16. | Tag 2 |

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Dieses Kapitel ist gewidmet an:
Fay_thg12

Ein lauter Knall riss mich aus meinen Gedanken. Gewappnet sprang ich auf.
Mit meinem Messer in der Hand lugte ich vorsichtig hinter den vielen Sträuchern hervor.
Doch ich atmete beruhigt auf, als ich das Bild von
Gina Reu Distrikt 6
Am Himmel sah. Es war also noch ein Tribut gestorben. Auf welche Art auch immer.
Ich hoffe einfach nur für Gina, dass es schnell gegangen war und das sie nicht ewig Qualen erleiden musste.
Aber eigentlich sollte sie ja auch gar nicht tot sein, sondern wie wir alle hier drin in unseren Distrikten sein.
Bei unserer Familie, bei unseren Freunden.

Langsam zog ich mich nun wieder in meine kleine Höhle zurück und zog die Sträucher wieder vor den Eingang.
Es war bereits Tag zwei. Soweit man von "Tag" reden konnte.
Am Himmel funkelten immer noch einige Sterne, aber in Richtung Osten ging schon langsam die Sonne auf und erleuchtete die Arena.
Jedoch bewirkte ihre Wärme hier nicht wirklich etwas, denn es war wegen des ganzen Eis und Schnees immer noch bitterkalt.
In der Nacht musste es sogar mal geschneit haben, denn der Eingang vor meiner Höhle hatte eine hohe Schneedecke bekommen, die aber zum Glück nicht zu mir hinein Drang.

Ungefähr einen halben Tag waren wir alle nun schon hier drin und bereits am ersten Tag war viel passiert.
Erst die Sache mit dem Füllhorn, dann die Flucht vor Christiano und nun saß ich hier in Sicherheit.
Zumindest hoffte ich das, denn die kleine Höhle war relativ Unauffällig und man sah sie nur, wenn man genau hinschaute.
Doch ich konnte nun mal nicht ewig hierbleiben...
Ich brauchte dringend etwas zu Trinken und bald würde ich auch neue Nahrung brauchen.
Alles an Nahrung aus dem Beutel war noch da, nur ein Stück getrocknetes Fleisch hatte ich gegessen.

Doch wo gab es hier eine Wasserquelle, die nicht zugefroren oder sogar vergiftet war?

Mittlerweile schien die Sonne bereits wieder hoch am Himmel und ich saß immer noch hier herum und tat nichts.

Ich entschied mich mein Versteck für kurze Zeit zu verlassen und auf Wasser- und Nahrungssuche zu gehen.

Den Beutel befestigte ich wieder an meiner Talie am Anzug und mit jewals einem Messer in der Hand trat ich aus der Höhle heraus ins Freie. Ich horchte kurz in mich hinein...

Als ich mir sicher war, nichts gefährliches gehört oder gesehen zu haben machte ich mich vorsichtig mit leisen Schritten wieder auf Richtung Wald.
Das letzte Stück rannte ich ein bisschen, da der letzte Teil vor dem Wald vollkommen kahl war. Dort gab es weit und breit keine Versteckmöglichkeit, um mich im Notfall in Sicherheit zu wissen.

Mein Weg führte mich zwischen Fichten und Sträuchern hindurch, die mir vor allem meine Arme und Beine stark zerkratzten, was vor allem daran lag, dass der Anzug weder lange Ärmel noch ein langes Hosenteil hatte.
Letzteres ging mir nur bis knapp unter dem Knie.

Zwei Stunden irrte ich nun schon durch den Wald hindurch, jedoch ohne Erfolg. Ich hatte weder Tiere noch Wasser gefunden.

Doch da oben! Über mir hüpfte ein Eichhörnchen fröhlich von Ast zu Ast.
Das schnappe ich mir!

Gesagt, getan. Wenig später kletterte ich leise und vorsichtig den Baum hoch, auf dem es gerade eine Nuss verspeiste, um es nicht zu verscheuchen.

Langsam kroch ich über den breiten Baum und wollte gerade meine Hand nach dem Nussknacker ausstrecken, als plötzlich wieder ein lauter Knall ertönte. Es war also noch ein Tribut gestorben...

Natürlich kam es wie es kommen musste und das Eichhörnchen hüpfte aufgeschreckt weiter zum nächsten Baum und ich verlor es aus den Augen.
Na toll.
Ich kletterte daraufhin etwas demotiviert vom Baum herunter und wollte gerade zu meinem Unterschlupf zurückkehren, als plötzlich ein hoher Schrei erklang.
Ich riss meinen Kopf nach oben, um zu sehen wer oder was geschrien hatte.
Meine Augen erfassen einen großen Rabenschwarzen Vogel.
Seine Krallen waren Blutrot und sein Gefieder teilweise Rot gespränkelt, was auch für seine Partie über dem Schnabel galt.

Probeweise drehte ich mein Messer in der Hand und zielte.
Gerade als ich jedoch schießen wollte, schoss der Vogel plötzlich mit Höchstgeschwindigkeit zu mir runter.
Doch er wollte einfach keinen Halt machen. Kontrolliert sauste er immer weiter und vor allem immer schneller durch die Luft geradewegs auf mich zu.

Er war jetzt nur noch knappe fünf Meter von mir entfernt und raste immer noch mit hoher Geschwindigkeit auf mich zu.
Ich fasste eine Entscheidung und sprang gerade noch rechtzeitig aus dem Weg, als der Vogel nur knapp an mir vorbei in den Schnee krachte.
Dabei streifte sein linker Flügel für einen Augenblick mein Bein.
Ich wollte gerade erneut auf ihn losgehen, als Plötzlich ein heftiges Ziehen durch mein linkes Bein fuhr, das der Vogel eben gestriffen hatte.

Ich sah an meinem Bein hinunter und was ich sah schockiert mich.
In meinem Bein klaffte eine tiefe Schnittwunde, aus der immer mehr Blut quoll und den weißen Schnee unter mir rot färbte.

Wie war das denn passiert und vor allem wann?
Doch als ich wieder zum Vogel sah, fiel es mir wie ein Schuppen vom Auge.
Der Linke Flügel hatte nun eine rote Farbe bekommen, aber es war nicht das Blut des Vogels.
Es war MEIN Blut!
Es klebte an seinem Flügel und tropfte langsam hinunter und bahnte sich seinen Weg in den Schnee.

Ich war geschockt. War er es gewesen?
Hatte er mich verletzt? Aber wenn ja wie und womit?

Doch meine Antwort bekam ich sofort, denn nochmal schoss der Vogel auf mich zu und visierte diesesmal meinen linken Arm an und streifte auch diesen mit seinen breiten Flügeln.
Sofort zog sich durch meinen ganzen Arm ein unangenehmes Ziehen und als ich hinsah bestätigte sich mein Verdacht.
An meinem Arm klaffte nun ebenfalls eine tiefe und vor allem lange Schnittwunde, die meinen Oberarm zierte.

Ich sah zum Vogel der gerade auf mich zuschoss und warf mich schnell aus den Weg, um nicht noch einmal von seinen Flügeln oder sogar von seinen Schnabel getroffen zu werden.
Jedoch landete ich dabei unglücklich auf dem Boden, der zwar weich war, aber dadurch hatte meine Wunde am Bein direkten Kontakt mit dem Schnee, was höllisch brannte.

Der Vogel war ein Mutant des Kapitols, daran bestand nun kein Zweifel mehr und so sorang stand ich wieder auf die Beine und Zwang mich trotz des Schmerzes zu einem Sprint.
Ich lief zwischen den Bäumen hindurch, in der Hoffnung ihn abzuschütteln, jedoch ohne Erfolg.
Der Vogel oder besser gesagt die Mutation glitt einfach durch das Gestrüpp hindurch und zerschnitt mit seinen Flügeln alles was ihm in den Weg kam.

Und als er dann auch noch einen Felsen durchtrennte, bekam ich es richtig mit der Angst zu tun. Dieses Ding konnte mir in Null Komma nicht die Knochen brechen oder sogar ganze Körperteile abtrennen.
Doch dran wollte ich jetzt nicht denken, denn ich merkte wie ein kleiner Würgreitz in mir hochstieg, den ich aber glücklicherweise unterdrücken konnte.

Ich rannte immer und immer weiter, doch ich bekam ihn einfach nicht aus dem Weg.
Weglaufen bringt nichts.
Früher oder später würde mir nämlich die Puste ausgehen und er würde mit mir kurzen Prozess machen.

Ich blieb nun stehen und drehte mich zum Vogel um, nur um zu sehen, wie er gerade erneut einen Felsen durchtrennte, als wäre es ein dünner Faden.

Mit den Messern in den Händen stellte ich mich nun breitbeinig hin, um einen festen Stand zu haben.

Die Mutation raste weiterhin auf mich zu, doch ich rührte ich mich nicht von der Stelle. Vorerst zumindest, denn damit mein Plan aufging, musste ich nahe genug an ihn heran kommen.

Und dann endlich, als er nur noch wenige Meter von mir entfernt war, sprang ich zur Seite und er flog an mir vorbei. Doch ich schwang meinen Arm und warf das Messer nach dem Vogel und traf ihn voll in den Rücken.
Er ging daraufhin sofort zu Boden und rührte sich nicht mehr.
Ich hatte gewusst, dass es funktioniert, doch das es so leicht gehen würde, hätte ich nicht gedacht.

Ich lief zum Vogel herüber um mein Messer wieder zu holen, doch dabei viel mir etwas glänzendes auf, das aus seinem Schnabel ragte.
Ich kniete mich vor den Toten Vogel hin und öffnete seinen Schnabel, wobei mir ein beißender Geruch nach Blut und Fleisch in die Nase stieg.
Angewidert verzog ich mein Gesicht und hielt kurzerhand einfach die Luft an.

Vorsichtig bahnte sich meine rechte Hand den Weg in den Schnabel des Vogel, der wirklich gigantisch war, wenn man ihn anderen heimischen Vögel aus meinem Distrikt verglich.

Meine Hand schloss sich um etwas kaltes und ich zog daran.
Zum Vorschein kam ein kleiner aber sehr spitzer Dolch.
Er hatte einen schwarzen Ledergriff und war im Gegensatz zum Rest des Vogels ganz und gar nicht mit Blut verschmiert, sondern sah aus wie neu.

Ich machte ihn nun ebenfalls an meinem Anzug fest und ließ den Vogel einfach liegen.
Jedoch kaum hatte ich mich einige Meter entfernt, zerfiel der große Schwarz-rote Körper zu Staub und zurück blieb einzig und allein eine Blutlache im ehemals weißen Schnee.

×××

Mittlerweile hatte ich wieder die kleine Gebirgskette erreicht und kletterte hoch zu meiner kleinen Höhle.
Doch bei jeder Bewegung meines linken Beines oder meines Armes, durchzog ein gleizender Schmerz das jeweilige Körperteil.
Mit zusammen gebissenen Zähnen hiefte ich mich den Berg hoch und war froh, als meine rechte Hand endlich an dem Vorsprung halt fand.
Ein letztes mal bündelte ich meine Kräfte und versuchte den Schmerz der vor allem von meinem Bein ausging zu ignorieren. Jedoch klappte dies nicht wirklich.

Nach einigen Anläufen hatte ich es jedoch auf den Vorsprung geschafft und zog nun an einer bestimmten Stelle die Sträucher auseinander.
Zum Vorschein kam der kleine, schmale Eingang, durch den ich nun in die kleine Höhle trat.

Alles war noch genau so, wie ich es verlassen hatte.
In der hinteren Ecke lag immer noch der kleine Stapel Blätter, der neben meinem Arm zusätzlich als Kopfkissen funktionierte und es waren keine Spuren zu sehen, die darauf hinweisen konnten, dass ein anderer Tribut hiergewesen war.

Ich setzte mich nun wieder in den hinteren Teil der Höhle, von dem man den Eingang gut im Blick hatte.

Meine Hand fuhr langsam mein Bein entlang und blieb auf der Wunde liegen, die immer noch nicht aufgehört hatte zu bluten.
Der Vogel muss irgendetwas giftiges an seinen Flügeln gehabt haben, dass verhinderte, dass die Blutung aufhörte.

Die Wunde war mittlerweile sogar auch noch angeschwollen. Sowohl an meinem Bein, als auch an meinem Arm.

Ich schnappte mir einen der Blätter neben mir und versuchte mir damit einen Provisorischen Verband um mein Bein zu machen.
Meinen Arm ließ ich frei.
Er war zwar ebenfalls angeschwollen und brannte höllisch, jedoch blutete er zumindest nicht mehr.

Nachdem mein Bein verbunden war, schnappte ich mir meinen Beutel und nahm mir ein paar Beeren in die Hand.
Ich wog sie kurz in der Hand hin und her.
Sollte ich wirklich jetzt etwas essen?
Wer weiß, was noch alles auf mich zukommen würde.
Wäre es da nicht schlauer, das Essen aufzusparen?

Kurzerhand verwarf ich die Fragen aber und steckte mir die Beeren nacheinander in Mund.
Der süßlich, säuerliche Geschmack fühlte sich gut an und der Saft bot für kurze Zeit eine kleine Erfrischung, die ich dringend nötig hatte.

Durch die Flucht vor dem Vogel war meine Kehle ganz trocken, was die kalte Luft auch nicht gerade besser machte.
Da kam mir die kleine Erfrischung gerade recht, da ich immer noch kein Wasser gefunden hatte.

Theoretisch könnte ich auch einfach Eis und Schnee schmelzen, doch dafür würde ich ein Feuer entfachen müssen.

Das Material hatte ich auch hier, aber ich konnte es nicht riskieren ein Feuer zu entfachen.
Die Chance erwischt zu werden war einfach zu hoch.

Ich legte die restlichen Beeren zurück in den Beutel und legte mich hin.
Stets darauf achtend, dass mein Bein mit der Wunde keinen Kontakt mit dem Boden bekam.

Wie hat es euch gefallen?
Lasst mir gerne eine kleine Rückmeldung da😄

LG
MelissaWalker2401 ❤

( 1986 Wörter )

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