Kapitel 25

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

Mein Vater tigerte wütend vor uns auf und ab. Er kochte vor Zorn.

"Wie", begann er mit leiser Stimme, "wie zum Teufel konnte das passieren?"

Zum Ende hin schrie er. Weder ich, noch meine Mutter reagierten. Nur der Hauptmann der Palastwachen und der Anführer der Leibgarde meines Vaters zuckten zusammen. Es war nicht das erste Mal, dass mein Vater diese Frage stellte. Soweit ich mitbekommen hatte, seit ich hier angekommen war, hatten die Rebellen die Geheimgänge genutzt, um ins Schloss zu gelangen. Außer der Königsfamilie, diesen zwei Männern vor uns und der Leibgarde des Königs sollte niemand sie kennen. Der Hauptmann schwitzte und wagte einen erneuten Beschwichtigungsversuch.

"Das wissen wir nicht, Majestät. Aber wir werden alles daran setzen es heraus zu finden."

"Wenn es einen Verräter gibt, will ich ihn unter den Augen des Volkes köpfen. Niemand soll es wagen mich heraus zu fordern. Wir müssen einen Gegenanschlag planen, um die Rebellen zu vernichten."

Er klang so gnadenlos, dass mir ein Schauer über den Rücken lief.

"Immerhin kam die Königsfamilie aus Suma nicht zu Schaden."

Er ging zu einem Tisch und schenkte sich einen großen Schluck Alkohol ins Glas ein. Er schwenkte es eine Weile hin und her bis er es an die Lippen setzte. Nachdem die Geheimgänge kein Geheimnis mehr waren, hatte mein Vater die Wachen ausgeschickt, um mich zu suchen. Dabei hatten sie auch Prinz Djamal gefunden. Er hatte Glück gehabt, dass die Rebellen nicht schneller gewesen waren.

Ich hätte nie gedacht, dass er in diesen Gängen in Gefahr sein würde. Seine Eltern hingegen waren mit meinen in Sicherheit gebracht worden. Bei unserem Abschied hatte der Prinz meine Hand geküsst und mir versichert ebenfalls jederzeit zu mir zu stehen, sollte ich jemals in Schwierigkeiten geraten. Ich hatte mich bedankt und seine Bitte nicht ausgeschlagen. Es war gut noch jemanden auf seiner Seite zu wissen. Mein Vater knallte das leere Glas auf den Tisch.

"Wären sie verletzt worden, hätten wir nicht nur Handelspartner, sondern auch Verbündete verloren. Das können wir uns nicht leisten. Gerade jetzt, wo die Truppen im Norden vorrücken. Der König von Valia denkt er könnte uns überrennen. Die Unruhe im Land soll ihm einen Vorteil liefern. Ich will das wir sie zurück schlagen."

Valia grenzte im Norden an uns. Es wird geführt von einem kriegerischen König, der schon im Osten viele Gebiete erobert hatte.

"Majestät", sprach diesmal der Anführer der Leibgarde, "dazu haben wir zu wenig Soldaten. Wenn wir sie aufteilen, werden wir an beiden Fronten eine Niederlage erleiden. Hier in unserem Land gegen die Rebellen und an der Grenze im Norden."

Mein Vater kniff die Augen zusammen, aber er dachte über die Worte nach.

"Gebt einen Einberufungsbefehl. Aus jeder Familie soll ein Mann der königlichen Armee beitreten. Sammelt auch Straßenkinder ein. Sie sollen die nötige Ausbildung bekommen, um im Kampf zu bestehen."

Der Anführer der Leibgarde biss die Zähne zusammen.

"Diese Aktion wird viel Zeit benötigen. Und es wird Proteste unter den Adligen auslösen."

Mit diesem Einwand hatte er nicht ganz unrecht.

"Ein Mann allein, wird niemals eine Armee besiegen, egal wie gut er ausgebildet ist."

Die beiden Männer starrten meinen Vater verständnislos an. Ich hingegen war entsetzt.

"Das bedeutet, dass wir keine perfekt ausgebildeten Soldaten brauchen, sondern einfach nur in der Überzahl sein müssen. Im besten Fall zieht der Feind sich von allein zurück. Im schlimmsten Fall..."

Mein Vater zuckte mit den Schultern und beendete seine Erläuterung nicht. Im schlimmsten Falle würde es ein Gemetzel geben. Unausgebildete Soldaten in den Krieg zu schicken, war nicht nur gedankenlos, es war grausam. Vielleicht würden wir gewinnen durch die Überzahl, aber wie viele Opfer würde es bis dahin gegeben haben? Ich spürte förmlich, wie sich die Situation immer weiter zu spitzte bis es keinen vernünftigen Ausweg mehr gab.

"Was den Adel angeht, legt eine Summe fest, mit der sie sich frei kaufen können. Das wird uns das benötigte Geld für die Waffen einbringen."

Der Anführer der Leibgarde war nicht zufrieden, aber er verbeugte sich nur.

"Jawohl, Majestät."

"Ihr seid entlassen", sagte mein Vater, "geht und verkündet dem Volk meinen Entschluss. Bis zum Ende dieser Woche möchte ich die Männer eingezogen haben."

Auch der Hauptmann verbeugte sich nun und sah einfach nur unendlich froh aus von meinem Vater weg zu kommen.

"Wir werden eure Befehle ausführen, Majestät", murmelte er beflissen und eilte dann aus dem Raum.

Der Anführer der Leibgarde sah aus als wollte er noch was sagen, presste dann aber die Lippen zusammen und verließ ebenfalls den Raum. Mein Vater schenkte sich erneut Alkohol ein und trank ihn in einem Schluck aus.

"Nun zu dir, Tochter. Wie viele unserer Geheimnisse hast du an die Rebellen verraten."

Ich blinzelte.

"Wie bitte?", fragte ich verwirrt.

Er stand mit dem Rücken zu uns. Ich konnte seinen Gesichtsausdruck nicht sehen, aber seine Stimme klang furchtbar kalt.

"Welchen Grund hättest du gehabt dich aus dem Palast zu schleichen, außer um die Rebellen zu unterstützen?"

Ich stand auf.

"Das habe ich nicht getan. Wieso hätte ich das tun sollen?"

Er drehte sich mit dem Glas in der Hand zu uns um.

"Ich weiß nicht. Wie komme ich nur zu dieser Annahme?"

Er lachte voller Hohn auf.

"Vielleicht, weil du mir ständig Widerworte gibst? Dich mir widersetzt? Keinen Respekt vor mir hast? Erzähl mir nicht, dass du insgeheim nicht ihre Ziele unterstützt."

Ich starrte meinen Vater fassungslos an. Er hatte ja recht. Ich war nicht mit seinen Methoden einverstanden. Ihm gegenüber vertrat ich diese Meinung auch. Aber ich hatte angenommen vorsichtig genug gewesen zu sein. Er war scharfsinniger als ich gedacht hatte. Ich biss die Zähne zusammen.

"Ja, ich bin nicht mit all deinen Entscheidungen einverstanden", antwortete ich vorsichtig, "und ja ich würde auch gerne die Situation für das Volk verbessern, was deinen Befehlen widerspricht. Aber ich würde dafür niemals meine Familie in Lebensgefahr bringen."

Meine hitzigen Worte verklangen in seinem Lachen.

"Deine Worte sind genauso heuchlerisch, wie deine Taten. Ich habe eine Schlange zur Tochter."

Mein Zorn ging mit mir durch. Solche Worte der Verachtung zu hören, gerade als ich Zafer verloren hatte, ließen mich zurückschlagen.

"Nicht ich bin es, die die Familie zerstört", rief ich, "du bist es mit deinen Schlägen, mit deinen Wutausbrüchen, deiner krankhaften Eifersucht, deiner Kontrollsucht nicht nur als König sondern auch als Familienoberhaupt. Du bist ein Tyrann."

Bei jedem meiner Worte war sein Gesicht röter geworden. Er hob das Glas und schleuderte es auf mich. Ich hob den Arm zur Abwehr. Stechender Schmerz breitete sich aus als es an ihm zerplatzte. Die Splitter bohrten sich in die Haut. Einige trafen mein Gesicht und ließen mich aufschreien.


Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro