ᴛʜʀᴇᴇ

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Ich fluchte jedes Mal innerlich auf, wenn das Spülmittel trotz des Verbandes und den Gummihandschuhen darüber seinen Weg in meine Wunden fand.

,,Verdammt-", zischte ich und gab mich dem Schmerz geschlagen. Ich schmiss den Schwamm zurück in die Spüle und zog mir die Handschuhe auf dem Weg ins Badezimmer aus. Als der Verband dann ab war, hielt ich meinen Unterarm unter den Wasserhahn und spülte mit kaltem Wasser die Seife heraus.

Betrübt fuhr ich mit meiner freien Hand über die anderen Narben. Auf diesem Arm waren es 34 dünne Streifen, die sich von meiner blassen Haut abhoben. Ich war nicht stolz auf sie, keineswegs. Sie erinnerten mich nur daran, wie beschissen es mir ging.

Ja, ich wählte absichtlich die Vergangenheitsform, denn im Moment war meine Laune seit langem mal wieder auf ihrem Höhepunkt. Ich bezahlte grinsend und wünschte der Verkäuferin grinsend noch ein schönes Wochenende. Ich startete grinsend meinen Wagen und fuhr grinsend durch die Straßen. Mein Grinsen wuchs, als die Fahrt ruhig verlief, ohne Zwischenfälle.

Und nun sas ich zu Hause und arbeitete an der Müllhalde aka meinem Apartment, welches nun nicht länger nach muffeligen Klamotten und verdorbenem Essen roch, sondern nach dem chemischen Zitronen-Reiniger mit dem knallgrünen Sprühals.

Ich hatte beinahe vergessen, wie meine Waschmaschine funktionierte, als ich die herumliegende Kleidung zusammengesammelt und in die Waschküche im Keller gebracht hatte. Drei ganze Wäschekörbe an schmutzigen Anziehsachen, die alle meinem Schrank entsprangen, ist ein ganzer Haufen an Arbeit.

Ich habe den Spiegel im Bad geputzt, sowie die Badewanne, Dusche und das Waschbecken zum Glänzen gebracht. Zum ersten Mal seit ca. 3 Wochen habe ich wieder gelüftet. Die Frische bestärkte mich, während ich im Wohnzimmer von und unter der Couch Servietten und Pappkästen einsammelte und diese zusammen mit meinem verdorbenen Kühlschrankinhalt entsorgte.

Das Geschirr stand zum Großteil nun wieder sauber und ordentlich gestapelt in seinen Schränken, die Einkäufe waren eingeräumt, mein Bett frisch bezogen, Spinnenweben entfernt und der Boden in sämtlichen Räumen gesaugt.

Ich stellte den Wasserhahn ab und tupfte mit einem Handtuch vorsichtig die Wassertropfen ab, um meinen folglich trockenen Arm wieder zu verbinden und neue Handschuhe anzuziehen.

Ich muss sagen, mir gefällt meine Wohnung in diesem Zustand um Welten besser. Nicht nur das, alleine auch die positive Auswirkung auf mich war es das anstrengende Aufräumen wert. Mit einem Blick auf die Uhr schlurfte ich zurück in die Küche.

,,Schon halb eins...langsam sollte ich schlafen gehen", murmelte ich und fuhr in kreisenden Bewegungen über die Porzellanteller. Ich legte den Schwamm beiseite und drehte das Wasser auf. Ich spülte den Schaum von dem Geschirr und stellte es zum abtropfen auf die Ablage neben der Spüle.

Ich zog die Handschuhe aus und warf sie in den Müll. Dann schaltete ich das Licht aus und verlies die Küche. Ich ging durch das Wohnzimmer und wollte die Stehlampe hinter dem Sofa dimmen, als mir eine kleine Kiste auffiel, die vor dem Regal stand. Anscheinend hatte ich einfach nur vergessen sie nach dem Staubwischen zurück zu stellen. Neugierig über ihren Inhalt nahm ich den Deckel ab.

Ich erstickte, als ich sah, was sich in der Kiste befand. Ich erstickte an einem Schwall voller Erinnerungen, voller traurig und zugleich schönen Erinnerungen. Ganz oben lag ein Bild von mir und Taehyung. Wir saßen grinsend auf der karierten Couch meiner Großeltern.

