Kapitel 24

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

Die Luft war gefüllt mit dem Geruch von einem gebratenen Truthahn. Zudem strömten eine Vielzahl von Stimmen aus dem Speisezimmer, was schon lange nicht mehr so gefüllt war. Sofort kam ein einziges Wort in meinen Sinn. Heimat. Meine Mundwinkel zogen sich automatisch in die Höhe.

Ich öffnete die Tür zum Speisezimmer und betrat langsam den Raum. An der langen Tafel hatten sich schon alle Mitglieder meiner Familie versammelt. Mein Vater saß am Kopf des Tisches, schräg neben ihm saßen Gideon und Landon, welche in einem Gespräch vertieft waren.

Also war doch niemand einen Kopf kürzer...zum Glück.

Olivia lächelte mich an und klopfte auf dem Stuhl neben sich, der als einziges noch frei war. ,,Wie habt ihr es geschafft, dass sie noch leben?", hinterfragte ich, als ich mich auf den Stuhl sinken ließ und meine dunkelblaue Stoffhose glatt strich. Olivias Lächeln wurde eine Spur breiter. ,,Alkohol", wisperte sie und sah Ethan an, der mir gegenüber saß.

,,Eine Menge Alkohol", fügte er hinzu und nickte zu Silas und Grandpa. Grandpa saß an der anderen Kopfseite des Tisches und lachte lautstark über etwas, was Silas sagte. Beide hatten gerötete Wangen, während sie sich lauthals über irgendwelche belanglose Themen unterhielten.

,,Ihr wisst, dass ihr damit mit dem Feuer spielt...", kommentierte ich etwas besorgt, als ich meinen Blick wieder von den beiden abwendete. Ethan zuckte lediglich mit den Schultern, als hätte er vergessen, wie schnell diese gute Laune von Silas kippen konnte, besonders wenn er alkoholisiert war. Dann reichte ein kleiner Funke, um ihn explodieren zu lassen.

,,Jetzt schwör es nicht herauf", tadelte mich Olivia, bevor sie mir Rotwein einschenkte. ,,Übrigens ich bin ganz begeistert von den Bildern, die ihr bei der Essensausgabe geschossen habt. Ich hab sofort einen Post vorbereitet, den du posten könntest", erklärte sie währenddessen und ich sah mich noch einmal kurz am Tisch um. ,,Danke...aber ich glaube ich habe eine bessere Idee", fügte ich hinzu, bevor ich aufstand und mein Handy zückte.

Normalerweise nutze ich meinen Instagramaccount nur für Interaktion mit Geschäftspartnern und um nichts zu verpassen. Privates ließ ich eher außen vor, da ich kein Interesse daran besaß, dass sich Klatschpressen darüber zerrissen, was ich zum Frühstück aß oder mit wem ich mich traf.

Aber heute war es anders. Vor mir saß meine Familie und für einen kurzen Moment glaubte ich, dass dieses Bild für die Ewigkeit bestimmt war. Denn jeder noch so kleine Moment, wie dieser, war kostbar und einzigartig. Also öffnete ich die Kamera auf meinem Handy und schoss ein Bild von dem Tisch, ohne dass irgendjemand gezielt in die Kamera sah.

Trotz dessen zeigte es das, was es zeigen sollte, nämlich dass wir eine Familie waren so wie jede andere. Die pure Realität.

Ohne viel darüber nachzudenken, öffnete ich Instagram und bearbeitete einen Post mit den einfachen Worten: ,,Happy Thanksgiving", bevor ich es hoch lud.

***

Landon schlug mit seinem Messer leicht gegen sein Weinglas, was alle dazu brachte, zu ihm zusehen und die Gespräche verstummten. Er richtete stand von seinem Stuhl auf und sah in die Runde. ,,Ich will euch wirklich nicht lange stören, aber ich habe etwas zu Sagen", begann er und lächelte in die Runde.

,,Thanksgiving ist das Fest der Dankbarkeit, weswegen ich euch zum einen danken möchte, dass wir wie jedes Jahr das Fest zusammen feiern. Und egal, was im letzten Jahr passiert ist, wir halten zusammen, als Familie", fuhr er fort, während er zu Lou sah und ihre Hand ergriff.

