Heute mal - O, Wunder! - kein Rant, sondern persönliche Überlegungen, die ich loswerden muss. Gestern kam mal wieder alles zusammen. Ich las langweilige Geschichten, bei denen meine Gedanken sehr leicht zu eigenen Projekten abdriften, las „Die Geschichte, die ich nicht schreiben werde" von der guten LauraAStern und dann noch einen Entwurf einer Rezi, in der es um Mobbing geht. Wahrscheinlich war das noch mehr, aber dadurch kam mein Hirn jedenfalls auf eine blöde Idee.

Unter meinen Geschichten findet ihr „Der Sensenmann im Spiegel", die theoretisch abgeschlossen und hier auch seit einer Weile komplett ist. Jedenfalls ist das eine Geschichte, die ich vor einiger Zeit schrieb, die aber nicht wurde, was ich mir vorgestellt habe. Sehr gern hab ich sie nach wie vor. Aber durch die selbstauferlegten Äußerlichkeiten (13 Kapitel á 900 Worte) wurde sie kurz und es kam nicht alles rein, was nötig gewesen wäre. Also: Die Leute mochten sie und ich hab viel rein bekommen, was ich wollte. Aber es wäre besser gegangen.

Bisher konnte ich das Verlangen niederschlagen mit Ich wüsste ja eh nicht, wie ich das machen sollte, aber das hat sich gestern geändert. Plötzlich fiel mir eine neue Idee für einen Anfang ein, der sich perfekt anbieten würde. Nach erneutem Lesen fiel mir auch auf, was ich an welcher Stelle noch tun könnte.

Im Grunde bewundere ich Leute, die eine Geschichte beenden und dann damit abgeschlossen haben und sich dem nächsten Projekt zuwenden können. Dadurch, dass ich in den meisten Geschichten verschiedene Versionen derselben Charaktere verwende, ist alles praktisch dauerpräsent in meinem Kopf und ich verliere den Bezug auch zu älteren Dingen nicht so einfach. Das ist einerseits cool, wann immer ich eine Idee habe, hab ich gleich auch ein paar Leute zur Hand, die mitmachen. Aber dadurch kann ich mich auch so schwer auf nur eine Geschichte zur Zeit konzentrieren, weil ich mir dann denke Was tut Dawn denn gerade im anderen Set?

Dazu kommt, dass ich dieser Remake-Idee, die ja vor allem im Videospielbereich eine große Nummer ist, immer skeptisch gegenüberstand. Für große Namen ist das eine sichere Gelddruckmaschine. Die alten Fans werden eine Neuauflage von FFVII ganz sicher kaufen. Aber ich verstehe auch, dass man Dinge, die man mit den damaligen Mitteln nicht zur ganzen Zufriedenheit schaffen konnte, jetzt noch einmal umsetzen möchte. Mit Bestiae geht es mir ja genauso, das hab ich schon mindestens dreimal umgeworfen. Bestiae war aber auch nie abgeschlossen.

Hätte ich nun nicht zehntausend angefangene Dinge, die mir mindestens ebenso wichtig sind, wäre das alles kein Problem. Oder könnte ich das mal eben so runterschreiben. Das Ding ist, dass ich bei solchen Aktionen öfter Gefahr laufe, sklavisch an der alten Version zu hängen, auch da, wo es nicht sein muss. Zum Beispiel find ich meine Kapitelenden ziemlich gelungen, aber das wären sie hoffentlich auch als Szenenenden ...

Es is' a Kreiz. Ich seh mich schon das Dokument anlegen, obwohl ich ausgerechnet heute noch einen ganz anderen OS anfangen wollte.

Update 20161220: Mein Hirn so: Ey, stell dir vor, wir würden das mit der Schlangenprinzessin (which is a Harry Potter fanfic) genauso machen! Und dann können wir ja gleich Adams Erben in eine eigenständige Version fassen!

Fick dich, Hirn.