Kapitel 18

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Als ich am Mittwoch das Büro betrat, hatte ich sogar Hoffnung, dass alles doch irgendwie gut werden könnte am Ende. Zumindest ein bisschen.

Der Artikel über Royal Industrie lag heute auf dem Frühstückstisch und hätte darauf eine Notiz von Tristan Grey gelegen, dass er für Sonntag einen Tisch für uns bestellt hatte in einem der teuersten Lokale der Stadt, hätte ich den Artikel wie einen Sieg gefeiert. Nun stieß er mir übel auf.

Besonders durch den skeptischen Blick, den mir Landon zuwarf, als ich den Zettel schnell in meine Stoffhose verschwinden ließ. Ihm gefiel es ganz und gar nicht, aus welchen Gründen dieser Artikel überhaupt entstanden ist. Aber ich würde alles für die Firma...für die Familie tun.

,,Guten Morgen, Miss Royal", begrüßte mich Mr Montgomery als ich mein Büro betrat, welches durch die Morgensonne geflutet war.

,,Ich hoffe es geht ihnen wieder besser, Ethan meinte, es hat sie ganz schön erwischt", fügte er hinzu und hielt mir einen Kaffeebecher hin. Auch nachdem ich ihm die Festanstellung zu gesichert habe, brachte er mir jeden Morgen einen Kaffee. Dies wurde irgendwie zu einem Morgen Ritual.

Ich musste mir ein Schmunzeln verkneifen. ,,Ja...die Grippezeit fängt bald wieder an. Aber ich hab das Gröbste überstanden", erklärte ich ihm und nahm ihn den Kaffeebecher ab, bevor ich meine Jacke über meinen Schreibtisch hängte.

,,Ich werde ihnen im Laufe des Vormittags eine Sushi Bestellung mailen, können sie sich darum kümmern, dass sie heute pünktlich um 18Uhr hier ist?", fragte ich, als ich meinen Rechner hochfuhr und mich auf meinem Bürostuhl fallen ließ.

Ich hatte zwei Tage Home-Office gemacht und sofort hatte ich mein gewohnten Arbeitsplatz vermisst. Vielleicht steckte doch mehr von dem Work-Alkoholic meines Dads in mir, als ich gedacht hatte.

,,Sicher. Wofür brauchen sie die Bestellung? Soll ich Überstunden machen?", hinterfragte Mr Montgomery sofort und lehnte sich in die Tür meines Büros. Heute trug er ein schlichtes dunkelblaues Hemd und eine hellbraune Anzugshose dazu. Wenn er jetzt noch goldene Akzente in sein Outfit fließen ließ, würde er aussehen als wäre er eins mit der Firma geworden.

,,Nein. Ich möchte nur mit meinen Brüdern über die morgige Beerdigung reden. Wir brauchen nicht noch mehr Medientrubel", erklärte ich nett und Mr Montgomery änderte langsam seine lockere Pose. Er richtete sich kerzengerade auf und richtete dabei unauffällig an den Ärmeln seines Hemdes.

,,Sie können mir offen ihre Meinung sagen, dass wissen sie doch", kommentierte ich sein Verhalten und faltete meiner Hände auf dem Tisch, während meine Augen ihn musterten.

Er seufzte und trat einen Schritt vor. ,,Ich bin einfach immer noch nicht der Überzeugung, dass es klug ist dorthin zu gehen...die Familie von dem Verstorbenen wird anwesend sein. Und da ihr Vater des Mordes angeklagt ist, glaube ich nicht, dass sie gut auf sie zu sprechen ist", sprach er seine Gedanken aus und sah mir dabei direkt in die Augen. Als wollte er mich wirklich davon überzeugen nicht hinzugehen.

,,Das ist möglich. Aber bisher sieht es im Fall meines Vaters gut aus, vielleicht ist er wirklich, wie ich von anfangen an glaubte, unschuldig", konterte ich und hielt den Augenkontakt stand.

Seine Pupillen weiteten sich ein klein wenig. Mit dieser Information hatte er nicht gerechnet. Er wusste schließlich nicht, dass Silas mich damals immer zum Pokern mit genommen hat. Illegaler Weise natürlich, schließlich hatte eine damals achtzehnjährige nichts an einem Pokertisch in einem Zwielichtigen Pub zu suchen.

,,Ja vielleicht. Aber ich denke nicht, dass die Familie das glaubt, bis es handfeste Beweise gibt, die ihn entlasten", entgegnete er mir und ging noch ein paar Schritte auf mich zu, sodass er seine Hände auf den dunkelblauen Sessel stützen konnten, der vor meinen Schreibtisch stand.

,,Phia, ich möchte doch einfach nur verhindern, dass wir in der Marketingabteilung noch mehr Ärger bekommen, weil ihr mit Steinen auf dem Friedhof beworfen werdet", Fynns rechter Mundwinkel zuckte etwas nach oben, sodass ich ebenfalls etwas lächeln musste.

,,Das ist eher ein Fall für die Rechtsabteilung, keine Sorge", ging ich auf seinen Scherz ein und zwinkerte ihn kurz zu, bevor ich mich zurück lehnte.

,,Haben sie eigentlich das gefunden, was sie im Büro von Gideon finden wollten?", wechselte er belanglos das Gesprächsthema und ließ den Sessel los. Etwas irritiert über diesen Themenwechsel, nickte ich einfach nur.

,,Ja. So wie man es nimmt. Hatten sie schon Hoffnung, dass sie noch einmal für mich Schmiere stehen müssen?", hinterfragte ich und seine Augen funkelten mich amüsiert an.

,,Vielleicht. Ich steh auf Risiko, müssen sie wissen", antwortete er und sein Lächeln wurde eine kleine Spur teuflischer.

Ich verdrehte die Augen, um von der Wärme abzulenken, die in meine Körper langsam nach unten wanderte. ,,Falls ich nochmals einen Partner in Crime brauche, werde ich zu erst an sie denken"

***

Die untergehende Sonne verfärbten den Himmel in ein kräftiges Orange mit rosa Wolken und für einen kurzen Moment verstummte der Sturm in meinem Inneren. Das was Sonntagnacht passiert war, durfte nicht noch einmal passieren, aber irgendwie konnte ich mich auch nicht von dieser Sache distanzieren, wie auch? Ich steckte mitten drin.

,,Wieso hast du ausgerechnet den Konferenzraum gewählt? Wir hätte schließlich auch daheim in Wohnzimmer sitzen können"; begrüßte mich Ethan, der als erstes den Raum betrat. Ich drehte mich zu meinem Bruder um und lächelte ihn über den dunklen Holztisch hinweg.

,,Ganz einfach. Die ganze Familie ist jeden Tag in der Firma versammelt, so kann mir keiner entwischen, wenn ich mit euch essen möchte", erklärte ich ihm und er schüttelte nur schmunzelnd den Kopf, bevor er den ovalen Tisch umrundete und sich neben mich an die verglaste Wand stellte.

,,Du hast dich gerade angehört wie, Dad", meinte er nachdenklich, als seine Augen über das Gelände von Royal-Industrie unter uns flogen. Ich griff nach seiner Hand und drückte sie kurz.

,,Er fehlt mir auch. Aber seine Anwälte meinen, dass er Thanksgiving vielleicht zuhause verbringen kann", versuchte ich Ethan etwas aufzumuntern, jedoch schnaubte er nur und strich sich durch seinen blonden Haare, die ihm wild vom Kopf abstanden.

,,Ich würde mich freuen...aber dann weißt du auch, dass die Villa brennen wird", warf er ein mit einem verbitterten Lächeln, was mein Herz schwer werden ließ. So gerne ich ihm widersprechen möchte...ich konnte es nicht.

,,Wie schön, dass sich meine Lieblingsschwester, Zeit für uns nimmt", trällerte Silas, als er durch die Glastür in den Konferenzraum trat. Er breitete seine Arme aus, während er um den Tisch lief und schloss mich in eine feste Umarmung.

,,Hast du heute im Labor wieder an den falschen Sachen geschnüffelt?", hinterfragte ich etwas irritiert und löste mich von ihm. Wie gerne hätte ich diese gute Laune auch, die Silas versprühte.

Aber leider kannte ich ihn zu gut, um ihm das gänzlich abzukaufen. Innerlich wusste er genau, wer diesen Raum gleich betreten würde...und das war sicherlich kein Freudensschrei würdig für ihn.

,,Vielleicht hat er wieder mit einer seiner Assistentinnen gevögelt", meinte Ethan und ließ sich in einen der schwarzen Lederstühle fallen, bevor er lässig die Beine überschlug.

,,Ich muss nicht immer nur Sex haben, um gute Laune zuhaben. Es freut mich auch dich zu sehen, Brüderchen", kommentierte der Ältere, was Ethan nur zum Würgen brachte.

,,Besudelt er wieder unsere Familienehre?", hinterfragte Landon, als er das Büro betrat und uns dreien einen skeptischen Blick zu warf. Die beiden Zwillinge konnten nicht unterschiedlicher sein, wie Tag und Nacht.

,,Das würde ich nie tuen", kommentierte dies Silas und ließ sich auf den Stuhl gegenüber von Ethan nieder. Seinem lockeren Dresscode nach, würde ich behaupten, dass er wirklich den ganzen Tag wieder im Labor gestanden hatte.