An jenem Tag wurde ich fünfzehn. Damals waren wir erst wenige Wochen zusammen. Trotzdem bestand er darauf, meine Familie kennenzulernen und meinen Geburtstag mitzufeiern. Wenn ich an den reservierten Blick meines Vaters dachte, als er Taehyungs Hand schüttelte, musste ich unwillkürlich grinsen.

Ich legte das Foto beiseite und schaute mich nach weiteren Schätzen um.

Es waren Bilder von Taehyung und mir zusammen, Fotos von uns beiden Einzelnd und Fotos von unseren Familien und uns. Meine Schwester hat damals ebenfalls gerne mit Taehyung geredet. Bei jeder Unterhaltung der beiden verlies ich den Raum mit hochrotem Kopf, aufgrund der peinlichen Fragen Lineae's und den unbekümmerten antworten Antworten Tae's.

Das letzte Bild im Stapel, lies mich innehalten. Das Bild war am letzten Tag entstanden, an dem Taehyung mich auf ein Date ausführte. Ich trug ein langes, dunkelrotes Abendkleid, meine Haare waren locker und einfach hochgesteckt. Taehyung trug einen dunklen Anzug mit einer roten Fliege und hatte von hinten seinen Arm um meine Taille gelegt. Dieses Foto sagte mehr als tausend Worte.

Ich konnte mich noch haargenau daran erinnern, wie ich zuvor heulend und schniefend im Badezimmer auf dem Toilettendeckel hockte und von meiner Mutter und Schwester beruhigt wurde, die mir beim Fertigmachen helfen wollten. Ich weigerte mich, dieses Kleid anzuziehen und die Treppe herunter zu gehen, weil ich mich nicht von Taehyung trennen wollte. Er hat mir eine Woche bevor er umziehen würde unter Tränen alles erzählt.

Dank einem kräftigen Arschtritt meiner Schwester stellte ich das Weinen ein und lies ihre Schminkutensilien über mich herfallen. Mir stellten sich die Haare auf, wenn ich an die leicht geschwollenen Augen Taehyungs zurückdachte, als er mich im Eingangsbereich empfing.

Ich habe den Abend genoßen. Ich habe es wirklich, auch wenn er nicht so schön war, wie ein paar Andere davor. Wir amüsierten uns oder haben es zumindest versucht. Kurz drauf standen wir auch schon am Flughafen. Seine Geschwister und Eltern umarmten mich zum Abschied. Taehyung hätte beinahe seinen Flug verpasst, hätte ich ihn nicht in die Seite gepiekt und auf seine Mutter aufmerksam gemacht, die bereits ungeduldig auf ihn wartete.

Wir haben unsere Beziehung beendet, da wir beide keine Fernbeziehung führen wollten. wir hatten beide die Befürchtung, dass über die Entfernung die Gefühle und Bindung zueinander immer dünner werden würde. Also entschieden wir uns für eine Trennung.

Die ersten Tage ohne ihn verliefen mäßig. Ich war müde und fühlte mich einfach schlapp. Wie als hätte man mir meinen Antrieb genommen. Die einzige Aktivität, für ich ich mich aufrecht hinsetzte und versuchte zu lächeln, waren die Momente, in denen ich versuchte mit Taehyung zu skypen. Oder zu telefonieren, zu schreiben oder irgendwie zu kommunizieren.

Tiese Euphorie hielt für die ersten Tage. Für die nächsten Wochen. Und schließlich auch für die Monate die daraufhin folgten. Ich hörte nichts von ihm. Überhaupt nichts. Kein 'Hey wie geht es dir'oder 'Mir geht es gut, wir sind sicher angekommen'. Kein gar nichts.

Und das war der Augenblick, als die Stimme auftauchte. Ab dem Punkt, ging mein Leben den Bach runter. Und das nur wegen..wegen...

Na los, sag schon.

,,Geh weg", fauchte ich und stopfte die Bilder weniger vorsichtig zurück in die Kiste.

Hast du mich vermisst?

,,I-ich-", aufgelöst fuhr ich mir durch die Haare, als mein Handy klingelte. Mein Kopf schoss sofort in die Richtung, aus der das Bimmeln kam.

Wehe du gehst ran, du kleines nutzloses Miststück. Ich bin noch nicht fertig mit dir.

Ich stolperte zum Esstisch und nahm das Smartphone hektisch in die Hand.

,,Ich bin aber fertig mit dir", hauchte ich, als ich den Anruf von Taehyung annahm.

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