Kapitel 30 - Entscheidung

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Als Schatten aufwachte wusste er, dass es der Tag war, an dem sie aufbrechen sollten. Etwas drängte ihn in die Berge zurück, stärker als noch zuvor. Für Wolke würde die Reise sicherlich schwer werden, aber sie könnten es schaffen. Vielleicht in vier Tagen, oder fünf, wenn es sein musste, würden sie zurück beim ErdClan sein.
Als Schatten sich aufrappelte und einen Blick auf seine Geschwister warf schliefen beide noch, obwohl die Sonne bereits höher am Himmel stand. Schatten seufzte, dann müsste er wohl auf die Jagd gehen und so schlich er aus der Scheune heraus, bevor er nach recht abdrehte und in die Felder lief. Das Korn strich ihn an beiden Seiten, ein Gefühl, dass er die letzten Monde beim ErdClan schmerzlich vermisst hatte.

Er atmete den Duft ein und spürte die weiche Erde, die bei jedem Schritt etwas nachgab, unter seinen Pfoten. Kurz stellte er sich auf die Hinterbeine und beobachtete, wie ein leichter Wind die Kornstängel bog.
-Jetzt ist es wirklich für immer- sagte er sich selbst. -Ab jetzt komme ich nicht mehr zurück. Nie mehr. Das schulde ich dem ErdClan.- Er ließ sich wieder auf alle viere sinken und schlich eine Weile durch das Kornfeld, bevor er sich ruhig an eine Stelle kauerte und die Ohren in alle Richtungen drehte. Irgendwann hörte er eine Maus schräg vor sich und er schlich sich langsam an, kurz darauf sah er sie in der Nähe des Lochs sitzen und sich aufmerksam umsehen.
Schatten zuckte zurück, als sie ihren Blick in seine Richtung drehte und stieß so gegen eine Menge Kornstängel, die sofort raschelten. Wütend stürzte sich Schatten vor, doch es war bereits zu spät. Die Maus war in ihrem Bau.

Gerade wollte Schatten wütend gehen, als sein Blick auf den Eingang des Baues fiel. -Natürlich!- tadelte sich selbst. -Es gibt einen Grund, warum wir ErdClanKatzen sind!-
Mit der Nase dicht über dem Boden pirschte sich Schatten voran. Der Mausgeruch war kaum mehr als ein Hauch über der Erde und trotzdem konnte Schatten sagen, wo die Maus entlanggelaufen sei und... das dort unten noch mehr Mäuse waren! Aufgeregt fuhr er die Krallen ein und aus. Wenn er das gut hinbekommen würde, wäre für seine Geschwister gesorgt.
-Aber- dachte er und stoppte kurz dabei, die Spur der Maus zu folgen. -Ich habe das noch nie gemacht! Ich habe Wolkenadler dabei beobachtet, als sie mir gezeigt hat, was ich später noch alles lernen würde, aber selbst.-

Kurz rang er mit sich selbst. Sollte er es versuchen? Seine Erfolgschance stand nicht sehr hoch... -Aber wenn ich zurückkomme und es Wolkenadler zeige, wird sie es mir hoffentlich nicht so böse nehmen, dass ich gegangen bin.-
Also folgte Schatten entschlossen dem Geruch der Maus oberirdisch und hielt schließlich an einer Stelle an, an dem er den Geruch der Maus am stärksten ausmachen konnte.
-Jetzt kommt es auf jede Bewegung an- dachte er angespannt. -Wenn die Mäuse zu früh bemerken, dass ich nach ihnen grabe werden sie weg sein... aber ich weiß nicht, wie man sachte buddeln kann!- Frusttriert durch Schatten die Krallen aus und hätte fast abgedreht, doch dann ermahnte er sich selber. -Eine Erfahrung ist es wert und wenn es nicht funktioniert... naja. Wolkenadler wird es dir Beibringen-

Also riss sich Schatten zusammen und lockere jedes Mal zuerst die Erde auf, bevor er mit seinem Pfoten in das langsam größer werdende Loch langte und die Erde vorsichtig heraus schob.
Immer wieder senkte er die Nase und schnüffelte und als er der Meinung war, dass er jetzt fast genau über der Maus war, fasst er sich ein Herz und buddelte die letzten Längen so schnell wie Möglich, ohne sich an die vorherige Taktik zu halten.
Als er in das Tunnelsystem der Mäuse kam flohen die Nager bereits quietschend und Schatten versuchte vergeblich eine zu fangen. Gerade wollte er aufgeben als eine Maus, die letzte wohl, aus dem Loch schoss, an ihm vorbei, und zwischen den Kornstängeln davonlief. Schnell sprang Schatten auf und hechtete ihr hinterher. Die Kornstängel schrammten unangenehm seine Seiten und plötzlich war er ganz dankbar, dass es vor dem ErdClanLager nur Gras und kein Feld gab.