,,Thanksgiving ist auch das Fest der Familie. Aus diesem Grund möchte ich euch mitteilen, das Lou Teil dieser wird. Ich weiß sie gehört schon länger dazu, aber ich möchte es ganz offiziell machen. Sie ist die Frau, die ich für immer an meiner Seite wissen möchte...weshalb ich ihr vor einigen Tagen die Frage aller Fragen gestellt habe", während er redete sah er nur Lou an, so als wäre es nur ein Moment zwischen den Beiden.

In Lous Augen glitzerten Tränen, was mich fast so sehr berührte, dass ich am liebsten mit weinen würde. Jedoch wand ich mein Blick ab, als ich hörte wie ein Stuhl nach hinten geschoben wurde und Silas aufstand. Aber nicht wie ich anfangs vermutete, Landon zu gratulieren. Nein, er verließ den Raum. Ich sah verwirrt zu Landon und Lou, welche jedoch genauso ahnungslos waren, wie der Rest der Familie.

,,Ich seh kurz nach ihm...ist sicherlich nichts schlimmes", meinte ich lächelnd und verließ ebenfalls den Raum.

,,Was hast du vor?", hinterfragte ich als ich hinter Silas den Flur entlang lief, welcher die Tür in Richtung Tiefgarage ansteuerte. ,,Nach was sieht es denn für dich aus?", konterte er, was mich beschleunigen ließ, damit ich ihm an Arm packen konnte.

,,Du versaust gerade deinem Bruder den Moment, dass ist dir klar, oder?", Silas fuhr zu mir herum. In seinem Blick lag Wut, aber etwas anderes...Enttäuschung, vielleicht war es auch Schmerz. ,,Was für ein großartiger Moment, Landon heiratet, Glückwunsch", spuckte er mir sarkastisch entgegen und löste sich aus meinem Griff.

,,Jetzt benimm dich nicht wie ein kleines Kind und bleib gefälligst hier!", fluchte ich, als er sich abermals zu der Tür wendete. Ich trat ihm in den Weg und versperrte ihm den Zugang zur Tür. ,,Was ist dein verdammtes Problem?", fragte ich und Silas seufzte.

,,Du merkst es nicht, oder?", er strich sich durch seine blonden Haare, bevor er wieder zu mir sah. ,,Landon macht das nur, damit die Presse von Dad weg sieht. Er liefert ihnen einen Grund etwas Positives über unsere Familie zu schreiben. Er tut das weder für sich noch für ihre Beziehung", erklärte er sich, wobei er das Wort Beziehung mit so viel Ekel aussprach, dass ich ihn perplex an sah. Was wusste er, was ich nicht wusste?

,,Woher weißt du das? Hat Landon dir das so gesagt?", stocherte ich weiter, was Silas nur auflachen ließ. ,,Wach auch, Phia. Das hier ist ein verflucht verkorkstes Spiel. Landon muss nichts sagen, damit es sein Zwilling merkt, was in ihm vorgeht", meinte er und ließ seine Hände in die Taschen seiner Anzugshose gleiten.

,,Vielleicht irrst du dich ja. Landon war lange nicht mehr hier...", versuchte ich mich an den Fakten zu klammern, was mir nur ein mitleidigen Blick bescherte.

,,Genau er war lange weg. Frag dich mal, bei wem Lou war, als Landon in Mexico war."

Ich öffnete meinem Mund und schloss ihn wieder, so überrascht war ich darüber, was Silas da gerade ausgesprochen hatte. Jetzt war jegliche Wut in Silas Zügen verschwunden, geblieben war nur Resignation.

,,Du solltest so kein Auto mehr fahren", sagte ich und Silas nickte langsam. ,,Ich bestell mir ein Taxi", antwortete er und sah kurz in Richtung Speiseraum. ,,Sag ihnen ich bin zu betrunken und es ist das Beste, wenn ich mich aus Ohr lege..."

Bevor er das Haus verließ, sah er nochmal zu mir. ,,Verurteil sie nicht, bitte. Ich war derjenige, der sie gebeten hat zu bleiben."


Vergiss das ☆ nicht, wenn es dir gefallen hat.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro