Kapitel 4

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Für jeden von uns war schon kurz nach unserer Geburt festgelegt wurden, dass wir eine Stellung in der Firma einnehmen würden.

Damit Royal Industrie erhalten blieb, auch wenn Dad nicht mehr in der Lage war sie zu leiten.

Da wir dies schon seit Kindertagen wussten und so aufgewachsen waren, kam den Meisten von uns nie der Gedanke an einen anderen Beruf, schließlich war dies ja schon längst entschieden.

Ich machte einen Master in Marketing und Social Media.

Somit bekam ich kurze Zeit später die Leitung der Marketing Abteilung zugesprochen und agierte als Pressesprecherin meiner Familie.

Trotz dessen saß ich jetzt hier.

In einem Hörsaal, irgendwo im hinteren Drittel, in einer Vorlesung über den Realismus. Kunst war schon immer mein Hintertürchen gewesen, wenn mir mein Leben zu viel wurde oder ich einfach Zeit für mich brauchte.

So auch heute.

Ich habe es einfach nicht mehr im Büro ausgehalten, mein E-Mail Postfach quoll über und das Klingeln des Telefons raubte mir den letzten Nerv.

Auch wenn ich keine Zeit dafür hatte, war ich hier in der Vorlesung, die von niemanden Geringerem geleitet wurde, als von Elijah.

Dem Mann, bei welchem ich schon seit der vierten Uniwoche in seiner Wohnung ein und aus ging.

Ich hatte keine Zeit mehr zum Malen...vielleicht war er jetzt meine Hintertür geworden.

Er lebte meinen Traum. Er war Professor für Kunstgeschichte und konnte seine Kreativität freien Lauf lassen.

Unsere Beziehung zu einander war lediglich körperlich, wir sprachen nicht über die Probleme des Anderen, haben wir nie und jetzt würden wir damit auch nicht anfangen.

Er wurde zu meinem Ventil, wenn sich zu viel Luft in meinem Kopf staute.

Ich sah auf mein Handy und bereute dies sofort, da mir die vielen verpassten Anrufe entgegen sprangen, wie Grimassen, die mich verspotteten.

Die Presse, die ihre Krallen in mein Fleisch gruben und versuchten irgendetwas vom Kuchen abzubekommen. Ekelhafte Biester.

,,Phia?", hörte ich meinen Namen und ich zuckte zusammen.

Ich sah hoch und blickte in die dunklen blauen Augen von Elijah, der vor meinem Tisch stand. Sonst war der Hörsaal leer.

Verflucht, war ich so in meinen Gedanken vertieft gewesen, dass ich nicht mitbekommen hatte, wie sich der Hörsaal geleert hat?

Elijahs Blick glitt besorgt über mich und ich versuchte mit Gewalt die Mauer in meinem Inneren hoch zu ziehen, weil ich nicht noch mehr Fragen beantworten wollte und konnte.

Die Blicke der anderen Studenten hatten mir heute schon ausgereicht und es bereuen lassen, dass ich zu dieser Vorlesung gekommen war.

,,Du siehst nicht gut aus", meinte er und griff nach meiner Hand, welche ich jedoch reflexartig weg zog.

Ich brauchte sein Mitleid nicht, schließlich wusste ich selbst wie ich aussah.

Das restliche Wochenende habe ich im Büro verbracht und versucht Schadensbegrenzung zumachen.

,,Mit diesem Satz bekommst du mich aber nicht ins Bett, Elijah", konterte ich zuckersüß und strich mir eine blonde Locke hinter das Ohr.

Er seufzte, anscheinend hatte er verstanden, dass ich ihn nicht hinter die Fassade blicken ließ.

Er war es doch gewesen, der meinte, dass es zwischen uns nichts ernstes werden wird, was ich sehr begrüßte übrigens.

Ich stand auf, sodass ich direkt vor ihm stand. Er roch nach frischer Farbe und Holz.

Ich legte meine Hände um seinen Nacken und lächelte ihn an, bevor ich ihn einen Kuss auf seinen Mundwinkel hauchte. Keine Fragen. Nur Sex. Aber statt diese Geste zu erwidern und seine Arme um meine Taille zu schlingen, wie er es sonst getan hat.

Sonst hätte er mich jetzt verlangend geküsst, mich auf diesen Tisch gehoben und viele Dinge angestellt, die sicherlich nicht in einen Vorlesungsaal gehörten. Ich ließ ihn los und griff nach meiner Tasche.

,,Okay. Spuck's aus, Elijah", kommentierte ich sein Verhalten und verschränkte meine Arme vor der Brust.

,,Die Dekanin hat heute früh mit mir geredet und hat angedeutet, dass es vielleicht nicht so gut für das Uni Image ist, wenn du weiter meine Kurse, sowie die meiner Kollegen besuchst", begann er und strich sich unsicher durch seine schwarzen Haare.

Ich schluckte und zog eine Augenbraue hoch. Was soll das bedeuten?

Bevor ich etwas erwidern konnte, griff Elijah nach meiner Hand und fuhr mit seinem rauen Daumen über meinen Handrücken.

,,Ich habe jedoch ein gutes Wort für dich eingelegt, dass du eine sehr talentierte Studentin bist und dass ein Fehler wäre, dich zu bitten dich auszuschreiben", fügte er hinzu und ich schnaubte verächtlich.

Wir beide wussten, dass ich zu den letzten Abgabe lediglich eine leere Mappe abgeben hatte, geschweige denn über die Hausarbeit, die ich nie geschrieben habe, weil ich in letzter Zeit einfach nie die Inspiration fand, mich zum Malen zu motivieren.

,,Phia, ich weiß wie wichtig dir das hier ist...deswegen wollte ich nicht, dass sie dir diesen Traum versaut nur wegen den Gerüchten über deinen Vater", erklärte er und legte seine linke Hand an meine Wange, womit er mich zwang ihn anzusehen.

Elijah war Anfang dreizig, jedoch sah er aus sei er nicht älter als Gideon.

Seine schwarzen Haare standen ihm etwas wild vom Kopf ab und seine braune Brille, ließ ihn leicht wirken wie ein Nerd...ein verflucht talentierter Nerd. Seine Bilder waren wunderschön und einzigartig.

,,Ich würde mal sagen, Danke. Aber ich hätte mit der Dekanin auch selbst darüber reden können", erwiderte ich, denn ich stand ungern in der Schuld von jemanden.

Elijah schmunzelte und beugte sich etwas zu mir.

,,Du kannst auch einfach mal hinnehmen, dass ich deinen schönen Arsch gerettet habe", flüsterte er und ich verdrehte die Augen. Er legte seine rechte Hand an meine Hüfte und zog mich an seinen Körper.

,,Wenn du reden willst, ich bin da...oder falls du dich einfach ablenken möchtest. Ich könnte heute Abend für uns Kochen. Lass mir dir irgendwie helfen", hauchte er mir zu, während er mir in die Augen sah. Er meinte es ernst.

Das hier war keine Masche, um eine weitere Nacht mit mir zu verbringen, er interessierte sich wirklich für mich.

Ich überbrückte den kleinen Abstand zwischen uns und drückte meine Lippen auf seine.

Kein Feuerwerk, keine Schmetterlinge, die in meinem Bauch verrückt spielen.

Diese Reaktion war einfach nur dafür da, dass ich noch einen kurzen Moment hatte um zu überlegen.

Aber vielleicht sollte ich das Angebot einfach annehmen...es war ja nur ein Essen.

Er erwiderte meinen Kuss und vertiefte ihn sofort, in dem er mit seiner Zunge zwischen meine Lippen drang.

Nichts romantisches, lediglich die Lust, die uns trieb.

Elijah war einer von den Guten, in die man sich verlieben sollte, wenn man es sich aussuchen könnte.

,,Ich komme heute Abend, aber nur wenn du deine Lasagne machst", sagte ich, als ich mich von ihm löste.

Ja ich hätte es nicht unterbrechen müssen und hätte vielleicht für eine halbe Stunde meine Sorgen vergessen und mich einfach nur meinen Bedürfnissen hingeben können...aber das ging nicht, nicht jetzt.

,,Wusste ich es doch. Soll ich uns auch Wein kalt stellen?", fragte er lächelnd, als ich die Treppen zum Ausgang herunter lief.

,,Ja. Such uns ja einen guten Jahrgang, sonst bewege ich mich keinen Zentimeter in Richtung Bett", entgegnete ich und ich hörte Elijahs Lachen, bevor ich den Hörsaal verließ.

Er war meine Hintertür, meine Blase, in die ich mich zurück zog, wenn die Welt um mich herum von der Sintflut überschwemmt wird.

Was haltet ihr von Elijah und Phia? Hätten sie unter anderen Umständen vielleicht eine Chance mehr zu werden?
Oder spielen sie einfach in anderen Ligen?

Vergesst das ☆ nicht, wenn es eich gefallen hat;)

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