Schnell holte Schatten hinter der Maus auf und sprang mit einem Riesen Satz auf sie. Schatten konnte es selbst kaum glauben, als er ihr den Todesbiss gab. Glücksgefühle durchfluteten ihn und er schnurrte wohl etwas zu laut, denn in seiner Nähe flog ein Vogel kreischend empor.
-Ja, es hat nicht ausgesehen wie bei Wolkenadler, aber es hat funktioniert!- Er jubelte lautlos. -Jetzt schnapp ich mir noch etwas Beute für mich und Laub, Wolle wird diese junge Maus guttun.-

Kurze Zeit später schob sich Schatten mit einer Maus und einem erstaunlich weißen Hasen wieder ein die Scheune und sein Herz machte einen freudigen Satz als er sah, dass Wolke bereits wach war. -Sie scheint fitter geworden zu sein! Das ist gut... vor allem, wenn ich heute aufbrechen möchte-
Er ließ die Beute vor seinen Geschwistern fallen und machte sich mit Laub über den Hasen her, während Wolke die Maus gierig aufaß und dann noch ein paar Bissen vom Hasen stahl. Sie aßen Wortloß und Schatten war sich sicher, dass sie seine Aufbruchsstimmung bemerkt hatten.
-Sie sind noch nicht so weit- miaute ihm eine leise Stimme in seinem Kopf zu. -Sie brauchen noch Zeit-

Bestimmt verdrängte Schatten die Gedanken und richtete sich auf, nachdem Laub den letzten Bissen ihres Hasens gegessen hatte und dabei war, mit seiner rot-braunen Pfote über die Ohren zu fahren, um sie zu putzen.
Schatten räusperte sich und Laub hielt in der Bewegung inne, bevor er schnell die Pfote sinken ließ und Wolke einen unsicheren Blick zuwarf. „Ich... habe das Gefühl", fing Schatten stockend an, dann riss er sich zusammen. „Ich muss zurück in die Berge und zum ErdClan. Ich kann sie nicht länger im Stich lassen."
Er suchte in den Augen seiner Geschwister nach Zustimmung, doch sie wichen seinem Blick aus. „Was ist los?" Schatten fühlte sich sofort unwohl in seinem Pelz. Hatte er etwas falsches gesagt.

Wolke und Laub tauschten verunsicherte Blicke, dann richtete Wolke ihre grauen Augen auf ihm und als sie sprach, war ihre Stimme noch leicht kratzig: „Es tut uns leid, Schatten, aber wir wollen bleiben. Wäre Mala noch hier..." Die hellbraune Kätzin stieß ein seufzen aus. „Wäre s etwas anderes! Wir wollten nicht bei ihr bleiben, aber da sie weg ist... wir sind hier aufgewachsen und wir haben gehofft dass du..." Die stoppte und senkte schuldbewusst den Blick, woraufhin Schattens braun-roter Bruder das Wort ergriff: „Wir haben gehofft, dass du das Gefühl auch zurückbekommst und bleiben willst." Er bohrte seine dunkelgrauen Krallen in die Erde und seufzte laut. „Wir können verstehen, wenn du gehst und dein Herz beim ErdClan liegt, aber wir möchten bleiben."

Schatten starrte seine Geschwister fassungslos an. Laub hatte doch gesagt, er würde sich freuen, wenn er mit Schatten mitkommen dürfte! Seine Pfoten juckten und er war in Versuchung, wegzurennen, in die Schlucht, die hinauf zum ErdClan führte, doch dann krallte er sich in den trockenen Untergrund der Scheune, als könnten seine Krallen ihn hier halten. „Ich muss gehen", presste er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Das wissen wir", miaute Wolke mit kratziger Stimme und erhob sich schwankend, bevor sie zu Schatten taumelte und ihre Nase an seine presste. „Wie werden dich vermissen,aber wir wünschen dir das beste."
Schatten schluckte und nickte Laub zu, welcher unsicher aufgestanden war, nun aber ebenfalls erleichtert nickte. Schatten drehte sich um und rief sich immer wieder seinen Schwur in Erinnerung. -Ich bin fertig mit diesem Ort, ich werde nie wiederkommen.-

Er schluckte einen dicken Kloß hinunter, kämpfte gegen die Trauer an, die ihn schier von den Pfoten reißen wollte und gegen den Zwang, zurück zu seinen Geschwistern zu rennen und bei ihnen zu bleiben. -Ich gehöre zum ErdClan- sagte er sich. -Hier könnte ich niemals so Glücklich werden wie dort und ich würde niemals vollkommen glücklich werden, wenn Himmelspfote nicht in meiner Nähe ist. Und Dämmerpfote, Wolkenadler, Hüpfpfote, Dunkelstern, Hellpfote und sogar Orangepfote. Sie sind jetzt alle meine Familie.-
Und auch wenn er seine neue Familie gerne mit seiner altengeteilt hatte wusste er, dass die niemals der Fall sein würde. -Ihr Herz liegt hier.-

Dunkelheit der Schatten, dunkelblauer, fast schwarzer Kater mit matten, grünen Augen
Mond hinter einer Wolke, hellbraune Kätzin mit grauen Augen
Laub das vom Baum fällt, braun-roter Katzer mit gelben Augen

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