Jeder ging anders mit der Situation um, nur so wirklich reden tat niemand darüber. Silas stürzte sich in die Forschung. Ethan verdrängte es und Landon...Landon zog sich wie jedes Mal zurück. Normalerweise wäre er schon längst über alle Berge, in einem anderen Land oder sogar auf einem anderen Kontinent.

Während sich Landon und Ethan über die neusten Football Ergebnisse unterhielten, nutze ich die Zeit, um Elijah zuschreiben. Ich war am Montag nachdem Ethan erschienen war sofort verschwunden und auch gestern war ich eher kurz angebunden. Ich wollte ihm nicht das Gefühl geben, dass ich ihn nur ausnutzte.

,,Braucht er wieder einen Extraauftritt?", raunte mir Silas monoton zu und lehnte sich etwas zu mir, damit es die andern Beiden nicht sofort hörten.

,,Vielleicht kommt er auch einfach nicht aus seinem Online Meeting heraus...er wird schon noch kommen", antwortete ich ihm und hoffte inständig, dass er das wirklich tat. Es war die letzte Chance es irgendwie wieder grade zu biegen, was zwischen uns allen kaputt gegangen ist.

,,Oder er hat nochmal eine private Sitzung bei dieser blonden Schlampe", kommentierte Silas meine Antwort und ich sah ihn finster an.

,,Jetzt guck nicht so sauer, du findest es doch genauso dämlich, dass er das tut und dann auch noch in Dads Büro...nicht mal ich bin so abartig", fügte er hinzu und genau in diesem Moment betrat Gideon den Raum. Sofort verstummte das Gespräch von Ethan und Landon, während alle Blick nur auf den Ältesten von uns lagen.

,,Entschuldigt meine Verspätung, es kam eben noch ein wichtiger Anruf rein", erklärte Gideon, bevor er seine Anzugsjacke auszog und sich neben Landon positionierte.

,,Natürlich war der wichtiger, als die Familie", säuselte Silas verbittert und gleich zwei Beine traten ihm unter den Tisch. Er fluchte laut auf und erntete die warnenden Blicke von Landon und mir.

Gideon ging gar nicht erst auf Silas Bemerkung ein und lehnte sich etwas zurück, um Ethan anzusehen. ,,Das Telefonat, was ich gerade führte kam von der Leitung der Washington Commanders. Sie wollen zwei privat Flugzeuge von uns erwerben.. Ich habe dich vor geschlagen, Ethan", erklärte er und Ethan schluckte überrascht.

,,Ich? Wieso? Sonst hat das doch immer Dad persönlich gemacht...", versuchte er auszuweichen und Gideon lächelte ihn zuversichtlich an.

,,Ich weiß, aber sie haben sich gewünscht auch die anderen Köpfe hinter der Firma kennenzulernen. Da ich verhindert bin und ich niemanden kenne, der sich besser mit Football auskennt als dich, bist du die beste Wahl", erklärte Gideon und auf Ethans Gesicht breitete sich ein fettes Grinsen aus, so als fielen dieses Jahr sein Geburtstag und Weihnachten auf einen Tag.

,,Lass ja das Fangirl an diesem Tag bitte zuhause, Eth", kommentierte Landon amüsiert und klopfte seinem jüngerem Bruder stolz auf die Schulter.

Es klopfte an die Glastür, bevor Mr Montgomery diese öffnete und mehre Verpackungen auf den Tisch stellte. ,,Du hast bei Golden Garden bestellt?", fragte Silas entzückt als hätte er den ganzen Tag noch nichts gegessen. Naja um ehrlich zu sein, konnte ich es mir bei ihm viel zu sehr vorstellen, dass das sogar noch stimmte.

,,Und da ich den Titel der besten Schwester des Jahres verdient habe, ist auch von jedem die Lieblingssorte dabei", verkündete ich, bevor ich kurz mit Mr Montgomery auf den Flur ging, um ihm das Geld für das Essen zugeben.

,,Anscheinend ist noch jeder bei bester Gesundheit", stellte er fest und warf nochmal kurz einen Blick durch die Glastür zu meinen Brüdern die begonnen hatten die Bestellung zu verteilen.

,,Zum Glück...aber ich glaube heute passiert nichts mehr schlimmes. Sie können Feierabend machen und genießen sie ihren freien Vormittag morgen", erklärte ich lächelnd, bevor ich zurück in den Konferenzraum trat.

Morgen vormittag fand die Beerdigung von Callum McKeanzie statt, auch der Hauptgrund wieso ich alle meine Brüder versammelt hatte.

Wir wollten morgen als Einheit dort auftauchen...aber irgendwie hatte ich ein ganz schlechtes Gefühl dabei. 


Vergesst das ☆ nicht, wenn es euch gefallen hat.

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