ғɪғᴛᴇᴇɴ

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,,Du hast mit ihm 'Babyboy' getanzt?", fragte Lineae fassungslos.

Sie fragte das nun zum vierten mal. Ich nickte auch ein viertes Mal und rutschte unwohl auf meinem Bett hin und her.

,,BABYBOY DIESE..DIESE CHOREO ..BABYBOY?", fragte sie ein weiteres Mal und ich nickte seufzend.

,,U-und wie war es so..?", fragte sie mit großen Augen.

,,Es war echt schön", gab ich leise zu und dachte an den gestrigen Abend zurück.

,,Ich freu mich ja so für dich!", quietschte Lineae auf und sprang mir plötzlich an den Hals. Etwas unbeholfen tätschelte ich ihr den Rücken.

,,Wenn ich nach Hause komme, dann quetsche ich auch den Rest aus dir heraus, jetzt muss ich nämlich los~ Lisas Nichte hat Geburtstag und wird drei Jahre alt! Sie hat eine NICHTE! Ich hab so viel verpasst...", wie immer war sie schon in ihren Gedanken versunken, als sie sich erhob und mein Zimmer verlies.

Ich schlurfte ihr in meinen pinken Hauspuschen hinterher und lehnte mich an den Türrahmen. Lineae hetzte wie eine Verrückkte zwischen dem Bade- und Gästezimmer hin und her.

,,Ich komme zu spät", fluchte sie, als sie sich ihre Schuhe überstülpte, während sie ihren Lippgloss auftrug.

,,Schei*e", fluchte sie, als sie während des Zopf machens den verschmierten Maskarastreifen unter ihrem Auge entdeckte.

,,Ich krieg' es nie hin pünktlich zu kommen!"

Ich schmunzelte, als sie über die Hose auf dem Boden stolperte und sich gerade so an der Türklinke fest halten konnte.

,,Pass auf", mahnte ich sie, als sie unbeirrt weiterlief.

,,Mach ich!"; trällerte sie, als sie sich ihre Jacke und Tasche schnappte und die Haustür aufriss. Danach hörte man sie nur noch durchegehend fluchend die Treppe herunter sausen.

Kopfschüttelnd schlurfte ich ins Wohnzimmer. Was sollte ich machen? Aufgeräumt war es, die Wäsche war am Trocknen und die Spülmaschine habe ich vorhin erst an gemacht.

Ich beschloss mich einfach vor den Fernseher zu setzten und ein bisschen durch die Kanäle zu schalten. Nach einer halben Stunde allerdings klingelte mein Handy. Ich schaute auf die Uhr.

16:38 Uhr

,,Lineae?", fragte ich besorgt.

,,LINYA! ICH HAB DAS GESCHENK FÜR DIE KLEINE VERGESSEN!", dröhnte es aus dem Lautsprecher. Neben dem Gebrüll meiner Schwester hörte ich das helle Gelächter von Kindern und leise Musik im Hintergrund spielen.

,,Es müsste auf dem Esstisch stehen, ich hab es dort stehen lassen."

Mein Kopf zuckte zum Esstisch, wo die Fußballgroße Glasfigur stand, welche mit pinken Blümchen und Schleifen geschmückt war.

,,Ich seh es, soll ich es dir vorbei bringen?"

,,DANKE LINYA! ICH LÜBE DICH!", ich musste den Hörer auf armesläge von mir weg halten, während ich aufstand und langsam zum Esstisch ging.

,,Beeile dich bitte, die Geschenke sind gleich dran. Ich schicke dir über Whatsapp die Adresse."

Dann hat sie schon aufgelegt. Schulterzuckend steckte ich mein Handy in meine Jackentasche und musterte das kleine Meisterwerk aus LED-Lichterketten und feinen Glasblumen fasziniert. Vorsichtig hob ich sie an und drehte mich mit ihr zu Tür, als ich mit meiner Jacke an de Stuhllehne hängen blieb und mitsamt der schönen Kugel zu Boden flog.

Scherben flogen. Blut floss.

Mit riesigen Augen musterte ich meine Hände und nackten Arme, in denen viele der kleinen Glassplitter steckten und rotes Blut herausquollen liesen.

Na na na. Versuchst du dich etwa um zu bringen, ohne meine Anwesenheit?

,,GEH WEG!"; schrie ich, plötzlich in panischer Angst.

Ich lass dich doch jetzt nicht alleine. Du hast genau jetzt die beste Möglichkeit, um deinen Tod wie einen dummen Unfall aussehen zu lassen.

Tränen traten mir in die Augen. Ich fühlte mich mit einem Mal so unfähig und nutzlos, wie seit wenigen Tagen nicht mehr.

Niemand wird an etwas Dummes denken, wenn man dich so in den Scherben vorfindet. Pech würde man sagen.

Mein Handy vibrierte, der Display leuchtete auf.

16:47 Uhr

Lineae: Bist du schon auf dem Weg?

Ich fing an zu zittern und zu flennen. Ich hab das Geschenk für das Mädchen kaputt gemacht. Dabei bin ich nur mit der Ecke meiner Jacke hängen geblieben..

Siehst du endlich ein, wie nutzlos du bist? Du kannst nichts. Du bist uninteressant.

,,Nein"; weinte ich: ,,Ich kann sehr wohl etwas. Ich kann...tanzen."

Das ich nicht lache. Dieses Armwedeln von gestern nennst du tanzen? Die Jungs haben dir danach doch gezeigt, wie man richtig tanzt. Du warst mal wieder ein Nichts im Vergleich zu denen.

,,I-ich bin kein Nichts", versuchte ich mich zu wehren und starrte weiterhhin auf die länger werdenden, roten Streifen auf meinen Armen.

Stimmt, du bist viel weniger. Du bist es weder Wert zu leben, noch bist du es Wert als etwas betitelt zu werden. Du existierst quasi gar nicht.

,,A-aber.."; ich weinte. Ich dachte an die Bitte Taehyugs, nur für ihn zu tanzen. Ich glaube fest daran, dass dies ernst gemeint war!

Kein Aber. Nicht existente Dinge können nichts sagen. Werde deinem Status gerecht und beende es.

Das Handy vibrierte wieder.

17:02 Uhr

Lineae: Oi, wo bleibst du?

Jetzt und hier. Mit deinen eigenen Händen. Vergieße dein eigenes Blut.

Ich schüttelte den Kopf.

,,Ich kann nicht."

Wieso nicht?

Die Stimme klang plötzlich so einfühlsam.

Ist es wegen ihm? Wegen Taehyung? Wegen der einseitigen Liebe?

Autsch. Das tat weh. Aber gewaltig.

Wegen dem Schmerz? Er hat dich fallen gelassen wie eine nutzlose Göre. Denn das bist du auch: ein wertloses Häufchen Elend. Geh einfach sterben.

Meine Tränen wurden wieder mehr, als ich bemerkte, dass ich bereits unterbewusst nach einer großen Scherbe suchte.

Du hast es doch auch satt. Du willst nicht mehr. DU willst das alles nicht mehr.

Ich hörte auf zu schluchzen und zu zittern. Mit schweren Augen begutachtete ich die Scherbe in meiner Handfläche, dessen Ränder extrem scharf und dünn waren. Die feinen Blumenranken waren bereits mit roten Tropfen verdreckt.

Mein Handy vibrierte nochmals.

17:15 Uhr

Lineae: Man braucht fünf Minuten bis hier hin. Was. Ist. Los.

Uninteressiert und beinahe gelangweilt widmete ich mich wieder der Scherbe.

Du willst es nicht. Sprich es aus.

,,Ich..", ich zuckte zusammen, als ich mich an der Scherbe schnitt.

Weiter.

,,Ich will es ..nicht mehr."

Gut so. Jetzt lauter.

,,Ich will es nicht mehr."

Jetzt die Scherbe dazu nehmen.

Ich schluckte, als ich das einst durchsichtige Glass nun an mein linkes Handgelenk hielt und vorsichtig anlegte.

,,Ich ... will es nicht mehr.."; flüsterte ich und drückte die Kante in meine Haut.

Während ich mein Blut fließen sah, legte ich mich langsam auf den Rücken.

Gut so. Jetzt denk nochmal darüber nach, warum du gehst.

,,Ich will das nicht mehr", wiederholte ich monoton und mein Handy vibrierte erneut.

17:23 Uhr

Lineae: LINYA! WO VERDAMMT BIST DU? WAS IST LOS?

Tränen liefen mir über die Wangen, als ich langsam merkte, wie sich meine Augenlider schlossen.

In der Stille vibrierte das Handy.

17:24 Uhr

TaeTae~: Hey Linya...magst du..magst du mit mir heute abend ausgehen? :)

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