19. | Tag 3 (teil 2) |

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,, Hey Corrin, ich habe nach dir gesucht"

Mit langsamen Schritten kam Johanna auf mich zu.

Warum hat sie nach mir gesucht?

,, Was willst du?" Fragte ich sie daraufhin, worauf sie erst einmal zögerte, bevor sie weitersprach.

,,Nicht hier" sagte sie und lief wieder tiefer in den Wald hinein.

Alles in meinem Körper schrie danach, ihr nicht zu folgen, da sie ja sonst etwas mit mir anstellen könnte.
Und trotzdem lief ich ihr mit einigen Metern Abstand hinterher in den Wald hinein.

Der ganze Weg verlief schweigend.
Nur ab und zu schaute mich Johanna über ihre Schulter an, um sich zu versichern, dass ich ihr auch folgte.

Bei jeder Ihrer Bewegungen spiegelte Ihre Axt an ihrem Gürtel das Sonnenlicht, sodass die scharfe Seite der Axt gut zur Geltung kam.
Ihre Axt war außerdem noch blutverschmiert, von ihrem Schlag in die Halsbeuge des Tigers.

Apropos Tiger...
Ein Blick über die Schulter sagte mir, dass der Tiger verschwunden war.
Wie bei meinem Kampf gegen den Vogel, blieb nur eine Blutlache im Schnee zurück und mein Gegner hatte sich im Staub aufgelöst.

Erst jetzt viel mir auf, dass ich Johanna eigentlich sogar vertrauen konnte.
Schließlich hatte sie mir vor einigen Minuten noch das Leben gerettet.
Wenn Sie mich hätte tot sehen wollen, hätte sie mich einfach meinem Schicksal überlassen können.
Doch reichte das aus, um einer Person vertrauen zu können?

Plötzlich blieb Johanna stehen, blickte einmal nach rechts und links und schob dann ein großes Gestrüpp beiseite.
Anschließend wank sie mich zu sich und ich stellte mich mit etwas Abstand neben sie.

Mein Blick viel auf einen schmales Loch das unter dem Strauch verborgen war, den sie beiseite geschoben hatte.
Johanna legte sich auf den Boden und kroch durch das Loch hindurch in die Tiefe.
Besonders stabil sah der Tunnel nicht aus, doch etwas anderes als ihr zu folgen blieb mir Schließlich auch nicht übrig.
Also legte ich mich wie schon sie vorhin auf den Boden, kroch in das Loch hinein und zog mit meiner Hand zur Sicherheit wieder den Strauch vor das Loch, um diesen Gang vor möglichen "Eindringlingen" zu verbergen.

Der Gang war kürzer als gedacht und wurde auch zunehmend breiter und höher, sodass ich letztendlich auf allen vieren den Gang lang krabbelte.

Mein Weg Endete in einem kleinen, runden Raum.
Er war halbkugel-förmig und sah sogar sehr gemütlich aus.

Weiter links stand ein dunkelgrüner Schlafsack und ein Eimer mit Wasser.
Ansonsten war der Raum relativ kahl und nur eine kleine Laterne in der Mitte des Kreises bot uns Licht.

Ich sah Johanna in der linken Hälfte des Eingangs auf dem Boden knien, mit den Händen im besagten Eimer.

Sie hielt etwas in ihren Händen.
Es war ein kleiner Stofffätzen ihres Anzuges, das sie nun wiederholt ins Wasser tunkte und ihn schließlich über dem Eimer auswrang.

Mit einem Blick deutete sie mir, mich zu setzten, was ich dann auch tat.
Ich setzte mich auf den etwas staubigen aber verblüffend weichen Erdboden.

Kurz darauf kam Johanna mit dem Stoff in der Hand zu mir und setzte sich mir mit etwas Abstand gegenüber.
Eine Weile musterte sie mich erneut, wobei ihr Blick mehrmals auf meinen Dolch und meine Messer fiel.
Doch schließlich fasste sie sich wieder und blickte mich fest an.

,, Danke, dass du mitgekommen bis Corrin" begann sie.
,, Ich wollte mich bei dir für vorgestern bedanken und mich revanchieren"

Verblüfft starrte ich sie an.
Dass sie die Sache so ernst nahm, hätte ich nicht gedacht, doch irgendwie wurde sie mir dadurch direkt ein paar Stufen Sympathischer.
Und doch, irgendetwas sagte mir, dass das nicht der einzige Grund war, warum sie mich hierher gebracht hat.

