lippen unachtsam auf seine drücke.

Gerade ist es mir egal, dies in all den Massen der Menschen zu tun.
Sie sollen ruhig wissen, dass er zu mir gehört.

,,Wir sollten das auf gleich verschieben...'', murmelt er nach ein paar Sekunden und löst sich.
Dann setzt er mich ebenso schnell am Boden ab und lässt mich einsteigen.

Ich kann nicht lange deswegen schmollen, denn als er beim ausparken meine Hand nimmt und sie mit seiner verschränkt, es sich nicht lassend dabei selbstgefällig über meinen Ehering zu streichen, siegt meine Neugier und ich muss ihn einfach reden hören.

,,Wieso hast du nichts gesagt oder dich auch nur einmal gemeldet ? Ich war krank vor Sorge...''
Er nickt abwesend und überholt einen Audi bevor er beginnt zu reden.
,,Tut mir leid, Schatz. Ich wollte mich melden,aber mein Handy hat seinen Geist aufgegeben und als ich ein neues besorgt habe, war ich schon auf dem Rückweg. Dann habe ich beschlossen dich zu überraschen und das hat geklappt.''

Er grinst und ich nicke.

,,Du bist sofort hier her gekommen ?''
,,Ja, ich wollte sofort zu dir. Ich bin schon seit halb fünf dauerwach...''

Diesen langen Tag sieht man ihm auch deutlich an. Seine Augenringe sitzen tief und zuhause werde ich ihm erstmal einen Snack machen und ihn entspannen lassen.

Schnell steige ich aus dem Auto und will schon zur Haustür gehen ,um in der Küche gleich etwas anzurichten, aber ein Schauer von Wärme unterbricht mich und ehe ich denken kann, schlingen sich zwei Arme um mich, heben mich wie eben hoch, und tragen mich durch die Haustür.

Seine trockenen Lippen drücken sich auf meine und ich merke wie sehnlichst ich dieses Gefühl vermisst habe. Diese Wärme und Zuneigung. Ihn einfach an meiner Seite. Ich merke wie froh ich bin, dass er endlich wieder da ist, ich heute Nacht in seinen Armen schlafen kann und nicht mehr alleine bin.

,,Man habe ich dich vermisst...'', keucht er und ich lache auf, was unseren Kuss für ein paar Sekunden unterbricht.

Mittlerweile sitze ich auf der Arbeitsplatte in der Küche und unsere Sehnsucht nach einander lassen seine Lippen wieder auf meinen landen.
Erst nach Minuten zwinge ich mich dazu unser Haben zu unterbrechen und löse mich.

Seine schönen Augen sehen in meine und ich drohe mich in ihnen zu verlieren.
,,Hast du Hunger, Schatz ?'', frage ich ihn und streiche über seinen Bart, der mich kitzelt.
,,Ein wenig...'', brummt er, sichtlich traurig über unsere Unterbrechung, was mich schmunzeln lässt.

,,Leg dich ruhig hin, ich bring dir gleich was. Du siehst erschöpft aus...''
,,Nein,nein...alles gut...''
,,Los, geh duschen und leg dich ins Bett, keine Widerrede.'', bestimme ich frech grinsend und schubse ihn leicht in Richtung der Treppe.

,,Willst du mich loswerden ?'', fragt er empört und kneift mir in die Seite ehe er mich für einen Kuss auf die Stirn zu sich zieht.
,,Hast ja recht...Dankeschön...'',murmelt er dann mehr zu sich und trennt uns, um zu duschen.

Ich höre seine Schritte auf der Treppe, dann die Badezimmertür
und als ich sicher bin, allein zu sein, beginne ich los zu kochen und mir meine steigende Übelkeit nicht anmerken zu lassen.
Das ich erneut an diesem Tag meinen Mageninhalt im Badezimmer lasse, bemerkt er zum Glück nicht, als ich Minuten später sein Essen hochbringe und mich im Bett an ihn kuschle, während er isst.

,,Du scheinst auch einen harten Tag gehabt zu haben...'', murmelt er und streicht mir liebevoll über die Wange was mich schmunzeln lässt.
,,Du siehst krank aus, Baby...'', meint er und meine Gedanken fressen sich.

Was ist los mit mir ?
Ist das morgen wieder weg ? Sollte ich ihm etwas sagen ?

Irgendwie will ich seinem müden Ich nicht noch mehr Stress für heute aufsetzten und deswegen schlage ich keinen der Vorfälle von heute an.

Jetzt geht es mir ja auch wieder besser und James könnte gerade sowieso nichts ändern.
Er soll sich entspannen und ich sollte das auch tun.

,,Alles gut...bin nur glücklich, dass du endlich wieder da bist.''
,,Aha...'', murmelt er und küsst mich auf der Stirn.
,,Du kannst mir die Wahrheit auch morgen erzählen, wenn dir das lieber ist, Schatz. Aber du kannst immer zu mir kommen, das weist du !'', verdeutlich er und ich nicke an seine Schulter gekuschelt.
,,Ich weiß und dafür liebe ich dich, aber du brauchst dir keine Sorgen machen. Es ist nur eine Kleinigkeit...''
,,Sollte dich was bedrücken, wenn ich was wissen sollte,Rosie, dann -''
,,Dann muss ich nur einen auf Wecker machen,schon klar.''

Er verdreht lachend die Augen.
,,Um dich darf man aber auch echt keine Sorgen haben...''
,,Nein, darf man nicht, braucht man auch nicht.''
Er wuschelt mir bloß durch die Haare.
,,Ach ich liebe dich mein kleiner, Engel...''

,,Wenn du jetzt nicht endlich was isst, kann ich auch ganz schnell dein Teufel werden...'', knurre ich in Halbschlaf und bringe ihn zum Lachen.

,,Hab's verstanden.'', lacht er und beißt in ein Sandwich.
,,Ich dich nicht, wie wahr das ?'', fragend sehe ich zu ihm.
,,Ich sagte: Ich liebe dich'', wiederholt er und ich lächele freudig, bevor meine Augen meinen Träumen nachgeben und ich an ihn gekuschelt einschlafe.

Ich dich auch James...

——

Hach ich liebe die beiden...😍
Was wohl mit Rosie los ist ...😉 ?
Im zweiten Teil des Bonus, werdet ihr es erfahren, dieser kommt die nächsten Tage🤗

Danke nochmal und Byeee 💋
Lg. Emma

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro