Kapitel 55

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Rosalie

»Dich wird nie jemand lieben ! Alle hassen sie dich !«

——-

»Ich tue Dinge, weil ich mich in dich verliebt habe !«

———

»Er lügt ! Das Leben ist kein Liebesfilm mit Happy End. Sie hassen dich, sie werden dich verletzten und dich irgendwann auf den Boden der Tatsachen schmeißen, so wie du es verdient hast, Schlampe !«

——

»Weil ich mich verliebt habe !«

——-

»Du hast allen Hass verdient, den die Welt Dir gibt und eigentlich noch so viel mehr. Die Hölle wäre dir nicht ebenbürtig. Merkst du nicht wie du alles zerstörst ! Du nervt hier, du zertrümmerst da ! Willst du uns alle in den Ruin stürzen oder was ist dein Teufelsziel

——
»Ich habe mich verliebt !«
»James ...ich kann das nicht !«

Unter Tränen klärt sich mein weinendes Spiegelbild und ich sehe missmutig in das traurige Gegenüber.
Die Stimmen meines Herzens und meiner Probleme, alias die von James und die meines Vaters, spuken in meinem Kopf und lassen mich nicht klar denken.

Ich habe alles falsch gemacht !
Wie konnte ich ihn gehen lassen ?
Du hast alles richtig gemacht...

Ja, aber warum tut es so weh ?
Warum durchzieht mich ein nie endender Schmerz, der noch schlimmer ist, als alles was ich in meinem Leben zuhause erfahren musste.

Warum fällt mein Herz in meinem Inneren immer und immer wieder auf den Boden, zerschellt an Nadeln und Steinen und hört nicht auf zu bluten.

Wann hört es endlich auf ?
Es ist doch nun schon fünf Tage her...
Muss das Gefühl nicht langsam vergehen, mein Leben seinen Lauf nehmen und ich einsehen, dass es richtig und nun sowieso schon zu spät ist ?

Ich habe einen Fehler gemacht, der eigentlich kein Fehler ist, aber sich danach anfühlt, und ich daraus jetzt die Konsequenzen nehmen muss.

Warum, sieht mein Herz es nicht endlich ein ?
Ich werde nie eine glückliche Beziehung führen können.
Für mich gibt es kein Happy End, meine Vergangenheit wird immer die Oberhand und volle Stärke über mein Leben haben.

Wie sollte es sich je ändern ?
Ich kenne keinen Weg, der meine Angst auf ewig vertreiben könnte, keine Tatsache, die mich frei leben lassen würde.
Vielleicht ist das die Rache für all die Schande, die ich auf der Welt anrichte, für all die Schande die ich bringe.
Für all die Sachen, die ich zerstöre und für die Tatsache, dass ich meine Eltern getrennt habe.
Daran bin ich Schuld.

Ich war ein Fehler - das ich lebe ist ein Fehler. Ich müsste längst tot sein, obwohl ich nicht mal den Tod verdient hätte.
Es hat doch alles seine Richtigkeit, das James nicht mehr hier ist und mein Vater mich bis an mein Lebensende und noch weiter verfolgt und quält.

Schluchzend gehe ich im Bad auf die Knie und vergrabe meinen Kopf.
Wieso ist das Leben so scheisse?
Wieso?

Wieso herrscht an jeder Ecke meines Lebens so ein Chaos ?
Ich verstehe das nicht...

»Aufhören !«
Meine Stimme spricht mit sich selbst.
»Es ist deine eigene Schuld und jetzt lebst du damit.«
»Er ist Vergangenheit, wir tun das hier für ihn. Wir leiden für ihn, damit er es nicht tut...«

Mein Körper erhebt sich wie von selbst und strafft sich, dass ich mich wieder im Spiegel sehe.
Mit Fäusten wische ich mir die letzten Tränen aus den Augen und glätte mein Kleid.

Heute Abend muss ich wirken, als sei nichts.
Ich muss der Gesellschaft ein Zuckerwatte - Lächeln zeigen und Ms. Wave gut dastehen lassen.
Heute Abend darf ich nicht zusammenbrechen, nur für ein paar Stunden muss ich so tun, als sei alles gut.
Schwer kann das doch nicht sein.

Mit dem Ziel für diesen einen Abend meinem ganzen Leben die größte Lüge vorzuspielen, beginne ich mich zu schminken.
Ich übertupfe jeden Blauenfleck und jede Narbe, jede noch so kleine Schramme an meinem Körper mit Make Up, dass, egal was passiert, niemand hinter mein Geheimnis kommt.
Ich übermale meine Lippen, ziehe meine Wimpern nach und straffe meinen gebeugten Körper.

Ich schlüpfe in beige High Heels.
Lege mir ein Armband als Accessoire an und hänge mir meine Handtasche über die Schulter.

Es ist zehn vor sechs, als ich die Wohnung verlasse und angespannt nach draußen trete.
Egal was heute passiert, ich werde meine Rolle spielen.
Niemand wird sehen, wie verletzt ich bin und was in mir vorgeht.
Zwischen all den reichen Leuten werde ich sowieso nicht auffallen.
Die trinken nur teuren Champanger und reden über belangloses.

Ich werde mich einfach hinsetzen und nichts tun.
Ich kenne sowieso niemanden dort.
Und ins Schema passe ich auch nicht.
Ein kleines armes Mädchen in einem teuren Kleid. Welch bescheuerte Ironie.
Ich werde mich heute Abend mir zum Affen machen...
Warum will Mrs. Wave dann, dass ich sie begleite ?
Womöglich war es bloß ein dummer Witz von ihr...

»Ms. Miller«

Mir ist gar nicht aufgefallen, dass ein Audi vor meiner Nase angehalten hat und ein freundlicher Chauffeur mir die Tür in das Gefährt aufhält.
Ich zucke zusammen, als ich ihn bemerke, versuche aber die Peinlichkeit beim Einstieg runter zu spielen, indem ich zu lächeln beginne. Ich sollte mir eine bessere Fassade überlegen.
Die Leute denken bestimmt, ich sei komplett verrückt.

Bist du auch im negativen Sinne...
Ich weiß.

»Hallo Rosalie, du siehst fabelhaft aus !«, begrüßt mich Ms. Wave und sogar in der Dunkelheit, sticht mir ihr knallroter Lippenstift in die Augen.

Sie ist übermäßig geschminkt, während ich nur das nötigste bedeckt habe.

»Die Leute werden staunen, wenn sie dich sehen«, fügt sie hinzu und zwinkert einmal, während der Wagen anfährt.
Vor Staunen über diese Laune, lächle ich leicht zurück und murmle ein: »Danke, Sie sehen ebenfalls wunderschön aus.«
Sie winkt daraufhin nur ab.
»Ach was, die werden heute Abend nur Augen für dich haben, Schätzchen, du wirst strahlen !«

Schon klar.
Das kleine, unauffällige Mädchen fällt unter den Reichen auf ?
Das macht die Sache nicht besser, denn unter Beobachtung kriege ich nie etwas auf die Reihe. Der Abend wird ein Reinfall.

»Um es nochmal zu erklären; Du begleitest mich heute Abend nur um ein wenig Spaß zu haben und nebenbei gut auszusehen - mehr hast du nicht zu erledigen. Trink etwas, iss reichlich und unterhalte dich mit deinen Tischnachbarn. Ich denke, das kriegst du hin.Zur Not, gehst du tanzen...
Du musst heute Abend weder die ganze Zeit an meiner Seite stehen, noch dich zurückhalten. Hauptsache du stehst einigermaßen gut da.«
Sie lacht.
»Aber das tust du auch unbewusst.«

Sie tätschelt meine Schulter und ich lächele gequält zurück.
Ist ihr ein Buch auf den Kopf gefallen ?
Warum komplimentiert sie mich so? Warum tut sie so auf Freundin ?
Wo ist der Haken?

»Oh wir sind schon da !«
»Madam.«
Auffordernd hält man mir eine Hand hin, um elegant aus dem Wagen zu kommen.
Freundlich lächelnd lasse ich mir helfen und bedanke ich mich bei dem Anzugträger, ehe ich mich neben Mrs. Wave auf den ausgefahrenen Teppich stelle, der vor dem Gebäude ausgerollt ist.

»Showtime !«, flüstert sie und richtet ihre Tasche. Erst jetzt fällt mir ihr auffällig schwarzes Kleid mit vielen Rüschen und Glitzersteinen auf dem Rock auf und der tiefe Ausschnitt jeweils vorne als auch am Rücken.

Für meinen Geschmack ist auch das Dekolleté meines Kleides ziemlich tief und ich kann nicht leugnen mich darin unwohl zu fühlen. Mein Kleid ist auch enger als gedacht und pusht meinen Körper mehr als ich gedacht hatte.
Auf solchen Feiern wird wirklich nur auf Äußerlichkeiten geachtet.
Zumindest sehe ich bereits hier draußen Frauen mit noch viel gewagteren Kleidern. Abscheulich.

»Komm Rosalie, ach übrigens, wenn du weg willst, der Chauffeur steht die ganze Zeit hier, warte nicht auf mich, ja ? Ich werde hier wahrscheinlich länger als du bleiben. Wenn du ein paar Stunden durchhältst reicht das.«

Wieder lacht sie künstlich und tritt schließlich vor mir durch die gläserne Tür ins Innere.

Ein Flur erstreckt sich uns und Männer und Frauen mit schützen und Tabletts laufen an uns vorbei.

Einer von ihnen, in Anzug, kommt auf uns zu und deutet uns, zu einer Flügeltür zu gehen.
Ms. Wave zeigt ihm ein Blattpapier, er hakt etwas ab, nennt uns eine Zahl und wir dürfen eintreten.

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