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Ich denke, jede Geschichte fängt irgendwann damit an, dass der Protagonist zur Schule geht.

In diesem Fall sitze ich auf meiner Fensterbank und höre meine Playlist durch. Normalerweise würde ich das alles an meinem Handy schreiben, doch das Schreiben mit dem Bleistift hat mir gefehlt. Selbst in der Schule schreibe ich nur mit Füller oder Kugelschreiber, was ziemlich normal für einen Schüler ist.

Es ist mitten in der Nacht und ich bin müde, doch ich will noch nicht schlafen gehen. Dann würde ich nämlich wieder meinen Alltag beginnen und das will ich herauszögern.

Irgendwie beeinflusst mich die Musik, die ich höre. Ich kann von gut auf schlecht wechseln und von laut auf leise. Es ist ein wenig irrational, doch das mag ich. Ich habe keine wirkliche Musikrichtung, denn solange mir Lieder gefallen, höre ich sie.

Im Moment ist es Rock, aber das kann sich je nach meinem Gefühl ändern. Das beeinflusst auch meinen Schreibstil und ich kann mich nicht wirklich in eine Kategorie einordnen.

Meine Hand wird sicher bald wehtun, weil ich schon wieder zu großen Druck auf den Bleistift ausübe, doch eigentlich ist mir das egal. Schreiben war immer irgendwie ein Teil von mir. Die Kälte setzt mir nicht wirklich zu und zeigt mir eher, dass ich noch so etwas wie Kälte fühlen kann. Das ist wie mit dem Ritzen oder dem Adrenalin. Ich brauche manchmal diese Kälte um mich existent zu fühlen.

Mein Herz pocht leicht und ich fühle die ersten Regentropfen auf meinen Händen. Der Block, auf dem ich schreibe, wird langsam nass und das Papier saugt das Wasser auf. Ich sollte reingehen, fällt mir auf, doch lege ich nun den Block zur Seite, damit er nicht zerstört wird und warte auf den Regen, der angekündigt wurde.


Mein Alltag ist relativ gleich. Ich stehe auf und tue die übliche Routine. Meine Eltern sind bereits arbeiten und mein älterer Bruder hat die ersten zwei Stunden frei. Ich bleibe den ganzen Tag über müde und manchmal, wenn ich zu wenig Schlaf bekam, werde ich genervt und gereizt. Allerdings schweige ich, egal ob ich müde oder gereizt bin. Als ich in der Schule ankam, stellte ich mich einfach zu der Gruppe, die ich Freunde nannte. Sie versuchten mich in ein Gespräch einzubinden und manchmal sprach ich sogar. Eigentlich sprach ich nie viel und das fiel auch dieser Gruppe auf.

Es ist seltsam, dass die Lehrer mein stilles Verhalten tolerieren und manchmal frage ich mich, ob sie so blind sind. Ich habe zu allem eine Meinung, sowie jeder andere auch, aber man fragt ja nie direkt mich. Im Unterricht zeige ich nicht wirklich auf und versinke lieber in meinen Gedanken. Meine Umwelt ist sowieso blind für... ich kann es nicht wirklich beschreiben.

Ich will in mein Bett und schlafen, denke ich während einer Stunde Philosophie. Ich mag dieses Fach, doch man fragt mich nie direkt nach meiner Meinung, weswegen ich nicht aufzeige und schweige. Ich mag die Stille irgendwie. Zwischendurch habe ich meine Kopfhörer herausgekramt und mir einen Kopfhörer ins Ohr gesteckt.

Die Lehrerin geht herum und scheint mich zwar zu bemerken, aber sie lächelt mich nur stumm zu. Irgendwie erkennt diese Lehrerin, dass ich eigentlich ganz klug bin und meistens eine Antwort auf ihre Fragen habe, doch nie fragt sie mich direkt danach. Daran liegt es wohl.

Die Pausen mag ich. Ich stehe wieder bei der Gruppe von Freunden und höre ihnen zu, wie sie über ihre Probleme und Erlebnisse sprechen. Ich habe nie wirklich etwas aufregendes zu erzählen und auch wenn ich es hätte, verspüre ich nicht den Drang es zu erzählen.

Manchmal frage ich mich, wie ich Gefühle fühlen kann. Wir beschreiben unsere Gefühle mit Wörtern, die wir kennengelernt haben, doch wer sagt uns, dass diese nicht falsch sind?

Ich beobachte meine Umwelt gerne und meistens fallen mir Dinge auf. Ich bemerke die Blicke der anderen. Manche schauen missbillig, wenn sich jemand an den Tisch setzt und manche werfen sich verliebte Blicke zu, die niemand sieht. Das alles sind nur kurze Augenblicke und für manche nicht sichtbar, doch diese kleinen Momente zeigen viel mehr als gedacht.

Meine Hand tut langsam weh und trotzdem will ich weiterschreiben. Die Gruppe, die ich Freunde nenne, ist bereits meine Stille gewohnt, aber heute versuchen sie kurze Blicke auf dieses Blatt zu werfen. Als mich jemand gefragt hat, was ich da schreibe, habe ich den Kopf geschüttelt und gelächelt. Manchmal nervt mich meine Umwelt, aber das vertusche ich gerne.

Zuhause ist es meistens so, dass das Essen bereits fertig in der Mikrowelle steht, ich es mir warm mache und irgendwann meine Hausaufgaben mache. Mein Alltag ist eigentlich langweilig, denn ich treffe mich ungern mit der Gruppe. Ich fühle mich dann meistens unwohl, weil ich irgendwie so still bin.

Mein Bruder wird irgendwann gegen sechszehn Uhr auftauchen und sofort auf sein Zimmer gehen. Meine Eltern kommen meistens viel später und von daher bin ich oftmals alleine in unserem kleinen Haus. Unser Haus ist ziemlich klein mit zwei Etagen und dem Keller, aber das macht nichts. Es ist gemütlich und sieht so lebensfroh aus. Ich fühle mich heimisch und gut, wenn ich auf dem Sofa sitze und Musik höre, die noch in meiner Kindheit im Radio gespielt wurden.

Ich erinnere mich ungern an meine Kindheit, denn dort gab es nicht wirklich so viele gute Dinge. Ich kann mich nur an die schlechten Dinge dort erinnern, wie ich nicht in die Schule wollte, weil ich dort tapfer spielen musste. Aber diese Vergangenheit kann mich nicht mehr zum Weinen bringen.

Ich fühle mich in gewisser Weise nutzlos, doch dieses Gefühl von Nichts lässt nie nach. Es ist immer da und ich zweifel langsam an allem. Ich denke zuviel und das ist ein großes Problem für mich. Ich kann nicht aufhören oder mich kurz fallen lassen, außer im Schlaf, aber sonst? Nein. Ich kann nicht.

Ich träume nicht, was man vermutlich sonderbar findet, doch ich träume tatsächlich ziemlich wenig. Vielleicht einmal im Jahr, aber nie so etwas besonderes. Manche träumen von Tod oder Liebe, aber ich kann mich nach meinem Schlaf nicht mehr daran erinnern, weil es vermutlich nur ein harmloser und bedeutungsloser Traum war, der nicht wirklich interessant schien.


Ich sitze wieder auf einer Bank in der Kälte und schreibe auf dem Blatt Papier. Meine Hand friert sicher bald ein, doch ich schreibe einfach mal weiter. Die Wolkendecke ist grau und undurchdringlich. Es ist Wochenende und ich bin in den Park gegangen. Normalerweise mag ich solche Orte voller Menschen nicht, weswegen ich mein Fensterbrett bevorzuge, doch im Park ist niemand. Es ist Mittag und ich frage mich, was falsch mit mir ist. Die Antwort kenne ich nicht, aber ich weiß, dass nichts falsch mit mir ist. Dennoch frage ich mich sowas.

Ich lächele langsam und höre mir die Stille an, die mir so gefällt. Ich habe nicht wirklich Angst, dass jemand vorbeikommt und mich vergewaltigt oder ähnliches. Meine Eltern sind am Wochenende auch meistens fort, weil sie noch irgendwas tun müssen. Mein Bruder verschanzt sich in seinem Zimmer oder verschwindet für Stunden. Mich interessiert nicht wirklich, wo sie alle sind.

Es ist Sonntag und meine Eltern sind den ganzen Tag Zuhause. Mein Bruder ist schon seit zwei Stunden fort und ich sitze auf meinem Bett und höre meine Playlist. Irgendwie wirkt mein Leben trostlos, denn eigentlich wäre ich gerne spontan, doch heutzutage muss man doch alles erst abklären. Man schreibt sich Nachrichten und so einen Blödsinn, den man damals nicht tat.
Vieles unterscheidet sich von damals und ich schwebe gerne in der Erinnerung, dass es damals anders war. Es regnet draußen in Strömen und trotzdem bin ich nicht besorgt um meinen Bruder. Ich halte eine warme Tasse Kakao in der Hand und schreibe mit der anderen Hand auf dieses Papier. Der Regen von damals hat Spuren hinterlassen, doch ich finde es so eigentlich schön. Das Papier ist nicht mehr weiß, doch irgendwie wirkt es harmonisch. Ich habe Angst, dass die Wörter, die ich mit Bleistift schrieb, verschwinden, doch das Papier ist längst getrocknet und nichts ist verschwommen.

Ich habe zwar einen Fernseher, doch dort läuft auch nur irgendein Blödsinn, der nicht wirklich unterhaltsam ist. Einige Krümmel von den Keksen, die ich esse, fallen auf das Papier und schnell fege ich sie mit meiner Hand auf meine Bettdecke.

Mein Zimmer ist nicht wirklich groß und besitzt Dachschräge. Ich mag es hier, da der Holzboden mit meiner Einrichtung harmoniert. Auf dem weißen Schreibtisch steht ein Glas mit Geld darin. Was ich damit tun werde, weiß ich noch nicht, aber das Geld werde ich irgendwann sicher noch verwenden.


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