,, Hab ich gern gemacht" sagte ich deswegen einfach nur.

,, Aber warum? Du hättest mich einfach sterben lassen können"

,, Nein, ich kann einfach nicht zusehen wie andere vor meinen Augen ermordet werden"

Hatte ich ihr gerade ernsthaft einfach so meine Gedanken verraten?
Ich kannte sie doch kaum!
Aber irgendetwas in mir wollte ihr vertrauen, sich mit ihr verbünden...
Moment mal, ein Bündnis?!
Nein. Dafür war es noch zu früh.
Klar, mit Nyx und Yuna war es auch schnell gegangen, jedoch war das noch beim Training gewesen...
Das hier war eine Arena, in der man sich gegenseitig umbrachte und kein Freizaitpark, den man zu jeder Zeit friedlich verlassen konnte.

,, Oh, äh okay." Stotterte Johanna daraufhin nur, starrte in ihre Hände und wischte sich mit dem nassen Stoff etwas Blut von den Händen und ihren Armen.

,, Danke nochmal, das bedeutet mir wirklich viel, dass du mir geholfen hast."
Fügte Sie hinzu, doch ich wank mit der Hand ab.

,, Nicht der Rede wert. Aber warum hast du mich hier her gebracht? ,,

,, Ich wollte... ,,
Weiter kam sie gar nicht, denn plötzlich wurde die kleine Höhle erschüttert.
Von der Decke fielen immer mehr kleine Gesteinsbrocken herunter.
War das ein Erdbeben?

,, Johanna! Wir müssen hier weg! ,, rief ich ihr zu und kroch wieder hinüber Richtung Tunnel.

Gerade so konnte ich noch einem Gesteinsbrocken ausweichen, der sonst meinen Kopf getroffen hätte.
Dabei fiel mein Blick auf Johanna.
Ihre Hände falteten gerade den Schlafsack zusammen und griffen anschließend nach dem Eimer Wasser.

,, Komm schon! ,, rief ich ihr abermals zu. Wenn sie noch länger hier bleiben würde, würden die immer größeren Brocken sie einklemmen.
Doch sie zeigte keine Anzeichen sich zu bewegen.
Immer und immer mehr Sachen sammelten sich in ihren Händen.

Ich sah ein, dass sie die Sachen nicht einfach so hierlassen würde und lief so kurzerhand zu ihr herüber, griff mir den Eimer und schleppte mich mitsamt dem Eimer aus dem kleinen Unterschlupf.
Bei einem Blick über die Schulter, sah ich erleichtert, dass sie mir nun endlich folgte.

Nach wenigen Sekunden war ich bereits oben angekommen, schon schnell den Strauch beiseite und zog Johanna das letzte Stück an ihrem Arm nach oben hinaus ins Freie.

Dort ließen wir uns ,nach dem wir uns versichert hatten, dass das Beben aufgehört hatte, auf den weichen Schnee fallen.
Genau in diesem Moment Ertönte ein Kanonenschuss.
Noch ein unschuldiges Leben.
Noch ein weiteres unschuldiges Kind.
Noch eine Familie, die ein wertvolles Mitglied verloren hatten.

,, Komm Corrin, wir müssen hier weg. ,, sagte Johanna hektisch zu mir und wir rannten so gut es eben bei den vielen umgekippten Bäumen, Steinen und Wurzeln ging immer weiter in Richtung der weiten, flachen Ebene, wo zuvor der Tiger gehaust hatte.

Kurz vor dem Waldrand blieb ich stehen und Spitze meine Ohren, um mögliche Gefahren ausmachen zu können.
Als ich jedoch nichts vernahm, lief ich mit Johanna zu meiner linken hinaus auf die weite, weiße Fläche mit dem großen Felsen in der Mitte.

Eine ganze Weile liefen wir schweigend nebeneinander her und scannten wachsam die Ungebung ab.
Man konnte schließlich nie vorsichtig genug sein. Schon gar nicht an so einem Ort wie hier.

Nun nahm ich wieder den Felsen in Augenschein, auf dem ich vor einigen Augenblicken das Päckchen gefunden hatte.

Automatisch glitt meine Hand bei dem Gedanken an das Päckchen an meinen Gürtel und strich wiederholt über das Rohr.

,, Wo hast du das her?" Fragte mich Johanna, als sie das Röhrchen an meinem Gürtel entdeckte.

Ich zog das Hahnänliche Etwas aus der Schlaufe und wog es in meinen Händen hin und her.

,, Ich habe es auf dem Felsen in einem kleinen Päckchen gefunden.
Kurz bevor der Tiger mich angegriffen hat" 

Bei dem Gedanken an die schwarze Kreatur mit den glühend Roten Augen und den Roten, blutähnlichen Sprenklern auf dem Fell, wurde mir wieder ganz anders.
Erneut wurde mir bewusst, wie knapp ich dem Tod gewesen war.
So nahe war ich ihm noch nie gewesen.
Nicht einmal der Vogel oder Christiano hatten eine große Gefahr dargestellt.
Obwohl ich beim letzteren immer noch ein mulmiges Gefühl hatte, denn schließlich hatte ich ihm seine Schulter verletzt und er würde sich Rächen wollen.
Vielleicht wollte er mir mit seinem Schwert den Kopf abschlagen oder aber, er wollte mich langsam und qualvoll um den Verstand bringen, bis ich verblutete oder sonst wie starb.

,, Du hast auch Päckchen gefunden?"
Fragte Johanna Verblüfft.
Ich nickte, woraufhin sie fortfuhr.

,, Ich habe kurz nach dem du mich am ersten Tag gerettet hast ein Paket auf einem Hohen Baum gefunden, auf den ich geflüchtet war. Darin befanden sich ein paar Beeren, ein Apfel und ein Messer.
Und gestern habe ich einfach so im Schnee eine Axt und den Eimer liegen liegen sehen."

Nachdem sie geendet hatte, guckte sie mich erwartungsvoll an, sodass ich ihr nun ebenfalls von meinem Funden erzählte.
Ich erzählte ihr von dem Bündel, über das ich gestolpert war und wie ich den Dolch aus dem Inneren des Vogels erworben hatte.
Beim letzteren pfiff Johanna anerkennend durch die Zähne.

Wir gingen ein paar Mal die Lichtung auf und ab, auf der Suche nach einem geeigneten Versteck.
Die Bäume waren ein guter Ort, jedoch auch relativ ungeschützt.

Mein Blick fiel wieder auf den Felsen, doch auch dieser wies keinen Eingang auf, sodass wir letztendlich doch wieder auf den Wald zugingen, um dort die Nacht zu verbringen.

Ursprünglich wollten wir auf den Bäumen im Schutz der dichten Kronen übernachten, doch daraus wurde leider nichts.
Denn hier in der Gegend um die Lichtung herum, waren die Bäume eher kahl und es gab kaum stabile Äste, an denen man sich absichern und hochziehen konnte.
Klar, ich würde das auch ohne Haltemöglichkeiten schaffen, doch das Risiko wollte ich momentan nicht eingehen.
Und schließlich konnte ich Johanna auch nicht einfach so zurücklassen.

Also zogen wir weiter durch den Wald, jedoch entfernten wir uns nicht zu weit von der Lichtung, um einen guten Orientierungspunkt zu haben.
Schlussendlich fiel unsere Wahl auf eine Art Graben, der an der einen Seite leicht überdacht war und so eine Art Unterschlupf bot.
Außerdem wurde er von mehreren Wurzeln und Sträuchern etwas getarnt.

Wir hieften unsere Sachen den kleinen Graben hinunter und breiteten uns ein kleines Lager aus.
Als Bodenlage nutzen wir den Schlafsack, den Johanna zu meiner Verwirrung direkt für uns beide ausgebreitet hatte, sodass er eine Art Matratzen Funktion hatte.

Den Eimer hangen wir über eine Wurzel unter dem Dach.
War es nicht eigentlich sogar schlauer den Eimer hierzulassen?
Schließlich war ziemlich unpraktisch zu tragen und nahm unnötigen Platz weg.
Außerdem konnte man ihn wegen seiner Größe nicht an einer Schlaufe unserer Anzüge befestigen.

Ich ließ mich müde auf dem Schlafsack nieder und lehnte meinen Kopf erschöpft gegen die Erdwand, wobei mir einige Strähnen meiner verdreckten Haare ins Gesicht fielen.
Doch das störte mich nicht, denn dafür war ich viel zu erschöpft und musste die Ereignisse des Tages ersteinmal zu verdauen.

Zuerst war da Tiger, bei dessen Angriffen ich fast gestorben wäre, wenn Johanna mich nicht gerettet hätte.
Dafür war ich ihr immernoch sehr dankbar.
Dann hatte mich Johanna auch noch in ihren kleinen Unterschlupf gebracht, der durch das kleine Erdbeben nun vermutlich komplett verschüttet war.

Johanna ließ sich nun ebenfalls neben mir nieder und lehnte ihren Kopf gegen die Wand.

Eine Weile hingen wir beide einfach nur unseren Gedanken nach.
Doch nach einer gefühlten Ewigkeit richtete Johanna sich schließlich auf.

,, Ich halte die erste Wache. Ruh du dich erstmal aus. Ich wecke dich dann etwas nach Mitternacht. ,,

Wache? Sie wollte Wache halten?
Obwohl... eigentlich war das gar nicht so dumm. Einer behielt die Umgebung im Auge und der andere schlief etwas.
Dann wurde getauscht, sodass beide am nächsten Tag etwas Schlaf abbekommen hatten.

,, Ich kann auch die erste Wache halten wenn du willst" gab ich zurück.
Doch sie schüttelte nur den Kopf und ihr Blick sagte mir, dass ihre Entscheidung bereits feststand.
Innerlich war ich ihr sehr dankbar, dass sie die erste Schicht übernahm, denn so langsam fühlte ich mich, als könnte ich jeden Moment umkippen.

Jedoch bevor sie das kleine Dach verließ, holte ich die Salbe von Meridian heraus und hielt sie ihr hin.

,,Mach dir das auf deine Wunden"

Johanna zögerte kurz, doch dann nahm sie mir Schließlich die Salbe ab und schraubte den Deckel ab.
Anschließend setzte sie sich erneut vor mir auf den Boden und rieb sich die Salbe auf ihre Arme und Beine, wobei sie bei den tieferen Schnittem schmerzhaft das Gesicht verzog, jedoch kam dabei kein Laut über ihre Lippen.

Nachdem sie fertig war, versicherte ich ihr schnell, dass der Schmerz bald nachlassen würde.
Johanna sah mich darauf zwar zweifelnd an, sagte jedoch nichts und kroch wieder hinüber, um ihre Wache zu schieben.

Eine Seile beobachtete ich sie noch, wie sie kampfbereit mit ihrer Axt in der Hand und einem Messer von mir auf dem Boden hockte und die Umgebung abscannte.

Mein Kopf wurde immer schwerer, genauso wie meine Augenlieder.
Langsam bettete ich meinen Kopf auf meinem Arm und wollte gerade meine Decke über mir ausbreiten, als mir auffiel, dass Johanna wegen der Kälte zitterte.
Wortlos hielt ich ihr die Decke hin, die sie dankend entgegen nahm und sich über die Schulter legte.

Ich brachte meinen restlichen Körper in eine gemütliche Position, um nun endlich einzuschlafen.
Doch bevor ich endlich in den Schlaf drivtete, vernahm ich noch ein letztes Mal für den Heutigen Tag Johannas Stimme, die sich zu einem Flüstern gesenkt hatte.

,, Danke Corrin. Danke für alles ,,

Ich konnte ihr nicht mehr antworten, so sehr ich auch wollte.
Dafür war ich viel zu erschöpft.

Ich hatte eine Partnerin gefunden und Nyx und Yuna waren beide noch irgendwo da draußen.
Aber immerhin waren sie noch am Leben.
Also konnte es ja nicht noch viel schlimmer werden oder?
Falsch gedacht.

Hallo ihr Lieben!
Es tut mir wirklich leid, dass so lange kein Update mehr kam.
Aber ich hoffe, dass es euch trotzdem gefallen hat!

Bis zu nächsten Mal
LG
MelissaWalker2401 ❤






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