Großes Theater

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"Sam, schau mal, was ich in Steele's Büro gefunden habe."

"Elvis, es gehört sich nicht in Steele's Unterlagen zu schnüffeln." Ich wandte mich meinem Tee wieder zu, als Elvis mit einem Stapel Papiere zu mir an den Tisch kam und darin blätterte.

"Na immerhin weiß ich jetzt, warum er Penny heute zum Gespräch gebeten hat." Ich horchte auf.

"Und warum?"

"Ich dachte, es gehört sich nicht, Sam?" Er grinste mich so frech an, dass ich genervt die Augen verdrehte.

"Elvis!"

"Also, das hier ist das neue Theaterstück für die alljährliche Aufführung beim Bergsteiger Erlebnis-Park und Penny ist für die weibliche Hauptrolle bereits eingetragen. Sie spielt eine...oh, das ist aber interessant...Steele ist deinem Wunsch gefolgt und dieses Jahr ist mal kein Feuer vorgesehen."

"Und was dann? Eine Berg-, Wasser- oder Luftrettung? Was spielt Penny denn nun?"

"Eine Prinzessin und sie muss vor einem Drachen gerettet werden."

"Ernsthaft? Steele lässt uns so einen Schinken aufführen? Gut, dass er mittlerweile eingesehen hat, dass ich keine Hauptrollen spiele."

"Ja, das hat er. Er hat für den Prinzen Tom oder Ben aufgeführt." Naja, dann war ich ja schon mal raus."Oho...das solltest du dir mal ansehen, Sam!" Elvis legte mir die letzte Seite mit einem breiten Grinsen vor und ich schaute erst ihn, dann das Blatt Papier skeptisch an, ehe mir das Herz in die Hose rutschte. Eine Kuss-Szene? Prinz und Prinzessin? Ergo Penny und Tom - ich ballte die Faust unter dem Tisch - oder sogar Ben?

Ich stand auf und sammelte die Papiere wieder zusammen, um sie in Steeles Büro zurück zu bringen. Ich schrieb ihm einen Zettel, dass ich eventuell doch Interesse hatte eine größere Rolle in dem Stück zu spielen und legte diesen auf seinen Schreibtisch, bevor ich das Skript zu den Kopien in seine Schublade zurück legte.

Bevor ich zu ließ, dass Ben Penny küssen durfte, würde der Mond eckig werden.


Als ich am nächsten Abend zur Schicht kam, konnte ich nur kurz mit Penny sprechen, ehe Steele mich zu sich rief.

"Sam, ich habe deinen Zettel gefunden. Woran hattest du denn gedacht?"

"Vielleicht die Hauptrolle?"

"Wirklich?" Er klatschte begeistert in die Hände."Das ist ja prima."

"Das heißt die wäre noch frei?"

"Jetzt hast du sie", erwiderte er zwinkernd und ich bedankte mich und wandte mich um."Eins noch Sam. Hat dein Umdenken eventuell etwas damit zu tun, dass Elvis und du das Skript in der letzten Nacht gefunden habt?"

"Ähm, nein Sir...ich meine, ich habe es nicht gelesen. Nur mal einen kurzen Blick hinein geworfen...Tut mir leid, Sir."

"Ich hatte es extra am Tisch liegen lassen. Ich weiß doch wie neugierig unser Cridlington ist und auch, dass er den Mund nicht halten kann." Er zwinkerte mir zu und ich konnte es nicht vermeiden und errötete leicht."Wie dem auch sei. Deine Entscheidung wird sicher durch die Besetzung der anderen Hauptrolle und der letzten Seite zustande gekommen sein. Ich hatte gehofft, dass du die Chance nutzen würdest." Zum Glück schrieb er grade und konnte so nicht sehen, dass ich nun heftiger errötete.

"Sir, darf ich fragen, wieso wir in diesem Jahr so ein Stück aufführen und nicht wie sonst, eines aus unserem historischen Feuerwehr-Repertoir?"

