Driving Home for Christmas - Chris Rea

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Die Inspiration für meine Adventskalendergeschichte. Ein junger Mann fährt zum Weihnachtsfest nach Hause und bemerkt im Wagen hinter ihm, einen weiteren Fahrer, der wie er den Song im Radio mitsingt.

https://youtu.be/DDt3u2Ev1cI

Ausschnitt aus "Driving Home for Christmas"

„I'm Driving Home für Christmas", singe ich lauthals mit, als Chris Rea aus dem alten Autoradio meines in die Jahre gekommenen VW Polo schallt.

Es ist schon später Nachmittag, als ich auf der Landstraße zum Haus meiner Eltern fahre.

Seitdem ich in München studiere, komme ich nicht mehr allzu häufig in den hohen Norden hinauf. Weihnachten jedoch ist eine Ausnahme. Nicht nur, dass meine Mutter mich enterben würde, wenn ich das Fest nicht mit der Familie verbringen würde. Es macht mir auch immer wieder Spaß, meine Neffen und Nichten zu sehen, die mit jedem Besuch größer und frecher zu werden scheinen.

Wahrscheinlich ist es mit unserer Familie wie mit so vielen: Das ganze Jahr über hat man viel zu viel zu tun, um sich zu besuchen oder auch nur anzurufen. Doch sobald sich der Lebkuchen in den Supermärkten stapelt, kann ich mit einem Anruf von meiner Mutter rechnen, die mich fragt, ob ich dieses Jahr wieder allein an Weihnachten zu ihnen komme.

Mir macht es nichts aus, die lange Autofahrt ohne Begleitung hinter dem Steuer zu verbringen. Immerhin ist Chris Rea bei mir. Doch meine Mutter bekommt jedes Mal die halbe Krise, wenn sie mich als Single auf dem Familienfoto irgendwo dazwischen platzieren muss, damit ich ja nicht auffalle. Letztes Jahr musste ich sogar am sogenannten Katzentisch bei den Kindern sitzen, da bei den Erwachsenen nur eine gerade Anzahl Stühle an den Tisch passte. Ehrlicherweise glaube ich, dass es nur eine Ausrede meiner Mutter war, um ihren jüngsten Sohn zu zeigen, er solle sich endlich eine Partnerin suchen. Oder in meinem Fall einen Partner. Ob das auch mein Wunsch ist, ist ihr dabei herzlich egal.

Während ich immer noch mitsinge, beginnt es draußen zu schneien und dicke Flocken fallen auf meine Frontscheibe. Da mein Auto schon sehr alt ist, muss ich den Scheibenwischer per Hand betätigen. Automatisch gehe ich vom Gas. Die Landstraße, auf der ich fahre, ist nicht nur schlecht ausgebaut, sondern auch sehr spärlich beleuchtet. Die Schneeflocken, die in immer kürzeren Abständen vom Himmel fallen, nehmen mir allmählich die Sicht. Ich werfe einen Blick in den Rückspiegel, da nun schon eine ganze Weile ein Wagen dicht im Abstand hinter mir herfährt und mich mit seinen Scheinwerfern blendet.

Ist mir das andere Auto im ersten Moment noch unheimlich, entdecke ich im zweiten Ansatz, dass der blaue Peugeot von einem jungen Mann gefahren wird, der ebenfalls laut seine Musik mitzusingen scheint. Ein breites Grinsen legt sich auf mein Gesicht, als ich erkenne, dass seine Lippenbewegungen exakt die Musik aus meinem Radio widerspiegeln. Anscheinend ist er auch ein Fan von Chris Rea.

Ich bin mir nicht sicher, ob er meine Augen in meinem Rückspiegel bemerkt hat, doch plötzlich sehe ich ihn lächeln. Er ist recht hübsch, stelle ich auch bei meinem nur flüchtigen Blick in den Rückspiegel fest. Unter der roten Wollmütze blitzen ein paar blonde Locken hervor. Während ich mich weiter auf die Straße konzentriere, versuche ich, bei jeder Straßenlaterne einen Blick in den Rückspiegel zu werfen, da in diesem Moment sein Gesicht im Schein der Laterne aufleuchtet.

Als das nächste Lied im Radio beginnt und ich zu meinem Verzücken feststelle, dass es sich um einen Lieblingsweihnachtssong von Mariah Carey handelt, beobachte ich, wie auch mein Verfolger erneut laut mitsingt. Seine blauen Augen treffen mich, als wir eine weitere Laterne passieren, und ich sehe eine Sekunde zu lange hin. Als meine Augen sich wieder auf die Straße richten, ist es bereits zu spät. Die Straße, die durch das Schneetreiben und das Einsetzen der Dunkelheit bereits sehr kalt und dadurch glatt geworden ist, macht eine sanfte Biegung. Einem aufmerksamen Fahrer hätte diese sicher keine Schwierigkeiten bereitet. Doch ich war nicht aufmerksam. Zu spät reiße ich das Lenkrad herum und mein Wagen schlittert beinah ungebremst in den nächsten Graben...


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