2.6

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Wieder lächelte er, aber unfroh diesmal.

„Ich möchte es dir dennoch erklären, wenn du mich lässt?", bat er sie ernsthaft und sie nickte nur wieder kurz.
„Der alte Alpha dieses Rudels hatte eine Luna, die keine Kinder bekommen konnte. Also zog das Arschloch aus und fing sich ein junges Menschenmädchen von der Straße ein, die ihr ähnlich genug sah, vergewaltigte sie und schwängerte sie, nur um sie dann gleich nach der Geburt des Kindes töten zu wollen.
Doch sie entwischte ihm noch im fünften Monat, stahl ihm dabei auch noch eine ganze Menge Geld, dass es für uns zum Reisen und Leben viele Jahre lang reichte, begab sich auf eine abenteuerliche Flucht quer durch das Land und auch noch durch drei Nachbarländer.
Sie gebar mich in einer polnischen Klinik, aber ohne ein Rudel an meiner Seite verwandelte ich mich erst, als ich schon dreizehn Jahre alt war in einen Werwolf. Meine Mutter hatte bis zum Schluss gehofft, dass ich es nicht tun würde.

Leider war sie nicht da, als ich meinen ersten Moon hatte. Ich war auf einer Party, hing mit meinen besten Freunden ab. Und als ich auf einmal zum Wolf wurde, flohen sie alle, bis auf meine Freunde, Silas, Delf, Tim, Mike und Ole. Sie fanden es sogar cool, was ich war und wollten den Wolf tatsächlich anfassen, ... unvorstellbar dämlich, denn ich hatte keine Gewalt über mich und sah hilflos zu, wie ich sie angriff und drei von ihnen biss.

Beim nächsten Vollmond dann wurden auch sie zu Wölfen und fortan waren wir ein kleines Roguerudel, das durch die Gegend zog, Ärger machte, Ärger suchte und heimlich trainierte, wie Wölfe zu kämpfen. Denn meine Mutter klärte uns alle gründlich auf, dass die Rudel uns sofort töten würden, wenn sie uns irgendwo erwischen würden.

Wir haben uns also Dokus zum Thema Wölfe angesehen und das Kampfverhalten studiert, es nachgestellt, sobald wir erst mal raus hatten, wie wir unsere Gestalt wissentlich ändern konnten. Dabei hatte ich es aus irgendeinem Grund leichter als die anderen beiden. Ich wurde der Anführer und half ihnen, bewusst zu bleiben, selbst wenn sie ihre Taten manchmal nicht kontrollieren konnten.

Meine Mutter erzählte uns Jungs schließlich auch, woher ich stammte. Das ein grausamer Alpha mein Vater war und das damit auch in mir sein Alphablut floss. Wir beschlossen also, hierher zurückzuziehen und das Rudel testend anzugreifen, immer mal wieder, ein paar kleine Kämpfe, um Erfahrungen zu sammeln. Und das taten wir.
Bald schon schlossen sich uns die Verstoßenen anderer Rudel an, die wir im Wald fanden ... oder auf den Straßen. Sie waren ohne ein eigenes Rudel desorientiert, hilflos und wie gelähmt. Das haben wir geändert. Und vor knapp viereinhalb Jahren, als ich noch nicht ganz sechzehn war, begegnete ich ihm dann alleine im Wald.
- Meinem Vater.

Er hatte natürlich schon von mir gehört und von der Ähnlichkeit, die ich mit ihm haben sollte. Er sprach mich auch gleich an als sein Sohn und er lächelte, als wäre ich nun sein willfährig dienendes Eigentum, das sofort alles tun würde, so wie er es wollte. Und das war sein einziger Fehler.
Das und auch die Worte, die er für meine Mutter fand. Er nannte sie Gefäß! Das Gefäß hatte seine Arbeit also doch noch verrichtet.
Nun sollte ich seinem Rudel beitreten als sein Sohn. Ha! Aber um das zu können, müsste ich ihm vorher natürlich erst noch meine Mutter bringen ... und zwar tot."

Mia überlief es kurz eiskalt und so war auch sein Blick, den er ihr gerade schenkte. Eiskalt.

Doch dann lächelte er nur wieder spöttisch und seine Züge wurden wieder weicher, während er kopfschüttelnd seufzte.
„Ich riss ihm die Kehle heraus, noch bevor er wusste, wie ihm geschah. Wir hatten genau diesen Angriff so oft geübt. Ein einziger kraftvoller, durchtrennender Biss in den Hals, der den Kopf beinahe von den Schultern reißt.
Vorbild war ein Alaskawolf, der sich in ein Rudel hineingekämpft und den alten Alpha auf genau diese Art besiegt hat.
Das entspricht natürlich nicht eurem spielerischen Vorgeplänkel aus Beleidigungen, Grausamkeit und Berechnung, ist aber leicht, wenn man genau so zu kämpfen gelernt hat. Nicht gesittet und mit unterwürfigem Wächtertraining, um eine imaginäre Rangordnung festzulegen, sondern brutal und effizient. Keine Spiele, Mia.
In meinem Rudel kämpft man, um zu töten. Und wenn man nicht töten will, lässt man es bleiben.

Wir haben sehr viele Rudelwölfe an jenem Tag vor vier Jahren getötet, bevor das Rudel schließlich anerkannte, wer nun sein neuer Alpha war ... und es wohl oder übel akzeptieren musste, dass ich anders bin, andere Regeln habe, andere Prioritäten.

Und ebenso wirst du es akzeptieren lernen, dass ich nun auch dein Alpha bin, Mia.
Ich bin anders als dein Bruder und ja, ... vermutlich bin ich noch grausamer, ... aber nur zu den geborenen Wölfen. Denn ich lasse nicht zu, dass sie die Menschen hier unterdrücken, ausbeuten oder missbrauchen, so wie früher unter meinem Vater.
Die Hausangestellten sind beinahe alle gebissene Wölfe oder aber reine Menschen, ... bis auf meine bisherige Sekretärin und Buchhalterin, die ein geborener Werwolf war. Denn ich hasse es, Papiere zu wälzen.
Kannst du gut rechnen? Magst du Papierkram machen? Rechnungen bezahlen, mit Lieferanten korrespondieren? Termine buchen?
- Dann kannst du diesen Job liebend gerne übernehmen.
Es sei denn, du willst noch weiter zur Schule gehen ...?", fragte er sie halb.
Mia nickte, dann aber schüttelte sie den Kopf.

Mahmen hatte ihr davon abgeraten, die hiesige Schule zu besuchen. Sie hatten von einem Werwolf-Jungen gehört, der dort lediglich einen Menschen, der ihn grob beleidigt hatte, herumgestoßen hatte. Der Alpha hatte ihn dafür getötet.
Also nein. Sie wollte garantiert nicht den Beleidigungen der Menschen und gebissenen Werwölfe ausgesetzt sein, die Torben wohl ganz offensichtlich bevorzugte.

Eine schöne Aussicht auf ihr weiteres Leben, dachte Mia kurz erbittert.
Wäre doch echt nicht nötig gewesen, ihr jetzt sofort schon alle Illusionen zu rauben. Sie durfte sich also noch nicht einmal körperlich verteidigen, es sei denn, um jemanden zu töten.
Aber andererseits wusste Torben wohl auch nichts von den feinen Nuancen jedes einzelnen Mitgliedes im Rudel. Wusste nichts von gemeinsamem Walk, dem Rudelgesang, ... hatte es nie so erlebt.
Er hatte nur gelernt, sich selbst zu beschneiden, zu kontrollieren und zu töten, wer ihm feindlich gesinnt war.
Ein Wunder, dass er sie nicht auch schon längst getötet hatte, nachdem sie ihn draußen im Wald angegriffen hatte.

Was er noch weiter erzählte von der Gleichheit aller Rudelmitglieder, demokratischen Wahlen der vorgesetzten Menschen und Wölfe und Selbstständigkeit, statt dem gewohnten Schnorrerdasein der geborenen Wölfe, ... das flog einfach nur noch an ihr vorbei.

Er hätte Lehrer werden sollen, dachte sie nur einmal kurz und hoffte sehr, dass Mahmens Plan für sie, hier eher ein stilles und zurückgezogenes Leben neben diesem Monster herzuführen, aufgehen würde, weil ein echtes Miteinander wohl ganz und gar unmöglich war.
Ihre innere Wölfin knurrte alleine bei dem Gedanken an ihre eigene nun wohl ständige Unterdrückung zornig auf.

„Hast du das jetzt alles verstanden?", fragte er sie da doch noch zum Abschluss kommend. Sie sah ihn nur deutlich ernüchtert an.

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