"Boyce hat es uns auf's Auge gedrückt, weil in den letzten Jahren immer etwas schief gegangen ist. Er meinte, wir würden die Touristen verscheuchen." Ich musste mich schwer beherrschen nicht zu lachen, als ich mich erneut an die Arbeit machen wollte."Penny habe ich gestern ein Skript mitgegeben, damit sie sich schon in ihre Rolle einfinden kann. Sie kam heute morgen auf mich zu, dass du eine bessere Besetzung für den 3. Prinzen wärst. Ist das nicht interessant?"

"Ähm, ja Sir. Bestimmt Sir." Er sagte nichts mehr, also nutzte ich die Gelegenheit und schlüpfte zur Tür hinaus. Ich hatte nicht lange Zeit, darüber nach zu denken, warum Penny das getan hatte, als Elvis die Treppe herauf kam.

"Hey Sam, und hast du die Rolle des Prinzen?"

"Woher willst du wissen, dass ich sie überhaupt wollte?" Er verschränkte die Arme vor der Brust und sah mich an, als wollte er damit meinen geistigen Gesundheitszustand in Frage stellen."Ja, ich hab sie."

"Oh super. Ich freu mich. Ich hab mir schon gedacht, dass dich die Kussszene überzeugen würde."

"Wie könnte ich auch zulassen, dass sie Tom oder Ben küssen muss. Arme Penny." Ich schüttete mir einen Kaffee ein, während Elvis in sich hinein kichernd neben mich trat.

"Dir ist aber schon bewusst, dass du jetzt der Glückliche bist, der sie küssen darf?" Sein Kichern wurde noch lauter, als ich mich an meinem Kaffee verschluckte.


Steele steckte Penny und mich drei Tage später in die selbe Schicht. Ich war der Letzte, der sich darüber beschwerte und dennoch machte er es nur, um uns in jeder freien Minute unseren Text lernen zu lassen und uns abzuhören. Elvis spielte ebenfalls mit - einen Minnesänger, aber sein Text hielt sich in Grenzen, denn er würde zwischendurch nur das ein oder andere Liedchen trällern.

Wir kamen dank ausreichend Einsätzen und dem Aufbau der Bühne nie dazu das ganze Stück zu proben und so blieb immer der letzte Teil auf der Strecke. Auf der einen Seite freute es mich, denn ich wurde nervös, wenn ich nur daran dachte, Penny küssen zu dürfen. Auf der anderen Seite wusste ich ohne die Probe nicht, was von mir erwartet wurde. Ein Gentleman küsste eine Frau nicht, ohne ihre Einwilligung - hatte mein Vater immer gesagt. Sie laut Drehbuch küssen zu müssen, war ergo auch keine Einwilligung. Was sollte ich nur tun?


Dann kam die Aufführung und obwohl ich nicht dazu neigte, nervös zu werden, wäre ich nun am liebsten weg gelaufen. Doch Ben war die Zweitbesetzung, also war eine Flucht ein No-Go!

Ich trat in meiner Prinzentracht aus dem Nebenzimmer der Bergrettung, als aus dem anderen Penny in einem wunderschönen Kleid mit Haarkranz trat.

"Wow, du siehst wundervoll aus." Sie errötete etwas und ich liebte es, vor allem, dass ich sie dazu bringen konnte.

"Danke Sam. Du siehst auch sehr stattlich aus."

"Was sicher eine nette Umschreibung für blöd ist, oder? Ich trage Strumpfhosen!" Penny lachte laut auf, als ich spielerisch entsetzt am Stoff an meinen Oberschenkel zog. Sie lachen zu hören, liebte ich noch mehr, als sie erröten zu sehen.

"Nein, ich meinte es so, wie ich es sagte." Ihre Wangen überzog erneut eine leichte Röte."Bist du bereit?"

"Naja, so bereit, wie man nur sein kann. Und du?" Sie zuckte mit den Schultern, ehe sie ihren Arm in meinen einhakte.

"Bringen wir es hinter uns, oder?" Ich nickte nur und führte sie zur Tür, als mir noch etwas einfiel.

"Ähm, Penny?" Sie schaute mich fragend an, als ich stehen blieb."Die letzte Szene. Wir kamen in den Proben nie so weit. Wie sollen wir damit umgehen? Ich meine, was sollten wir tun?"

"Du meinst den Kuss?" Ich nickte und spürte die Hitze in meinen Wangen aufsteigen."Warum machst du dir so viele Gedanken darüber?"

"Keine Ahnung." Ich fuhr mir nervös mit der Hand durch die Haare."Es gehört sich nicht, eine Frau ohne ihre Zustimmung zu küssen und faktisch ist die Vorgabe eines Drehbuches keine Erlaubnis der Frau selbst. Ich weiß nicht, wie es richtig ist und was erwartet wird. Ich..." Ich brach ab, als ich ihre Belustigung über meine Gedanken in ihren Augen blitzen sah.

"Du bist ein wahrer Gentleman Sam." Sie streckte sich etwas und gab mir zu meiner größten Überraschung einen Kuss auf die Wange."Du hast meine Erlaubnis und auf die Frage wie, denke ich, solltest du nur darauf achten, dass du dich damit wohl fühlst."

"Bei so etwas sollte sich nicht nur einer wohl fühlen."

"Du machst das schon, ich kenne dich. Du wirst merken, ob ich mich auch wohl fühle oder nicht. Aber lass uns besser raus gehen, bevor Steele da draußen um sein bisschen kommt." Ich lauschte einen Moment und hörte Steeles genervte Stimme über das Megaphon Anweisungen brüllen. Also bot ich Penny wieder meinen Arm dar und ging mit ihr hinaus.

Der erste Akt begann. Mike Flood saß auf einem Thron inmitten der Bühne und war als alter, graubärtiger König verkleidet.

Penny war als nächste dran und dachte ich bis eben noch, dass sie eine erstaunliche Ruhe ausstrahlte, begann sie nun nervös neben mir mit einem Fuß zu trippeln, nachdem sie die vielen Leute im Publikum gesehen hatte. Es waren niemals so viele gewesen und ich glaubte, dass nicht ein Mitbürger von Pontypandy sich dieses Schauspiel heute hatte entgehen lassen wollen.

"Schau nicht ins Publikum. Blende sie einfach aus und wenn du doch einmal hin schaust, stell dir vor, sie wären nackt."

"Um Himmels Willen, Sam. Willst du, dass ich spiele oder in Ohnmacht falle?" Ich konnte nicht anders und lachte mit ihr und als sie aufgerufen wurde, drückte ich kurz aufmunternd ihre Hand, ehe sie mir ein letztes Lächeln zu warf und auf die Bühne ging.

"Mein Vater, ihr habt mich rufen lassen?" Sie verbeugte sich elegant vor Mike.

"Mein Kind, wir feiern heute einen großen Ball und es sind viele Bewerber um deine Hand angereist, um uns ihre Aufwartung zu machen. Ich erhoffe mir, dass du dich heute zu benehmen wissen wirst."

"Natürlich werde ich mich heute von meiner besten Seite zeigen, Vater. Dennoch möchte ich anmerken, dass ich nicht gewillt bin, einen daher gelaufenen Prinzen zu heiraten, den ich nicht kenne und der mich nur wegen guter Handelsbeziehungen ehelichen will."

"Du kannst froh sein, dass ich dir nicht einen vor gebe, sondern dir noch das Recht einräume, dir einen auszusuchen. Allerdings muss ich gestehen, dass jeder der Prinzen heute eine gute Partie für unser Königreich ist."

"Es ging dir immer nur um die Geschäfte. Aber ich werde keinen Mann heiraten, der weder Gefühle für mich hat noch in mir weckt."

"Du wirst mir gleich morgen früh mitteilen, wen du dir erwählt hast, sonst wirst du den heiraten, den ich dir vorgebe!", brüllte Mike nun aufgebracht und ich staunte wirklich nicht schlecht, wie authentisch beide ihre Rollen spielten, als Penny scheinbar wütend die Bühne auf der anderen Seite verließ.

Der Vorhang schloss sich und während Applaus zu hören war, positionierten sich Gwendolyn und Charly und Lizzie und Joe als tanzende Pärchen auf der Bühne, die gleich um den Königsthron herum tanzen sollten, während Elvis Musik dazu spielte. Penny indessen stellte sich neben Mike, der noch immer auf seinem Thron saß, als der Vorhang sich wieder öffnete und Elvis zu spielen begann.

"Dann leg ich mal los", sagte Tom neben mir grinsend und ging überschwänglich stolzierend auf die Bühne. Er sollte einen Macho-Prinzen spielen und machte seine Sache sehr gut."Mein König!" Er verbeugte sich eifrig, ehe er nach Penny's Hand griff."Meine Prinzessin, eure Schönheit ist atemberaubend. Werdet die meine und wir werden alle Blicke auf uns lenken. Eure Schönheit ist meiner würdig."

"Ist das alles, was euch interessiert, ehrenwerter Prinz?"

"Was sollte es denn sonst noch geben?"

"Wir danken euch, für eure Offenheit", entließ Mike Tom und er ging ab, während Moose die Bühne betrat und sich ebenfalls vor Mike verneigte, ehe er das selbe bei Penny tat.

"Prinzessin, ihr seid schön wie der Morgen und eure Augen so strahlend wie die Sonne. Ich hörte, ihr seid auch äußerst intelligent. Ich würde mich geehrt fühlen, würdet ihr mir euer Wissen zur Verfügung stellen, wenn wir zwei Königreiche zu verwalten haben."

"Ihr braucht also jemanden an eurer Seite, der euch die Verwaltung abnimmt?"

"Ja natürlich. Darin seid ihr sicher besonders gut."

"Wir danken euch und erbitten das Erscheinen des letzten Bewerbers."

Ich atmete einmal tief durch, ehe ich die Bühne betrat und dem Beispiel meiner beiden Vorgänger folgte, verneigte mich vor Mike und dann vor Penny, ehe ich ihre Hand ergriff und einen Kuss darauf hauchte.

"Prinzessin, skeptisch reiste ich an, als mein Vater mir den Zweck meines Aufenthaltes hier darlegte. Eine Ehe, geschmiedet allein für ein Bündnis, erscheint mir nicht sinnvoll. Dennoch muss ich gestehen, dass euer Anblick mich erstarren lässt, eure Augen, so weich und warm, mein Gemüt erhellt und ein Lächeln von euch mein Herz erwärmt. Meine Faszination für euch hat mich im ersten Augenblick getroffen wie ein Schlag und ich habe nur eine Hoffnung in diesem Moment: Schenkt mir den ersten Tanz, auf dass ich euch kennenlernen darf und erfahre, was ihr mögt und was euch missfällt."

"Sehr gerne schenke ich euch diesen Tanz. Ihr habt mein Interesse geweckt, mein Prinz." Penny stieg vom Podest herunter und trat vor mich. Sie lächelte mich an, als ich ihre Hand ergriff, die andere um ihre Taille legte und sie ihre auf meine Schulter. Wir begannen zu tanzen, als Elvis Gesang lauter wurde.

"Und, hat meine Idee mit dem Publikum gewirkt?", flüsterte ich ihr leise zu.

"Ich habe mich lieber darauf konzentriert, was als nächstes kommt, sonst hätte ich die ganze Show gesprengt und Steele wäre in Ohnmacht gefallen."

"Na das wäre mal was anderes, als die sonstigen Katastrophen." Sie lachte leise.

"Du hast dir ein Stück ohne Rettungseinsätze oder Feuer gewünscht."

"Ich habe nicht gesagt, dass ich was dagegen habe, selbst vor der Bühne gerettet zu werden."

Der Drache unterbrach unser Gespräch und kam auf die Bühne, dargestellt von Ben und Trevor. Ein kurzer darstellerischer Kampf entstand, der die Zuschauer von Pennys Abgang ablenken sollte, dann verschwand auch der Drache und der Vorhang fiel. Als nächstes kam der Aufruf des Königs, dass der, der den Drachen zu Fall und seine Tochter rette, sie auch zur Frau bekäme - der übliche Märchen-Kitsch eben.

Tom's Kampf gegen den Drachen war lang, voller großer Worte und dennoch erfolglos.

Moose verursachte mit seiner Tollpatschigkeit einige Lacher, aber am Ende verlor auch er sein Leben gegen den Drachen - auf der Bühne natürlich nur.

Dann kam ich an die Reihe. Ein kurzer Kampf mit dem Schwert, ein Mal ducken, zwei Mal wegdrehen und schon war der Drache nieder gestreckt und der Vorhang fiel erneut, um die Bühne in eine Höhlenkulisse umzubauen. Die Beleuchtung wurde durch Fackeln an den Wänden ersetzt, die ich selbst auf ihre Sicherheit kontrolliert hatte.

Nun kam die Szene, die mir Angst und Freude zugleich verursachte und ich atmete tief durch, als der Vorhang sich wieder öffnete. Suchend bewegte ich mich über die Bühne, während Penny am anderen Ende auf einem Pappfelsen saß.

"Prinzessin?", rief ich, als ich die Bühne halb überquert hatte und da stand Penny auf.

"Hier bin ich, mein Prinz." Mit drei Schritten sprang ich zu ihr und ergriff ihre Hände voller Freude - die nicht nur gespielt war."Ihr habt den Drachen bezwungen. Wie sehr hatte ich gehofft, dass ihr es sein werdet."

"Mein Leben hätte ich gegeben, um das eure zu retten. Dennoch bin ich glücklich euch noch einmal in die Augen sehen zu dürfen und hoffe, ihr erhört mein Flehen, mich zum Manne zu erwählen, denn ohne euch möchte ich nicht mehr sein."

Penny hob überrascht eine Augenbraue, als tiefe Seufzer aus dem Publikum zu hören war und ich kämpfte gegen ein Grinsen an.

"Mein Prinz, ihr seid alles, was ich je begehrte. Eine Freude und mein tiefster Wunsch ist es, auf ewig an eurer Seite zu sein und euch meine Liebe zu schenken."

Erneute Seufzer drangen aus dem Publikum zu uns hoch.

Nun war es soweit und ich konnte nicht dagegen an und musste kurz schlucken. Was nun? Wie sollte ich es machen? Ich wünschte mir so sehr, dass ihre Worte grade wahr wären und nicht Teil eines Theaterstückes, dann wäre es sicher ganz leicht. Ein entferntes und ungeduldiges Räuspern riss mich aus meinen Gedanken und ich wusste, dass es Steele war.

Doch nun spürte ich auch, dass Penny's Daumen sanft über meine Handrücken strichen. Sie wollte mich sicher mit dieser Geste beruhigen, doch es elektrisierte mich und als ich ihr nun in die Augen sah, versank ich augenblicklich darin. Ich sollte mich wohl fühlen, hatte sie gesagt und ich fühlte mich mehr als nur wohl in diesem Moment.

Elvis begann ein ruhiges Lied zu spielen und als er zu singen begann, erkannte ich den Titel: >When you say nothing at all<.

"Cridlington!" Das war Steele und seiner Stimme folgte ein lautes PSSST aus unzähligen Mündern. Steele war ruhig und Elvis sang weiter. Doch es war alles unwichtig. Hier stand ich nun, hatte die Frau meiner Träume vor mir und durfte sie küssen. Was sonst gab es noch auf dieser Welt?

