kapitel 34

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

Schock. Schmerz.
Schockschmerz.

Stille.

Wünsche, alles rückgängig
machen zu
können.

Es gibt noch Dinge, die ich dir sagen muss, Audrey", höre ich Romeres Stimme in meinem Kopf. Damals auf dem Dach hat er genau diese Worte zu mir gesagt.

Nicht heute", habe ich geantwortet. Verdammter Fehler.

Vor ungefähr zwei bis drei Jahren ist seine Tochter zur Welt gekommen. Neun Monate musste seine Freundin – oder vielleicht sogar Frau, obwohl ich nie einen Ring gesehen habe – ungefähr schwanger gewesen sein. Schon drei Monate, nachdem wir uns ... getrennt haben, hat er was mit einer anderen Frau gehabt haben. Jeder hat es gewusst. Daddy Romere. Heiliger Kuhmist. Ich bin so eine Idiotin. Vier Jahre habe ich jemandem nachgetrauert, der schon eine Familie hat. Ich lege meine Hände auf die Brust, weil ich kaum mehr atmen kann.

Er ist Vater. Er ist Vater. Romere ist Vater. Er hat eine Tochter. Mein Herz, mein Herz, mein Herz. Ich kann nicht atmen, da ist nur Schmerz. Ein Neuanfang, hat es geheißen. Wie will jemand, der wortwörtlich an der Vergangenheit hängen muss, einen Neuanfang wagen? Wie soll ich jemandem vertrauen, der mir einen Neuanfang verkaufen wollte, dabei aber nicht bereit gewesen sein kann, die Vergangenheit hinter uns zu lassen. Wie habe ich nie gemerkt, dass er ein Vater ist? Es macht plötzlich Sinn, dass er zwei Jobs hat. Dass ich nie bei ihm Zuhause gewesen bin. Wieso er so gut mit den Schülern umgehen kann. Dass er immer so gestresst aussieht. Alles macht Sinn.

Und doch verstehe ich es nicht. Ich verstehe nicht, wie ich geglaubt habe, Romere zu kennen, dabei habe ich nur Bruchstücke von ihm gesehen.

Ich kann nicht glauben, dass ich dachte, ich würde Zachary kennen. Er ist ein Psychopath. Er liebt mich, aber es macht ihn wortwörtlich vollkommen verrückt. Ich sehe auf meine Arme. Blaue Flecken. Er ist bereit mich zu verletzen, weil er glaubt, mich mehr verdient zu haben als ich selbst.

Ich keuche bei der Erinnerung an meinen Ex auf, wobei das Geräusch nur gedämpft wahrnehmen kann. Ich bin gefangen in der Raserei meiner Gedanken, vollkommen schockiert davon, dass ich so blind gegenüber der Wahrheit bin. Dass ich mich so von einem Bild blenden lasse, dass ich annehme, dass der See nur aus einer Oberfläche besteht. Aber ich bin nie abgetaucht. Ich habe nie gesehen, was in den tiefen Romeres Seele steckt. Und das ist sie nun. Die Wahrheit. So simpel und doch einfach nur zerstörerisch. Ich habe gehofft, dass dem nicht so wäre, aber wer bin ich, um jemandem sagen zu können, was er tun soll? Ich kann ihm die Wahrheit auch nicht aus der Nase ziehen. Ich vernehme erst, dass ich zittere, als Sutton mich so fest umarmt, dass ich noch weniger atmen kann als sowieso schon.

Ihre Lippen bewegen sich, ihre Augen sind geweitet. Sie sieht so schockiert aus, wie ich mich fühle. Sie hat geglaubt, dass ich es wüsste. Sonst hätte sie mich vorgewarnt. Alle haben gewusst, dass Romere ein Kind hat, nur ich nicht. Weil ich zu blind war, um mich der Realität stellen zu wollen. Und das ist sie nun. Ich verstehe es nicht. Ich verstehe nicht, wie ich all die Hinweise nicht zusammensetzen konnte. Ich habe dieses blöde Daddy Romere unzählige Male gehört. Tausendfach. Immer und immer wieder und doch habe ich es nicht verstanden. Ich habe tatsächlich geglaubt, dass ich alles über ihn weiß, was wichtig ist. Er hat bei mir Zuhause meine Gedichte über ihn in Gedichtbändern anderer gefunden und ich weiß nicht einmal etwas so Fundamentales wie dass er ein Kind hat. Weil er es mir verheimlicht hat.

Romere hätte es mir vielleicht auf dem Dach gesagt, aber ehrlich gesagt denke ich nicht, dass es das Einzige ist, was ich nicht weiß. Ich habe mich nicht gemeldet, weil ich nicht wusste, was ich sagen soll. Verdammte Lügen. Man hat einer Person, mit der man vielleicht für kurze Zeit etwas hatte, nichts mehr zu sagen, wenn man ein Kind mit einer anderen zeugt. So wenig Zeit hat zwischen uns und ihr gelegen. Drei Monate, höchstens ein Jahr. Und ich bin nach vier Jahren noch immer nicht fertig damit gewesen, ihn zu vergessen.

Ich spüre, dass ich weine, aber ich kann meine Schluchzer nicht hören. Ich spüre nur die salzigen Tränen in meinem Gesicht, aber nicht, woher sie kommen. Ich bin in Watte gepackt, vollkommen weggetreten, in einer Welt, wo ich nicht mehr richtig existiere, sondern dem wahren, inneren Schmerz hingegeben werde. Ich besitze die Macht über meinen eigenen Körper nicht mehr, sondern nur ein Abbild dessen, was mal gewesen ist und auch nur so hauchzart, dass ich nicht mehr im Griff habe, was ich mache und was nicht. Selbst wenn dem nicht so wäre, hätte ich vermutlich nicht gewusst, wie ich auf so etwas zu reagieren habe.

Oder was ich tun soll, wenn es nicht bedeutet, komplett die Fassung zu verlieren. Denn das tue ich gerade. Und Sutton hält mich fest, als müsste sie nicht zur Arbeit, als wäre ich tatsächlich wichtiger als ihre Arbeit, obwohl sie davon abhängig ist. Ich wünschte, ich könnte ihr sagen, dass sie gehen soll und dass ich klarkomme, auch wenn ich das definitiv nicht tue.

Der Schmerz, das Herzrasen, die Schwere in meinem ganzen Körper zermürben mich so stark, dass ich kaum richtig bei Bewusstsein bleiben kann. Ich kann nur existieren, halbwegs überleben. Ich frage mich, ob es für Romere ähnlich gewesen ist, als er meine Wahrheit herausgefunden hat. Denn ich habe ihm auch etwas Fundamentales verschwiegen. Auch wenn es so ist, dass ich behaupten würde, dass ich dennoch ehrlicher gewesen bin als er. Ich habe ihm eine Sache meiner Vergangenheit verschwiegen und er hat etwas vor mir geheim gehalten, was seiner Gegenwart, ja sogar Zukunft angehört. Er hat mich im Glauben gelassen, als wäre ich die Einzige für ihn. Das Einzige, was zählt. Dabei werde ich niemals so sein können wie ein Kind. Wie sein Kind. Ich werde niemals der Mittelpunkt sein können und das sollte auch nicht so sein, weil es nämlich bedeuten würde, dass er ein miserabler Vater ist. Und das könnte ich nicht einmal von ihm verlangen, wenn ich auf Rache aus wäre. Ich könnte ihn niemals als etwas sehen, was er nicht ist, denn für mich ist er alles und ich möchte ihm seine Facetten nicht wegnehmen. Aber kenne ich diese überhaupt? Kenne ich Romere überhaupt?

Wenn er mir ein Kind verschweigen kann, was verschweigt er mir denn sonst noch? Wenn er mir seine ungeteilte Liebe verspricht, aber seine Liebe teilen muss, wie viel kann ich ihm tatsächlich noch glauben? Wie sehr kann ich an uns glauben, wenn es eigentlich nur ich bin, die an einem Strang zieht, der nicht für mich gedacht ist? Sondern viel eher für ihn und seine Familie, von welcher ich niemals ein Teil sein kann, weil die Dinge anscheinend einfach einen anderen Lauf genommen haben?

Ist auf jeden Fall keine einfache Lage für Audrey...hat Romere dafür wohl eine gute Erklärung 🤔?

Ich hoffe, dass die Kapitel euch gefallen haben und ich bin auf jeden Fall gespannt, was ihr zu den folgenden sagen werdet 😊

Geniesst das schöne Wochenende, wir lesen uns spätestens am nächsten wieder 💜💜

[DOPPEL-UPDATE 2/2]

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro