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,,Tschüss, Petra! Hab' einen schönen Feierabend später!'', winkte ich lächelnd meiner Kollegin zu, die vorne am Empfang saß. Ich holte meine Karte aus dem Vorderfach des Rucksacks, scannte diese ein und lief durch das Drehkreuz.
,,Oha, so früh machst du heute schon Schluss?'', harkte sie etwas verwundert nach und sah auf die Uhr. Ich grinste und zuckte mit den Schultern. ,,Ist nicht so, dass ich die vergangenen Wochen genug Überstunden gemacht habe.'', gab ich vielsagend zurück.
,,Weiß ich doch.'', lachte Petra gelassen. ,,Du hast es verdient, mal früher aus dem Laden zu kommen. Genieß' deinen Feierabend und komm' gut nach Hause. Wir sehen uns morgen wieder!''

Ich bedankte mich mit einem breiten Lächeln auf den Lippen, ehe ich das riesige Gebäudekomplex verließ. Ich kramte meinen Autoschlüssel aus der Hosentasche und lief in die Richtung meines Wagens.
Seufzend ließ ich mich auf dem Sitz nieder und rieb mir über die Schläfen. Ich verharrte für einen kurzen Moment und fuhr mir durch die Haare. Dann schnallte ich mich an und steckte den Schlüssel ins Zündschloss.
Ich konnte es kaum noch erwarten, endlich Zuhause zu sein und für die nächsten Stunden nichts mehr von der Arbeit zu hören. Ich parkte aus, reihte mich in den Berliner-Feierabend-Verkehr ein und schaltete das Radio an, um die neusten Hits leise mit zu summen.

Ausnahmsweise gab es heute keine weiteren Staus oder Verkehrsbehinderungen, sodass ich überpünktlich vor meinem Block in Köpenick ankam. Ich schaltete den Motor aus, zog die Handbremse an und öffnete die Autotür.
Ich holte meinen Rucksack von der Rückbank, schulterte mir diesen über und lief in die Richtung der Haustür. Auf dem Weg dorthin, fischte ich den Schlüsselbund aus meiner Hosentasche und suchte nachdem passenden Gegenstück.
Jedoch wurde ich in meinen Schritten augenblicklich unterbrochen, als ich ein lautes Knarzen unter meinen Schuhsohlen vernahm. Verwundert zog ich die Augenbrauen zusammen und sah nach unten.

,,Oh, was haben wir denn da?'', flüsterte ich leise und nahm die graue Schachtel in die Hand. Ich öffnete diese und zuckte leicht zusammen, als etwas aus dieser herausfiel. Sofort bückte ich mich danach.
,,Wer verliert denn sowas?'', fragte ich mich und drehte die SD-Karte zwischen meinen Fingern. Ich musterte diese und runzelte die Stirn. 128 Gigabyte - also ich wüsste schon was damit anzufangen.

,,Hmmm... Speicherkarten kann man nicht genug haben.'', sagte ich gelassen, packte die SD-Karte zurück in die kleine Verpackung und ließ sie ungeachtet in meiner Jackentasche verschwinden.

Dann schloss ich die Haustür auf, sah nochmal in den Briefkasten und ging die Treppen nach oben. ,,Hey, ich bin wieder Zuhause!'', rief ich durch die gemütliche 2-Zimmer-Wohnung.
Ich stellte meinen Rucksack neben der Kommode ab und zog mir Schuhe und Jacke aus. Meine Beine trugen mich automatisch ins Wohnzimmer, als ich den Geruch von Gebäck wahrnahm.
,,Oha, so werde ich gerne empfangen.'', trat ich lachend ein und stellte mich vor den Wohnzimmertisch, um diesen zu mustern. ,,Hmmmm... Tomaten Baguette mit überbackenen Käse. Woher wusstest du, dass ich ausgerechnet darauf Hunger habe?''
,,Ach, ich hatte so ein Gefühl, dass dir das nach deinem langen Tag auf Arbeit ganz gut tun könnte.'', antwortete mein Freund lächelnd und begab sich in den Schneidersitz.
,,Da hattest du ein sehr gutes Gefühl, Baby.'', strahlte ich, setzte mich zu ihm auf die Couch und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange.

,,Wie war die Arbeit heute? Du bist wirklich früh dran.'' Kaum hatten wir uns voneinander gelöst, legte Niklas fragend den Kopf schief.
,,Ach, langweilig wie immer...'', seufzte ich und ließ den Kopf hängen. ,,Ich bin wirklich froh, heute mal keine Überstunden gemacht zu haben.''
,,Sieh' es positiv, nur noch zwei Tage, dann ist endlich Wochenende.'', munterte er mich lächelnd auf, streichelte mir durchs Haar und drückte mir einen Kuss auf.
,,Du kannst das so leicht sagen, Mister Home-Office.'', streckte ich ihm leicht genervt die Zunge entgegen. ,,Du musst immerhin nicht mit dem Auto durch die halbe Stadt fahren.''
,,Die Öffentlichen stehen dir jederzeit zur Verfügung, niemand hält dich davon ab mit denen zu fahren.'', zuckte mein Freund mit den Schultern und schlang die Arme um meinen Hals.
,,Jaja...''
,,Nichts Jaja, es zwingt dich wirklich niemand das Auto zu nehmen!'', tadelte er mich lachend an.
,,Ach, hör' auf, immer Recht zu haben.'', schmollte ich.
,,Nur, wenn du damit aufhörst, so süß zu sein, wenn du beleidigt bist.'', grinste Niklas, rutschte näher an mich heran und küsste mich.

Ich wollte noch weiterhin einen auf beleidigt machen, konnte seinen Lippen jedoch nicht widerstehen. Entsprechend zufrieden seufzte mein Freund also auf, als ich damit begann, den Kuss zu erwidern.
,,So, genug geschmollt, jetzt essen wir eine Runde.'', lächelte mein Freund, tätschelte meine Wange und griff nach einem Teller, um auf diesen ein Baguette und etwas Salat zu machen. 
,,Und was wollen wir für einen Film nebenbei gucken?'', fragte ich nach, griff nach der Fernbedienung und öffnete Netflix.
,,Ich lass' dir ausnahmsweise mal die Entscheidung.'', erwiderte mein Freund strahlend.
,,Ähm... Bist du krank, oder so?! Muss ich den Notarzt rufen?!'' Schockiert setzte ich mich auf und legte meinen Handrücken gegen seine Stirn.

,,Du bist so ein Idiot.'', verdrehte Niklas lachend die Augen und nahm meine Hand von sich weg. ,,Du hattest eine anstrengende Woche, da will ich dir wenigstens auf der Couch deine Ruhe lassen.''
Er drückte mir einen Kuss auf die Lippen, lächelte mich an und lehnte sich mit seinem befüllten Teller zurück in die Kissen. Noch für einige Sekunden sah ich  ihn vollkommen entgeistert von der Seite an und hielt inne, um auch wirklich sicher zu gehen, dass das sein Ernst ist.
Die Macht über die Fernbedienung und dem damit verbundenen Programm, war schon immer ein sehr heikles Thema in unserer Beziehung gewesen, denn Niklas und ich konnten was Filme und Serien anging, unterschiedlicher nicht sein.

Es gab nur wenige Ausnahmen. Bei Disney-Filmen beispielsweise, gab es keine endlos langen Diskussionen darüber, was wir uns denn jetzt ansehen würden,  denn da mochten wir alles, was der Konzern zu bieten hat.
Ging es jedoch darum, welchen Film oder welche Serie wir außerhalb dieses Universum ansehen wollten, konnten wir so lange debattieren, bis das Essen wieder von alleine zum Kühlschrank gelaufen ist.
Wir stritten uns nicht unbedingt darüber, aber manchmal konnte das Thema Fernsehen sehr nervenaufreibend sein. Nach einem langen Tag auf Arbeit, wollte ich mich nur noch auf die Couch legen, was essen und nebenbei was Schönes gucken.

Jedoch gesellte sich dann keine Minute später Niklas dazu, rümpfte genervt die Nase und musste in einem Nebensatz provokant erwähnen, dass er sich das überhaupt nicht ansehen wollte.
In den meisten Fällen wollte ich dann einen besseren Vorschlag hören, der mir wiederum überhaupt nicht gefiel. So warfen wir uns dann sämtliche Vorschläge entgegen, bei denen wir selten auf einen Nenner kamen.
Mittlerweile gingen wir die Sache viel diplomatischer an. Manchmal spielten wir eine Runde Schere, Stein, Papier, der der zuerst da ist, durfte das Programm entscheiden oder es gab feste Tage. Zum Beispiel, wenn eine neue Folge der Lieblingsserie herauskam.

Ich lächelte, machte einen Film an, von dem ich wusste, dass Niklas diesen auch mochte und biss vom Baguette ab. ,,Das schmeckt voll gut. Hast du super hinbekommen, Schatz.'', lobte ich ihn mit vollem Mund.
,,Dankeschön.'', grinste mein Freund zufrieden. Ich setzte mich zu ihm, streckte die Beine aus und legte meinen Arm auf die Rückenlehne. Sofort schlug mein Herz schneller, als Niklas die Einladung annahm und seinen Kopf auf meiner Schulter ablegte.
Ich drückte ihm einen federleichten Kuss auf die Stirn, streichelte über seine Schulter und vergrub mein Gesicht in seinen Haaren. Ich schloss die Augen und atmete seinen wunderschönen Duft ein.

Kaum hatten wir aufgegessen, legte Niklas unsere Teller zur Seite und schlang die Arme um mich, um sich an meine Brust zu kuscheln und mit kreisenden Bewegungen über diese zu fahren.
Ich fuhr über seinen Rücken, kraulte seinen Kopf und konnte nicht in Worte fassen, wie glücklich mich Momente wie diese machten. Einfach nach einem stressigen Tag nach Hause zu kommen, mit ihm auf der Couch zu liegen und an nichts mehr denken zu müssen.
Es gab keinen Menschen da draußen, mit dem ich so sehr abschalten konnte, wie mit Niklas. Nicht für eine einzige Sekunde dachte ich über die Arbeit nach und fragte mich, was morgen schon wieder los ist.

Die Nachmittage und Abende mit ihm zusammen auf der Couch, waren das Allerbeste, was ich mir überhaupt vorstellen konnte. Es gab nichts, auf das ich mich nach einem Feierabend mehr freute.
Meistens lagen wir zusammen auf der Couch, kuschelten eine Runde und genossen die Nähe des jeweils anderen. Oder wir saßen uns im Schneidersitz gegenüber, spielten eine Runde Karten und quatschten über Gott und die Welt.
Und falls wir nach der Arbeit noch genug Kraft und Lust aufeinander hatten, machten wir die Couch einfach etwas größer, fielen übereinander her und hatten wundervollen, ausgiebigen Sex miteinander. Diese Art von Feierabend gefiel vor allem mir am Besten.

Ich fuhr ihm einige verirrte Strähnen aus dem Gesicht, zog ihn näher zu mir und konnte nicht in Worte beschreiben, wie glücklich ich darüber bin, diesen Mann seit mittlerweile sechs Jahren an meiner Seite zu haben.
Vor allem, weil sich unsere Wege so zufällig gekreuzt hatten. Bei unserer ersten Begegnung haben wir beide wahrscheinlich niemals damit gerechnet, genau jetzt kuschelnd auf dem Sofa unserer gemeinsamen Wohnung zu liegen.

Grinsend sah ich zu ihm herunter, hauchte Niklas einen Kuss auf die Stirn und bemerkte, dass er eingeschlafen war, so wie es meistens passierte. Ich schlang die Arme fester um ihn und schwelgte in Erinnerung, wie ich diesen wundervollen Mann kennengelernt hatte.






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