Ich trat einen Schritt auf sie zu und entließ ihre Hände, legte eine der meinen um ihre Taille und die andere an ihre Wange, während ich ihre Hände sanft auf meiner Brust spürte. Sie lächelte nicht mehr, aber dennoch las ich in ihren Augen, dass sie sich nicht unwohl fühlte, dass sie abwartete; und als ich mein Gesicht zu ihrem beugte, freute ich mich innerlich, als sie mir entgegen kam. Ihre Hände auf meiner Brust beflügelten mich, ihr Duft machte mir Mut und ich überbrückte die letzten Zentimeter. Meine Lippen berührten ihre und ich blendete alles aus, was um uns herum geschah, als ich ihre Hände in meinen Nacken gleiten spürte und sie sich in meinen Armen vollkommen fallen ließ. Ich vertiefte den Kuss und mein Herz raste vor Freude, als Penny sich so offensichtlich auch damit sehr wohl zu fühlen schien. Keiner von uns beiden ahnte, wie lange wir so da standen und uns küssten, doch als wir uns trennten, versank ich erneut in Pennys verträumt wirkenden Augen und hörte Elvis die letzten Töne des Liedes spielen.

Ein gradezu tosender Applaus brandete so plötzlich auf, dass wir aufschraken und zum Publikum sahen, von dem niemand mehr auf seinem Platz saß. Steele versuchte wild die Leute zu beruhigen, die Klatschten, Pfiffen und nach einer Zugabe riefen, während Penny und ich knallrot anliefen. Wir wussten beide, dass wir die Auslöser für diesen Trubel waren - unsere Darbietung musste äußerst überzeugend gewesen sein.

Der Vorhang wurde gesenkt und wir verließen fluchtartig die Bühne.

Ich packte Penny bei der Hand und zog sie hinter die Bühne in den Schutz einer dunklen Ecke.

"Wir sollten darüber reden", flüsterte ich heiser, immer noch überwältigt von den Emotionen, die der Kuss in mir hervor gerufen hatte.

"Den Kuss?" Ich nickte nur, zu mehr war ich nicht fähig."Ich habe mich mehr als nur wohl gefühlt, Sam. Die ganze Zeit."

"Das...meinte ich zwar nicht, aber...das ist schön. Mir ging es nämlich auch so." Ich trat erneut näher an sie heran und umfasste ihr Gesicht mit meinen Händen. Sie legte ihre Arme um meine Taille und diesmal überbrückte sie die letzten Zentimeter und küsste mich."Heiliger Funkenflug", entfleuchte es mir dann überwältigt und ich spürte ihr Lächeln an meinen Lippen."Ich liebe dich, Penny", murmelte ich dann.

"Ich liebe dich auch, Sam."

"Hier steckt ihr beiden", riss uns Steele nun auseinander."Ist ja schön, dass ihr jetzt endlich Gefallen dran gefunden habt, euch näher zu kommen, aber dennoch haben wir ein Stück zu Ende zu bringen. Also rauf auf die Bühne!"

"Sobald der letzte Vorhang gefallen ist, bin ich es, der dich entführt, Prinzessin."

"Ich freue mich darauf, mein Prinz", erwiderte sie zwinkernd, während wir Hand in Hand auf die Bühne zurück gingen, um die Abschlussszene zu spielen, in der Mike mir Penny zur Frau geben sollte und ich wusste in diesem Moment, dass der Tag in nicht allzu weiter Ferne lag, an dem dies wirklich passieren würde.

ENDE

Hallo ihr alle. Ich war eigentlich eine ganz andere Geschichte am schreiben, als mir das hier einfiel. Ich hoffe sie gefällt euch. Die nächste werde ich in den nächsten Tagen dann auch fertig haben...wenn mir nicht wieder eine andere Idee dazwischen kommt 😉 Viel Spaß beim Lesen.

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