Prolog 1

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  Hallo ihr Lieben!

Dies ist nun also die Leseprobe des original Buches Seelenverwandt, Marnie - Die wilde Luna, das ich Ende August 2020 in den Handel gebracht habe.
So wie mit Euch besprochen, meine treuen Leser von Wattpad, ist es die ungekürzte Fassung und umfasst so 661 EBook-Seiten und 544 Buchseiten. (Da ich in der Seelenverwandtreihe zum Glück ein größeres Sonderformat gewählt habe wurde es weniger)

Habt viel Freude am Lesen und haltet Taschentücher bereit. Dieser Teil wird näcmlich äußerst dramatisch, spannend und nervenaufreibend.

LG

Bea

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Es war nur ein Traum und Marnie wusste es auch. Sie war noch klein und hatte Geburtstag. Ihren einzigen gefeierten Geburtstag, an den sie sich überhaupt noch erinnern konnte. Ein Tag wie aus dem Bilderbuch.

Es gab selbstgebackenen Kuchen und sieben Kerzen auf dem Tisch, die leuchtend hell brannten und alles in goldenes Licht tauchten. Sie hatte sich fein gemacht in ihrem besten Kleid und alle lachten schon den ganzen Tag über, lächelten und freuten sich. Papa hatte ihr ein rotes Fahrrad gekauft, wie sie es sich schon lange gewünscht hatte, und den Morgen über auf der Straße vor dem Haus mit ihr Fahrradfahren geübt. Es war warm und sonnig und die Nachbarskinder riefen ihr lustige Sachen zu. Wie sehr sie darüber lachen musste.

Ja ...

Der 3. Juni war so wunderschön gewesen. So wunder-wunderschön. Doch dann hatte sie zufällig ihn gesehen, ... den fremden Mann! An einer Straßenecke hatte er gestanden und sie alle beobachtet, ganz besonders Mama, die ihr lachend zuwinkte, wann immer Marnie vorbeiradelte ... und dann auch ihren Papa, ... finster, grimmig, verächtlich und sogar richtig böse. Sie hatte sich nichts dabei gedacht.

Rein gar nichts ...

Warum denn nur nicht ... warum ...?

Warum hatte sie Papa nicht von dem bösen Mann erzählt, der ein Monster war und gleich am nächsten Tag ihrer aller Leben zerstört hatte? Vielleicht hätte sie Papa damit retten können ... Doch das letzte, was sie in ihrem gerade noch so schönen, lachenden Traum sah, war die blutüberströmte Leiche auf dem Wohnzimmerteppich und das letzte, was sie hörte, war Mamas gequälter Schrei, als das Monster sie in den Hals biss und anschließend triumphierend verkündete ... „Du Hübsche ... Du gehörst ... jetzt ... mir!"

Marnie zuckte keuchend hoch und kauerte sich dann aber sofort wieder lauschend unter dem Busch nieder. Ihr Herz schlug rasend schnell und sie brauchte ein paar Sekunden, um sich zu orientieren. Sie war ... draußen ... im Wald ... und lag in einem Blätterhaufen unter einem Dornenbusch ... und das auch noch zurückverwandelt in den Menschen - in Marnie ... oh je ...

Schnaufend legte sie sich zurück in die Blätter und begann damit, ihr in den langen Dornen verfangenes Haar aus den Ästen herauszuzupfen. Wirklich, ... sie hätte sich besser mal nicht so hastig aufgesetzt. Jetzt hatte sie nur wieder neue Schmisse und Kratzer im Gesicht und auf der Kopfhaut. Echt toll!

Kopfschüttelnd hielt sie kurz inne und lauschte auf die entfernten Geräusche ringsum, während sie sich befreite, doch die Jäger und Wächter waren gerade weiter weg. Zu weit, um das Geraschel im Busch zu hören. Zum Glück. Sonst hätten sie sie wieder aufgemischt wie schon früher am Tag, ... weil sie sich geweigert hatte, ein Reh zu jagen, wie sie es aber unbedingt sollte.

Pah!

Sie war eine gebissene Werwölfin, keine geborene. Die Gesetze waren eindeutig. Sie musste es nicht und würde es auch niemals tun, ... also Lebendbeute jagen. Dann doch lieber verhungern!

Kalter Schweiß rann ihr bei dem Gedanken an Lucans Brutalität nach ihrer Weigerung den Rücken hinab und ihre Glieder erbebten heftig. Sie sah erneut Papas Leiche auf dem Teppich liegen, das alte Haus, das schöne Wohnzimmer, das der Bastard Sebbeth, der sie geraubt hatte, besudelt und ihre Familie zerstört hatte.

Das war nun schon so viele Jahre her. So viele ...

Du solltest nicht mehr daran denken, Marnie! Das wühlt uns nur wieder zu sehr auf!, meldete sich Wöllfi, ihre innere Wölfin, leise winselnd zu Wort, die sie seit dem ersten Moon nach dem grausigen Werwolfbiss des Mörders ihres Vaters begleitete und auch immer wieder führte. Seit Jahren war sie nun schon die einzige Freundin, die sie überhaupt noch hatte. Eine sehr liebe und nette kleine Wolfsseele, die sich mit ihr ihren Körper und Kopf teilte und in den Wolf verwandeln konnte. Sie tat ihr nie weh oder war gar brutal zu anderen Wesen, selbst wenn sie oft noch mehr litt als Marnie. Eine echte Ausnahme unter all den Monstern.

Danke sehr, das weiß ich doch. Und ich würde dich nie dazu zwingen, gegen Mamas Überzeugungen zu handeln, Marnie. Wir haben ihr schließlich versprochen, ein braves Mädchen zu sein, bis wir sie wiedersehen dürfen, meldete sie sich wieder, voller Mitgefühl und Freundlichkeit. Marnie nickte nur wieder um Fassung bemüht.

„Danke, ja, ... das weiß ich doch. Und ich weiß auch, dass ich nicht davon träumen sollte, wie der Bastard Sebbeth Papa tötete, aber ... Es kommt einfach immer wieder zurück. Ich kann nichts dagegen tun, Wöllfi."

Das davor war aber wirklich schön. Mit den Kerzen und dem Essen ... Du hast gelacht. Und du bist auf diesem Räderteil herumgewackelt. Das sah lustig aus.

Marnie grinste unwillkürlich, wenn auch ein bisschen wehmütig. „Das war es auch. Ich hätte es sicher auch noch richtig gut gelernt, wenn sie Mama und mich nicht hierher entführt hätten." Ihr schwaches Lächeln schwand sofort wieder. Sie hörte Wöllfi in ihrem Kopf leise seufzen.

Vergiss es! Vergiss die Entführung und den Bastard! Du bist jetzt hier und ein Werwolf. Und du hast mich. Das ist doch auch etwas, oder?, warf Wöllfi rasch ein und sie nickte bloß, schluckte hart.

„Ich wäre nur eben viel lieber ein einfacher Mensch mit glücklichen Eltern geblieben, als hier im Rudel nun der niederste gebissene Omega-Fußabtreter zu sein. Aber wer will hier klagen? Warum hast du mich eigentlich geweckt?", flüsterte sie weiter. „Normalerweise wache ich erst sehr viel später auf, wenn ich diesen Traum habe ..."

Das Rudel hetzte vorbei! Die Wächter des inneren Rings. Lucan ist gerade sicher auf dem Weg zu Tom und Ria, weil er doch bei der Geburt des Kleinen dabei war, statt zum Dienst zu gehen. Sie werden ihn also nun sicher gründlich aufmischen, berichtete ihr Wöllfi besorgt.

„Warum sagst du das denn nicht gleich?", knurrte Marnie erschrocken auf, sprang unter dem Busch hervor, wandelte sich in ihre Wölfin und hetzte, so schnell sie nur konnte, durch den Wald, bis sie endlich den Dorfrand erreichten, wo Tom mit seiner immer noch rein menschlichen Familie leben durfte.

Noch hinter den letzten Bäumen versteckt, kauerte sei sich erneut verwandelnd nieder, um nicht entdeckt zu werden. Tatsächlich ging da gerade schon richtig die Post ab bei dem menschgeborenen Arbeiter und seiner Familie. Sie hörte die arme Ria laut schluchzen und schreien, irgendetwas ging zu Bruch, es ertönten klatschende Geräusche.

Am liebsten wäre sie nun vorgestürmt, um zu helfen, doch das wäre nur böse ausgegangen. Wahrscheinlich mischten sie den gebissenen Tom auf, weil er gestern noch wegen der Geburt, um Erlaubnis dabei sein zu dürfen, zur Luna gegangen war. Der Alpha wollte aber wohl nicht, dass sie sich wieder in die Belange des Rudels einmischte. Sie sollte sich jetzt nur noch mit schönen Dingen beschäftigen und sich um Klein Sander kümmern, sonst nichts mehr. Er hatte befohlen, dass kein Wolf mehr Probleme machen sollte, was übersetzt hieß, ... es gab schlicht keine mehr zu haben, um damit zur Luna zu gehen, fertig.

Doch die Omega litten nun wieder wie geschundene Hunde unter den Geborenen, so wie es schon zu der Zeit gewesen war, als Rahel noch nicht die Luna gewesen war. Und jetzt war es vielleicht sogar noch schlimmer als je zuvor. Die Gängeleien und Hetzjagden nahmen immer grausamere Züge an. Die Geborenen nahmen keinerlei Rücksicht mehr auf Menschen oder die Umstellung von frisch gebissenen Mate oder anderen Wölfen. Sie machten keinen Hehl mehr aus ihrer Verachtung und den Alpha interessierte es schlicht nicht, solange Rahel es nicht wusste und ihn deswegen zur Rede stellte. Die Wächter wurden unterdessen immer brutaler und ungeduldiger mit menschlich lebenden und handelnden Wölfen.

Ihr eigener Magen war ebenfalls Zeuge dieser Gewalttaten, denn er knurrte gerade wieder ganz fürchterlich.

Autsch!
Sie sollte schon seit Wochen kein menschliches Essen mehr essen und hatte es sogar verboten bekommen, Brot oder Suppe oder irgendetwas Gekochtes zu sich zu nehmen, um ihre Wöllfi so richtig wild und fressgierig zu machen und sie dadurch zum Jagen zu zwingen. Ja, ... sie sollte Lebendbeute jagen lernen und dann auch gleich genauso fressen wie ein echter Wolf. Rohes Fleisch – bäh!

Vermutlich, um nun gar kein Geld mehr an sie verschwenden zu müssen, den widerlichen, kleinen gebissenen Omega. – Brrrr ...

Niemals zwingen sie uns dazu! Wir haben es Mama geschworen! Wir fressen nicht wie ein wilder Wolf, sondern bleiben zumindest in der Beziehung menschlich! Ich werde nicht wild werden, versprochen.

Sie nickte nur stumm dazu und wartete dann schlicht, bis die Wächter-Wölfe bepackt mit allen noch verbliebenen Wertgegenständen und technischen Geräten der Familie feixend aus dem Haus herauskamen. Tatina war natürlich auch mit dabei und sortierte gerade hässlich grinsend die Lebensmittel aus ...

„Was ist denn das? - Tomaten? Wer isst denn so etwas ...? Tsss ..." Sie ließ sie fallen und zermatschte sie unter ihren Füßen. „Und was ist das? Schokolade? - Idioten! So etwas ist giftig für unsereins und hat in einem Werwolfhaushalt absolut nix verloren!" Sie brach sie auseinander und warf die kleinen Stücke einfach weg. Marnie ballte die Hände zu harten Fäusten, als auch noch einige Babyfläschchen zu Boden gingen und zersplitterten. Geringschätzig grinsend betrachtete die junge geborene Halbstarke ihr Werk. „Können die dummen Menschen denn nicht mal Ordnung vor ihrer eigenen Türe schaffen? Was hier alles herumliegt, ... einfach nur widerlich!", stiefelte sie auch schon über die Scherben hinweg.

„Warum macht ihr die Fläschchen kaputt? Ich habe keine Milch! Was soll das denn? Ich bin ein Mensch ...!", erklang wieder Rias lauter Protest, denn Lucan zerrte sie gerade nach draußen vor die Tür.

„Räum den Abfall da auf, Menschenbrut! Du hast die Straßen vor dem Haus immer sauber zu halten!"

„Ihr seid Monster! Ich habe gerade erst entbunden und ihr kommt zu uns, um meinen Tom zu verprügeln, der nichts getan hat. Er hatte die Erlaubnis der Luna, zur Geburt zu kommen ...!"

„Halt dein dummes Mundwerk, Menschenbrut, bevor ich dir die Kehle rausreiße! Auf diese abscheuliche Weise hast du nicht mit uns zu sprechen!"

„Dann bedroht nicht meine Familie, die wir Menschen sind! Ihr seid uns zu Schutz und Hilfe verpflichtet, so lautet euer eigenes Gesetz. Aber ihr seid nur gewissenlose Diebe!"

„Dann hau doch ab und lass dich von den Huntern erschießen! Oder besser noch, ... töte dich selbst! Ja, ... genau! Tötet dich und auch dieses ekelig verschrumpelte Balg, das du geworfen hast, das nur schreien kann!", schnurrte Tatina nur wieder bösartig belustigt und stellte sich feixend vor der jungen Mutter in Positur. Vor Kälte und Wut zitterte Marnie nun am ganzen Leib, derweil sie einfach nur noch dafür betete, dass Ria nun den Mund halten würde ... und den Kopf gesenkt.

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