25. |Tag 6|

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Meine Augen öffneten sich langsam und damit kehrte auch der brennende Schmerz an meinen Armen zurück.
Ich zog zischend die Luft ein, als ich mich langsam aufrichtete und prüfend meine Arme hob.
Einige der Wunden hatten schon kleine Narben zurückgelassen, aber die meisten waren immernoch offen. Zum Glück hatten mitlerweile alle Wunden aufgehört zu bluten und bildeten eine dünne Kruste.
Einzig und allein meine Wunde am Oberarm eiterte weiterhin und schmerzte höllisch.

Kurzerhand griff ich in die Baumkrone, um mir ein paar Fichtennadeln für einen Provisorischen Verband zu hohlen. Ob das helfen würde, war eine andere Sache.
Ich raffte mich auf meine Füße und streckte mich in Richtung Krone, ließ mich jedoch direkt wieder fallen. Mein ganzer Körper schmerzte und protestierte gegen meine Bewegungsversuche. Vergeblich versuchte ich erneut auf die Füße zu kommen, leider vergeblich. Seufzend setzte ich mich wieder hin und kramte etwas von meinem Essen aus meiner Tasche. Danach nahm ich noch einen kleinen Schluck aus meiner Flasche.

Ich musste die anderen schnell wiederfinden. Alleine würde ich wahrscheinlich nicht lange überleben können. Und falls mich ein anderer Tribut finden sollte, war ich ihm so gut wie ausgeliefert. Das beste würde es wohl sein zu warten, bis es mir  etwas besser geht. Erst dann würde ich mich auf die Suche nach den anderen machen.

***

Die Mittagssonne schien bereits auf mich herab, als ich aus meinem kleinen Erholungsschlaf erwachte. Ich bewegte prüfend meine Glieder und stellte zufrieden fest, dass sie kaum noch schmerzten. Mein Beschluss steht bereits fest: Ich würde jetzt die anderen suchen gehen und sie hoffentlich noch vor Sonnenuntergang finden. Denn in der Nacht würde ich ungern alleine umherstreifen. Besonders nicht jetzt, wo Loi mit ihrem Bogen überall sein konnte. Bei dem Gedanken an sie lief es mir ungewollt kalt den Rücken hinunter. Sie war zwar nicht sehr groß und auch vermutlich nicht sehr stark, aber dafür Flink und eine gute Schützin.

Aber bevor ich das tat, schaute ich erstmal in meinen Beutel:
Es befanden sich drei Messer und ein Verband mit Tape darin.
Im Stillen schickte ich ein großes Danke in Richtung Himmel und wickelte schnell meinen Provisorischen Verband ab. Ich nahm mir nun den hochwertigen Verband aus dem Beutel und wickelte ihn mir vorsichtig um meinen Oberarm. Zum Schluss fixierte ich es noch mit Tape und packte den Rest des Verbands wieder zurück.

Als ich mir die Messer an meinem Anzug festgemacht hatte, kletterte ich vorsichtig von Baum hinunter.
Ich nahm mir vorsichtshalber eines der Messer in die Hand und guckte schnell nach rechts und links, bevor ich vorsichtig einen Fuß vor den anderen setzte, um nicht im Schnee zu versinken, der mir mittlerweile bis zu den Knien ging. Es musste über Nacht stark geschneit haben, sonst wäre der Schnee nicht so tief.

In welche Richtung sollte ich laufen?
Ich guckte nach rechts, nach links, hinter mich und wieder nach vorne.
Schließlich entschied ich mich für rechts und lief los. Immer darauf achtend, so leise wie möglich zu sein.

Würde jetzt einer der feindlichen Tribute auftauchen, war ich erledigt.
Ich konnte mich zwar auf den Beinen halten und war nicht vollkommen wehrlos, aber ob ich einen Kampf überleben würde, bezweifelte ich stark.

Plötzlich überkam mich ein starkes Gefühl. Angst. Große Angst. Die Angst, dass mein Leben heute vorbei sein könnte. Mir kamen die Tränen. Sie liefen eiskalt an meiner gefrorenen Haut herunter und gruben sich anschließend in den tiefen Schnee.
Diesen Tränen folgten noch viele weitere.

Würde ich meine Familie wiedersehen?
Würde ich jemals wieder mit Dan und Sierra spielen können? Würde ich wieder mit ihnen unser Getreide ernten können?

Nein. Dies würde nicht mehr so sein können, wie vorher. Selbst wenn ich überleben sollte, würde nichts mehr so sein wie vorher. Alles würde anders sein. Ich würde anders sein.

Das Trauma würde mich verfolgen, egal wohin, egal wann. Es würde immer da sein und mich quälen.

Diese Arena war pure Folter. Sowohl körperlich als auch geistig. Ich meine, hier bringen sich Jugendliche gegenseitig um! Und 23 von ihnen würde nie wieder das Licht der Welt erblicken können. Ich hoffte nur, dass es allen gut geht und sie hoch oben ein neues, friedliches Leben führen können.

So schwer es mir auch fiel, ich musste die Angst in meinen Hinterkopf sperren und die Gedanken gleich mit ihr.
Wenn ich weiter heulend durch den Wald lief, würde mich das auch nicht weiter bringen.

Entschlossen wischte ich mir die Tränen von der Wange und setzte meinen Weg nun wachsam fort. Immer wieder rief ich leise nach den Zwillingen oder nach Johanna, erhielt jedoch nie eine Antwort.

Die Sonne war bereits wieder Richtung Westen gewandert. Ich war den ganzen Tag umhergelaufen und hatte niemanden finden können.

Es war zum verzweifeln.
Ging es den anderen gut?
Was, wenn ihnen etwas passiert war?
Hatten Sie Nyx versorgen können?

Ich würde morgen weitersuchen müssen. Die Temperatur war inzwischen auf Minus Grade gesunken und meine Hände begannen sich blau zu verfärben. Ich konnte sie kaum noch spüren und mein Atem zeichnete sich deutlich in der Luft ab.

Ich musste mir irgendwo einen Unterschlupf suchen, denn lange halte ich die Kälte nicht mehr aus.

Anscheinend würde dies die Nacht werden, vor der ich so große Angst hatte. Diese Nacht würde die Temperatur auf unvorstellbare Minusgerade sinken und vielleicht würden wir alle heute erfrieren.

Jeder Schritt war eine Qual. Die Kälte kroch durch meinen Körper und zeriss mich von ihnen heraus.
Ich konnte mich kaum noch bewegen.

Meine Hände waren inzwischen hellblau und lila angelaufen und ich konnte das Messer kaum noch halten.
Kurzerhand steckte ich mir das Messer mühsam zurück an den Anzug.

Und endlich. Dort in der Ferne sah ich meine Rettung. Es war eine kleine Spalte im Boden.

Ich stellte mich an ihren Rand um blickte zitternd hinunter. Zuerst erkannte ich nichts außer Schnee, aber nach ein paar Momenten, sah ich eine kleine Höhle weit unten im Schnee.

Verwirrt lief ich weiter am Rand entlang, bis ich direkt über der kleinen Höhle stand. Ich hätte schwören können, dass aus der Höhle ein wenig Licht drang. Aber das war jetzt egal. Die Zeit, um einen anderen Unterschlupf zu suchen, hatte ich nicht.

Fest entschlossen schwang ich ein Bein über die kannte und knallte mich am Stein fest. Dem ersten Bein folgte schon bald das andere und auch meine zweite Hand fand ihren Weg an der Steinwand entlang.

Langsam und Schritt für Schritt kletterte ich vorsichtig den Stein hinunter.

Und dann passierte es.

Meine rechte Hand rutschte ab und brachte mein Gleichgewicht komplett durcheinander, was vermutlich auch an der inzwischen unerträglichen Kälte lag.

Ich versuchte mich mit meiner linken Hand festzuhalten, aber leider vergeblich. Sie rutschte ab und damit auch ich selbst.
Meine Füße verloren ihren halt.

Ich fiel. Der eiskalte Wind peitschte mir um die Ohren, der Schnee rieselte auf meinen Körper, an mir vorbei und begleitete mich in die tiefe.

Ich schloss meine Augen. Gleich würde es vorbei sein.

Dann kam der Aufprall, doch den spürte ich schon nicht mehr. Die endlose schwärze hatte mich eingeholt.

Hi!
Tut mir wirklich leid, dass jetzt solange kein Kapitel kam.
Aber ich hoffe, dass euch dieses Kapitel gefallen hat und ihr trotzdem weiterlest, auch wenn es sein kann, dass die Updates unregelmäßig werden.
Aber eines habe ich mir fest vorgenommen: Ich werde diese Geschichte dieses Jahr zuende bringen! Vielleicht ja sogar in Form einer Lesenacht an Silvester...?

Habt noch einen schönen Tag♡
LG
Melissa♡





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