Kapitel 34

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2 Wochen davor...

Ethan

Ich nippte an meinem Bier, während
ich die Leute beobachtete, die in die Bar strömten. Die meisten trugen Pullis oder T-Shirts von Verein, hier und da erblickte ich auch bedruckte Hemden mit dem Logo der Washington Commanders. Aber insgesamt war es eher ein lockerer Dresscode, was mich innerlich freute.

Schließlich war ich nur versnobte Party gewöhnt, bei welches darum gestritten wurde, wer den längsten Stock im Allerwertesten stecken hatte. Vermutlich wäre es ein Skandal gewesen, wäre ich, so wie heute, in einer lockeren blauen Jeans erschienen und darüber ein einfachen weinroten Pulli mit dem senfgelben W als Logo betrugt. Mein Vater hätte mich vermutlich enterbt.

Vielleicht war das auch einer der vielen Gründe, wieso ich die letzten Wochen, seitdem der Deal abgeschlossen wurde, meine Zeit lieber in Washington DC verbrachte, als zuhause.

Ein weiterer Grund betrat just in diesem Moment die kleine Bar, in welcher wir den heutigen Sieg der Mannschaft feierten. Josh Coldwell. Seine braunen Haare hatte er unter eine der Vereinsmützen geschoben, während ihm vereinzelt Strähnen in sein markantes Gesicht fielen. Passend zu der Cap trug er eines seiner Trikots, welches ihm ohne die Schutzkleidung darunter bis zur Mitte seines Oberschenkels reichte.

,,Ethan, es freut mich, dass du hier bist", begrüßte mich der Trainer der Mannschaft und klopfte mir fest auf die Schulter, sodass ich den Blick von Josh abwenden musste. Vermutlich auch besser so, schließlich wusste er nicht davon, dass ich eventuell eine kleine Schwärmer für ihn hegte. Wer könnte schon seinen Lächeln widerstehen? Ich definitiv nicht.

,,Es freut mich, dass du mich eingeladen hast. Anscheinend haben nur die engsten Leute eine Ahnung, das hier die Aftershow Party statt findet", entgegnete ich und machte kurz eine ausschweifte Geste, die die Gäste mit einschloss.

Hier in dieser kleinen, rustikal eingerichteten Bar hatten sich wirklich nur der engste Kreis eingefunden. Was bedeutete die Teammitglieder und ihre Freunde, sowie Partner. Hier und da erblickte man ein Gesicht, welches für die Leitung und Organisation hinter dem ganzem Sport zuständig war. Ich war der Einzige, der nicht bei den Washington Commanders eingestellt war.

,,Im Gegensatz zu den anderen Geschäftspartnern interessierst du dich nicht nur für das, wofür wir stehen...sondern auch für die Mannschaft", warf eine dunkle Stimme plötzlich ein. Ich drehte mich zu Josh, der gerade über die Bartheke griff, um sich zwei Bier zu schnappen.

,,Vielleicht bin ich auch einfach nur wahnsinnig professionell", konterte ich, während ich ihn dabei beobachtete, wie er die Bierflaschen öffnete und mir im Anschluss eins reichte.

,,Wenn dies so wäre, wäre ich wirklich enttäuscht von dir", sagte er, wobei er mir direkt in die Augen sah, als wollte er seinen Worten damit noch mehr Gewicht verleihen. Für einen kurzen Moment verlor ich mich in seinen dunkelbraunen Augen, so als wäre diese Bar nicht gefüllt mit fremden Menschen, sondern nur wir Beide wären anwesend.

Josh Mundwinkel zuckten leicht in die Höhe, bevor er sich von mir abwendete und zurück zu seinen Jungs lief. Dort angekommen, warf er mir noch einen kurzen Blick zu, welcher fast schon triumphierend wirkte, während er den Hals seiner Bierflasche an seine Lippen legte.

,,Ich habe mit dem Rest der Leitung gesprochen und sie wären ebenfalls daran interessiert, dass Royal Industrie zu einem neuen Investor der Washington Commanders wird, sofern du der Botschafter bist", fuhr der Trainer belanglos fort, so als würde er nicht merken, dass ich mit den Gedanken gerade ganz wo anders war. Nämlich dabei, was Josh noch so mit seinen Lippen anstellen konnte.

,,Ethan?", hinterfragte der Trainer mit etwas mehr Nachdruck in der Stimme, was mich zusammen zucken ließ. ,,Hm?", stieß ich perplex aus und durchbrach damit den Augenkontakt zu Josh, welcher mich durch den halben Raum gefesselt hatte. Dieser Typ spielte eindeutig ein mieses Spiel mit mir...aber daran ändern wollte ich auch nichts. Ich war verloren, besonders wenn meine Brüder dies erfahren würden.

,,Tut mir leid, Dan. Ich glaube langsam kommt der Jetlag durch", log ich und sah ihn entschuldigend an, bevor ich an meinem Bier nippte, um irgendetwas zutun zu haben.

,,Keine Ursache. Solche Themen bespricht man auch nicht in einer Bar. Feier noch ein bisschen auf unsere Kosten", Dan klopfte mir auf den Rücken, bevor er sich unter sein Team mischte.

Diese herzliche Stimmung war von Anfang an da gewesen, weshalb ich die Mannschaft und das Team drum herum einfach liebte. Seitdem aus mir der Footballnerd gesprochen hatte, was nach zehn Minuten bei dem ersten Zusammentreffen passiert war, wurde ich sofort aufgenommen wie einer von ihnen.

,,Hey, Eth. Kommst du mit und spielst eine Runde Bierpong mit uns?", rief mir Ricky durch die halbe Bar zu und lächelte mich breit an.

Ich folgte den Jungs in einen Nebenraum der Bar, wo schon vier Leute vom Team eine Tisch frei geräumt und Becher darauf platziert hatten. ,,Jetzt finden wir einmal heraus, wie trinkfest du bist", raunte mir Josh zu, der sich neben mich stellte und mir kurz einen Seitenblick zuwarf.

,,Du hast nur Angst, dass dir ein Bürotyp zeigt, wie man richtig wirft", entgegnete ich ihm, was ihn zum Schmunzeln brachte.

,,Ist das eine Herausforderung, Royal?", fragte er und sein Ausdruck nahm etwas teuflisches an, während er mir dabei wieder direkt in die Augen sah.

,,Nimmst du sie an, Coldwell?", ich wackelte kurz provokant mit meinen Augenbrauen, während ich sein Lächeln erwiderte.

,,Darauf kannst du Gift nehmen", sagte er, bevor er sich Sam als Teampartner schnappte.

,,Ricky, ich brauch dich, um Josh und Sam fertig zu machen", sprach ich aus, als ich an Ricky vorbei lief in Richtung des Bierpongtisches.

Während der ganzen Partie lieferten sich unsere Teams ein Kopf an Kopfrennen, bis nur noch jeweils ein Becher vor jeder Mannschaft stand. Das Footballteam hatte sich um den Tisch versammelt und feuerte den jeweiligen Spieler an.

,,Vielleicht sollten wir Wetten abschließen, wer gewinnt", warf Josh ein, während Sam den Becher knapp verfehlte.

,,Ach und was möchtet ihr als Verliererteam machen?", hinterfragte ich provokant, was mir ein Raunen aus den Reihen unserer Zuschauer einbrachte.

,,Eth, das ist ja alles schön und gut, aber Josh ist dein Gegner und Josh ist dafür bekannt, dass er...nennen wir es interessante Wetteinsätze macht", wisperte mir Ricky etwas unsicher zu, während ich den Tischtennisball in meiner rechten Hand hin und her drehte. ,,Und ich habe bei den Temperaturen nicht wirklich viel Interesse nackt durch die Straße zulaufen", fügte er hinzu, was mich kurz aus den Konzept brachte, als ich gerade zum Werfen ansetzen wollte.

,,Nackt durch die Straße?", fragte ich etwas zu laut und drehte mich zu Ricky um, weshalb einige aus der Mannschaft anfingen laut zu lachen.

,,Du bist noch nicht lange bei uns, deswegen kennst du die Geschichten noch nicht", meinte Braeden mit einem amüsierten Lächeln. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt und richtete seinen Blick nun wissend auf Josh, der ebenfalls anfing zu lächeln, so als würden sie einen Gedanken teilen. Mist.

,,Okay. Die Verlierermannschaft, darf einmal in Unterhose über das Footballfeld rennen. Belebt Körper und Geist, hab ich gehört", ergriff noch Josh das Wort, wobei er mich breit grinsend ansah.

Allein bei dem Gedanken lief es mir kalt den Rücken herunter. Das konnte nicht sein Ernst sein. Natürlich verfehlte ich den Becher, im Nachhinein schob ich es auf den Druck, der mir durch den Wetteinsatz gemacht wurde.

,,Zieh dich schon mal aus, Royal", waren Joshs Worte, bevor er den Ball im Becher versenkte. Vereinzelte Jubelschreie hallten durch den Raum und mehrere Leuten klopften ihm auf die Schulter.

Ein Fluch kam mir über die Lippen, als ich kurz mit der flachen Hand auf den Tisch klopfte. ,,Vielleicht hätten wir die vorwarnen sollen, Josh verliert nicht", Breaden klopfte mir mitfühlend auf die Schulter, bevor er sich verabschiedete und die Bar verließ. Na danke.

***

,,Fick dich, Josh Coldwell", brüllte ich einmal über den Rasen und streckte im beide Mittelfinger entgegen, als Ricky und ich unsere Ehrenrunde gedreht hatten. Josh und die wenigen anderen, die mit zum Footballfeld gefahren waren, saßen auf den Zuschauerplätzen und hatte alles beobachtet.

Wie erwartet war es eisig kalt hier draußen und mein ganzer Körper zitterte, was ich nicht mehr unterdrücken konnte, so sehr ich es auch versuchte. Wie sollte ich es nur erklären, wenn ich mit einer Lungenentzündung nachhause kam?

Er saß da wie ein König umringt von seinen Leuten, aber als Ricky und ich uns der Tribüne nähert, lag in seinem Blick ein kleiner Hauch von Stolz, was mich lächeln ließ. Ich lief hinter Ricky die wenigen Stufen zu ihnen hoch. Sam reichte Ricky seine Klamotten, die er sich sofort überzog, da er genauso fror wie ich.

Josh stand langsam von seinem Platz auf, während mir meine Klamotten gereicht wurden. ,,Willkommen im Team, Eth", sagte Josh lächelnd, als er bei mir angekommen war und legte mir seine warme Jacke um die Schultern. Sofort umhüllte mich sein Duft und ich musste schluckte, als sich ein kurzes Ziehen in meiner Magengrube breit machte.

In dieser Mannschaft war ich Ich-Selbst. Nicht der kleine Bruder. Nicht ,,Noch ein" Royal. Sondern einfach Ethan.


Vergesst das ☆ nicht, wenn es euch gefallen hat.

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